Untersuchungsgebiet Nord / Feldmoching-Ludwigsfeld (SEM mit >18.000WE ?)

  • Jaja, die Bewohner sind natürlich nicht grundsätzlich gegen die Bebauung – nur eben bitte nicht vor der eigenen Haustür. Kennt man ja :nono:


    Meine Prognose – mit der Entscheidung wird hier auf absehbare Zeit überhaupt nichts gebaut. Denn die Gegner haben wieder einmal bewiesen das die Politik beim kleinsten Protest sofort einlenkt. Vor allem potentielle Querulanten und Nimby´s bekommen mit solchen Entscheidungen Oberwasser und werden ermutigt sich rein aus Prinzip gegen alles zu stellen.

  • Hier ging es doch letztlich gar nicht um die Interessen der "Anwohner", "Bewohner" oder "Bürger". Es ging um die Interessen der Grundstückseigentümer. Und die stehen natürlich einer Bebauung aufgeschlossen gegenüber, wenn sie dadurch über Nacht reich werden :lach:

  • Ja, schon richtig, nur geht es nicht nur um die SEM, sondern generell um die Entwicklung München Nord.
    Das heißt:


    1. keine SEM .....
    2. dichter und höher......
    3. Protest der Anwohner, weil noch krassere Veränderungen.....
    4. Hier wird dann evtl auch wieder nachgegeben.......
    5. Wieder teurer Baugrund und wenig draufbauen.......
    6. Preisspirale dreht sich weiter......
    7. Spekulanten werden noch mehr angezogen.......
    8. Wir brauchen neue Regelungen........
    9. SEM Nordost wird auch aufgehoben
    10. Dann müsste man auch hier höhere Dichten planen
    11. Das ruft noch stärkeren Protest hervor
    12. Auch hier teurer und weniger/ Fläche
    13. Preisspirale dreht sich weiter
    14. Spekulanten
    15. Regelungen
    ......
    ......
    ......

  • Zitat Regent: Meine Prognose – mit der Entscheidung wird hier auf absehbare Zeit überhaupt nichts gebaut.


    Auf absehbare Zeit wäre dort ohnehin nichts passiert. Die SEM MNO ist dem Norden Jahre in der Planung voraus und selbst dort dauert es noch Jahre bis ein Stein umgedreht wird.


    Zitat Iconic: Es ging um die Interessen der Grundstückseigentümer. Und die stehen natürlich einer Bebauung aufgeschlossen gegenüber, wenn sie dadurch über Nacht reich werden


    Richtig. Und das ist mehr als legitim, sich nicht mit eingefrorenen Niedrigstpreisen zufriedenzugeben. Jeder hier im Forum würde genauso handeln. Es geht übrigens nicht nur ums Geld, sondern wie der Fall NANI-90 zeigt, einfach auch um die Berufsgrundlage. Wie hier oft geschrieben wurde, die Sache ist verzwickt (Allgemeinwohl gegen Individualinteressen) und letztlich sollte das Allgemeinwohl höher bewertet werden - doch Aussagen wie Regent´s "nicht vor meiner Haustür" sind hier unangebracht, wie ich finde.

  • Meine Prognose – mit der Entscheidung wird hier auf absehbare Zeit überhaupt nichts gebaut.


    Gab es irgendein größeres Entwicklungsgebiet in der Stadt München wo es in den letzten Jahrzehnten anders lief? Auch mit SEM müssen wir bei der Stadt-üblichen Geschwindigkeit doch 20 Jahre auf eine Bebauung warten.

  • Die Ex-Kasernenflächen waren ja allesamt in städtischem Besitz, also vergleichsweise einfach zu entwickeln, während hier im Norden die Eigentumsverhältnisse überaus kompliziert sind. Das spricht eher dafür, dass es nochmal deutlich länger dauert. Ich bin gespannt, ob wir es erleben... :D

  • ^


    Wie wir mittlerweile wissen, verschleppen auch Bauträger und Investoren ihre Projekte, um damit zu spekulieren (Campus Süd). Zudem blockieren Anwohner mit jahrelangen Rechtsstreitigkeiten Bauprojekte (Prinz Eugen Kaserne um 2 Jahre). Am Vogelweideplatz blockiert Giesecke und Devrient den fünften Turm. Und bei der SEM MNO kommt die Bahn nicht vorwärts. Es liegt also nicht nur an der Stadt.

