Ruhrstadtgeflüster

  • @ nikolas


    Ich meine, dass die Aufteilung der Landschaftsverbände und Regierungsbezirke das einzige wirkliche Hinderniss sind. Allerdings denke ich, dass eine Stadt vermutlich Utopie ist, vorallem, da Dortmund auch ein wenig abgelegen liegt vom Rest.


    Meine Idee :


    Duisburg : Duisburg, Dinslaken, Moers, Oberhausen, ggf. Mülheim


    Essen : Essen, Bottrop, Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck, ggf. Mülheim


    Bochum : Bochum, Herten, Recklinghausen, ggf. Witten und Castrop


    Dortmund : Dortmund, Unna, Lünen, Bergkamen, ggf. Witten und Castrop


    Der Rest sollte in Landkreisen oder alleine bleiben.

  • ^^
    Und eben die Lanschaftsverbände und Regierungsbezirke gilt es bei der "Big 4" Debatte immer mitzubedenken. Schließlich kann ja eine Großstadt E bzw. Do ff. nicht an zwei Regierungsbezirken partizipieren.
    D.h. eine Zusammenfassung diverser Mittelstädte zu Groß-X kann entweder nur innerhalb der aktuellen Grenzen stattfinden, oder eben über eine Verwaltungsstrukturreform, an deren Ende dann ein Regierungsbezirk Ruhr steht. Aber selbst wenn es zu einer Verwaltungsstrukturreform kommen würde, würde weiterhin die Grenze zwischen Groß- BO und Groß- E zwangsläufig entlang der Landschaftsverbände verlaufen.
    Mehr Phantasie lässt momentan die Normativität des Faktischen nicht zu.

  • Also, dass der Regierungsbezirk Ruhr kommen muss ist wohl klar, ohne diese Reform wird es keine Ruhrstadt geben, das ist der erste Schritt.

  • Wenn es mal soweit käme, würde der etliche Jahrzehnte alte Alptraum der deutschen Führungspersonen doch noch wahr.


    Das Proletariat könnte sich in selbstbewusster Erleuchtung erheben und Gleichberechtigung -oder zumindest mitteleuropäische Zustände fordern...:lach:


    Ich denke z.B. die Summen für die Instandsetzungen für z.B die Bahnhöfe im Ruhrgebiet sprechen schon eine eindeutige Sprache.


    Und eine Emanzipation wird man von aussen so gut es geht zu bremsen versuchen.


    Vieles möglichst kleinteilig und eng zu gestalten und von vornherein ein starkes regionales Denken zu fördern, war - IST ein sehr effektives Instument dafür.


    Dass Dortmund und Essen hierbei deutlich gegenteilig herausstechen wundert mich also eher weniger.
    Generell arbeitet man aber zur "Kleinhaltung" hier traditionell oft mit Psycho-Tricks.

    4 Mal editiert, zuletzt von Wohnklotz ()

  • @ Wohnklotz


    Wieviele Leute auf Zeche Zollverein einen Cocktail schlürfen kann ich auch nicht sagen. Ich weiss nur, dass die Zeche jährlich von ca. 800.000 Besuchern besucht wird. Diese Besucherzahl wird noch locker vom Schokoladenmuseum in Köln erreicht oder geschlagen (obwohl das wirklich erschreckend uninformativ ist).


    Aber zurück zu den Fakten:


    CentrO hat jährlich 23.000.000 Besucher. Das sind jährlich auf den Quadratmeter gerechnet: 328 (Ruhr Park: 147).
    Das heißt doppelt so hohe Kundenfrequenz!


    Rhein-Ruhr-Zentrum hat jährlich 360.000.000 Umsatz. Das sind pro Kunde
    etwa 28,00 Euro (Ruhr Park: knapp 19 Euro). Das sind fast 50% mehr.


    Um Dir einen Gefallen zu tun, habe ich alle diese Daten aus Wikipedia gezogen. Obwohl auch Du wissen solltest: wer fundierte Daten will, sollte möglichst nicht bei Wiki suchen...
    Denn leider sind die Daten für den Ruhr Park (vertraue mir, ich komme aus der Branche) in Wikipedia veraltet und geschönt.


    Noch was versöhnliches zum Schluss: Ich denke, wir sind einer Meinung, wenn ich sage: der Limbecker Platz hat das Einkaufen auch nicht gerade neu erfunden ;)

  • Ist mir relativ egal, da ich den Ruhrpark auch ziemlich unattraktiv und stressig finde...
    Mal sehen wie sich der "Super-Karstadt" im Limbecker jetzt so entwickelt...


