Nikolaiviertel

  • Da ist durchaus was dran. In ner (orig.) mittelalterlichen Innenstadt wär das durchaus charmant. Wenn man hier aber schon aus dem Nichts baut, hätte man auch etwas langfristiger planen können/sollen/müssen. Für den Fall, dass es eines Tages doch zu einer Bebauung des MEF kommt, dürfte diese Rampe schon eine ziemliche Barriere zw. den beiden Quartieren darstellen, räumlich wie optisch.


    Was man der Brücke neben ihrer klinischen Wirkung sonst noch vorwerfen könnte, wär ihr Standort ;).

  • Ist die Rampe nakter Beton oder auch verkleidet? Das Geländer gefällt mir ebenfalls nicht, sieht aus wie bei einer Feuertreppe, da wäre mehr Kreativität gefragt gewesen.

  • Ben: Zur Barriere wird die Situation, sollte sich die Brücke zu einer stark befahrenenen Brücke entwickeln. Aber das hat mit der Rampe nichts zu tun, sondern mit den Autos :)


    Ich befürchte leider, dass man die Brücke zu einer halben Autobahn umwidmen wird.

  • Wieso erst mit Verkehr? Man kann doch schon jetzt vermutlich nicht mehr geradeaus die Rathausstr. überqueren, wenn man das Spreeufer entlangläuft (sondern muss 1x links und 1x rechts oder andersrum). Von der Sicht das Ufer entlang ganz zu schweigen. Und wenn du diese Entwicklung befürchtest, dann trifft das ja mit der Barriere wohl demnächst auch zu...

  • ^^ Wenn man das Spreeufer entlang läuft, kann man nun unter der Strasse durch laufen und muss nicht oben rüber, wie man auf Backsteins letzten Fotos gut sehen kann. Ob dieser Fussgängertunnel in ein paar Mondaten oder Jahren genauso heimelig und wohlbehaglich sein wird wie seine Artgenossen, darüber kann man nur spekulieren...

  • Ach ja, dass da Stufen sind habe ich ganz übersehen :einlichtgehtauf:. Puhh, also auch noch Treppensteigen...Behindertengerecht sind sicher beide Wege nicht ;). Und durch nach einiger Zeit sicher zum Urinal umfunktionierten Tunnel zu laufen...Naja, ich weiß nicht. Aber nun ists, wies ist. Mal vor Ort anschauen - oder in der Abendschau :D.

  • Naja, wir sind hier ja nicht in Herne-West sondern in Berlin-Mitte. Wenn die Strecke wirklich so frequentiert ist wie einige das hier andeuten dürften die Leute wenig Zeit finden in Ruhe ihren Bedürfnissen nachzugehen.

  • Zur Autobahn wird sich die Rathausstraße ganz sicher nicht entwickeln, da es keine Durchfahrtsmöglichkeit von der Französischen Straße zur Rathausstraße gibt. Daher wird die Straße auch weiterhin dem Anliegerverkehr vorbehalten bleiben und der Durchgangsverkehr wird über die Breite Straße führen, die dafür aber zu schmal ist.


    Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass die Fußgängerunterquerungen ziemlich sinnlos sind. Eine so schwach befahrene Straße wie die Rathausstraße kann auch problemlos oberirdisch gequert werden. Möglicherweise hat der Tunnel ja den Sinn, den Fußgänger- und Fahrradverkehr stärker zu entzerren. Denn der Fahrradverkehr ist in der Rathausstraße tatsächlich sehr lebhaft.

  • Zur Autobahn wird sich die Rathausstraße ganz sicher nicht entwickeln, da es keine Durchfahrtsmöglichkeit von der Französischen Straße zur Rathausstraße gibt.


    Klarenbach, Du warst lange nicht mehr vor Ort. Die Verbindung Französiche - Schloßplatz - Rathausbrcke ist hergestellt, wie sie vorher war, die Ampelanlage am Schloßplatz ist schon in Betrieb. Der Senat hätte im übrigen - selbst in sinem Planungswahnsinnn - kaum 22 Mios für eine schwach befahrene Brücke ausgegeben.

  • Wieso erst mit Verkehr? Man kann doch schon jetzt vermutlich nicht mehr geradeaus die Rathausstr. überqueren, wenn man das Spreeufer entlangläuft (sondern muss 1x links und 1x rechts oder andersrum). Von der Sicht das Ufer entlang ganz zu schweigen. Und wenn du diese Entwicklung befürchtest, dann trifft das ja mit der Barriere wohl demnächst auch zu...


