Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • @ snitch: Doch, es gibt Sitzmöglichkeiten. Wenn ich mich richtig erinnere (ich war Samstag ganz kurz dort) waren diese massiv ausgeführt, also keine klassischen Bänke. Man sieht sie besonders in RianMas ersten beden Bildern in #1680.


    Was unabhängig von Graffiti/Vandalismus passieren wird ist, dass das Dach von oben wetterbedingt schnell schmutzig wird (ähnlich wie die Schwalbenschwanzflächen am Fernsehturm). Aufgrund der Form wird man das je nach Standort auch sehen können. Das soll keine Kritik sein, aber logischerweise wird die Dachfläche nicht so strahlend sauber bleiben. Wenn man sie regelmäßig säubert und alle paar Jahre neu streicht, kann man den guten Eindruck aber durchaus erhalten.


    Ansonsten bin ich zuversichtlich, dass es hier nicht zu schlimmen Auswüchsen bzgl. Graffiti/Vandalismus kommt. Die Haltestelle liegt weder in einer kritischen noch abgelegenen Gegend. Sicher werden ein paar Tags usw. kommen, aber ich hoffe, es hält sich in Grenzen. Zumal ich davon ausgehe, dass man diese Haltestelle schon aus Prestigegründen besser in Schuss hält als irgendwelche "Ghettostationen".


    Entgegen meiner anfänglichen Skepsis gefällt mir die neue Haltestelle richtig gut!


    Noch was zur Verlängerung bis Moabit/Turmstraße. Ich glaube nicht, dass es gegenüber dem jetzigen TXL-Bus, der ca. 8 min für die Strecke benötigt, zu einer Fahrzeitverkürzung kommt. Allerdings ist der TXL meist proppevoll und aufgrund der deutlich höheren Kapazität bringt die Straßenbahn da Vorteile. Auch im reinen "Binnenverkehr" zwischen Moabit und Hbf, da die Straßenbahn ja nicht zum Flughafen Tegel fahren wird. Vielleicht, ganz vielleicht ist Tegel ja auch schon stillgelegt, wenn die Straßenbahn zur Turmstraße fährt. Aber das ist natürlich eine sehr gewagte These. ;)

  • was ich richtig drollig finde ist der angeklebte schotter.
    Wirkt, als wäre er aus plastik.... wie bei einer Modellbahn!


    Weis auch nicht, was man sich dabei gedacht hat, und es nicht einfach gepflastert hat, so wie am Nordbahnhof...

  • ^ Das ist Schotter, der mit Bitumen gebunden wurde - keine Angst, der wird noch früh genug nicht mehr glänzen. Haltestellen mit eigenem Gleiskörper werden in Berlin im Gegensatz zu anderen Städten ja relativ selten gepflastert, ich nehme an, um das Queren im direkten Haltestellenbereich nicht zu forcieren.

  • was ich richtig drollig finde ist der angeklebte schotter.
    Wirkt, als wäre er aus plastik.... wie bei einer Modellbahn!


    Weis auch nicht, was man sich dabei gedacht hat, und es nicht einfach gepflastert hat, so wie am Nordbahnhof...


    Diese Lösung ist viel günstiger als Pflastern. Die Verklebung mit Bitumen oder mit transparentem Kunstharz erlaubt es dann, eine Reinigung mit Schienensauger vorzunehmen, ohne dass man primär die Steine einsaugt. :)


    Übrigens: Teilbereiche der Hst. Nordbahnhof sind nicht gepflastert, sondern in einer Prägetechnik ausgeführt worden, die nur so aussieht, als sei es Pflaster. In Wirklichkeit ist es gefärbter Asphalt.


    Gruß


    Thrax

  • ^ Den Kommentar verstehe ich nicht. Was willst du damit sagen?


    Vom Mittelpunkt des Hbf sind es ca. 200 m zur neuen Straßenbahnhaltestelle, zur Haltestelle Lüneburger Straße ca. 600 m. Letztere dient aber nur zum Aussteigen.
    Und dass die Straßenbahn erst später Richtung Westen weiterfährt, ist doch bekannt.


    Schickes Foto! :)

  • ^^
    Naja, der Fußweg von der Endhaltestelle Lüneburger Straße bis in den Hauptbahnhof dauert 5 Minuten. Der Rückweg mit der Straßenbahn bestenfalls 7 Minuten. Auf der Westseite ist der Nutzen also recht begrenzt und sie verkehrt zudem nur in einer Richtung.


    Wenn man natürlich von Osten her kommt ist es schon ein Fortschritt.

  • ^ Die Haltestelle Lüneburger Str. ist nicht zur Anreise zum Hbf gedacht, sondern bietet die Möglichkeit, dort aufzusteigen, wenn man im Kiez südlich der Haltestelle wohnt. Und für die Leute ist es doch praktisch.


    Da die Straßenbahn eh die Schleife fährt, spricht doch nichts dagegen, dort einen Halt zum Aussteigen anzubieten. Gibt es anderswo auch.