    Edit:
    Groop
    Irgendwie kam es mir beim ersten mal kurz durchlesen schon ziemlich spanisch vor mit deinen Berechnungen.

    CentrO hat jährlich 23.000.000 Besucher. Das sind jährlich auf den Quadratmeter gerechnet: 328 (Ruhr Park: 147).
    Das heißt doppelt so hohe Kundenfrequenz!


    Wieso rechnest Du mit den Quadratmetern?
    Und nicht mit den Geschäften - nur so ne Idee...
    Centro___ca.200 Geschäfte 23mio Besucher = 115.000 Besucher jährlich pro Laden
    Ruhr-Park ca.120 Geschäfte 18mio Besucher =150.000 Besucher jährlich pro Laden


    Rhein-Ruhr-Zentrum hat jährlich 360.000.000 Umsatz. Das sind pro Kunde
    etwa 28,00 Euro (Ruhr Park: knapp 19 Euro). Das sind fast 50% mehr.


    Das ist aber sehr grob "ausgerechnet", denn ca.20 Euro für Ruhrpark gegen ca.30 Euro für RRZ wären ca. 30% mehr und nicht "fast 50% mehr".


    Ausgerechnet nach den ("eher" relevanten) Geschäften und nicht nach den Plätzen und Spazierwegen:


    Ruhr-Park ca. 120 Geschäfte und 350Mio Umsatz
    - das ergibt pro Jahr/Geschäft 2.916.666 Euro


    RZZ ca. 200 Geschäfte und 360Mio Umsatz
    - das ergibt pro Jahr/Geschäft 1.800.000 Euro


    Sieht so aus, als ob der Ruhrpark nicht "50% weniger", sondern über 30% mehr Umsatz pro Geschäft macht.

    6 Mal editiert, zuletzt von Wohnklotz ()

  • #257


    Danke nikolas für die faktische Aufstellung und Links. Das sollte noch mal den Blick schärfen...


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    #248


    Sorry Wohnklotz, ich habe dich da missverstanden. Ich sehe es eigentlich ähnlich wie du. Es gibt durchaus einige Beispiele, wo Bochum und Essen sich ergänzen. Das soll nicht heißen, dass beide Städte Lücken in der Kultur aufweisen. Es gibt hier ja mit der Industriekultur auch ein spezielles Kulturangebot, welches in Restdeutschland kaum vertreten ist.


    Und wenn ich mir da das Bochumer Schauspiel und den Starlight Express, bzw. die Essener Philharmonie und Oper anschaue, spielen die in der jeweiligen ersten Liga ganz oben mit. Dazu noch die Bochumer Jahrhunderthalle, das Bergbau- u. Eisenbahnmuseum, die große Theater- u. Galeriedichte in Essen so wie das Weltkulturerbe Zollverein, die Lichtburg als Premierenkino und Villa Hügel + Folkwang als renommierter Ausstellungsorte lassen schon aufheuchen.


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    #253


    Und kurz was zum Thema "größte Stadt im Ruhrgebiet": Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich Dortmund jetzt schon mit dem Titel "Größte Stadt im Revier" schmückt, da dies wirklich erst seit wenigen Jahren so ist. Zumal die Historie diesen Umstand eher als Momentaufnahme erscheinen lässt. Fast durchgängig war Essen in den letzten 50 Jahren die größte Stadt im Revier und zeitweise in einen Abstand von 50.000 Einw. und mehr (beispielsweise in den 1960er) zur Zweitgrößten.


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    Hier wurde über die Machtverhältnisse der einzelnen Reg.-Bez. debattiert und dass es schwer werden dürfte, den ein oder anderen Reg.-Bez. aufzulösen.


    Sollte die Reform in Kraft treten, wird es wohl definitiv nur noch drei Reg.-Bez. geben und die heißen Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen. Als Standorte werden Köln, Essen und Münster gehandelt. Klar, da dies böses Blut gibt.


    Mal sehen, ob es gelingt..

  • @ Turmbauer

    Ich finde es sehr amüsant zu lesen wie du eine nicht vorhandene Sonderrolle Essens in den Raum stellst (entspricht schlicht und einfach nicht den Tatsachen). Es bleibt festzuhalten, dass Dortmund die größte (bald sogar mit einem relativ großen Abstand) und bekannteste Stadt im Ruhrgebiet ist.


