Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Die 704 in den Hafen wird mindestens so dringend gebraucht wie die 701 zum ISS Dome. 5,6 Mio€ sind Peannuts, wenn man sich anschaut, was die Wehrhahnlinie kostet.


    Von den rund um den Hafen eingeplanten 49,5 Millionen EUR entfällt fast alles auf Straßenprojekte - obwohl die gleiche Planung mit einem Anstieg des MIV um 47% und des ÖV in der Gegend um 67% rechnet. Die Straßenprojekte wurden bereits verwirklicht oder man ist gerade dabei. Nur bei der bescheidenen Investition in die 704 kommt seltsamerweise stets etwas dazwischen.


    Im verlinkten Dokument der Stadt steht, dass die Strab über der Tiefgarage von "Casa Stupenda" fahren soll. Wartet man, bis diese gebaut wird? Vielleicht sollte sich der Investor mit einer kleineren Tiefgarage begnügen, wenn sein Zögern wichtige städtebauliche Entwicklung verzögert?

  • Die Tiefgarage soll auch über das Casa Stupenda hinaus dringend benötigten Parkraum für den Medienhafen bringen. Die Verkleinerung ist also nicht ohne weiteres möglich.


    Es ist eine etwas schwierige Lage: Einerseits macht die zusätzliche Bahnlinie den Mh attraktiver und Neubauten wahrscheinlicher. Andererseits muss die Straßenbahn für den Neubau des Casa Stupenda warten. Vlt lässt sich die 704 übergangsweise am Mh entlang nach Hamm führen (wie die 708).

  • Deutlicher kann man die Rangordnung der Prioritäten nicht veranschaulichen. 40% der Düsseldorfer Bürger sind ÖV-Nutzer, aber gehandelt und gedacht wird, als ob es 4% wären. Wenn eine Strab nach Hamm als Ersatz angemessen scheint - warum nicht stattdessen die Autofahrer auf Parkplätze jenseits der Bahngleise oder im industriellen Teil des Hafens verweisen?


    Die Strab über der Tiefgarage halte ich für eine bautechnisch nicht besonders glückliche Lösung. Einerseits muss die Tiefgarage auf die dynamischen Belastungen von den schweren Fahrzeugen ausgelegt werden und die Vibrationen wären direkt auf die Konstruktion von Casa Stupenda übertragen. Andererseits sind die Bürobauten unserer Zeit oft kurzlebig. Sollte Casa Stupenda nach 20-30 Jahren wieder abgerissen werden, was wird aus der Strablinie?
    Was wird aus ihr, wenn Casa Stupenda in die verbreitete Kategorie irgendwann mal geplant, aber nie gebaut fällt?


    Die Finanzierung (s. Beitrag 197) könnte man sicherstellen, würde man einen Teil der Straßenprojekte auf das Jahr 2013 oder später verschieben. Selbst dann würde man in den Straßenbau des Mh weit mehr als in den ÖV investieren, obwohl die Anteile beider Sparten am Düsseldorfer Gesamtverkehr vergleichbar sind.

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  • Kein Kommentar!


    Der Aufzug an der U-Bahn-Station Victoriaplatz/Kleverstrasse funktioniert immernoch nicht ...


    DerWesten

  • Die RP berichtete am 9. Dezember über den Einfluss des Haushalts 2011 auf einige Verkehrsprojekte. Die U80 wird auf unbestimmte Zeit aufs Eis gelegt. Der Nutzen der U81 von der Messe zum Flughafen wird erneut überprüft, was bis zum Februar dauern soll. Danach wird das Bebauungsplanverfahren in Wege geleitet. Die Strab in den Hafen wird ab 2012 statt ab 2013 gebaut.


    Die Böhlerstraße wird für 800 Tsd. EUR - die Düsseldorf und Meerbusch teilen wollen - ausgebaut, um ein neues großes Wohnbaugebiet in Büderich zu erschliessen. Den Stadtoberen ist hoffentlich klar, dass ein auf den Autoverkehr ausgelegtes Wohnbaugebiet bedeutet, dass diese Autos nicht nur auf der Böhlerstraße fahren, sondern auch auf weiteren Straßen in der Innenstadt, die bereits jetzt staugefährdet sind? Wenn man bei diesem Thema neue regionale Zusammenarbeit praktizieren will, sollte Meerbusch ein glaubwürdiges Konzept präsentieren, wie ein großer Teil der neuen Einpendler mit Zubringerbussen zu den U-Bahn-Linien in der Achse der Hansaallee gebracht werden kann, damit die zusätzliche Straßenbelastung eingedämmt wird.


