Gotteshäuser in Berlin

  • Der Laternenentwurf von Bernd Albers ist ja eine einzige Frechheit!
    Die Laterne war ja eine Zutat der Gründerzeit und bestand nur von 1887 bis 1945. Wenn überhaupt, ist nur eine Rekonstruktion der Laterne von 1887 akzeptabel, es gibt aber aus meiner Sicht keinen Grund für eine Wiederherstellung, da sie nicht im Sinne Friedrichs oder Knobelsdorffs wäre.


    Bernd Albers meint wohl, originell sein zu müssen. Wenn seine Laterne tatsächlich gebaut würde, würe ich vollends vom Glauben abfallen....

  • Oha.. Es scheint immer noch Architekten zu geben, die die Verunstaltung historischer Gebäude mit irgendeinem modernistischen Klimbim originell finden. Dagegen ist die Kuppellaterne auf dem Dom ja ein regelrechtes Prunkstück.

  • Eine Wiederherstellung der barocken Kuppel und eine Ergänzung der fehlenden Laterne gemäß dem ursprünglichen Entwurf von 1747 wären durchaus im Sinne Friedrichs II. und Knobelsdorffs:



    Quelle: Bildarchiv Foto Marburg

  • Die Kuppel sieht hier ja grauenhaft gedrungen aus, wie bei einer Bettpfanne. Da bleib ich lieber bei der aktuellen Version.

  • Ich weiss ja nicht, was Du für Bettpfannen benützt, die Ursprungsidee für die Kirche war jedoch das Pantheon in Rom. Deshalb hat natürlich auch das Okulus im Dach etwas für sich.


    Durch die diversen Aufstockungen am heutigen Hotel de Rome und der Erhöhung der Staatsoper erscheint die Kirche heute unproportiniert, über die 60er-Jahre-Ästhetik hinaus, die die Kuppel prägt. Da die Gründerzeitvariante überzeugend war besteht für mich kaum eine Not eine neue Laterne zu entwerfen, finde den Versuch aber auch nicht verwerflich, ggf. jedoch das Ergebnis zu verwerfen.


    Der Umbau des Innenraum ist sicher das Vordringliche. Auch eine Wiederannäherung des Äußeren an die vorsozialistische Form wäre zu prüfen.

  • Der "älteste erhaltene Raum" Berlins wurde saniert und kann besichtigt werden. Doch wo und wann? Wer Ort und Bauzeit nennt, bekommt einen Keks. ;)



    (Fotostitch von mir)




    In seinem Wettbewerbsentwurf für den Umbau der St. Hedwigskirche hat Bernd Albers ...


    Ist dieser Albers-Entwurf der nun favorisierte?

  • Wäre das aber ein Berliner Raum, in Spandau? Um 1400 entstanden, erschiene mir diese Zuweisung doch etwas übergrifflich, oder?

  • Die Nikolaikirche (Keks an merlinammain :daumen:) , ursprünglich ein spätromanischer Bau als Pfeilerbasilika, wohl ab 1200/1230 entstanden, wie an diesem Modell zu sehen. Die ersten zwei oder drei Level des Turms sind noch original, zumindest laut Ausstellung. Das gezeigte Zimmer befindet sich im rechten Turmkeller mit einer engen Treppe zur zweiten Etage.





    Die Fundamente der alten Basilika wurden teils freigelegt.





    Das Langschiff ist schon Gotik.














    Ist heute ein Museum, also Eintritt plus Fotogebühr.


    Einmal editiert, zuletzt von paderwan ()

  • Diözesanrat stimmt für Umbau

    Erzbischof Heiner Koch hat die Spitzengremien des Bistums aufgerufen zur Frage von einem eventuellen Umbau von St. Hedwig Position zu beziehen. Er möchte bis zum Sommer eine Entscheidung treffen. Das oberste Laiengremium der Katholiken, der Diozösanrat im Erzbistum Berlin votierte nun mehrheitlich (mit 46 von 60 möglichen Stimmen) für einen umfassenden Umbau der Kathedrale.


    Laut dem Bistumssprecher stehen noch zwei weitere Voten aus: Am 4. März will der Erzbischof die Meinung des Priesterrats einholen, zudem fehlt auch noch das Votum des Pastoralrats.


