Dresden: Kulturhistorisches Zentrum - Residenzkomplex

  • Bevor ich auf diverse Abbildungen aus dem Beitrag von Elli eingehe, möchte ich erst einmal darlegen, wie sich der Stand der Beauftragungen zur Rekonstruktion der Renaissancedecke der Gewehrgalerie aktuell darstellt. Zur Einstimmung zunächst die offizielle Visualisierung des Raumes Das folgende Bild war Anhang einer Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 27. Juni 2017. Aufgrund der unter der Abbildung stehenden Angabe „Das Bild ist rechtefrei verwendbar“, darf man es hier wohl einbinden:



    Und nun in zeitlicher Abfolge die bereits abgeschlossenen, vergebenen bzw. ausgeschriebenen Leistungen (wie gesagt für das Gesamtpaket *Rekonstruktion Kassettendecke*):


    1. Photogrammetrische Auswertungen historischer Aufnahmen
    Der Auftrag wurde bis 2015 durch eine Leipziger Fachfirma realisiert (Fokus GmbH Leipzig). Dabei erfolgte eine digitale Bearbeitung („Entzerrung“) der historischen Farbfotografien, die in den letzten Kriegsjahren speziell zur Dokumentation erstellt worden waren.


    2. Tischlerarbeiten: Herstellung der Kassettentafeln
    Abmessungen: ca. 183 x 133 cm aus 3-Schichten-Platte; Dicke 19 mm
    aus Tannenholz, Klasse A, astfrei ohne Oberflächenbearbeitung
    Es sind übrigens 84 Stück (je 2 Kassetten in der Querrichtung).


    3. Dekorationsmalerei Kassettenplatten für späteren Einbau
    Die Vergabe erfolgte in 5 Losen (an 5 verschiedene Künstler).


    4. Tischlerarbeiten - Rekonstruktion Holzkassettendecke
    Dieser erst vor kurzem vergebene Auftrag beinhaltet die Herstellung der Holzdecke, d. h. alle diesbezüglichen Tischlerarbeiten außer den Kassettenplatten (die werden fertig bemalt eingebaut) und wohl auch außer den so genannten *Großen Zapfen* und den Kleindekorteilen.
    Den Zuschlag erhielt die Firma, die bereits die Holzdecke für den Kleinen Ballsaal gefertigt hat, hier ein Referenzfoto davon:
    https://www.tischlerei-engelst…ages/cache_2470541093.jpg
    Wichtig erscheint mir noch die Angabe, dass in situ zunächst eine Musterachse (über 2 Fensterachsen) hergestellt wird, anhand der eine endgültige Lösung zur Farbgestaltung für Wand, Decke und Boden erarbeitet werden soll.


    5. Bemalung Kassettendecke
    Das beinhaltet alle diesbezüglichen Arbeiten der Dekorationsmalerei für die Decke mit Ausnahme der Kassettenplatten. Während die Bemalung der Kassettenplatten also unter Atelierbedingungen erfolgt, werden die übrigen Teile der Decke vor Ort bemalt. Es sind 3 Lose ausgeschrieben:



    Bildquelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen


    Zu Los 3 gehört zum Beispiel dieses Beschlagornament:



    Bildquelle: SIB, Ausschreibungsunterlagen



    Betrachten wir mit diesem Hintergrund nun mal die – auch meiner Meinung nach *investigativen* - Fotos von Elli. Anhand der voran stehenden Aufsplittung dürfte jetzt klar sein, was in der Gotischen Halle passiert – nämlich die unter Punkt 3 genannte Dekorationsmalerei der danach fertig einzubauenden Kassettenplatten, und zwar unter Atelierbedingungen. Es wäre wohl auch schwer vorstellbar, dass so eine künstlerisch sehr anspruchsvolle und sehr umfängliche Arbeit in Überkopfhaltung ausgeführt wird (also erst Kassettenplatten einbauen und danach bemalen).


