Kulturzentrum am Neumarkt (eröffnet)

  • Kulturzentrum am Neumarkt (eröffnet)

    Das Projekt in Köln ist hier bisher etwas zu kurz gekommen. Immer verschwindet damit das "Kölner Loch" neben dem Haubrichforum am Neumarkt.




    Urheber der Bilder: ottcgn1


    Der an der Cäcilienstraße, Nähe Neumarkt liegende Museumsneubau, ist ein in drei Baukörper gegliederter Kubus. Die Baukörper werden mit lichten Glashallen verbunden. Der Kubus vereint das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM), die Kunsthalle der Stadt Köln, eine Erweiterung des Museum Schnütgen, den Museumspädagogischen Dienst der Stadt Köln sowie Sondereinrichtungen der Volkshochschule. Das Museum Schnütgen beherrbergt eine der wichtigsten Mittelaltersammlungen der Welt.


    Das RJM ist eines der bedeutenden Völkerkunde-Museen Deutschlands und das einzige seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Die beiden Kölner Kaufmannsfamilien Joest und Rautenstrauch bewiesen 1901 Bürgersinn, indem sie mit dem Grundstock der Sammlung stellten und auch gleich das Gehalt des Direktors für die ersten zehn Jahre und obendrein das Kapital für den Bau eines Museums stifteten. 1906 wurde das RJM am Ubierring eröffnet. Das neue RJM am Neumarkt wird ab 2009 keine für einen langen Zeitraum eingerichtete Dauerausstellung mehr zeigen. Stattdessen werden in bestimmten Intervallen einzelne Exponate oder auch kleinere Ausstellungseinheiten ausgetauscht und damit wechselnde Themenschwerpunkte gesetzt.


    Die beiden tiefen Gebäuderiegel beherbergen die Ausstellungsräume, der östliche, schmalere Riegel nimmt im Eingangsgeschoss die Funktion von Museumscafé, Shop, Empfang und Information auf. In den Obergeschossen dieses Riegels befinden sich die Räume der Verwaltung. Im südlichen, hinteren Gebäudetrakt sind öffentliche Nutzungen wie Vortragssaal, Bibliothek für RJM und Museum Schnütgen sowie ein Juniormuseum untergebracht.


    Die Fassade wird verkleidet aus manuell gebranntem Stein - ein Verweis auf die römische Geschichte der Stadt.


    Weitere Bilder gibt es auf der Webseite der Architekten:


    Schneider + Sendelbach (Projekte / Museen und Ausstellungsbauten)

  • Endlich ist das Loch zu!
    besonders urban scheint die Gegend ja nicht zu werden wie es für eine Innenstadt wünschenswert wäre-hoffe trotzdem, dass die Ziegelwände hochwertig und handwerklich erscheinen und die kirchen nicht mehr so einsam in dieser Ecke rumstehen

  • Typisch Köln-minimalistisch-modernistische Architektur. wenn wenigstens die Details gut werden...


    alle guten Projekte dauern so lang in Kölle: Diezösanmuseum, Rheinauhafen,..

  • Das Ergebnis wird sich m. E. letztlich sehen lassen können. Die Gebäudehöhe korrespondiert mit der benachbarten Volkshochschule, deren Fassade gerade hergerichtet worden war. Auf die Wirkung der Stein-Fassade bin ich sehr gespannt.


    Ich hätte ich mir freilich auch einen spektakuläreren Bau vorstellen können, wie zwischenzeitlich von einer Kölner Künstlervereinigung in Form der "European Kunsthalle" vorgeschlagen (eukunsthalle.com).


    Der zunächst geplante Kammermusiksaal im Untergeschoss wurde übrigens gestrichen und eine zweistöckige Tiefgarage gebaut, die bereits jetzt genutzt werden kann.


    Diese neue öffentliche Tiefgarage soll - habe ich irgendwo gelesen - die Parkhauskapazität der Innenstadt insgesamt nicht erhöhen. Vielmehr plant die Stadt, dafür andere Parkhäuser zu schließen. Wenn ich mich richtig erinnere, soll es sich u. a. um das Parkhaus hinter der Oper (Krebsgasse) handeln.

  • Und genau da wirds Zeit - das ist so ein widerlicher, dunkler Bau der schon lange ein Schandfleck ist. Gerade in dieser Lage (Unter Goldschmied) muss anspruchsvolle Architektur her.

  • Weiß eigentlich jemand, was mit dem Ensemble südlich des Doms passiert? Daß das hässliche Parkhaus jetzt abgerissen wird ist sicher wahrscheinlich. Aber was ist mit dem nördlichen Bau in dem bisher der WDR 5 untergebracht ist? Ich habe irgendwo gelesen, daß der Sender dort auszieht.
    Vielleicht gibt es ja Chancen für einen repräsentativen Neubau an dieser Stelle. Das würde den Weg vom Dom zur Altstadt sehr aufwerten.

  • Der WDR zieht aus und hat den ganzen Block zum Verkauf ausgeschrieben. Es soll interessierte Investoren geben. Weiteres ist noch nicht bekannt.


    Das Parkhaus am Dom, Unter Goldschmied hat übrigens 2005 die „Saure Zitrone“ für „misslungene und das Stadtbild besonders beeinträchtigende Bauten“ erhalten.

  • Hier auch noch ein Link zum Stadtmodell Köln, der sehr schön die neue Lage des RJM im Stadtzentrum zeigt. Der Platz links ist der Neumarkt, rechts sieht man die Rückseite des Weltstadthauses über der Nord-Süd-Fahrt und ganz oben rechts die Hohe Domkirche.

  • das Kulturzentrum steht fast komplett im Rohbau und keiner schreibt was davon!!!


    Ein genaueres Urteil ist noch nicht möglich. Wohltuend ist sicher dass die große Brache weg ist. zudem bildet es recht massig und hoch den Blockrand, wie es angemessen für die grosse Durchfahrtsstrasse ist. leider kann man das nicht von allen Stellen der Cecilienstrasse behaupten.


    Im hinteren Bereich wird ein separates Aufzugshäuschen gebaut, die einzigste Stelle, an der man den Klinker schon sehen kann. Verwendet wird recht grober, dunkelrot-blauer Torfbrandklinker wie man ihn aus Hamburg kennt. Meiner Meinung nach eine gute Wahl, da so die Oberfläche sehr strukurreich und hochwertig aussieht. Auch wenn Klinker eher nach Deutz gepasst hätten..

  • An der Rückseite des Kulturzentrums steht ein Fassadenbeispiel:



    (c) ottcgn1


    Mir gefällt der lebhafte Eindruck des Klinkers sehr gut. Ich bin gespannt, wie die Steinfassade großflächig aussehen wird.

  • Wow, mir gefällt das Gebäude sehr gut.
    Finde vor allem den großen gläseren Eingangsbereich, der im Gebäude liegt, sehr gut. Und auch der Klinker passt sehr gut, der sorgt für angenehme Abwechslung am Neumarkt.
    Sehr schön. :)

  • Hier mal was aktuelles, leider war es ziemlich wolkig...




    Fotos: RainerCGN