Rheinufer/ Wohnen an der Oper (RheinLogen)

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    Die haben manchmal gute Ideen, zum Beispiel haben die auch mal einen Gestaltungsbeirat für die Innenstadt gefordert. Ja, die könnten das ernst meinen. Leider scheinen diese Vorschläge immer ungehört zu verhallen.

  • Mir kam auch gleich LeFays Einwand in den Sinn, doch hat der BDA in der Sache nichts als die Wahrheit gesagt. Den Einwand des Arbeitskreises zur Erhaltung des historischen Stadtgefüges, ein achtstöckiger Entwurf sei allein deshalb zweifelhaft, weil er an der Hochhausgrenze kratze, teile ich dagegen überhaupt nicht. Manche Gebiete auch in der Altstadt könnten eine stärkere Entwicklung in die Höhe durchaus vertragen, andere - wie der Suttnerplatz - brauchen sie regelrecht, um endlich eine vernünftige Fassung zu erhalten.

  • Neues von der geplanten Neubebauuung am Brassertufer/Ecke Rheingasse:
    Unter dem Titel "Logenblick zum Rhein und zum Siebengebirge" findet sich heute in der Rundschau ein Artikel zum Projekt. Bis Ende 2011 sollen die "RheinLogen" fertig sein, "eine eindrucksvolle Quartierlösung mit Wohnungen sowie etwas Gewerbe, Gastronomie, Ateliers / Büros". Der Abriss des Hotels Beethoven soll voraussichtlich im Mai 2010 erfolgen. Bis dahin soll das Hotel kulturell genutzt werden.


    Hier der Link


    Schön - wenns auch noch länger dauert bis es losgeht! Dachte schon das Projekt sei beerdigt worden.

  • Der General-Anzeiger schreibt heute ähnliches.
    Auch ich hatte gehofft, das Projekt wäre beerdigt. Schade!
    Da muss ich wohl bei nächster Gelegenheit mal mit der Kamera hin, um ein Bild vom jetzigen Zustand zu machen. Mich hat diese Ecke nie gestört. Den Neubau finde ich eine Katastrophe!
    Das hat für mich mit mutiger Architektur nichts zu tun.

  • Aus o.g. Link:

    Die futuristisch geprägten „RheinLogen“ sollen sich harmonisch in das Stadtbild eingliedern.


    Das ist ja wohl der blanke Hohn...

  • Unter http://www.rheinlogen.de/ findet sich die offizielle Internetpräsenz des Projekts mit sehr vielen Bildern.
    Im Detail ist die architektonische Qualität nicht so schlecht wie ich befürchtet hatte. In der Gesamtwirkung ist das Ensemble aber viel zu unruhig und in negativer Weise dominierend. Zudem nimmt es der Oper ihren Solitärcharakter und "erschlägt" das alte Oberbergamt links daneben. Wesentlich besser hätte sich das Gebäude in eine Hafengegend eingefügt, inbesondere wegen der an einen Kran erinnernden Form des rechten Bauteils.

  • ich bin froh, wenn es bald losgeht. Was ich wirklich von dem neuen Bau halten soll, kann ich endgültig erst sagen wenn er fertig ist.
    zuächst gefällt mir, dass der Bau relativ groß, aber auch feingliederig ist. Wäre er kleiner und niedriger, würde er von der Oper erdrückt. Eine Konkurrenz zum höher gelegenen Oberbergamt sehe ich so nicht.
    Schwierigkeiten habe ich mit dem Architekturstil. Warscheinlich wollte man einfch zu vielen Bedingungen Rechnung tragen: Ein Solitär am Ufer, der sich aber gleichzeitig einfügen muss in die gedachte Blockrandbebauung. Ein großer prägnanter Bau, der mit der Oper teilweise mithalten kann, aber gleichzeitig die kleinteilige Struktur des ehemals hier liegenden Viertels nachbilden soll. Und die Reminenszenz and den ehemals hier liegenden Hafen der Stadt Bonn durch Kranform. Zudem müssen möglichst alle Wohnungen Rheinblick haben, daher der etwas wilg geformte Innenhof. Eine Ansammlung mehrerer simpler Kuben wie im Kölner Rheinauhafen wäre meiner Meinung nach aber besser gewesen.
    Insgesamt scheinen die aktuellen Entwürfe etwas besser und farblich angepasster als die ersten Entwürfe, welche ich im Stadthaus gesehen hatte.
    Für das größte Problem halte ich allerdings die Oper: von der Brückenrampe aus zeigt sie Ihre wunderschöne moderne Vorderseite. Das war es allerdings auch schon. Zum Rhein, zur Stadt und zu den Rheinlogen hin hat sie lediglich traurige fensterlose Betonflächen und teilweise eine irrwitzige Verplattung in grüner Kunststoffoptik zu bieten. Die Idee, eine Oper am Rheinufer zu errichten, die dann quasi mit dem Rücken zum Fluss steht, ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen. Zudem gibt es um die Oper herum große Freiflächen mit wenig Aufenthaltsqualität.
    Je länger ich nachdenke, desto eher bin ich davon überzeugt, dass diese städtebauliche Misere nur durch Abriss und Neubau direkt am Ufer oder an anderer Stelle (nähe Beethovenhalle? Gelände Zahnklinik?) zu lösen ist. Das Opernquartier könnt dann eng bebaut werden in Anlehung an die ehemalige Altstadt. Um das Symbol der Bonner Moderne wäre es sicherlich schade. oder hat sonst jemand eine Idee, wie man das Opernhaus retten/integrieren könnte?