    Ergänzend die städtische Planung, wo im letzten Absatz der Ausbau der Böhlerstraße vorgestellt wird (PDF-Karte dazu). Die Straße soll künftig bis zur Autobahnanschlussstelle Büderich der A52 geführt werden. Auf der Karte ist auch auf der Düsseldorfer Seite eine Entwicklungsfläche in Bearbeitung eingezeichnet - hinter der Krefelder Straße, also nicht 500 Meter von der Hansaallee (6 Minuten Fußweg), sondern über 1000 Meter entfernt. Auf der anderen Seite der Stadtgrenze hat Meerbusch freie Flächen, weitere etwas näher der Hansaallee - leider konnte ich nicht finden, welche davon (oder beide?) Meerbusch bebauen will.

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  • Sicher, mit dem Auto kommt man überall hin. Der Halt D-Lörick ist allerdings nicht weit. Dort halten drei verschieden Stadtbahnen. Um 6 min Fußweg zu sparen, richtet man wohl keinen Pendelbus ein. D'dorf und Meerbusch sind zwar reich aber nicht blöd.

  • Der Westen berichtet, dass die Sanierung des S-Bahnhofs Bilk und dessen Ausbau zum Regionalbahnhof weiter unklar ist. Ursprünglich sollte 2014 mit dem Bau begonnen (sic!) werden. Die Kosten werden auf 6,8 Millionen Euro geschätzt.


    Auch die Sanierung des S-Bahnhofs Reisholz wird erst angegangen, wenn die Planungen für den RRX abgeschlossen sind, was derzeit in den Sternen steht.


    Ich frage mich wann die S-Bahnhöfe Wehrhahn, Zoo und Derendorf saniert/neu gebaut werden? Diese sind in besonders erbärmlichem Zustand und erschließen viele wichtige Gebäude/Gebiete. (Quartier Central, Fachhochschule, ARAG/Fishman-Tower etc.)

  • Die RP-Online berichtet heute über die gestrige Veranstaltung der Heimatvereine in der Johanneskirche. Das neuste Konzept der Düsseldorfer Heimatvereine stellte Edmund Spohr vor: die Straßenbahntrasse zwischen Maximilian-Weyhe-Allee und Johanneskirche herauszunehmen. Die Ersatzstrecke verliefe demnach über die Duisburger-, Tonhallenstraße und Oststraße. Mit einer Baumreihe vor den Libeskind-Bauten könnten die Heimatvereine sich auch einen Abriss des Tausendfüßlers vorstellen.


    Den Zusammenhang zwischen einer Baumreihe vor dem Libeskind-Bau und dem deshalb vertretbaren Abriss des Tausendfüsslers kann ich nicht nachvollziehen.


    Ob es klug ist, die Straßenbahntrasse von der Berliner Allee in die beengte und jetzt schon oft überfüllte Oststraße zu verlegen, wage ich zu bezweifeln. Natürlich wäre es vorteilhaft, wenn an Theatermuseum und Johanneskirche etwas mehr Abstand zu den Tunnelrampen geschaffen werden könnte.



    Auf der parallel ablaufenden Info-Veranstaltung der Stadt im Henkelsaal präsentierte der Freianlagenplaner Thomas Fenner (FSWLA) den aktuellen Stand der Planungen nach der erfolgten Öffentlichkeitsbeteiligung zum B-Plan Verfahren. Gregor Bonin stellte zu Beginn der Veranstaltung die Frage nach der Zulässigkeit einer Fortschreibung der Geschichte eines derartigen Ortes.


    Ich selber würde diese Frage sogar derart beantworten, dass es eine grundsätzliche Verpflichtung gibt, eine Stadt den veränderten Anforderungen der Menschen anzupassen (was auch zu allen Zeiten geschehen ist); ansonsten verkäme ein Stadtkörper zu einem zwar pittoresken, aber nicht mehr lebensfähigen „Museum“. Das ist nicht der Sinn und Zweck des Denkmalschutzes.


    Auch Thomas Fenner betonte die Orientierung des Entwurfes im Bereich der neuen Uferpromenade auf die gesellschaftlichen Veränderung und das veränderte Freizeitverhalten.


    Diese Bezugnahme finde ich nicht unwesentlich, da wir den öffentlichen Raum und auch Parkanlagen heute nun mal anders nutzen, als es zu Zeiten von Maximilian Weyhe üblich war.


    Es geht ja nicht um eine Veränderung bestehender und schützenswerter Anlagen im Hofgarten, sondern um eine Anpassung einem schon seit 50 Jahren nicht mehr im Originalzustand erhaltenen Randbereich. Eine von der Planung ausgehende Gefährdung der Denkmalwürdigkeit des Hofgartens kann ich hier nicht erkennen.

