Die ZWEIT wichtigsten Städte der Bundesländer

  • Aus dem Bauch raus hätte ich auch München gesagt was die Versicherungen angeht. Ist aber tatsächlich Köln (AXA-Colonia, DEVK, Gerling, DVK etc)


    Stimmt schon den Einwohnerunterschied spiegelt die Bruttowertschöpfung nicht wieder. Hat mich auch überrascht, mich würde zum Vergleich auch mal München interessieren.


    Verzweifelte Argumente wären da noch: wir haben das 2 höchste Hochhaus Deutschlands ausserhalb Frankfurt.


    Der Kölner Ring ist eine der am dichtesten befahrenen Autobhnen Europas


    Unser Rosenmontagszug ist größer :lach:



    Wie gesagt es ist bei Köln Düsseldorf nicht ganz so eindeutig wie bsp. bei Wiesbaden und Frankfurt.

  • Um wenigstens mal Klarheit bei den Versicherungen zu bekommen. ;)


    Städte mit mehr als 4000 Arbeitnehmern
    im Versicherungsgewerbe
    Stadt
    30.6.2000
    30.6.1995


    München
    26.640
    28.830


    Köln
    24.610
    23.090


    Hamburg
    23.210
    27.340


    Stuttgart
    14.840
    15.590


    Berlin (1995 nur Westberlin)
    14.500
    9.210


    Düsseldorf
    11.770
    11.530


    Hannover
    11.100
    11.470


    Frankfurt
    10.380
    10.120


    Quelle: agv


    Quelle: http://www.versicherungsjournal.de

  • Also der Bericht stand vor ca. einem Monat im Kölner Stadtanzeiger.


    Leider klappt da momentan die Suchfunktion nicht, sonst würde ich es nochmal raussuchen.

  • Zitat von ThorstenLi

    Also der Bericht stand vor ca. einem Monat im Kölner Stadtanzeiger.


    Lieder klappt da momentan die Suchfunktion nicht, sonst würde ich es nochmal raussuchen.


    Stimmt, Köln hat bundesweit inzwischen die meisten Beschäftigten in der Versicherungsbranche, München dagegen die grösste Anzahl der Firmensitze.

  • Wenn ich das recht sehe, sind die Zahlen aus 2000. Inzwischen dürfte ganz schön abgespeckt worden sein. Gibt es aktuellere Daten. Mir geht´s wie ThorstenLi, schwer Daten zu finden. :(


    Während DÜ die Unternehmensberaterhauptstadt ist.
    Hat jemand dazu Zahlen?

  • Hallo,


    ich habe hier schon öfter mal als Gast reingeschaut und nun will ich auch mal einen Beitrag leisten.


    Eigentlich finde ich solche Diskussionen... na, ja, aber dann habe ich mich dabei erwischt, daß ich bezüglich der Bedeutung von Städten selbst mal das Orakel Google befragt habe. Interessante Ergebnisse, die sich in einigen Fällen nicht mit der landläufigen Einschätzung decken, aber wenn man es dann näher betrachtet, doch recht stimmig sind.


    "Versuchs"anordnung


    Basis: deutschsprachige Webseiten


    Fragestellung:


    4 Durchgänge: Stadtname 2004, Stadtname 2003, Stadtname 2002, Stadtname 2001


    Berücksichtigt wurden alle deutschen Städte über 200.000 Einwohnern, außer Essen und Halle (??... ach,so!!)


    Auswertung:


    Addieren aller von Google ermittelten Fundstellen und runden auf 500.000er Schritte


    Und hier das Ergebnis für alle Städte, die mehr als 10 Millionen mal gefunden wurden:


    Berlin 36 (alle in Millionen)
    Hamburg, München 26,6
    Frankfurt 23
    Stuttgart 20
    Köln 17
    Bonn, Hannover 15
    Bremen 14
    Leipzig 13
    Düsseldorf 12
    Dresden 11
    Karlsruhe 10


    Auffällig, wie schlecht traditionelle (Schwer-)industrie-Städte abschnitten, z.b. alle Ruhrgebietsstädte, Wuppertal, Saarbrücken..., wie gut dagegen Städte, die Dienstleitungszentrum, Uni-Stadt, Tourismus-Hochburgen, Kulturstädte sind, z.b. Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Münster, u.a.