    Zitat:
    Als Standorte werden Köln, Essen und Münster gehandelt. Klar, da dies böses Blut gibt.


    Der Essener-OB hat Essen ins Gespräch gebracht, sonst niemand. Dazu auch noch mit einem lächerlichen Argument: Essen muß Revierhauptstadt werden, weil keine andere Stadt im Revier so viele Freiflächen im Stadtzentrum besitzt.:lach: Mit den Freiflächen hat er sicherlich recht aber dies als Hauptargument anzuführen ist sehr schwach und ganz sicher auch nicht förderlich für "euch". Zudem ist das DAF ein schönes Spiegelbild der Realität. Verantwortliche/Bewohner der Problemstädte des Reviers wollen die Fusion, um ihre eigenen Probleme zu vertuschen bzw. zu verwässern (sein es Schulden oder mangelnde Zukunftsperspektiven).

  • nikolas
    "Verantwortliche/Bewohner der Problemstädte des Reviers wollen die Fusion, um ihre eigenen Probleme zu vertuschen bzw. zu verwässern (sein es Schulden oder mangelnde Zukunftsperspektiven)."


    Du hast Recht.
    Das ist mir auch aufgefallen.


    Nur gibt es da auch Ausnahmen
    und welche Kriterien man bei den sogenannten "Problemstädten" nennen will.


    Bei Oberhausen, Gelsenkirchen, Herne etc. gebe ich Dir 100% Recht.
    Die haben auch rein gar nichts zu verlieren.
    Schon gar keine keine Kompetenzen, weil sie keine Verwaltungs- oder Versorgungszentren sind.


    Auf Essen als sicher finanzkräftigste Stadt mit der "besten" Infrastruktur wird das wohl nicht zutreffen.
    Das wäre dann kein verwässern, das wäre Machtsteigerung durch (formell getarnte) Eingemeindung.
    Für Bochum (mit sehr geringem Abstand zu Essen) als kaufkräftigste Stadt unter den Ruhrgebietsstädten mit über 100.000EW und der dazu geringsten Arbeitslosenquote kann das wohl ebenfalls nicht der Grund sein...
    Die Pläne/ das Konzept der Bochumer Verwaltung kann ich aber noch überhaupt nicht erkennen/zuordnen...?? Haben die so etwas überhaupt?

  • @ Wohnklotz

    Du meinst sicherlich mich! Danke für deine Beispiele (Bochum/Essen), genau darauf wollte ich hinaus. Beide sind die Pleite-Meister im Revier. Eine ist eine entmündigte Stadt und die andere ist so solvent wie Arcandor.

  • Nick
    Ja. Sorry. Klar meinte ich Dich.


    Aber "Pleitemeister" ist wohl ziemlich unpassend.
    Im Falle von Bochum ist es z.B. so, dass man nahezu doppelt so viele Einwohner hat wie Oberhausen, aber nur 2/3 der Schulden.
    BO. ca.380.000Ew und 880Mio.?
    OB. ca.220.000Ew und 1.4 MiA.?


    Und ich bezweifle stark, dass es Essen schlechter geht als Dortmund.
    Und noch sehr viel mehr bezweifle ich, dass es Dortmund so gut geht, wie von Dir dargestellt...


    Über Do. kreist auch der "Pleitegeier". -wie fast überm gesamten RG- vielleicht ist MH eine Ausnahme...

  • @ Wohnklotz

    Dann informiere dich bitte. Aber jetzt wird mir das alles auch zu müßig. Ist ja schließlich ein Architektur- und kein Politik- bzw. Alles-Ist-Scheiße-Forum.

  • Zitat Nick:


    "Dann informiere dich bitte. Aber jetzt wird mir das alles auch zu müßig. Ist ja schließlich ein Architektur- und kein Politik- bzw. Alles-Ist-Scheiße-Forum."


    Nein.
    Es ist ein
    Dortmund gehört zwar auf keinen Fall zum Ruhrgebiet, aber ich poste trotzdem ständig im "Ruhrstadtgeflüster"-Thread-Forum...