    Zum ersten Detailbild (Ausschnitt aus Ellis Foto):



    Man sieht hier eine der Kassettenplatten, als 1:1-Plot. In der Ecke rechts oben ist der Firmenaufdruck zu lesen: Fokus GmbH Leipzig. Warum die Künstler überhaupt mit sw-Bildern arbeiten, könnte ich mir so erklären. So ein riesiger Farbplot (als 1:1-Bild fast 2 m lang) ist ja sicher nicht gerade billig. Vor allem wenn man das mal hochrechnet auf insgesamt 84 Kassetten. In der Anfangsphase, also wenn die Konturierung des Bildes entsteht, reicht vermutlich erst einmal ein sw-Druck. Denn wenn mal davon zig-mal einzelne Maße abgegriffen hat, ist das Teil vermutlich ziemlich lädiert und damit als Vorlage für die spätere Farbgestaltung nicht mehr (ohne Aussagen-Lücken) verwendbar.


    Für den Frauenkopf in der Mitte der betreffenden Kassette wurde auch schon ein farbiger Plotauszug erstellt (Ausschnitt aus Ellis Foto):



    Zum Vergleich ist hier die historische Aufnahme zu sehen (man beachte die Kassette rechts unten); leider nur sw und leider „auf dem Kopf stehend“. Dieses Foto aus der fotothek kann übrigens stark vergrößert werden, nach dem Öffnen des Links einfach auf das Bild klicken.
    http://fotothek.slub-dresden.d…_hauptkatalog_0140035.jpg


    Das nächste Bild (gleichermaßen aus einem größeren Foto von Elli ausgeschnitten) zeigt ebenfalls einen farbigen Teilplot für eine Kassettenplatte, dargestellt ist ein in der Mitte der betreffenden Kassette angeordneter Kriegerkopf.



    Das Gesamtbild der zugehörigen Kassette sieht man in dieser historischen Aufnahme aus dem Farbdiaarchiv (dort wie folgt untertitelt: „Kassettenfeld mit Rollwerk um ein Bildnismedaillon eines Kriegers, in den Ecken groteske Vögel und Pferde“):
    http://digilib.zikg.eu/servlet…4/FMLAC8848_30&dw=500&dh=


    Großes Rätselraten erzeugte bei mir das Bild hier, an dem der Künstler gerade arbeitet:



    Es ist ja noch nicht viel zu erkennen, aber von den Konturen her erinnert mich das an die Lünetten der Fenster (wobei die bogenförmige Malerei, die Zwickel und der darüber befindliche Streifen im Original jeweils auf versetzten Flächen liegen würden).
    http://fotothek.slub-dresden.d…0004000/df_wm_0004953.jpg


    Andererseits habe ich bislang noch nichts darüber in Erfahrung bringen können, in welchem Umfang auch die Wandmalereien der Gewehrgalerie rekonstruiert werden sollen. Sicher ist allerdings, dass der hinterste Teil der Gewehrgalerie (angrenzend ans Johanneum) weitgehend vollständig wiederherstellt wird (ich glaube über 3 Fensterachsen). Das folgende Bild stammt aus einer Ausschreibung des SIB.



    Man sieht dort eines der Medaillons in den Fensterlaibungen (dargestellt ist ein Kriegerkopf). In der eingangs des Beitrags gezeigten Visualisierung fehlen diese Bildnisse.

  • Großes Rätselraten erzeugte bei mir das Bild hier, an dem der Künstler gerade arbeitet


    Das Rätsel ist gelöst – dank Oktavian, der Folgendes (unter verbalem Bezug auf den Beitrag im DAF) im APH postete:


    Hallo BautzenFan,
    kleiner Hinweis: Das Element, an dem der Mann auf dem Bild, dass du im DAF gepostet hast, malt, ist kein Bestandteil der Gewehrgalerie, sondern Teil der Architekturmalerei in der Voute des Paradeschlafzimmers oder des Audienzgemachs (man sieht es auf den Vorlagen, die weiter rechts stehen)


    Wow, auf die Paradezimmer wäre ich nicht gekommen. Aber als gestandenem Kunsthistoriker ist Oktavian vermutlich sofort ins Auge gesprungen, dass es sich bei den betreffendem (von dem Künstler gerade „kopiertem“) Bildnis nicht um eine Renaissance-Malerei handelt, sondern um eine Schöpfung im Barockstil. Mit diesem Hinweis ist es mir nun aber gelungen, die originale Stelle zuzuordnen. Im folgenden Foto (historische Aufnahme) blicken wir auf die Decke des Audienzgemachs (Foto kann und sollte vergrößert werden; nach dem Öffnen des Links einfach noch einmal auf das Bild klicken). Man betrachte den unteren Bereich des Fotos, „eingerahmt“ von 2 Adlern:


    http://fotothek.slub-dresden.d…_hauptkatalog_0051735.jpg


    Und nun zum Vergleich das Foto von Elli (als Bildausschnitt):



