Kaiserlei-Quartier (Bau unterbrochen)

  • Kaiserlei-Quartier (Bauphase)

    Nach einem aktuellen Bericht der Immobilien-Zeitung hat das Büro Eike Becker Architekten einen Planungsauftrag für eine große Quartiersentwicklung nahe des Kaiserlei-Kreisels erhalten. Auftraggeber ist demnach die Berliner CG Wirtschaftsberatung (Web). Ein scheibenförmiges- und ein dreiarmiges Hochhaus an der Berliner Straße sollen zu Wohnzwecken umgebaut werden. Entstehen sollen Mietwohnungen, für die Erdgeschosse ist gewerbliche Nutzung vorgesehen. Auch die Umgebung soll neu entwickelt werden.


    Die IZ gibt an, die Anschrift Berliner Straße 296 recherchiert zu haben. Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit unzutreffend, denn diese Hausnummer liegt nicht nur an der Südseite der Straße, sondern gehört auch zu einem viergeschossigen Wohnhaus Baujahr 1905 (das demnächst zwangsversteigert wird). Vielmehr dürfte es sich um die Bürohochhäuser Berliner Straße 303 und Berliner Straße 295 handeln. Beide wurden bis zum Jahr 2004 von Siemens genutzt. Emporis nennt für die Hausnummer 303 Baujahr 1973 und 60 Meter Höhe, für die 295 Baujahr 1974 und 75 Meter Höhe. Die Beschreibung "scheibenförmig und dreiarmig" passt jedenfalls genau. Ein gutes Schrägluftbild des Ensembles gibt es bei Bing.

  • Die IZ gibt an, die Anschrift Berliner Straße 296 recherchiert zu haben.


    Für dieses Grundstück widerum gibt es einen Interessenten, der ein 7-stöckiges Wohnhaus errichten möchte, was bei den Bewohnern der West-Wohnungen in der Hausnummer 286 leichte Panik hervorruft, da dadurch bis zum 7. von 11 Stockwerken der Horizont auf ca. 20 Meter heranrückt.

  • Ein Bericht in der heutigen Print-FAZ bestätigt die Pläne für die Hochhäuser der ehemaligen Kraftwerk Union (KWU), später in der Kraftwerksparte von Siemens aufgegangen. Besitzer des seit 2004 leer stehenden Ensembles ist der Allianz-Konzern. Bis zu 800 Mietwohnungen sollen entstehen, zudem Gewerbeflächen in den Erdgeschossen. Noch überwunden werden müssen bauplanungsrechtliche Hürden, auch mit anderen Grundstückseigentümern muss noch eine Einigung herbeigeführt werden.


    Neu bebaut werden sollen frühere Parkplatz-Flächen zwischen Strahlenberger Straße, Goethering und Berliner Straße. Auch im Westen sollen Flächen neu genutzt werden, darunter ein nach Rückbau des Kaiserleikreisels frei werdendes Grundstück.

  • Die Planung konkretisiert sich, es gibt nun ein Modell. Die Immobilien-Zeitung zeigt ein Foto davon.


    Im zugehörigen Artikel ist von einem Investitionsvolumen von 300 Mio. Euro die Rede. Schon im Frühjahr 2015 möchte die Berliner CG-Gruppe mit den Bauarbeiten beginnen.


    Neben Gewerbenutzung und Hotel(s) sollen rund 1.100 Wohnungen entstehen. Zunächst in den früheren Siemens-Hochhäusern (dazu oben #81), die vollständig entkernt werden. 640 Wohnungen sollen es hier werden. Danach sind weitere ca. 500 Mietwohnungen in Neubauten geplant. Im Westen des rund 4,5 Hektar großen Areals, dort wo heute noch der Kaiserleikreisel verläuft, ist ein Riegelbau als Lärmschutz zur A 66 vorgesehen. Hier ist ein Boardinghouse und weitere gewerbliche Nutzung geplant. Etwa drei Jahre nach Baubeginn soll alles fertig sein.