  • Glashaus&Steine

    So langsam wird´s dümmlich...
    Städterivalität schön und gut, aber hier den Einäugigen unter den Blinden auszuhandeln ist dann doch etwas peinlich.
    Mir ist nicht bekannt, dass Dortmund seinen Strukturwandel besser bewältigt als Essen. Die letzte Haushaltssperre für DO liegt ca. 5 Jahre zurück. DO ist die aktuelle NR. 1 in NRW, was die Armutsstatistik betrifft (dicht gefolgt von Essen). Bei den Arbeitslosenzahlen nehmen sich beide nichts (deutlich über dem NRW Durchschnitt). Zieht man andere Statistiken heran, gilt für beide Städte, was auch für die gesamte Region gilt: NRW- und Bundesweit unterdurchschnittlich!!! Kurzum: Ob man es will oder nicht, man sitzt in einem Boot und wird von außen imagetechnisch [ist zwar nur ein weicher Standortfaktor, gilt bei Investitionsentscheidungen im Dienstleistungssektor aber durchaus als harter Indikator]auch so wahrgenommen. Sich über seine schiere Größe und die Einwohnerzahl zu definieren zeugt auch nicht gerade von Qualitätsbewußtsein.
    Damit ich jetzt nicht falsch verstanden werde; natürlich vollzieht sich ein z.T. erfolgreicher Strukturwandel in dieser spannenden Region, und die Region als Ganze kann durch ihre Kulturdichte etc. auch deutschlandweit punkten.
    Man befindet sich jedoch auf dem Irrweg zu glauben, dass eine singuläre Stadt diese positiven Trends für sich alleine verbuchen kann. Weder imagetechnisch, noch realwirtschaftlich wird es einer Stadt alleine gelingen, sich von dieser Region in Gänze abzukoppeln. Deshalb hilft es auch nichts, wenn DU bzw. DO versuchen der Region den Rücken zuzuwenden und ihr Heil in der niederrheinischen- respektive westfälischen Provinz zu suchen. Sitzt hier etwa die Kaufkraft, sind hier die Universitäten und Schauspielhäuser oder vergleichbares, was urbanes Leben erst lebenswert macht?
    Um es noch haptischer zu machen. Die Montanindustrie hat sich einen Dreck um kommunale Grenzen geschert. Folglich sind auch die physischen und mentalen Altlasten gleichmäßig über die gesamte Region verteilt. Und damit kommen wir zu den einzigen Projekten in der Region, denen auch international ein wenig Beachtung geschenkt wird. Wie will eine Kommune alleine die Emscher renaturieren, interkommunale Kontaminationsprobleme in den Griff bekommen, eine Ruhr Triennale, "2010", Route Industriekultur, Route Industrienatur aufrechterhalten, und so den incoming Tourismus [+Image] stärken? Diese Liste ließe sich beliebig weiter fort setzen, lassen wir´s...
    Fazit: Man muss sich nicht lieb haben, aber gemeinsame Probleme verlangen nach einer gemeinsamen Lösung. Bei aller Sympathie für kommunalen Eigensinn, erscheint es mir doch wenig hilfreich, mit dem Finger auf die Nachbarstadt zu zeigen und zu sagen: "Kuck ma, denen gehts ´ja noch beschissener als uns! Ne, wat schön!"
    Das ist klein, das ist provinziell!

  • nikolas


    absolute zustimmung!!!!


    hier zeigt die eine arme kirchenmaus mit dem finger auf die andere...


    das ist in der tat provenziell, und einer fiktiven 4 mio metropole nicht angemessen :)

  • #266


    Nick, ich wollte bestimmt nicht deine lokalpatriotische Seele verletzen, als ich mein letztes Posting (meine Antwort auf Wohnklotz) mit dem Vergleich Bochum/Essen schrieb.


    Wenn es Recht ist, würde ich gerne zu deinen Vorwürfen Stellung beziehen:


    Punkt 1 Sonderrolle: Ich sehe Essen im Pott in einer Sonderrolle, bedingt durch die geographische Lage der Stadt. Mitten in einem Ballungsraum gelegen hat man natürlich einige Vorteile, aber auch Nachteile. Das sich hier viele Verbände und Konzerne angesiedelt haben, ist hierauf zurückzuführen und sicherlich ein Vorteil. Man sagt auch, dass die zentrale Lage ein Vorteil ist, wenn es um die Erreichbarkeit der Stadt geht. Sehe ich nicht bedingungslos so. Der Nachteil dieser zentralen Lage und der Umstand, dass Essen zwischen anderen Großstädten liegt, sind, dass die Stadt als Oberzentrum nur bedingt wahrgenommen wird. Ich meine damit, dass einige für ein Oberzentrum typische Angebote wie Shopping, Kultur und Nightlife, die das Umland normal mit abdecken sollen (wenn man hier überhaupt von Umland sprechen kann) von diesem nicht ausschließlich in Essen genutzt werden.