    Ein zweites Vergleichsbild – die Vorlage, von der Oktavian in seinem Post sprach (gleichfalls ein Ausschnitt aus Ellis Foto):



    Damit man eine Vorstellung hat, wo das Teil im Raum zu verorten ist, habe ich noch dieses Bild hier verlinkt. Die Stelle liegt im südlichsten Teil der Decke (über dem Thron):


    http://fotothek.slub-dresden.d…_hauptkatalog_0045635.jpg


    Ansonsten ergibt sich im Fazit noch die logische und natürlich sehr erfreuliche Schlussfolgerung, dass man offensichtlich auch schon intensiv an der Rekonstruktion des Deckengemäldes für das Audienzgemach arbeitet.

  • Elli Kny und BautzenFan, vielen Dank für Eure Fotos bzw. die Analyse derselben. Freut mich, dass die Arbeiten der Raumrekonstruktionen voran schreiten. Erstaunlich finde ich ja, dass die Arbeiten für die Renaissance- und die Barockdecke quasi in einem Aufwasch parallel in einem Atelier entstehen.

  • Da füge ich nochmal den Ablaufplan laut Pressemeldung vom 11.01.2017 des Finanz.Min. an:


    Aktuelle Schwerpunkte der Wiederaufbauarbeiten sind:
    • Fassaden im Großen Schlosshof einschl. Altan (Fertigstellung für Ende 2019 geplant)
    • historischer Ausbau „Kleiner Ballsaal“ im Georgenbau (Fertigstellung für Ende 2017 geplant)
    • Langer Gang (Fertigstellung für 2018 geplant)
    • Nordflügel, 2. OG Turmzimmer (Fertigstellung für Ende 2019 geplant)
    • Westflügel, 2. OG Paraderäume (Fertigstellung für 2019 geplant)


    2019 kommt auch die glorreiche Wiedereröffnung der Alten Meister hinzu!!!




    ebenda steht eingangs auch zum Altan:

    Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland stellte heute zusammen mit Ludwig Coulin, ... SIB sowie Matthias Zahn, Sprecher der Sgraffitokünstler, im Dresdner Schloss Medienvertretern den Stand der Vorarbeiten für die Rekonstruktion der farbigen Fresken an der Rückseite des Altans sowie die baulich fertiggestellten Räume im 1. Obergeschoss des Ostflügels und im Nordostflügel vor. Daneben gab Staatsminister Prof. Unland einen Überblick über die weiteren gegenwärtigen und geplanten Baumaßnahmen beim Wiederaufbau des Dresdner Schlosses.


    „Das Dresdner Residenzschloss ist ein identitätsstiftendes Bauwerk für die Sachsen. ...“, betonte ... Unland. „Die Fresken des Altans mit der Darstellung biblischer Szenen gehören zu den größten farbigen Renaissancefresken nördlich der Alpen. Der Altan wird einmal den gestalterischen Glanzpunkt im neu in Szene gesetzten Renaissancehof des Dresdner Schlosses bilden“, so Unland weiter.


    Nach bald einem Zeitjahr ist nun zunächstmal nur 1 Wandbild (wohl) fertiggestellt.
    Hierzu angekündigtes Motiv nochmals ohne Baugerüste:


    Die SKD bieten auch einiges Neues im Programm: DD-TV - so zB "Sonntags frei ab Drei" in wechselnden Häusern, was wohl auch hier zu noch besserer Einsicht führen könnte.


    Frage: Was meinte Herr Unland damals in obiger PM mit "baulich fertiggestellten Räume im 1. Obergeschoss des Ostflügels und im Nordostflügel", welche er da bereits vorstellte?