  • Ich verstehe das nicht mit der Walnusshälfte. Was soll das? Wird der Entwurf durch diese (ohnehin nur entfernt zutreffende) Assoziation auch nur einen Deut schöner?! Und was hat eine Walnusshälfte am Bonner Rheinufer zu suchen?! Vielleicht sollte ich diese Fragen mal an den Architekten mailen, wobei ich erhebliche Zweifel habe, dass er plausible Antworten hat.

  • So ablehnend ich auch den RheinLogen gegenüberstehe, dem Hotel Beethoven braucht man nun wirklich keine Träne nachzuweinen.. Ein reizloseres und provinzielleres Gebäude hätte man nach dem Krieg kaum an diese exponierte Stelle setzen können..

  • Auf dem Gelände wurden von den Archäologen Reste der Altstadt freigelegt, die im Krieg schwer beschädigt und danach "umgelegt" wurde. Die Ruinen der Häuser wurden abgetragen und meterhoch unter Kriegsschutt begraben. Das Viertel sollte durch die Höherlegung vor Rheinhochwasser geschützt werden.





    Quelle: meine Bilder

  • [quote='metropolitan','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=256171#post256171']So ablehnend ich auch den RheinLogen gegenüberstehe, dem Hotel Beethoven braucht man nun wirklich keine Träne nachzuweinen....]


    Das finde ich auch und ich bin froh, dass es jetzt los geht (wenn das Rheinhochwasser die Baugrube wieder freigibt)!


    Der Bau wird überhaupt keine Dominanz zum Stadttheater bilden, wie es ein Schreiber befürchtet. Die Attikahöhe des Neubaus ist wesentlich niedriger als der Bühnenturm des Theaters, die Fassaden werden kleinteiliger und feingliedriger als der Kubus des Bühnenturmes und Werkstattbgebäudes.
    Nicht ganz glücklich bin ich mit der, in drei Baukörper kleinteilig aufgeteilten dreigeschossigen Front zur Wasserlinie. Hier hätte ich mir einen straighteren, geradlinigen Baukörper mit einer klareren Sprache gegenüber der sehr ausdrucksstarken Architektur des Stadttheaters vorstellen können.
    * Wer kennt i. d. Zus. noch den, im Zuge des Tiefgaragenbaues leider abgerissenen, zweifach abgewinkelten freitragenden Sichtbetonaufgang auf die Rheinbrücke, der die horizontale Architektur des Theathers noch wesentlich besser in das Umfeld integrierte als der Klinker(Kitsch) an dieser Stelle!!
    Ich denke das Projekt wird in jedem Fall ein Signal für die Bonner aber auch die Beueler Seite* setzen, den Rhein wieder stärker als Wohn- und Erlebnisstandort weiter zu entwickeln.
    Die drei Gebäude, abestaffelt: Theater - Rheinloggien - Bergamt, werden, aus welcher Sicht auch immer und so unterschiedlich Ihre Architektur auch ist, sicher ein spannungsreiches Gesamtbild und eine Bereicherung der Uferfront ergeben.
    * In Beuel könnte ich mir übrigens gegenüber dem Brückenforum, gut einen strassenbegleitenden Neubau, an der Stelle wo derzeit Garagen stehen und die Blicke in die Hinterhöfe und Gärten gehen, vorstellen.


  • * Wer kennt i. d. Zus. noch den, im Zuge des Tiefgaragenbaues leider abgerissenen, zweifach abgewinkelten freitragenden Sichtbetonaufgang auf die Rheinbrücke, der die horizontale Architektur des Theathers noch wesentlich besser in das Umfeld integrierte als der Klinker(Kitsch) an dieser Stelle!!


    Zu den ursprünglichen Außenanlagen der Oper gibt es eine Diskussion unter "Das alte Bonn" (ab #27). Joams hat dort dankenswerterweise eine Seite mit alten Postkartenansichten verlinkt (klick mich).