    Die Befragung über das gesamte Web bestätigte die Ergebnisse (wobei hier einige Städte wie Köln/Cologne, München/Munich, Nürnberg/Norimberg wegfallen mußten):


    Berlin 59
    Hamburg 43
    (München ?)
    Frankfurt 41
    Stuttgart 30
    (Köln ?)
    Bonn 25
    Hannover 22
    Bremen 20
    Leipzig, Dresden 19
    Karlsruhe 16
    Düsseldorf 15


    Viel Spaß beim selber weiter recherchieren.

  • Ist das bei Hessen mit Wiesbaden eigentlich klar?


    Ist ja doch etwas nah an Frankfurt. Okay Landeshauptstadt und Versicherungshochburg und ehemalige große Kurstadt.
    Aber wie sieht es mit Kassel aus, müßte doch Zentrum Nordhessens sein oder?

  • Karlsruhe vs. Mannheim (+Heidelberg)?
    Naja, inklusive Heidelberg ist die Sache m.E. klar.



    Wär doch was für Dich, @kato?

  • Wenn man nur die Städte betrachtet:


    Karlsruhe hat überregionale Bedeutung durch die Gerichte, sicher - aber das wäre auch bei Bonn der Fall, und das steht bei NRW deswegen kaum als "wichtig" zur Diskussion. Überregional bedeutend - aber eher unbekannt - sind bei Mannheim dagegen die nichtöffentlichen Verwaltungshochschulen der Agentur für Arbeit und der Bundeswehr, wobei Karlsruhe hier nichts vergleichbares bieten kann (Stuttgart/Ludwigsburg hingegen schon). Die sonstigen Universitäten haben zwar jeweils für einige Spezialgebiete eine Bedeutung bzw. einen hervorragenden Ruf, abgesehen von diesen sind beide Hochschullandschaften im deutschlandweiten Vergleich aber eher "Durchschnitt" bis unbedeutend.


    Historisch wie architektonisch geben sich m.M. beide Städte nicht viel. Klammert man Heidelberg bei Mannheim aus, dann gibt sich auch die Bedeutung für die Umgebung bei beiden nicht wirklich mehr so viel. Touristisch hat Karlsruhe eindeutig die Nase vorn.


    Verkehrstechnisch punktet Mannheim dagegen deutlich - mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof und (mit Ludwigshafen) dem zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands und einem der wichtigsten Fernverkehrsknoten. Trotz des erwähnten Stadtbahnnetzes in Karlsruhe ist auch die lokale Anbindung des Umlands an Mannheim nicht wirklich so viel schlechter. In beiden Fällen allerdings ausbaufähig.


    Auf mich wirkt Mannheim deutlich "urbaner". Die Urbanität kommt natürlich auch durch die "westlichen Vororte", d.h. Ludwigshafen, bei dem es einen extremen Austausch (Pendler, Kaufkraftfluß) mit Mannheim gibt. Rechnet man Ludwigshafen dazu, muß man bedenken, daß Mannheim/Ludwigshafen zusammen langsam in die Dimension von Duisburg, Nürnberg oder Dresden hochrutschen - und das bei ähnlicher Fläche und Dichte, wobei letztere deutlich über Karlsruhe liegt (2134 gegenüber 1676 Ew/km², sehr ähnlich Duisburg).


    Wenn man Heidelberg mit reinnimmt und nur Baden-Württemberg betrachtet, muß man direkt den "Nachbarschaftsverbund Heidelberg-Mannheim" mit dem Mittelbereich Karlsruhe vergleichen - beide sind von sehr ähnlicher Größe (rund 460-470 km², in etwa die Fläche Kölns), allerdings leben hier bei Mannheim ca 670.000 Einwohner, während es bei Karlsruhe nur ca 405.000 Einwohner sind. Und bei Karlsruhe gibt es in diesem Mittelbereich weder Forschungs- noch Industriezentren.