    Gern auch kurz einen Blick zum Stallhof / Langer Gang:
    Hier ist für den Laien von aussen nix zu erkennen, zudem macht sich da jetzt auch der Mittelaltermarkt breit.
    Man entdeckt aber Weiteres: So wurden nicht nur in Meißens Altstadt Wildschweine gesichtet, sondern auch in der Landeshauptstadt:

  • Vielen Dank, Elli, für Deine interessante Reportagetätigkeit und die qualitativ immer sehr gelungenen Fotos.


    Frage: Was meinte Herr Unland damals in obiger PM mit "baulich fertiggestellten Räume im 1. Obergeschoss des Ostflügels und im Nordostflügel", welche er da bereits vorstellte?


    Gemeint waren die Ausstellungsbereiche der Rüstkammer *Kurfürstliche Garderobe* (1. OG Nordflügel) und *Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht* (1. OG Ost- und Nordostflügel). Es ist immer so, dass die baulich fertiggestellten Räume vom SIB an die SKD übergeben werden, und zwar eine gewisse Zeit, BEVOR die jeweilige Ausstellung eröffnet wird. Denn die fachmännische „Bestückung“ (also das „Einräumen“ der Exponate) erfordert natürlich eine gewisse Zeit (in der Regel sind das ein paar Wochen. Außerdem wird die Feineinstellung der technischen Anlagen vorgenommen (Klima, Sicherheit).
    Das Minister-Statement erfolgte am 19. Januar 2017, die Eröffnung der beiden Ausstellungsbereiche war Mitte April.
    Hier ein paar Fotos von den baulich fertigen Räumen der beiden genannten Ausstellungen:
    Klick


    Eine Bitte hätte ich noch an den Fotografen. Hast Du eventuell auch eine größere Aufnahme von dem teilbemalten Bereich direkt links neben dem Großbild (ich meine die Zone über der Plattform des Arbeitsgerüstes)?



    Foto von Elli Kny

  • ^ das Detail wäre folgendes - als Ausschnitt aus obigem Foto. Ich denke, das reicht ... also ich seh da nur Farbproben für eben das nun fertige Motiv daneben.
    Daher hatte ich von diesem Detail hier abgesehen, aber wer weiß, wenns gewünscht wird: bitte sehr, kein Problem.

    Meine bisherigen Altanbilder sind ja Zooms vom offenen Durchgang am Ausgang Englische Treppe - also von weit weg. Irgendwann muß man mal näher ran, wenns spannender wird.

  • Altstadtrunde - Märchenstunde (22.11.2017)



    Tip: die Hochkantbilder besser über 'Grafik anzeigen" anschauen.











    Bilder von vor paar Tagen


    ^ Georgenbau in sächsischer Illumination
    v Durchgang Chiaverigasse zum Grossen Schosshof. Hinten schimmert in rot die Fürstengalerie durch die Fenster.


    Am Nordflügel des Schlosses - westllich vom Turm - ist eher wenig von aussen zu erkennen.
    Rohbauzustand im 2. OG (und derzeit beschlagene Fenster)

  • Aus gut unterrichteten Kreisen ist zu erfahren, dass das farbige Wandbild des Altans tatsächlich nur eine Werkprobe darstellt. Es soll lediglich zum Vergleich der handwerklich-malerischen Leistungen mit adäquaten Originalen und zur Prüfung der Farbintensität, - wirkung etc. der neu entstehenden historisch getreuen Nachschöpfungen dienen.


    Es wird für die abschließende Bemalung des Altans wieder komplett beseitigt und durch ein anderes Bildmotiv ersetzt.

  • Tastschloß - Residenzschloss zum Anfassen - DNN.


    200 kg Bronze Miniatur des Residenzschlosses für 135 TE - nun im Bärengartenhof.


    Bisher gibt es vor der Altmarktgalerie (am Herbert-Wehner-Platz) ein bronzenes Tast-Stadtmodell für je das Alte und das Neue Dresden.


    pix coming soon.

  • ^ Messing-Minischloss (Tastmodell und Anschauungsobjekt)




    Hier gilt uneingeschränkt und fern juristischen Nachspiels: Bitte anfassen! Mal sehen, wo es dereinst am meisten glänzt.


    ^ Mini und Maxi in Bildeinheit.


