Mediaspree: Bauprojekt am Stralauer Platz

  • ^ Auch die städtebauliche Funktion finde ich mangelhaft: Um die Kreuzung richtig einzufassen, hätte es (wie beim Ibis-Hotel gegenüber) eine Verlängerung des Baus in die Holzmarktstraße gebraucht, z.B. bis zur Tankstelle. So sieht die Raumkante zwar geschlossen aus, wenn man über die Brücke fährt; sobald man am Nordufer angekommen ist, blickt man aber auf die Schmalseite eines Gebäudes, wo eigentlich die geschlossene Ecke eines Blocks hingehört - gut zu erkennen auf Tropfnases Foto. Noch ärgerlicher: Da das Moxi auch an der Rückseite Fenster hat, wird es auf absehbare Zeit keinen Anbau geben können, der die Ecke vervollständigt. Schade.

  • Da gebe ich dir recht Architektenkind. Aus diesem Grund habe ich auch erwähnt, dass es von der Brücke aus kommend gut wirkt und wie wichtig es generell ist, dass Ecken und Kanten bebaut werden. Ein komplett geschlossener Block wäre sicherlich besser gewesen, weiß aber nicht genau wie das mit der Tankstelle harmonieren würde.

  • Hier mal zwei Eindrücke des Moxy Hotels von Freitag, da die Rüstungen nun fallen und die Fassade sichtbar wird.


    Aus der Ferne (passt gut in die Plattenbauarchitektur der Umgebung)


    Und aus der Nähe

  • Auch das Wohnhausprojekt auf dem ehemaligen Yaam Gelände macht Fortschritte.
    Während im vorderen Bereich des Grundstückes noch immer Gegründet wird, stehen hinten bereits die ersten Kellerwände. Drei Turmdrehkräne stehen bereits, es werden am Ende wohl vier sein.


  • Hier mal zwei Eindrücke des Moxy Hotels von Freitag, da die Rüstungen nun fallen und die Fassade sichtbar wird.


    Da haben die Visualisierungen nicht gelogen. Das Ding sieht auch in der Realität wie eine sanierte Platte aus und ist für mich ein Paradebeispiel für auf die Schnelle hingerotzte Renditearchitektur (sorry für die Ausdrucksweise). Ich hoffe auf ein kurzes Leben dieses Gebäudes :nono:

  • Es ist im Grunde eigentlich eine Frechheit! Die Politik sollte für Neubauten Mindeststandarts bestimmen, was die Fassadenqualität angeht. DDR-Stadtraum 27 Jahre nach Mauerfall mit DDR Architektur fortführen... :Nieder: Absurd.

  • ^^ Ich frage es jedes Mal, wenn diese Behauptung aufgestellt wird (und sie wird ständig aufgestellt): Was hat das, bitte, mit DDR zu tun? Das sind vorgefertigte Module, die aufeinandergestapelt, gedämmt und dann mit diesen Platten vernagelt werden. Die Moxy-Hotels in Frankfurt, München oder Mailand sehen genauso aus. Natürlich ist die Fassade scheußlich, aber wir waren ja vorgewarnt. Und von Innen scheinen die Moxy-Hotels sogar ganz hübsch zu sein.

  • Ein Beispiel für eine sanierte Platte mit ähnlichem Design? Bitteschön.


    Klar können sanierte Platten so aussehen, das war aber nicht mein Punkt. Mir ging es um die Behauptung, das Moxy hätte irgendwas mit "DDR-Architektur" oder gar mit der Fortführung des DDR-Städtebaus zu tun. Das hat es nämlich nicht. Es ist einfach nur eine langweilige, hässlich verkleidete Kiste – ungefähr so DDR-spezifisch wie, sagen wir, Braunschweig-Weststadt.

  • Hier:


    DDR-Stadtraum 27 Jahre nach Mauerfall mit DDR Architektur fortführen... :Nieder: Absurd.


    Oder – bezogen auf andere Projekte – z.B. hier:


    Die DDR-Moderne hat unter Lüscher inzwischen Vorbildfunktion. So ändern sich die Zeiten.