    Letztlich ist die Haltestelle Hbf ja vorerst Endstation für die Straßenbahn, die drei westlich des Hbf liegenden Haltestellen befinden sich in einer großen Wendeschleife. Daher sind sie bis auf weiteres von geringerem Nutzen, für die unmittelbaren Anwohner aber eine feine Sache.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Die Berliner Zeitung berichtet über Pläne zum Bau eines Fahrradhighways vom Potsdamer Platz bis zum Südwesten Berlins. Ich halte das für eine sehr gute Idee; in Berlin dürfte die Umsetzung auch viel besser klappen als in London.


    Ich bin gespannt, über weitere Details von der Umsetzung zu hören. Auf jeden Fall wird man mehr als zwei Spuren brauchen, mindestens vier, um Überholmanöver zu ermöglichen. Wer auch immer die Visus entwickelt hat, hatte schonmal nicht den Weitblick, daran zu denken. X(

  • ^ Darüber wurde in fast allen Berliner Medien berichtet. An und für sich eine gute Idee.


    2 Kritikpunkte, die ich teilweise nachempfinden kann:


    Relativ viel Geld für eine einzige Strecke, was dann in der Breite fehlt.
    Längerfristige Zementierung der Nichtreaktivierung der Stammbahn (da die aber vrsl. eh nie kommt, ist es m. E. halb so wild).


    Wann man die Radstrecke wirklich als Fahrrad-"Highway" ausgeben will, müsste sie für Fußänger, Skater usw. gesperrt werden - sonst sind Konflikte und Unfälle vorprogrammiert. (Damit meine ich nicht einen "Highway" für Rennradler mit mind. 30 km/h, sondern eine Stecke, wo man zügig und kontinuierlich fahren kann und wenig bis keine Gefahrenpunkte hat. Bei der dargestellten Breite dürfte das schon schwierig werden.)
    Da man das kaum machen wird, dürfte es ein normaler innerstädtischer Radfernweg werden, nur als recht lange und möglichst kreuzungsfreie Stecke (vergleichbar mit der Strecke am Hohenzollernkanal).


    Dennoch stehe ich dem Projekt positiv gegenüber, auch um zu sehen, ob und wie so etwas angenommen wird und funktioniert. Glauben tue ich es aber erst, wenn ich es sehe.

  • ^ Darüber wurde in fast allen Berliner Medien berichtet. An und für sich eine gute Idee.


    Inzwischen wird das Thema auch von ZEIT und SZ aufgegriffen.


    Das Kostenargument sehe ich nicht so tragisch. Mit 9km mitten durch die Stadt wäre es schon ein wirklich spürbarer Beitrag zur Radinfrastruktur, die den Anteil dieses Verkehrsmittel ohne spürbare Nachteile der anderen Verkehrsteilnehmer weiter ausbauen könnte - und somit ein starkes Argument für weitere (Anschluss-)Investitionen bilden könnte. Die Frage wäre eben, wie realisierbar bspw. die "Hängebrücke" wäre, aber eine Stadt die ernsthaft über ein Freibad bei der Museumsinsel nachdenkt, sollte auch das bewältigen können. Und wenn man erst überlegt, was für die Stadtautobahn investiert und möglich gemacht wird (was ich auch befürworte), dann darf man mE auch hier nicht zu kleinlich sein. Denn hier könnte ein echter Mehrwert zu halbwegs realen Kosten entstehen.


    Und in der Tat würde ich dort aber keine Fußgänger etc. zulassen, weil es sonst bei der vorhandenen Breite nicht flüssig funktionieren kann. Es wird schon so eng genug, wenn viele Radler und verschiedene Geschwindigkeiten aufeinander treffen. Es müsste aber wohl schon vereinzelte Fußgängerübergänge (mit gewisser Sicherheitsüberwachung) geben. Hofft man allein auf Rücksicht, wird das meinen Erfahrungen nach leider ein künftiger Unfallschwerpunkt.


    Ich bin auch gespannt, ob es überhaupt durchkommt. Das ist ohne starke Unterstützung kaum vorstellbar. Die Chance wäre wohl größer, wenn die Grünen aktuell in der Regierung wären. Aber genau wenn man sie mal braucht, sind sie natürlich nicht da ;)

  • ich glaube das sind 2 verschiedene strecken. Das eine ist der Rad-Highway auf der Stammstrecke nach Zehlendorf, das andere ist eine 9km Trasse quer durch die innenstadt unter den viadukten der U1

  • Tatsächlich, ich war auch erst etwas verwirrt, weil ich einen anderen Verlauf im Kopf hatte. Scheinbar plant der Senat selbst die erste Variante, während die zweite erst jetzt von einer privaten Initiative vorgeschlagen wurde...