    Tja, plötzlich erschien eine Reinigungsfachkraft (ergo Putzfrau) mit Schürze aus dem Schloß und wies zum Erstaunen der Staunenden auf einen handwerklichen Schönheitsfehler:
    Das Schriftzug "Grünes Tor" wurde mit dem des "Nordflügels" verwechselt. Das zeigt, selbst das Facility Management Personal des Kunsttempels ist kulturhistorisch nicht unbewandert. :)


    Seit Langem gibt es bereits ein Sichtmodell aus Kunststoff oder Architektenkarton am Schloßcafé im EG. Die Zahl der Schlösser in Dresden steigt also stetig.
    Laut Putzfrau wäre es durchaus auch möglich bzw. gar besser gewesen, für die Barrierefreiheit der Museumsnutzung (gerade auch für Blinde), ein Kabinett als Blindenraum einzurichten - natürlich mit einem Schloßmodell, welches als Tastmodell auch aus Kunststoff hätte sein können. Nungut, wer hört schon auf seine Putze. :D



    Wenig Neues ergab nochmal ein Blick in die Werkstatt in der Gotischen Halle:
    Die Werkstatt ist vermutlich nur für Malereitests auf Probenkarton da, während oben dann wohl "in Echt" vorgerichtet wird - freilich nach akribischer Abklärung des Optimums.


    Das sw-Rahmendetail (^oben links) ist unten in Farbe umgesetzt/erprobt.

  • Hinweis auf 2 Forschungs- und Restaurierungsprojekte innerhalb der SKD


    1. Möbel des Paradeappartement im Residenzschloß - wiss. Expertise und Restaurierung - forschung.skd-1
    Es gibt also eine Reihe vorhandener einstiger Möbel. Die lange Laufzeit 2007 bis 2020 geht möglicherweise konform mit der Fertigstellung der Gemächer.


    2. Schloss Pillnitz: auch sehr interessant und erfreulich - ein privatfinanziertes (!) Projekt:
    Forschungs- und Restaurierungsprojekt des Kunstgewerbemuseums - forschung.skd-2:
    J.P. Latz - Französische Luxusmöbel des 18. Jahrhunderts.
    Hebung vorhandener Schätze für künftige Ausstellungszwecke. paar Bilder im Link, leider kein Projektzeitraum angegeben.

  • Da füge ich nochmal den Ablaufplan laut Pressemeldung vom 11.01.2017 des Finanz.Min. an:


    [...]
    Langer Gang: 2018


    Aufgrund der Terminsetzungen in diversen aktuellen Ausschreibungen muss man nun gesichert davon ausgehen, dass die Fertigstellung des Langen Gangs wohl frühestens im 2. Halbjahr 2019 erfolgen wird. Der am weitesten in das Jahr 2019 reichende Termin für (bis jetzt) ausgeschriebene Leistungen benennt den 30. April 2019 (und zwar für Malerarbeiten im 3. OG des Jagdtreppenhauses und im DG des Langen Gangs).

  • Meine Geduld für diese Innenräume des Schlosses ist enorm. Nur, dass der Große Schlosshof noch immer weitgehend unzugänglich ist, nervt mich doch ein wenig. Die ersten Fassaden dort brauchen schon wieder eine Auffrischung bis alles mal fertig ist.

  • Funktionsbau für die Festungs-Kasematten - oberirdisch fertig
    zuletzt #142 ff


    Auch Ludwig Richter hat nun wieder freien Blick. Die vormalige Baustelle erkennt man noch am helleren Pflasterbereich.



    Beifang: Und hier ein leider schlechtes Thema vom anderen Ende des Altstadtzentrums.
    Die arme Kleine Brüdergasse - vermauert zur einen, leerstehend zur anderen Seite.

    Was soll nur hieraus werden?! "Haus am Zwinger" aka "Advanta-Riegel" aka nunmehr "Lebendiges Haus" - lebendig sieht wohl anders aus!
    Nun, vielleicht hat ja jemand Lust, das einstige Kirchlein da wiederaufzubauen? :naughty:

  • Ich habe auch eine Frage an die/den Schlossexperten bzw an Bildkenner:


    Mal abseits der sicher vorhanden Fotodokumente in Landesdenkmalamt, Stadtbildstelle oder den großen Archiven - ist ja alles weitgehend nicht online verfügbar:
    Gibt es überhaupt eine nennenswerte Anzahl gut-aufgelöster Fotos aus der DDR-Bauphase am Dresdner Schloss - und wo ist diese online findbar? Also die Jahre 1985 bis 1990.