    Zur Erklärung: Bis auf die an die südliche Stadtgrenze anschließenden Gemeinden gibt es fast ausschließlich Großstädte, die an Essen angrenzen. Diese stellen ebenfalls ein Angebot in diesen Bereichen.


    Hinzu kommen die zwei großen Einkaufszentren direkt an der Essener Stadtgrenze, die unserer Stadt eine Zeit lang das Leben schwer machten. Auch da ist Essen in einer Sonderrolle, die sogar fast bundesweit gilt. Aber auch in der Vergangenheit spielte Essen immer wieder eine Sonderrolle. Das Ruhrgebiet war Bergbauregion und Essen war die größte Bergbaustadt Europas. Krupp gehörte auch nach dem Kriege noch zu den großen Stahlkonzernen in Europa und war davor das größte Stahlimperium der Welt mit Einfluss auf die Politik. Und Krupp war Essen Und als sich der Einzelhandel in den Städten noch voneinander unterschied, war Essen die Einkaufsstadt der Region. Ich denke auch, dass Essen beim Bruttosozialprodukt und den Gewerbesteuereinnahmen führend unter allen Ruhrgebietsstädten ist. Wenn jemand eine Quelle mit Fakten hat, die meine Aussage widerlegen, möge er diese bitte gerne vorbringen. Bin ja lernfähig…


    Punkt 2 Bekanntheitsgrad: Es kann schon sein, dass Dortmund mittlerweile die etwas bekanntere Stadt im Lande ist. Die Zeiten, wo Krupp Essen war, sind halt vorbei. Es ist aber durchaus möglich, dass sich das durch das Kulturhauptstadtjahr geändert hat, wo Essen in den Medien eine Sonderrolle bei diesem Ereignis eingeräumt wird.


    Punkt 3 Revierhauptstadt: Den Politiker, den du als Essener OB bezeichnet hast, ist ein möglicher Nachfolger des amtierenden OB Reiniger. Die Aussage dieses Politikers war sicherlich unnötig wie ein Kropf und unter Kommunalkampfgeplapper abzulegen. Nicht ernst zu nehmen, da nicht repräsentativ. Die Erkenntnis, Essen zum Sitz des neu zugründenden Reg.-Bez. Ruhrgebiet zu machen, ist aber nicht neu und nicht von mir. Treibende Kraft sind hier die großen Wirtschaftsunternehmen der Stadt, die seit längerem für ihren Standort werben und sicherlich nicht ganz ohne Einfluss sind. Geld ist eben Macht, ob wir das so sehen wollen oder nicht.
    Außerdem könnte auch hier zusätzlich die geographische Lage der Stadt ausschlaggebend sein.



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    #268


    Nick, das mit dem Pleitemeister hast du gut erkannt. Auch da nimmt Essen eine Sonderrolle ein. Glaube nicht, dass Dortmund oder wer anders so schnell auf €3,1 Mrd. kommen. :D


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    #272


    nikolas, danke für deine Ausführung. Ich möchte auch nicht, dass diese Diskussion zu einem Schwanzlängenwettbewerb mutiert. Und man kann trotz Konkurrenzdenken, welches ich im Prinzip nicht so schlimm finde, sachlich und mit Fakten solche Themen angehen. Macht ja dann auch Spaß.

  • Erster Regionaler FNP Deutschlands beschlossen

    Pressemitteilung:


    Zitat: "Sechs Städte in der Metropole Ruhr - Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim und Oberhausen - haben jetzt einen Regionalen Flächennutzungsplan (RFNP) beschlossen. Er ist nach Angaben der Planungsgemeinschaft "Städteregion Ruhr" der erste seiner Art in Deutschland. Er umfasst rund 680 Quadratkilometer mit 1,8 Millionen Einwohnern.
    Der RFNP legt die Grundstruktur der Flächennutzung und regionale Planungsvorstellungen als förmlicher Rechtsplan verbindlich fest und ist für städtebauliche Projekte mit besonderer Bedeutung zu berücksichtigen. Er soll eine ausgewogene Flächennutzungsstruktur und eine nachhaltige stadtregionale Entwicklung sicherstellen. Der Schutz des Freiraums hat dabei hohe Priorität.
    Allerdings hat der RFNP nur zeitlich begrenzt Gültigkeit. Ende Oktober wird die Regionalplanung für das Ruhrgebiet dem Regionalverband Ruhr (RVR) übertragen. Der Verband wird die erarbeiteten Grundlagen aufgreifen und für den zukünftigen Regionalplan Ruhr nutzen.
    Infos: www.staedteregion-ruhr.de/rfnp"