  • Die Radbahn ist in der Tat erst einmal ein Projektvorschlag einer privaten Initiative, eher eine Projektskizze die noch weiter präzisiert werden müßte.
    Aber ich halte die Idee auch für hochinteressant einen innerstädtischen Radschnellweg nach Kopenhagener Vorbild unter Ausnutzung einer für Berlin spezifischen Ressource, nämlich den Hochbahnviadukten zu verwirklichen.
    Es wäre schön, wenn beide Projekte, die von der CDU vorgeschlagene Strecke im PPP-Modell und die Radbahn verwirklicht werden.
    Am Gleisdreieckpark könnten beide Strecken zu einem "Radbahnkreuz" verknüpft werden und so den Kern eines später die ganze Stadt erschließenden Radbahnnetzes bilden.
    Den Namen Radbahn finde ich jedenfalls viel schlüssiger als den depperten Begriff "Fahrradautobahn", unter dem die CDU die von ihr vorgeschlagene Strecke propagiert.

  • Tatsächlich, ich war auch erst etwas verwirrt, weil ich einen anderen Verlauf im Kopf hatte. Scheinbar plant der Senat selbst die erste Variante, während die zweite erst jetzt von einer privaten Initiative vorgeschlagen wurde...


    Also ich kenne niemanden, der gerne unter der Hochbahn zwischen den Autos herumradeln möchte. Da gibt es sicher deutlich gesündere, risikoärmere Streckenführungen... von den Tauben mal abgesehen.

  • ^Ne, am liebsten würden die ganz ohne Autos auf den breiten Straßen radeln, aber das wäre ja illusorisch. Im Zweifel würde ich jedenfalls lieber unter den Gleisen als zwischen den Autos und Bussen fahren - und darum geht es: Um einen tragfähigen Kompromiss, der am Ende sogar allen nutzt. Ich bin mir absolut sicher, dass so ein Angebot auch rege genutzt würde, falls es denn geschaffen wird. Man muss mal betrachten, wie der Radverkehr zunimmt, obwohl die Bedingungen an sich an vielen Stellen unattraktiv sind. Dem muss man mE irgendwann auch mal Rechnung zollen. Dass man auch Bereiche unter Brücken weitgehend taubenfrei halten kann, ist mE bekannt und eine entsprechende Investition sicher im Interesse der Allgemeinheit (die sch... ja auch gerne parkende Autos zu).

  • Ich finde die Idee der Radbahn auf der Strecke der U1 ziemlich gut. Berlin sollte sich unbedingt ein Netz von Radbahnen zulegen, die konsequent geplant und realisiert werden sollten. Das sollten gut ausgebaute, durchgängige Radwege, mit streckenweise unabhängig von den Straßen geführten Trassen sein.


    Beispielsweise wäre es hochgradig sinnvoll eine Trasse von Schöneberg über das Tempelhofer Feld durch Neukölln nach Treptow zu ziehen. Die Strecke ist bereits jetzt großenteils vorhanden ist aber durch Schleichwege und Barrieren sehr unattraktiv und langsam. Sie müsste - ähnlich wie bei dem Vorschlag für die U1 - systematisch für Radfahrer durchgängig gemacht werden. Auch entlang von S-Bahn-Gleisen und Wasserwegen sollte man suffiziente Radwege schaffen. Was passiert aber? Nichts! Im hintersten Brandenburg geht da mehr als in Berlin. Wobei der Radweg Berlin-Leipzig offensichtlich ein erster Lichtblick ist.

  • ... ein Radwegh unter der U 1 Hochbahn ? IMHO keine wirklich gut durchdachte Idee. Im Bereich Hallesches Tor, Möckernbrücke liegt der Gehweg dttulich niedriger als die Straße, die Zufahrt müsste über Rampen geschehen. Das häufige Kreuzen von Straßen / Fußwegen in der Mitte der Straße dürfte der Verkehrssicherheit nicht dienen. Zwischen Schlesischem Tor und Halleschem Tor würden auch hunderte Parkplätze wegfallen.


    wäre es hochgradig sinnvoll eine Trasse von Schöneberg über das Tempelhofer Feld durch Neukölln nach Treptow zu ziehen


    Das sehe ich auch so. Ansätze dazu gibt es auf Schöneberger Gebiet bereits, von der Naumannstaße bis nach Neu Tempelhof gibt es bereits einen Radweg. Der Neubau der Alfred Lion Steg Brücke verbindet Schöneberg und THF. Und die Torgauer Straße wurde bis zur Cheruskerstraße als Fahrradstraße ausgebaut.

  • ^Ne, am liebsten würden die ganz ohne Autos auf den breiten Straßen radeln, aber das wäre ja illusorisch. Im Zweifel würde ich jedenfalls lieber unter den Gleisen als zwischen den Autos und Bussen fahren -


    Im Zweifel fahren die meisten Radfahrer dort, wo die Konfrontationswahrscheinlichkeit am geringsten und die Fahrerei am Entspanntesten ist. Der Bereich unter der Hochbahn ist da so ziemlich der letzte Ausweg, den man freiwillig wählen würde. Zu schmal, zu dreckig, Abgase von links und rechts, alle paar Hundert Meter Querverkehr bzw. Überführungen mit Steigung (nach Plan), Reduktion der wenigen Parkplätze im Areal... Es gibt schlichtweg keine echten Vorteile gegenüber der aktuellen Lösung (Radstreifen je Fahrtrichtung), nur kaum überschaubare Kosten.