    Bissel was kann man ergoogeln - die Bilder sind aber oft klein und in damalig oft schlechterer Qualität. Bei zB arstempano gibts ne kleine Galerie mit guten Bildern, meist von Dottore Hertzig, aber eben nur wenige. Ich meine auch nicht jene Broschüren oder Hefte, die damals erscheinen, denn da ist auch nur Einzelnes drin und nur im Druck vorliegend.


    Ich habe hierzu leider keine Übersicht, und da man auch über Google kaum was Ordentliches findet, wo also zB der damalige Baufortschritt sichtbar wird, und auch in der Dt.Fotothek der SLUB kaum was zu finden ist, gehe ich zunächst davon aus, daß es einfach sehr wenig Bildmaterial - wohlgemerkt online - hierzu gibt.
    Desweiteren gab es sicher Leute damals, die auf die Baustelle durften, welche (inoffiziell) private Bilder machten. Diese sind aber bis zu einem Einscannen und einer online-Setzung für andere nicht bekannt.


    Über Info oder Einschätzung würde ich mich freuen - bei Zeitknappheit auch gerne ohne Verlinkungen hier. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hilton saniert Palais Secundogenitur (Brühlsche Terrasse)


    2018 die westliche Gebäudehälfte. 2019 die östliche Hälfte.
    Es wird einen neuen Anstrich der Fassade geben. (Wie wär's mit ... Grau?! :D )
    DD-TV



    Albertinum erhält Leuchttafeln wieder - DNN.

  • Albertinum goes Betonwürfel (Dauerleihgabe)


    Künstler Andreas Angelidakis (*1968 in Athen): "Auseinandersetzung mit Themen, wie Geschichte und Archäologie,
    Ruinen und Rekonstruktionen, historische Realität und architektonische Fiktionen"
    Infos des Albertinums
    Die Arbeit besteht aus 74 gepolsterten Schaumstoff-Modulen in Betonoptik - die flexibel genutzt werden können - aus dem Rahmen der documenta 14 in Athen.

    Das Kunstwerk spielt laut üblich-nebligem Pressetext wohl doch auf kritische Zusammenhänge an.
    Derzeit gibt es in Dresden wie auch anderswo keine offene Debatte über Architektur. Es wird nicht ganz deutlich, ob die Kunstsammlungen da was anzuschieben gedenken.

  • Auf die Nachfrage zu gut-aufgelösten Fotos aus der DDR-Bauphase am Dresdner Schloss aus ^^^^ kürzlichem #255 kam kein Feedback.
    Das will noch nichts heissen, aber mich dünkt, als gäbe es hierzu wenig im WWWeb.
    Anzunehmen ist aber trotzdem, daß noch einiges in privaten Gemächern schlummert - vielleicht aber auch gar nicht so.
    Es wird spannend, ob infolge von Nachlässen einiges auftaucht bzw wenn vielmehr endlich Archivbestände online einsehbar würden.


    Anfang Februar hinterließ ich bissel ausgemusterte allg. Denkmallektüre im Stadtmodellraum am WTC (war plötzlich zu faul um es zum Archi-DrePunkt der TU zu bringen), staubte aber umgehend ein braunes Kuvert ab, welches ebenso just von Unbekannt dort ausgelegt wurde. Der Fund stellte sich als grandiose Bildsammlung heraus, welche jemand wohl kurz zuvor bewußt dort ablegte, um einem hoffentlich würdigen Finder(in) zuzukommen. Eine klare Herkunft war später nicht ermittelbar. Aber das mit dem Finder(in) hat geklappt. Merci!
    Sogleich wurde zuhaus ein guter Scanner organisiert und die A5-Fotos gescannt. Ich gehe davon aus, daß ich das Material nun mein Eigen nennen darf. :cheer:



    DDR-Aufbauphase des Dresdner Schlosses


    Gehen wir also nun zurück in den vorletzten Sommer der DDR - den 14. Juli 1988.
    Alle folgenden Motive sind an diesem Tag gemacht worden.


