S21-A1 Turm am Mailänder Platz, 66 m (fertig)

  • den 1. Entwurf halte ich tatsächlich für den spannendsten, aber auch am gewagtesten, falls die Begrünung nicht ganz so will wie der Architekt. Auch wird den künftigen Bewohnern einiges abverlangt: Abends "Downlights" an der Begrünung und wohl regelmäßig Besuch vom Servicepersonal zur Pflanzenpflege. Wäre für mich beides nichts :)


    Fenster und Granitplatten wechseln sich wohl ab, teilweise kann man schemenhaft die Bewohner erkennen.

  • Auf competitionline kann man jetzt auch den Entwurf von h4a (die bauen in Stuttgart gerade die Rathauserweiterung anstelle des früheren Parkhauses dort) genauer studieren. Wagahai fand ihn ja nicht so schlecht, bei seinen Aufnahmen unter Nr. 6 geführt.

  • Nein, die Grundrisse sind schon individuell organisiert. Übernommen haben eigentlich alle die im städtebaulichen Entwurf von Trojan + Trojan vorgegebene Kubatur der Bebauung an dieser Stelle. Und das ist auch gut so. So hat man eine vorgegebene starke Ordnung, innerhalb der sich eine wohltuende Vielfalt entwickeln kann, ohne in einen unschönen Wildwuchs, wie so häufig zu verfallen. Man schaue sich da mal die gegenüberliegende Seite der Heilbronner Straße vom der alten Bahndirektion bis zum Genohaus an, da fehlt diese städtebaulich ordnende Kraft.

  • Denke ich an die Gründerzeit kann ich Dir folgen, denke ich an den Standort, finde ich ein schmaleres dafür höheres Gebäude für passender. Schade ist das die schlanke Seite des Trapezes nur vom Geno-Haus wahr genommen wird.


    Sonst gilt für mich Architektur die diese Starke Ordnung braucht, kann auch von Bauingenieuren gestaltet werden.


    I.a.W. Architektur sollte immer Bezug zur Umgebung, der Zeit, der Nutzung des Gebäudes sein.
    So braucht gute Architektur keinen Rahmen bzw. starke Ordnung, schlechte dagegen schon.

  • Wenn man ein Einzelgebäude isoliert betrachtet ist das sicher richtig. Ich kenne viele Gebäude, die ich architektonisch sehr faszinierend finde, aber Probleme in der städtebaulichen Einordnung haben.


    Sind die Neue Nationalgalerie und die Philharmonie in Berlin uneingeschränkt gute Bauten oder versagen sie in dem Punkt 'Bezug zur Umgebung'. Oder gab es zum Zeitpunkt des ihre Planung dort gar keine Bezugspunkte an die man hätte anknüpfen können.


    Ich stimme die schon zu, wenn die Architektur Bezug zur Umgebung aufnimmt, sie sich auch von einer vorgegebenen Ordnung lösen kann. Aber häufig wird dabei gerade dieser Bezug aufgegeben.


    Oder heißt Bezug zur Umgebung, die vorhandene Ordnung aufgreifen und weiterführen? In bestimmten Fällen kann auch ein Kontrast zur Ordnung drumherum richtig sein, wenn ein Gebäude eine herausragende Bedeutung im Umfeld hat und es dadurch seine Sonderstellung betont, wie Kirchenbauten, Theaterbauten usw.

  • Für Bezug gibt es keine klare Regel. Sie Bedarf eines Architekten der erfasst was hier hin passt oder noch gebraucht wird, wie z.B die neue Staatsgalerie in die Museumsmeile ein/das positive(s) Beispiel der Postmoderne, die bewusst ein Gegenentwurf (Solitär) zur Alten Staatsgalerie ist.


    Was bei der Postmoderne sehr eklatant zu Tage kam, dass all zu viele versucht haben es dem Stirling nachzumachen, um dabei scheußlichste Gebäude zu entwerfen. Es reicht nicht nur aus etwas zu erfassen man braucht als Architekt eben mehr.


    Will meinen, der Eine kann es und der andere eben nicht. Genau deswegen bin ich ein Fan von Wettbewerben, um eben damit die Spreu vom Weizen zu trennen.


    Bei diesem Wettbewerb, waren wohl die Vorgaben so einschränkend, dass eben keiner es wagte das Gebäude für diesen Standort zu entwerfen.

  • Dem kann ich weitgehend zustimmen. Ich bin beispielsweise kein Freund der Postmoderne, halte aber die Staatsgalerie für einen sehr gelungenen Bau.


    Wie würdest du das Gerber und das Dorotheenquartier in Bezug auf Einfügung ins Umfeld beurteilten?


    Und was wäre hier ein für diesen Ort stimmiges Hochhaus gewesen?

  • Wäre natürlich bedauerlich, wenn das wirklich stimmte. Nachweis sollte aber schwierig sein. Strabag sollte, und da bin ich mit dem Kommentator Nauke (was nicht ganz so häufig vorkommt), nun schleunigst den Siegerentwurf umsetzen (auch wenn er mir nicht wirklich gefällt), wenn sie das Projekt nicht schon jetzt mit einer Negativkonnotation starten wollen, der sie auch später nicht mehr Herr werden.

  • Kungeln ist erlaubt. Natürlich nur unter Politikern. Ansonsten ist es eine unerhörte Frechheit.


    Strabag sollte das Grundstück verkaufen und dann alles von vorn.

  • Man kann wohl nur spekulieren, warum UN Studio trotz Einladung nicht teilnahmen. Auf deren Entwurf wäre ich wirklich gespannt gewesen. Alle 3 prämierten Entwürfe überzeugen nur mittel.

  • Solange es bei dem sterilen RKW-Entwurf bleibt, ist die Assoziation mit Kafka tatsächlich nicht ganz weit hergeholt. Auf Fläche A1.04 aber bitte wirklich kein Hotel mehr, sondern Wohnungen + Büros.

  • Da fällt einigen Stadträten die Kinnlade runter: Die von Stadt geforderte Begrünung Hochhaus scheitert an Brandschutz, RKW + Strabag ziehen Notbremse.


    Was für ein Theater. Jetzt sind wir wegen diesem Mist von Grünwahn in der wahrscheinlich grünsten Großstadt Deutschlands („zwischen Wald und Reben”) wieder so schlau wie vorher. Baubeginn Anfang 2019 sollte schwierig werden.


    Quelle: StN
    https://www.stuttgarter-nachri…74-8b43-7acd647e97d0.html

  • ^ naja passiert selten dass der gesamte gemeinderat einer meinung ist. Strabag scheint sich hier seltsam und ziemlich undiplomatisch zu verhalten speziell da weiterhin scheinbar die Wettbewerbsresultate ignoriert werden. Auch der Gestaltungsbeirat ist irritiert dass keine Lösung für die Begrünung gefunden wurde.


    Quelle: https://www.stuttgart.de/img/mdb/item/613569/134770.pdf

  • Ich vermute mal den Anker-Mietern ist der Unterhalt der Begrünung auf Dauer zu teuer und diese machen nun eventuell Druck auf Strabag. In Frankfurt wird am Güterplatz momentan ein deutlich höheres begrüntes Gebäude geplant wo es wohl keine Bedenken bezüglich der Begrünung gibt.

  • ^


    In München wird ebenfalls ein begrüntes Hochhaus geplant, in Stuttgart-Waiblingen glaube ich gelesen zu haben auch. Von daher verstehe ich die Begründung nicht ganz, der Brandschutz würde diesem Vorhaben entgegenwirken.