    Auch die Offenbach-Post berichtet. Demnach soll das Projekt "Artist Living" heißen, eine sehr kleine Visualisierung eines umgebauten Hochhauses gibt es auch. In der Mitte der Hochhausscheibe ist eine Lücke geplant, nach dem Umbau soll diese wie ein "U" aussehen. Wie berichtet, ist das Büro Eike Becker mit der Planung beauftragt. In dem OP-Artikel klingt allerdings deutliche Skepsis an, nicht zuletzt hinsichtlich der Vermietbarkeit der vielen Wohnungen. Einen Bescheid zur eingereichten Bauvoranfrage gibt es auch noch nicht.

  • Das oben mehrmals erwähnte Vorhaben soll "NewFrankfurt Towers" heißen - ungeachtet der Lage in Offenbach. Der Name geht aus dem "CG Magazin" Nr. 9 des designierten Bauherrn CG Gruppe hervor. Die PDF-Broschüre von Herbst 2014 kann heruntergeladen werden, um die "NewFrankfurt Towers" geht es auf Seite 36 (Download beginnt sofort). Die dort genannten Daten:

    • Adresse: Berliner Straße – Strahlenberger Straße, Offenbach
    • Investitionsvolumen: 150 Millionen Euro
    • Vermietbare Fläche: Gewerbe 5.000 m²
    • Wohnen: 36.000 m²
    • Anzahl Wohnungen: 720


    Das Projekt "NewFrankfurt Towers" ist eines von fünf Wohnhochhaus-Projekten der CG-Gruppe in Deutschland. Überwiegend handelt es sich dabei wie hier um die Umnutzung leerstehender Bürohochhäuser. Die anderen unter der Marke "VauVau" (steht für "Vertical Village") segelnden Projekte sind in Düsseldorf ("UpperNord Tower"), Berlin ("XBerg Tower"), Dresden ("MaryAnn Apartments") und Leipzig ("FourLiving"). Eine Website gibt es dazu auch. Das Offenbacher Projekt ist nach Investitionsvolumen und Zahl der geplanten Wohnungen das klar bedeutendste.


    Die oben schon einmal verlinkte Visualisierung der Planung von Eicke Becker Architekten:



    Bild: CG Gruppe / Eicke Becker Architekten

  • Der Projektentwickler hat nun nähere Informationen zum oben erwähnten Vorhaben online. Wenn ich das richtig verstanden habe, nennt die CG-Gruppe das Gesamtprojekt "NewFrankfurt Towers". Das Teilprojekt Wohnen in den umgebauten Siemens-Hochhäusern trägt demgemäß den schlichten Namen "Apartments", während das andere Teilprojekt mit überwiegend gewerblich zu nutzenden Neubauten "Kaiserlei Quartier" genannt wird. Auch wenn oben bereits Zahlen genannt sind, stelle ich der Übersicht halber nachfolgend die Objektdaten der beiden Teilprojekte gegeneinander:


    Teilprojekt "Apartments"


    • Investitionsvolumen: 160.000.000 Euro
    • Gesamtfläche Grundstück: 12.348 m²
    • Gesamtfläche vermietbar: 40.966 m²
    • Wohnfläche Bauteile "A", "B" und "J": 35.876 m² in 720 Einheiten
    • Gewerbefläche Bauteile "A", "B" und "J": 5.089 m²
    • PKW-Stellplätze: 220 Plätze in Tiefgarage
    • Bauausführung: Oktober 2015 bis Dezember 2018


    Teilprojekt "Kaiserlei Quartier"


    • Investitionsvolumen: 154.553.000 Euro
    • Gesamtfläche Grundstück: 24.006 m²
    • Gesamtfläche vermietbar: 54.497 m²
    • Wohnfläche: 18.503 m² in 285 Einheiten
    • Gewerbefläche Bauteil "F": 6.951 m²
    • Gewerbefläche in Bauteil "E": 29.043 m²
    • PKW-Stellplätze: 580 Plätze in Tiefgarage
    • Bauausführung: März 2016 bis Dezember 2019


    Hinsichtlich der Realisierungsaussichten ist meines Erachtens weiterhin Skepsis angebracht, nicht nur was die Vermarktbarkeit von zusammen mehr als 41.000 Quadratmeter Gewerbefläche in dieser Lage und die Finanzierbarkeit von rund 315 Millionen Euro Investitionsvolumen anbetrifft. Sehen wir also dem kommenden Oktober entgegen (gleich mit Baubeginn spendiere ich einen neuen Thread). Einstweilen gibt es ein paar neue Ansichten und einen Lageplan:






    Bilder: CG Gruppe / Eicke Becker Architekten


    Aufschlussreich ist der Lageplan. Bauteil "E" ganz im Westen dürfte noch Hürden zu überwinden haben. Nicht nur ist noch ein alter Bürokomplex abzubrechen, auch sollte wohl zuerst der geplante Umbau des Kaiserleikreisels abgeschlossen sein (was einen Baubeginn in absehbarer Zeit unwahrscheinlich erscheinen lässt). Die auf dem Plan auch dargestellten Bauteile "G" und "H" im Osten des Areals sind in den Objektdaten noch nicht einmal erwähnt. Vermutlich also weitere Bauabschnitte, neue Wohnbauten auf heutigen Parkplatz-Flächen, auf den ersten Visualisierungen oben im Vordergrund.




    Grafik: CG Gruppe

  • NewFrankfurt Towers

    Die CG-Gruppe hat nun ein weiteres, letztes Grundstück am östlichen Kaiserlei-Quartier erworben. Auf der Website des Büros Eike Becker finden sich aus diesem Anlass weitere Informationen:


    • Den Bauantrag für das gesamte Areal will man im Oktober einreichen
    • Das Gelände ist insgesamt 36.000 qm groß. Durch Neubau und Umbau sollen 123.000 qm BGF entstehen (unterirdisch noch einmal 33.000 qm)
    • Zu Mietshäusern umgebaut werden die beiden Hochhäuser. Entstehen sollen zehn weitere Wohngebäude und sieben Geschäftshäuser
    • Die Plätze und Gärten entwirft Topotek 1 (Website)


    Eine Tagesansicht der oben gezeigten Perspektive gibt es auch. Unterschiede sind nicht auszumachen:



    Bild: Eike Becker_Architekten

  • Die Berliner machen es hier genau richtig. Ich habe mir immer gewünscht dass hier eine städtische Bebauung entsteht und nicht irgendwelche Wohnblocks. Nur so kann Kaiserlei sich positiv entwickeln. Kaiserlei braucht Struktur. Kleinteilige Gewerbe ist super. Hoffentlich bekommen die es auch gut vermietet. Und das Projekt selbst sieht nicht schlecht aus. Für mich persönlich zu wenig klassisch, aber immerhin sehr gut. Ist ja Geschmackssache.


    Übrigens hier ein sehr schönes Modell über das zukünftige Quartier:


    http://www.eikebeckerarchitekt…b44ba20d2f155e14df164.jpg

  • Offenbachs größte Einzelinvestition seit vielen Jahren kommt voran. Ende November stimmte der Magistrat der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das 36.000 Quadratmeter große Grundstück zu. Auch der Abschluss eines städtebaulichen Vertrags mit der CG-Gruppe wurde beschlossen.


    Noch im Dezember will die CG-Gruppe den Bauantrag einreichen, schreibt die FAZ heute in ihrer Printausgabe. Im Frühjahr 2016 soll mit der Entkernung der Hochhäuser begonnen werden.


    Weitere Informationen gibt es in Artikeln der OP und der IZ. Später folgen Bestandsfotos (und voraussichtlich auch der fällige Thread für dieses Projekt). Erst einmal eine neue Luftbildvisualisierung:



    Bild: CG Gruppe

  • Danke Schmittchen für den Beitrag. Das Ensamble wirkt recht massiv von oben. Das finde ich gut - enge und solide Bebauung. Nur das Hochaus direkt an der Berliner finde ich pass noch nicht so gut in das Gesamtbild. Dieser ewig langer Front im Untergeschoss ohne jegliche Unterbrechung ist irgenwie zu monoton. Der Effekt wird noch dadurch dass das Gebäude von der Strasse weiter versetzt ist verstärkt.

  • Verstehe ich nicht, wieso ist da auf dem Grundstücke noch ein drittes Hochhaus zu sehen, das die anderen beiden sogar überragt?

  • Das Haus sieht mann doch auch auf den anderen Plänen- Bauteil E. Wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere stand irgendwo dass es ein Hotel werden sollte.