    Quelle: Presseverteiler Informationsdienst Ruhr

  • Ruhrstadt

    Immer mehr Tatsachen sprechen doch dafür, dass Dortmund sich vom Ruhrgebiet distanziert. Von mir aus kann die Ruhrstadt ja kommen aber dann bitte ohne Dortmund. Daher gefällt mir die Entwicklung anfürsich recht gut, weiter so!

  • Es ist viel profaner.
    Dortmund sieht momentan einfach nicht die Notwendigkeit zu handeln. Schließlich hat der RFNP nur zeitlich begrenzte Gültigkeit, da ohnehin Ende Oktober die Regionalplanung für das Ruhrgebiet dem RVR übertragen wird. Ab diesem Zeitpunkt wird in den Bereichen Städtebau, Wohnungsbau, Schul- und Sportstättenbau, Krankenhausbau, Verkehr, Freizeit- und Erholungswesen, Landschaftspflege, Wasserwirtschaft, Abfallbeseitigung und Altlasten, Kultur und Tourismus, Gesamtverkehrsplanung kein Weg mehr am RVR vorbeiführen.
    Manche Städte haben die Zeichen der Zeit erkannt und versuchen nun durch diesen frühzeitigen Zusammenschluss, sich potentielle Wettbewerbsvorteile beim großen run auf den Verteilungskuchen zu sichern. Schließlich werden EU- und Landesfördermittel in zunehmenden Maße an die Bereitschaft zur interkommunalen Kooperation gekoppelt. Diese Vergabekriterien sollen dem Aufbau von Doppelstrukturen und damit der Verschwendung von Fördergeldern Vorschub leisten. Diesem Trend kann sich auch Dortmund nicht verschließen. Noch nicht mal kurzfristig.

  • Ich muss hier vielleicht auch nochmal die Dortmunder Befindlichkeit erklären. Dortmund hat sich vom Kommunalverband Ruhr immer etwas stiefmütterlich behandelt gefühlt. Man zahlte zwar brav seine Mitgleidbeiträge, 'spektakuläre' Dinge wurden dann immer anderswo realisiert. Ausserdem geht es vielleicht auch um verletzten Stolz. Dortmund war einst Mitglied der Hanse, freie Reichsstadt, kann auf eine über 1100 jährige Geschichte zurückblicken. Über die Jahrhunderte hat man an Bedeutung immer nur 'verloren'. Ewiger Zweiter hinter Essen, in WK II so gut wie ausradiert und als Schmach schlechthin: Dortmund wird von der Weltprovinzhauptstadt Arnsberg (schon mal da gewesen?) regiert. Ja und die Kohle... die war hier nur eine kurze Episode. Da bin ich viel trauriger um die vielen Brauerein, das war Heimat. Und die Dortmunder, die sind vielleicht auch wegen Hoesch nicht so gut auf die Kruppstadt zu sprechen...


    Und nochmal zur Konkurrenz: vor Jahren hat man in Dortmund ein Konzerthaus gebraucht (warum auch immer) und das wurde natürlich viel teurer als geplant. Ein wenig später brauchte Essen dann auch eins... das wurde natürlich noch größer und wahrscheinlich auch teurer. Aktuell wollte man in Bochum auch eins haben... aber das ist wohl zum Glück gescheitert.


    Klar, ich bin pro Ruhrgebiet, aber ich denke das Ruhrgebiet braucht keinen eigenen Regierungsbezirk, denn: wozu brauchen wir in NRW überhaupt noch Regierungsbezirke? Da wäre mir eine kleine zentrale Behörde in Düsseldorf lieber (gibt ja heute so tolle Sachen wie elektronische Datenübermittlung, Videokonferenz und generell die totale Vernetzung). Und eine Ruhrstadt?
    Wozu?