  • Sehr guter Beitrag, widersprechen würde ich nur bei der Forschungslandschaft. Da sind beide Universitäten nach meiner Wahrnehmung doch nicht nur Durchschnitt, die Karlsruher sogar im Exzellenzkreis, wenn ich richtig erinnere. Zuletzt wurde m.W. noch das FZI integriert, was weiter stärkt. In Mannheim ist BW seit Jahren führend, was natürlich nur einen Teil der Uni ausmacht. Dafür ist die Hochschullandschaft wie von Dir beschrieben durch die beiden Verwaltungshochschulen zusätzlich bereichert. Das nahe Heidelberg lassen wir mal außen vor. Ich würde beide Städte nicht in die erste Hochschulliga einordnen, aber Richtung Tabellenspitze in der zweiten.


    Auch auf mich wirkt Mannheim urbaner, interessanterweise haben beide Städte einen einigermaßen ähnlichen Aufbau des Zentrums.


    Weil so gern nach Stuttgart geschielt wird. In dem Zusammenhang meine ich, daß sowohl MA/HD als auch Freiburg gar nicht schlecht mit der baden-württembergischen Struktur fahren. Gejammert wird folglich auch vornehmlich aus Karlsruhe, das sich offenbar bisweilen als ebenbürtig und damit ungerecht behandelt im Vergleich mit Stuttgart wähnt. Was rein faktisch natürlich Quatsch ist, denn die Räume Rhein-Neckar, Karsruhe und Freiburg reichen allenfalls zusammen an die Region Stuttgart heran; Rhein-Neckar ist zudem deutlich größer als der Raum Karsruhe. Also kann Karlsruhe nicht erwarten v.a. im Bereich öffentlicher Investitionen Stuttgart entsprechend behandelt zu werden, wenn zudem gleichzeitig noch MA, HD und FR einigermaßen gerecht behandelt werden wollen und sollen. Badische Residenz hin oder her.


    Insgeheim dürften wohl inzwischen sowohl die Kurpfalz als auch Südbaden ganz froh sein, nicht von einem zum Teil kleineren (und überehrgeizigen) Karlsruhe aus regiert zu werden als vom aufgrund seiner Größe eher gelassenen Stuttgart. Karlsruhe wäre wohl ständig bestrebt, gerade Mannheim überflügeln zu müssen und bzw. um Stuttgart Paroli zu bieten.


    Wie siehst Du das?

  • Bezüglich der Metropolregion Rhein-Neckar und dem Verhältnis zu Karlsruhe bzw. Stuttgart:


    Es gibt da eine Art "Masterplan". Der durchaus vor allem in Stuttgart ausgeheckt wurde.
    Dieser "Masterplan" sieht vor, den Raum Karlsruhe als Region (mit Baden-Baden und Rastatt) zusammenzubinden, und anschließend nach etwas Verflechtung der Metropolregion Rhein-Neckar anzuschließen - also quasi den Rest Nordbadens der Kurpfalz unterzuordnen.
    Die resultierende Metropolregion hat dann mittelfristig (z.B. mit der Westpfalz) einen Umfang von etwa 4 Millionen Menschen, bleibt etwas kompakter als die MR Stuttgart, bleibt natürlich Baden-Württembergisch dominiert und hat (strategisch gesehen) genügend kritische Masse um Begehrlichkeiten z.B. von Rhein-Main abwehren zu können.


    Macht aus Kurpfälzer wie aus Landessicht Sinn. Karlsruhe dagegen wird das Ganze verkauft mit dem Fernziel einer "Trinationalen Europäischen Metropolregion" den Rhein runter bis runter nach Basel mit der Technologieregion Karlsruhe in einer "Scharnierfunktion" (also eine Erweiterung Badens nach Westen...). Wie wahrscheinlich die Umsetzung von so was ist, kann man sich wohl denken.


    Das sind übrigens keine Planspielereien - die Umsetzung der direkten politischen Verflechtung hat da bereits begonnen. Seit Juni treten die beiden Regionen nach außen hin im Wettbewerb mit anderen Metropolregionen ("weltweit") als Einheit auf, während nach innen eine "enge Abstimmung" vereinbart wurde.