  • Hallo liebe Forumsmitglieder ich lese wieder gespannt mit und werde nun auch meinen Senf dazu geben ;)


    Ich kann natürlich wieder nur von mir reden und über das was ich so mitbekomme von meinen Kollegen. Zuerst einmal bin ich sehr froh darüber, dass die SEM nicht kommt, denn diese hätte jahrelangen Streit mit sich gezogen und wäre beschämend für alle Grundstückseigentümer gewesen. Insbesondere die Mittel, um den Bodenpreis auf 10 Euro einzufrieren, wären eine Frechheit für die Eigentümer. Vor allem im Hinblick darauf, dass dies dem Ursprungsbodenpreis nicht gerecht geworden wäre, da dieser ja um vieles höher liegt.


    Auch die Maßnahme der Enteignung hat mir selbst und viele meiner Kollegen ,aufgrund aufkommender Existenzängste, schlaflose Nächte bereitet.
    Die im Forum erwähnte Auffassung über Nacht reich zu werden, ist demnach vielmehr Illusion als Realität. Da vieler meiner Kollegen und ich vor einigen Jahren in den Münchner Außenraum gezogen sind, um dort Produkte für den Münchner Markt und Supermärkte produzieren zu könnnen und somit Platz in der Stadt selbst zu schaffen, wäre ein erneuter kostenreicher Umzug im Sinne der SEM ein herber Rückschlag gewesen. Vor allem im Hinblick darauf, dass im Münchner Norden rund 80 Prozent des Gemüses für die Stadt angebaut werden, wäre dies zudem ein immenser Verlust.


    Das bedeutet natürlich nicht, dass keiner dazu bereit gewesen wäre sein Grundstück zu verkaufen, denn rund 200 Eigentümer hätten sich dazu bereit erklärt ihre Ländereien aufzugeben. Doch mit einem Preis von 10 Euro wäre es natürlich nicht möglich gewesen, sich an einem anderen Standort eine neue Existenz aufzubauen. Das versteht glaube ich jeder hier im Forum.


    Deßhalb auch der Widerstand der vielen Eigentümer gegenüber der Stadt. Denn hätte diese von Anfang an ein gerechtfertigtes Angebot gemacht, wären viele dazu bereit gewesen, der Entwicklung freien Raum zu gewähren und diese sogar selbst mitzugestalten.
    Denn jeder weiß München braucht dringend neue Flächen, um zu wachsen.
    Um nicht nur in die Breite sondern in meinen Augen vor allem um Platz zu sparen in die Höhe zu bauen.


    Nun genug geschrieben, ich hoffe ihr könnt nun die Meinung eines Betroffenen besser nachvollziehen.


    Liebe Grüße, euer Nani90

  • ^ Sicherlich könnte das Projekt verkraften, wenn man etwas mehr als 10EUR/Qm bezahlen würde (die Bauland-Marktpreise kann jedoch erst erschlossenes Land erzielen, die Erschliessung muss jemand erst mal finanzieren). Immer kann sich jedoch jemand finden, der ein paar Qm just in der Mitte nicht verkaufen will und eine viel größere Entwicklung blockiert. In Düsseldorf wurde mal eine Strab-Verlängerung um Jahre verzögert, weil einer kaum mehr als 100 Qm an wichtiger Stelle nicht verkaufen wollte - auch da war die Enteignung im Gespräch.


    Wie im SZ-Kommentar dargelegt, die Enteignungen sollten nicht das übliche Verfahren sein, sondern das letzte Mittel in der Reserve.
    Brisanter als die Zukunft des konkreten Areals finde ich die Geschehnisse - eine der Parteien, die die Stadtverwaltung mittragen sollte, wutbürgert gegen die eigene Verwaltung? Noch brisanter, dass daraus kein Riesenskandal wurde, sondern eher Gewohnheit, als ob es inzwischen übliches Vorgehen wäre (vielleicht ist es auch, in den Nachrichten schon öfters gehört) - und besonders das lässt die Zukunft schwarz sehen.