  • Ich wäre gegen die Verlegung der Bahnen in die Oststraße.


    Dort liegen weitgehend keine nutzbaren Gleise. Die Straße bietet außerdem nicht den Platz für eine Linienführung im eigenen Verkehrsbereich (wie in der Berliner Allee). Die Oststraße ist noch weiter von der ursprünglichen Trasse der 706 und 715 entfernt als die Berliner Allee. Die Bahnen wären daher als Zubringer in den Bereich Kö, Bankenviertel, Altstadt weitgehend entwertet. Außerdem ist die Oststraße mit 707, U-Bahn und über die Graf-Adolf-Straße bereits sehr gut angebunden.

  • Ich bin auch gegen eine Verlegung der Bahnlinien in die Oststraße. :nono:
    Die für mich sinnvollste Lösung ist (wie ich hier bereits schon mal vorgeschlagen habe), die Bahnlinien ebenfalls, wie die Autos, in einen Tunnel zu legen.

  • ^^ Was einen erheblichen Mehrbetrag verursachen würde. Ich finde die Oststraße abgesehen von der U-Bahn sehr schlecht an das ÖPNV-Netz angeschlossen. Die Berliner Allee verursacht eine weit geringere Gastfrenquenz als eine Linie durch die Oststraße.

  • Mit einer Verlegung der 706 würde das Zooviertel und Teile Pempelforts den Anschluss an die Altstadt verlieren. Übrigens macht es keinen Sinn eine U Bahn zu bauen um eine der höchst frequentierten Straßen der Stadt zu entlasten um dann anschließend eine Straßenbahn auf die Oststraße zu schicken. Die 707 steht heute schon nicht nur zur Rush Hour auf dem kurzen Stück ost im Stau. Die Berliner Allee hingegen hat ein eigenes Schienenbett, dass vom Straßenverkehr unabhängig benutzt wird.

  • Auf Schadowstraße und am Wehrhahn verschwinden bald die oberirdischen Baustellen weitgehend. Damit steht dem Weihnachtsmarkt dieses Jahr nichts mehr im Weg. Lediglich die Baustelle an der Pempelforter Strasse bleibt offen, da hier die Tunnelbohrmaschine im Oktober ankommt und die Rampe gebaut wird.


    Damit wird der Einkauf nicht mehr so zu einem Hindernislauf ...


    Einige Baustellen werden uns aber erhalten bleiben.


    RP

  • Auf diesem Plan sieht man den Vorschlag, die 706 in den Wehrhahn-Tunnel einzufädeln.
    Darüber kann man meiner Meinung nach nachdenken. Die Verlegung der Straßenbahn von der Berliner Allee auf die Oststraße ist dagegen einer der schlechtesten Vorschläge, den ich jemals gehört habe. :nono:
    Die Straße ist viel zu eng, zudem wären die Bahnen damit viel schlechter an das Stadtzentrum angebunden. Auch die Umsteigebeziehungen wären viel schlechter.

  • Die Verlegung der 701 und der 715 in die Oststraße halte ich – wie oben schon geschrieben – für Käse. Die 708 finde ich als Verbindung durch Flingern Nord zum Hbf weit nützlicher, da dies für Mörsenbroich und Düsseltal sonst nicht erbracht wird (nur mit der S-Bahn).


    Die Idee mit der 706 im Wehrhahnlinientunnel ist die Einzige, die mir interessant erscheint. Die Umlaufgeschwindigkeit dieser Linie kann man so erheblich erhöhen und es bleibt bei der direkten Anbindung an Altstadt und Carlstadt. Der Hofgarten hätte einige Durchfahrten weniger. Ein Nachteil wäre allerdings, dass die Haltestelle Tußmannstraße gar nicht mehr von Straßenbahnen bedient würde (-> Quartier Central). Das Marienhospital wäre nur noch mit der 707 zu erreichen.
    Insgesamt ein interessanter Gedanke allerdings. Es würde mich interessieren, was Rheinbahn und Verkehrsbehörden dazu sagen.

    (Kopiert/Verschoben aus Kö-Bogen 2. BA)

  • Der Gedanke ist mir auch schon gekommen.
    Du meinst sicher die Straßenbahn weiterhin auf der Berliner Allee fahren lassen, dann am Ende mit einer Rechtskurve in die Immermannstraße und dann links in die Oststraße oder?
    Durch den Abriss des Tausenfüßlers und Anpassung der dortigen Strassenverhältnisse sollte das ohne große Probleme möglich sein, dadurch wäre dann die Berliner Allee weiterhin gut angebunden und auf der Oststraße entstehen keine weiteren Engpässe.


    Gute Idee und herzlichen Willkommen im Forum!