    Bilder: CG Gruppe / Eicke Becker Architekten


    Hier noch ein frisches Rendering. Es sieht hier schon deutlich interessanter aus:



    Bild: CG-Gruppe

  • Nur das Hochaus direkt an der Berliner finde ich pass noch nicht so gut in das Gesamtbild. Dieser ewig langer Front im Untergeschoss ohne jegliche Unterbrechung ist irgenwie zu monoton.


    Das ist aber der Bestandsbau von 1971/72, kein Teil der eigntlichen Neuentwicklung.
    Da habe ich allerdings die Hoffnung, dass die dort vorhandenen, aber m.W. bis auf ein Reisebüro, das im Schwerpunkt für Siemens arbeitete, nie genutzten Gewerbeflächen im EG endlich ihrer Bestimmung zugeführt werden.

  • Das ist erklärte Absicht des Projektentwicklers. So sieht das seit 2004 leerstehende Scheibenhochhaus an der Berliner Straße aktuell aus:



    Schon jetzt alles so schön bunt hier:



    Bilder: Schmittchen


    Weitere Bestandsbilder folgen. Auch vom noch genutzten Rechenzentrum und Bürogebäude Strahlenberger Straße 14, nach Absicht des Entwicklers abzubrechen (hier soll das Neubau-Hochhaus platziert werden), und des Best Western Macrander, Strahlenberger Straße 12, ebenfalls noch in Nutzung.


    Der oben erwähnte FAZ-Artikel ist übrigens inzwischen online.

  • Was soll eigentlich mit dem 3. Gebäude auf diesem ehemaligen KWU-Gelände passieren, ein niedrigerer und etwas neuerer Bau als die beiden grünen Klötze, in braun-weiß gehalten und direkt am Kreisel gelegen? Nach dem Auszug von Siemens logierte darin die LBS (was sie möglicherweise heute noch tut).


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    Mod: Das steht im Vorbeitrag.


    Ach so, das ist heute ein Rechenzentrum … soll also auch abgerissen werden. Schade, dort im 6. Stock hab ich früher mal gearbeitet … ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hannes ()

  • Und ich arbeitete im 23. Stock des Dreifluegel Hochhaus und im 15. Stock des langen Riegelhochhaus. Schoen zu sehen das der Bunker einer neuen Bestimmung zugefuehrt wird. Da entwickelt sich eine ganze Menge am Kaiserlei. Zwar nicht mehr Gewerblich, aber immerhin als Wohngebiet.

  • Die nachfolgende Visualisierung mit Blick vom Goethering nach Westen zwischen die Wohngebäude hindurch auf das Dreiflügel-Hochhauses geschaut hatten wir noch nicht:



    Bild: CG Gruppe AG / Eike Becker Architekten, Frankfurt


    Die vorgesetzte Glassfassade gibt dem Gebäude einen technischen, leichten Charakter. Sie passt auch durchaus zu den Glas"vorhängen" am Kammgebäude des Omega-Komplexes am Kaiserlei.

  • Schmittchen hat schon einmal eine Luftbildvisualisierung gezeigt und zwar hier.


    Auf der Webpräsenz vom Architekturbüro Eike Becker_Architekten kann man jetzt neue Visualisierungen betrachten. Zuerst eine aktualisierte Übersicht ohne Bauteil E (das projektierte Hochhaus und einige Flachbauten im Westen des Geländes).



    Direktlink: http://abload.de/img/vogel.c22e95dc983469bprjq3.jpg


    Dann noch eine neue Visualisierung aus Fussgänger-Perspektive von der Berliner Strasse aus Richtung Westen.



    Direktlink: http://abload.de/img/kaiserlei_k15.c22e95dfkkm0.jpg



    Beide Grafiken: CG Gruppe AG / Eike Becker Architekten, Frankfurt

  • Vitopia Kampus Kaiserlei

    Wieder hat sich die CG-Gruppe Namen einfallen lassen. Die NewFrankfurt Towers heißen jetzt New Frankfurt Towers und das Entwicklungsareal insgesamt hört auf den Namen Vitopia Kampus Kaiserlei. Siehe auf den jeweiligen Projektseiten. Der Lageplan ist im Vergleich mit dem zuletzt hier gezeigten insbesondere hinsichtlich der mehr am Block orientierten Bebauung aktualisiert:



    Bild: CG Gruppe


    Hellrot und hellgrün eingefärbt sind die neu zu errichtenden Wohn- bzw. Bürobauten.