  • Auch Hallomünchen berichtet, demnach könnte der erste Spatenstich immerhin 2029 erfolgen. Elisabeth Merk wird auch zitiert. Auf die Frage, wie viele Wohnungen auf das 900 Hektar große Areals passen würden, antwortet sie ziemlich intelligent damit, dass aufs 60 Hektar große Areal der Bayernkaserne 5.500 WE passen. 60 x 15 = 900 und 5.500 x 15 = 82.500 :lach: Das würde ja mal wirklich einen Unterscheid machen oder hab ich mich verrechnet? :D


    https://www.hallo-muenchen.de/…-stadt-kippt-9928941.html


  • Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-06-13.pdf#page=18

  • Gestern wurde das "KoSMo"-Konzept gegen die Stimmen von Grünen und Linke verabschiedet. Eigentlich wollte die Stadt im Zuge der SEM auch entsprechende Infrastrukturprojekte wie z.B. eine U-Bahn in Richtung nördliche Dreiseenplatte verfolgen - hier ist nun aber die Finanzierung unklarer geworden. Dennoch möchte die Stadt auch in dem neuen System, dass sich am SoBoN Konzept orientieren könnte, dafür sorgen, dass Infrastrukturkosten weitgehend über die Gewinne aus der Wertsteigerung der Grundstücke finanziert werden (siehe Stadtratsanfrage in #211). Dafür muss nun wohl ein ganz neues System erarbeitet werden (also weder SoBoN noch SEM). Es steht zu befürchten, dass die Spekulation mit den Grundstücken in diesen Tagen, wo der Deckel der SEM weggefallen ist, bereits angefangen hat. Zu spät also für ein neues Konzept, das erst noch erarbeitet werden muss. Um hier Einfluss nehmen zu können, will die Stadt sich nun wenigstens ein Vorkaufsrecht sichern....


    http://www.sueddeutsche.de/mue…uland-im-norden-1.4032399

  • Heutzutage gibt es gegen alles Widerstand, wahrscheinlich gebe es auch gegen den Weltfrieden und die Heilung von Krebs Bürger Initiativen.
    Die Frage ist, können diese eine signifikante Zahl von Unterstützern hinter sich versammeln?


    Nur Züge, die nach München fahren, sollen demnach auch durch München hindurchfahren dürfen. Der Antrag fand große Unterstützung.


    Irgendwie erinnert mich das an die Gesetze mancher US Städte, wonach Bienen der Flug durch die Stadt verboten ist. Im übrigen möchte ich anregen, dass Pi 3 ist, denn irrationale Zahlen sind des Satans.

  • Man sollte diesen geriatrischen Verweigerern nicht solch eine Aufmerksamkeit zollen. Bitte tretet gerne bei der Kommunalwahl an, ich bin mir sicher, die Mehrheit der Münchner versteht den Zusammenhang von geringem Wohnungsbau, steigenden Mieten und Verdrängung der Alteingesessenen.

  • Danke für den Hinweis zum Beitrag. Nur befürchte ich, dass eine Machbarkeitsstudie – selbst wenn sie noch so viel Geld kostet – auch wieder nur den Status Quo bestätigen kann. Damit im Stadtgebiet wieder dichtere Siedlungs- und Nutzungsstrukturen möglich werden, muss die Stadt endlich ihre Hausaufgaben machen und die Grundvoraussetzungen schaffen. Der wichtigste Punkt dabei ist eine konsequente Umsetzung der Mobilitätswende – weg vom Auto hin zum ÖV (großteilig und kleinteilig) sowie eine Förderung des Radl- und Fußgängerverkehres. Werden diese Voraussetzungen nicht geschaffen, wird auch bei der Machbarkeitsstudie für die Kosmo Nord vor allem wieder herauskommen, was alles NICHT möglich ist.

  • Informativer, ausführlicher Beitrag in der SZ, der beschreibt, wie die Diskussionsrunde aufgebrachter Bürger mit Volksvertretern in einer Feldmochinger Turnhalle im Januar 2018 (u.a.hier Vortrag und Podiumsdiskussion: “Die Zukunft des Münchner Nordens” und hier KoSMo Nord >18.000WE ? [Untersuchungsgebiet]) offenbar zur Geburtsstunde der "München-Liste" wurde. Wie inzwischen sowohl CSU als auch SPD sich von dem Vorhaben der SEM Nord verabschiedet haben.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…echte-des-zorns-1.4798368


    Ob und wie es mit dem Planungen weitergeht, wird sich wenn überhaupt erst nach den Wahlen zeigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die CSU im Falle eines erneuten Einzugs ins Rathaus, versuchen wird, das Projekt ganz zu den Akten zu legen.