    Das sieht aus wie DDR Platte 2.0.


    Da wird mal wieder etwas mit blumigen Worten schöngeredet, das doch eher nach [...] einem schnöden Plattenbau-Bürohaus aus DDR-Zeiten aussieht.


    Keiner der genannten Entwürfe hat irgendetwas DDR-spezifisches, aber der Vorwurf funktioniert natürlich als Totschlagargument, weil er ja meint: Das sieht nach Diktatur und Mangelwirtschaft aus. Damit macht man sich die Architekturkritik aber zu einfach.

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    Zumal es um eine internationale Fertigteilbauweise handelt die in ihrer Äußeren Rationalität zwar in der DDR sehr stringent geüfhrt wurde, aber Weltweit zu finden ist. Tatsächlich sieht die Moxy-Fassade eher wie West-Platten aus da man sich dort solch teuereren Eternit-Fassaden geleistet hat. Ost-Platten sind überwiegend Roh in Sichtbeton ausgeführt wurden.

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    Ein Beispiel für eine sanierte Platte mit ähnlichem Design? Bitteschön. Die Platte ist nur weniger bunt.


    :lach: in dem Haus wohne ich....ganz oben. Und es ist wirklich so furchtbar wie es aussieht.

  • ^ Du hast mein Beileid wegen der Müllschlucker im Sommer, aber ich beneide Dich um den Blick.

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    Na ja, die Müllschlucker sind ja seit der "Sanierung" in den 90ern aus Brandschutzgründen ausser Betrieb. Eine Geruchsbelästigung gibt es nicht, aber das Haus ist eben schon wieder in die Jahre gekommen. Zudem heizt es sich im Sommer sehr stark auf, was mich dazu veranlasst hat mir in diesem Jahr eine Klimaanlage installieren zu lassen.

  • Architektenkind ich bitte Dich! Der Karton steht in Berlin-Friedrichshain am Ostbahnhof. Da drängt sich die Assoziation mit DDR-Platte ja geradezu auf. So eine haarspalterische Kritik der Kritik ist doch kindisch ;).


    Dieser moderne Klonbau ist für mich einer der größten Fehlgriffe der letzten Jahre. Hässlich wie die Nacht und für die archtektonsche Entwicklung dieses Interessanten Gebietes eine kleine Katastrophe. In der Ecke wird ein großes Potential gerade gegen die Wand gefahren. Übels Grossblöcke werden hier wohl das Bild prägen. Was vom kleinteiligen Holzmarkt Projekt bisher an Fassaden zu sehen ist, verursacht leider auch Zahnschmerzen. Sehr schade finde ich das, denn unabhängig von ideologischen Positionen wünsche ich mir nachhaltigen und ästhetischen Städtebau. Da wo die DDR das geleistet hat: wunderbar.

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    Der einzige Ideologe hier bist du! Das Gebäude sieht kein bisschen wie ein DDR-Pattenbau aus. Eher wie ein Investoren-Westbau mit seinem Eternit-Platten.:lach:

  • Aber natürlich kann die Erinnerung an einen optisch katastrophal sanierten "DDR-Pattenbau" aufkommen. Aber nicht an einen DDR-Pattenbau im Ursprungszustand. Insofern hat es nichts mit Ideologie zu tun.


    Wenn ein Gebäude als einfacher quaderförmiger Kasten mit regelmäßig angeordneten kleinen Fenstern errichtet wird und dann darüber eine Dämmung plus Putz oder wie hier Außenplatten kommt, drängt sich die Assoziation halt auf, da mit vielen Plattenbauten so verfahren wurde. Das ist aber eine Folge des Dämmwahns und der Unwilligkeit/Unfähigkeit einer ansprechenden Gestaltung und hat nichts mit Ost/West zu tun. Mit etlichen Sozial- oder Bürobauten im Westen wird/wurde genauso verfahren.


    In diesem Fall ist die "Gestaltung" leider extrem hässlich.