    Hallo Ben, Sichtachsen und "Geradeauslaufen" hatten in mittelalterlichen Stadtstrukturen wenig Bedeutung. Unser heutiges Verständnis von einer romantischen (u.a. mittelalterlichen) Stadtstruktur beinhaltet meist doch auch dieses von Dir verabscheute "1x links und 1x rechts". Insofern wurde da wenig falsch gemacht. (In diesem Zusammenhang gefällt mir auch die Unterführung).


    Mich beunruhigt nur der Autoverkehr, der da zu erwarten sein wird. Aber vielleicht wird das mittelfristig wieder zurückgebaut, wer weiß.

  • Die Brücke stammt aber nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem 21. Jh. und ist auch keine originalgetreue Reko solch einer. Eine mittelalterliche Atmosphäre war also sicher nicht beabsichtigt. Dass ne mittelalterliche Atmosphäre sicher charmant sei, war kein Zugeständnis an möglicherweise neu geschaffene mittelalterliche Strukturen.

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  • Nein, es ist keine Reko, allerdings –in bester mittelalterlicher Tradition– einfach übereinanderher gebaut. Insofern schön anarchisch :)


    Man wollte die Brücke so hoch bauen, da (damals) noch mit der Mindesthöhe für die Binnenschifffahrt geplant wurde (die mittlerweile aber nicht mehr als nötig erachtet wird). Deshalb die Rampe. Dass sich Stadtstrukturen durch neue Visionen und Bedürfnisse verändern und solche Workarounds mit sich bringen ist doch die Qualität von wild (und natürlich) gewachsenen Städten.

  • ^^ Im letzen Satz steckt eine interessante Bemerkung, die man vielleicht auch im Hintergrund behalten sollte, wenn man die bestehende Stadtstruktur (wieder einmal) abreißen und durch eine zeitgeistige Neuinterpretation der Stadt ersetzen will. Ein Hausmann'scher (ich hätte jetzt auch Speer'scher sagen können, aber das lenkt das Arguemnt in eine falsche Richtung, ihr wisst schon....) Ansatz wird ein Altstadtviertel nicht simulieren können, auch wenn manchen schon allein die Veränderung vom Istzustand eine Legitimation für einen großflächigen Abriss sein dürfte...

  • Für Konstantin will ich mal zwei Fotos posten, die klar zeigen, dass die Autos aus Richtung Französische Straße tatsächlich nur in die Breite Straße abbiegen können.




    An dieser Situation wird sich auch nichts ändern, da die Rathausstraße nur als Anliegerstraße geplant ist.


    Fotos: Klarenbach

  • Klarenbach: Klar, die Brücke ist doch noch nicht geöffnet.


    Naja die festinstallierten Ampeln zeigen eben nur nach rechts, von daher ist wohl anzunehmen, dass die Rathausbrücke tatsächlich nur in eine Fahrtrichting befahrbar sein wird...

  • Auch Geradeausfahrer mit einem "Anliegen", werden ja die Ampel irgendwann mal queren sodass man da sicher noch Hand anlegt.

  • Naja die festinstallierten Ampeln zeigen eben nur nach rechts, von daher ist wohl anzunehmen, dass die Rathausbrücke tatsächlich nur in eine Fahrtrichting befahrbar sein wird...


    öhm.. die fest installierten Ampeln zeigen in die Richtung, in die man in den letzten 4 Jahren nur fahren konnte - logisch, da Brücke weg.
    Daraus abzuleiten, dass es in der Zukunft auch so sein wird, halte ich doch für sehr gewagt. So schwer ist es ja nun nicht, einer Ampel auch andere Richtungen beizubringen...

  • Wir werden es sehen.


    Das eigentliche Thema war ja, warum die neue Rathausbrücke mit einer Durchfahrshöhe errichtet wurde, die für Europaschiffe zwar notwendig wäre aber durch Veränderungen bei der Klassifizierung der Flüsse schon vor Jahren überflüssig war. Momentan würden die Europaschiffe schon an der Molktebrücke hängenbleiben, die überhöhte Rathausbrücke ist sinnloser Weise so gebaut worden. Für die momentane Klassifikation der Spree hätten ein bis zwei Meter niedrigere Durchfahrtshöhe auch gereicht.

  • ^^^wohl wahr, aber jetzt müssen wir mit dem ding leben, ob wir es schön finden oder nicht....und was den verkehrsfluß auf der brücke angeht, abwarten bis dieselbige eröffnet ist. ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, das der verkehr NUR über die leipziger geführt wird, da steht man ja EWIG...!!!! (und flucht seit nunmehr 4 jahren, zumal die breitestrasse ja auch verengt wurde und ich mich fast täglich drüber aufrege, das div. rechtsabbieger den fahrradweg schon ab schloßplatz benutzen...arghhhhhh)