    Q: RBB

  • Umbau der St.-Hedwigs-Kathedrale

    Am 21. Mai wird sich der Pastoralrat versammeln und über den Umbau der St.-Hedwigs-Kathedrale am Opernplatz diskutieren. Modernisten sind laut einem Bericht der "Welt" zwar gegen die Schließung des Zugangs zur Unterkirche, die Entscheidung liegt aber bei Erzbischof Heiner Koch. Wenn alles gut geht, sollen die Arbeiten am 1. November 2023, dem 250. Jahrestag der Weihe, abgeschlossen sein.


    http://www.welt.de/kultur/kuns…um-ein-modernes-Loch.html

  • ...Modernisten sind laut einem Bericht der "Welt" zwar gegen die Schließung des Zugangs zur Unterkirche,... l


    Ich weiss jetzt nicht was der Hinweis auf Modernisten in diesem Zusammenhang soll, da ich wie ich glaube, vor ca 2 Jahren schonmal darauf hingewiesen habe, dass eine Treppenanlage zum Abstieg in die Unterkirche (Krypta) ja wohlweisslich keine modernisten-Erfindung ist sondern ihren Ursprung schon in den Frühzeiten der Romanik hat. So findet sich ein solcher Abstieg in fast allen großen romanischen Domen wie Mainz, Speyer, Hildesheim, Soest etc. Sogar die Barocke Peterskirche in Rom verfügt über solch einen dekorativen Zugang unter dem Altarportikus.

  • Umbau der St. Hewigs-Kathedrale

    Die St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte wird ziemlich massiv umgebaut. So soll das Loch im Boden geschlossen werden und ein Raum für 550-740 Personen entstehen (mit einer Neufassung der Unterkirche als Tauf- und Werktagskapelle für 80-140 Personen), der Altar wird in die Mitte versetzt. Erzbischof Heiner Koch hat dementsprechend entschieden.


    Das Architekturbüro "Sichau & Walter" aus Fulda, zusammen mit dem Künstler Leo Zogmayer, soll den Innenraum der Kirche gestalten. Im Sommer 2014 wurde deren Entwurf als Sieger in einem Architekturwettbewerb gekürt.


    Q: RBB


    Der Entwurf im Modell: Link,
    und ein kleines Filmchen zum damaligen Wettbewerb: Link

  • Den Bericht des RBB muss man dahingehend ergänzen, als Art. 4 Abs. 2 Grundgesetz jegliche Beschränkung zeremonieller Umgestaltung verbietet und somit Denkmalschutz hier nicht wirksam möglich ist. Dahingehend hat sich der Senat zum Projekt auch einsilbig geäußert und zurückgehalten. Ich schließe mich dieser Zurückhaltung bzgl der Umbauten im Inneren an, das ist interne Angelegenheit der katholischen Kirche.


    Zum Projekt muss man außerdem sagen, dass die Kathedrale in der Substanz marode ist und massive Baumaßnahmen unvermeidlich sind, will man unseren Spree-Pantheon erhalten. Für uns Nichtkatholiken ist ohnehin nur das Äußere im Stadtbild relevant, was unverändert bleiben bzw lediglich saniert wird.

  • Um den DDR-Bau tut es mir nicht leid. Zur Französischen Straße hin ist er ja noch ganz ansprechend, aber die restlichen Fassaden sind heute einfach unattraktiv und strahlen diese typische 70er Muffigkeit und Altbackenheit aus. Die sperrige Rampe zu St. Hedwig hin geht meiner Meinung nach überhaupt nicht.
    Leider befürchte ich, wird dort wohl kein Bau errichtet werden, der sich in seine Umgebung einfügt. :/ Es werden sicher wieder ganz bewusst Brüche und Kontraste provoziert. Mein absoluter Alptraum wäre so eine Kiste:


    http://www.eharchitekten.de/im…tur/sthedwig/eh_sth_1.jpg


    Hotlinking, keine Quellenangabe --> Bild geurlt. Nach über 9 Jahren Mitgliedschaft im DAF sollten die Richtlinien für das Einbinden von Bildern mal langsam bekannt sein!
    Bato


    Aus einigen Blickwinkeln von Unter den Linden aus und vom Bebelplatz aus wird man den Bau später sehen. Ich hoffe wirklich, man ruiniert das größtenteils geschlossene historische Bild nicht mutwillig mit der nächsten Bausünde.