    Steigen wir auf das Schutzdach des obersten Abschlusses des noch haubenlosen Hausmannturms und blicken Richtung Zwinger.



    Blick zum ruinösen Südwesteckturm und Richtung Postplatz.



    Der Westflügel voll im Rohbau.



    Nochmal oben vom Hausmannturm: Blick zum Georgenbau, Frauenkirchruine und Ständehaus.



    Hier ein Ausschnitt mit im Bau befindlichem Hotel Dresdner Hof (heute: Hilton).



    Blick auf den nahen Hofkirchenturm und rüber zur Neustadt.



    Blick von neuem Dachstuhlfirst am Westflügel gen Süd- bzw. Bärengartenflügel - ein Ruinenmeer. Hier schwebt heute die Kuppel des Kleinen Schloßhofes.



    Hier blickt man den Westflügel entlang gen Elbe und Neustadt, wir sitzen immer noch dort auf dem Dachfirst.



    Nordost- und Ostflügelruinen am Grossen Schlosshof.



    Abstieg vom First ins dortige Dachgeschoss am Zwischenflügel. Stahltragwerk in Richtung Frauenkirchruine und Verkehrsmuseum.



    Weiter unten im 1. oder 2. OG des (mutmaßlichen) Westflügels (?)



    Blick aus einem Bereich des Zwischenflügels nahe der Schloßstraße auf Georgentor und Stallhof.



    Blick auf den Hausmannturm vom Dachgeschoss Richtung Osten.



    Oberer Abschluß des nordwestlichen Wendelsteins am Grossen Schlosshof - vom Westflügel aus aufgenommen.



    Nordostwendelstein des Gr. Schloßhofes (Foto aufgepimpt)



    In Fotos 2+3 oben schon sichtbarer Abschluß des südwestlichen Eckturmes (aufgepimpt)


    Das war der 14. Juli 1988, weiter gehts an einem herbstlichen Begehungstag. :)

  • ^ Teil 2: "Turmfahrt" am Nordwest-Eckturm zum Theaterplatz am 14. Oktober 1988.


    Folgend konnte der Fotograf sich auf der Hofkirche platzieren.
    Einige Fotos der Bilderreihe habe ich zu Dreier-Collagen gerafft, damits nicht zu lang wird.


    Sämtliche Türme des Schlosses waren in solch ruinösem Zustand, daß sie allesamt komplett erneuert werden mußten.
    Dem Rohbaufortschritt am Westflügel folgend waren es dann die beiden Ecktürme (1.Südwest und 2.Nordwest), welche neu aufgesetzt wurden.
    Der im Vorpost auch ruinös im Detail gezeigte, erste Einhub war (laut Bildern) der Südwest-Eckturm,
    welcher am (laut Lichteinfall wohl eher dem Vortag zum notierten) 14.10.1988 schon einbaubereit am Vorplatz zum Bärengartenflügel stand.



    Hier nun das nordwestliche Pendant in Bilderreihe am 14.10.1988. (Bild links ist nachbearbeitet)



    Der Bilderablauf ist sichtlich chronologisch - die Turmhaube ist "auf Fahrt". (Bild gepimpt)



    Sehnsüchtiges Erwarten der zahlreichen Bauleute am vorbereiteten Haubenpodest.



    Sorgsames Einschweben und ... Landung.



    Hier nochmal das letzte Motiv solitär und etwas größer.



    In der Überschau sah es am Schloß dann so aus. Man sieht, daß der Südwestturm (hinten) bereits neu drauf sitzt. Da das Foto der haube am Boden auch auf den 14.10.'88 datiert ist, sollte dies also kurz zuvor am selben Tage erfolgt sein.


    Mit diesem Überschaubild, welchem nur noch ein DDR-Jahr folgte, verabschieden wir schon die Deutsche Demokratische Republik, denn ...


    ..das nächste Foto zeigt bereits den glorreichen 3. Oktober 1990 - den Tag der Einheit.



    Vermutlich entstand auch folgendes Bild an selbigem Tage. Der Kronentorabschluß am Zwinger war neu vergoldet.


    Das war's zur Vorwende-Bauphase am Schloss. Also ich bin immer noch hellauf begeistert.
    Die Bilder sind bei Bedarf auch in größerer Auflösung oder als Ausschnitt verlinkbar.