Four Frankfurt I: die Planung (233/179/128/105 m)

  • Tafeln von UNStudio

    Achtung, jetzt kommt ein Karton! Bzw. gleich elf große Ablichtungen der Tafeln zum UNStudio-Entwurf. Die Grafiken und Erläuterungen sind aufschlussreich, gerade, was die hier aufkeimenden Fragen zur Fassade, den Brücken, Plätzen, Funktionen und Wegen angeht. Der Platz an der Großen Gallusstraße wird hier übrigens durchgängig Stadtplatz genannt, der innere nennt sich folgerichtig Quartiersplatz:






    Tafeln: UNStudio, Amsterdam. Bilder: epizentrum

  • Auch von mir herzlichen Dank an die "Knipser". Erst durch die Modelle wird (mir) richtig klar, wie und wo die neuen Türme genau stehen und wie eng sich die neuen Wolkenkratzer -auch in Bezug auf den Omniturm- dann dort ballen. Sieht fantastisch aus.


    UN Studio ist mein Favorit, dann Zaha Hadid. Querkraft/Hochform hätte wahrlich nicht sein müssen. Etwas sehr unruhig die beiden höchsten und der kleinste sieht schon arg uninspiriert aus.


    Auf der Visualisierung der Totalen von Zaha Hadid fällt auf, daß sie den
    Tower 1 schon ein stückweit niedriger als z. B. UN eingezeichnet hat. Dann hoffe ich mal, daß der "Große" dann auch (mindestens) so hoch wird, wie die Renderings bei UN vermuten lassen und daß das der 228m-Höhe entspricht.
    Darf ruhig noch etwas höher werden und von mir aus die Coba auch als Dominante ablösen (was ja auch auf den jetzigen Bildern schon eh ganz danach aussieht).


    Dieses Projekt "FOUR" ist wahrlich ein Glücksfall für Frankfurt!

  • ^^^^beachtet die Information bzgl. Materialität des Podiums "Massive Elemente lokaler Kalksandstein sandgestrahlt", bei den Ladenfronten soll zudem oberflächenbehandelte Eiche zum Einsatz kommen. Trotz der futuristischen Formensprache also bodenständige Materialien, die mit "Patina" altern und keine "Plastik-Gebäude", die nach wenigen Jahren stumpf und unansehnlich sind. Hat man solch schwungvolle Formen in Sandstein überhaupt schon einmal irgendwo gesehen?


    Weitere bemerkenswerte Details, "Quartiersplatz" und "Stadtplatz" sollen jeweils ein großes Wasserspiel erhalten, so ist es eingezeichnet.

  • Die Höhen beim UN Entwurf wurden überall mit einem + gekennzeichnet. Da kommt mit Sicherheit noch etwas für die Technik oben drauf. Gerade in Bezug auf Tower 1 und Tower 2.
    Tower 1 wird mit Sicherheit an die 235m, wenn nicht sogar 240m erreichen. Sieht man auch an einigen Grafiken das es höher wird.
    Bei Tower 2 gilt es ja die Marke 172m Höhe zu übertrumpfen (Grand Tower).


    Das schöne am UNStudio Entwurf ist das er im Sockelbreich auch auf Sandstein zurückgreift und somit den Altbestand aufgreift.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Mäckler/Coop Himmelb(l)au

    Es wurde ja schon einiges von diesem Entwurf gezeigt, daher hier der Augenmerk auf das Modell:




    Fotos: Adama

  • War vorhin auch in der Ausstellung, es war ein Erlebnis.


    Neben dem Entwurf von UNStudio gibt es für mich einen mindestens gleichwertigen, den von Hadid. Dabei gefallen mir die durchgängig organischen Formen und die Abstufungen der Hochhäuser entweder nach oben oder nach unten. Diese Fassadengestaltung sucht ihresgleichen.



    Dabei ist nicht nur der Anblick von außen interessant und an jeder Stelle anders, auch die "Hinausblicke" sind mehr als ausgefallen:



    Ohne die Wertigkeit des sehr guten Entwurfs von UNStudio bestreiten zu wollen, ist es schade, dass so etwas Gelungenes in den Archiven verschwinden wird:



    Das nun "Four" genannte Projekt hat anscheinend noch kein Logo oder ganz viele. In den Ausstellungsräumen sind zahlreiche, völlig unterschiedliche Schreib- und Gestaltungsweisen zu finden. Auch die Internetpräsenz www.fourfrankfurt.com macht in dieser Hinsicht nicht schlauer.


  • Abschliessend noch ein paar Extrabilder und noch ein Wunsch an GuP: Bitte den grossen Speisesaal von Zaha Hadid integrieren. Das wäre wunderbar! Schliesse mich da voll und ganz Epizentrum an.


    Neue Ausblicke auf dem Weg zum Abs-Saal:



    Abs-Saal:






    Hier wäre übrigens eine ideale zukünftige Durchwegung zur neuen Rothofstrasse, dann klappt das auch mit dem Maro:



    Bilder: Adama


    Und ganz zum Schluss noch ein Wunsch: Erbarmt sich einer des wunderbaren Deutsche Bank Altbaus und gönnt ihm ein neues schönes Dach?

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Zu 375:


    Wenn ich mich recht erinnere, ist der Frontbau schon vor ein paar Jahren separat verkauft worden von der Deutschen Bank an ein Versorgungswerk - ist also nicht mehr Bestandteil der Gesamtentwicklung.


    Sehr schade, Chance vertan, es hätte als ein perfekter Eingangsbereich für das neue Quartier gestaltet werden können.

  • Ich würde den UN-Entwurf als sensationell bezeichnen:

      Für mich wirkt der Entwurf als Ganzes wie ein Hafen. Die Sockel sehen aus wie Kreuzfahrtschiffe, die Hochhäuser wie Segel, die Brücken wie Gangways. Bei so einem zugrundeliegenden Motiv finde ich den Einsatz einiger schrofferer Gestaltungselemente - das Schrägdach an T1 oder die steinigen Sockelverkleidungen, unter denen die Glasfassaden der ersten beiden Etagen "zerdrückt" wirken - voll in Ordnung.


      Das Detailreichtum in der Gestaltung - nicht nur bei den Gebäuden sondern auch beim Dachgarten - ist beeindruckend. Ich finde es fast schon rührend, mit wieviel Liebe und Detailarbeit jeder kleinste Winkel zu einem besonderen Ort gemacht werden soll.


      Genauso gefällt mir der Strauß an Materialien, der für die Fassaden vorgesehen ist. Das wird doch viel "bunter" als zunächst gedacht. Hoffentlich geht der super-stylische Ferneindruck von T1 nicht verloren.


      Apropos "stylish": Das Projekt wird das Gesicht der Stadt verändern: zusammen mit dem Omniturm, dem Grand Tower, vielleicht auch mit "One" und "140 West" entstehen einige Hochhäuser mit sehr moderner Ausstrahlung. Die Stadt wird noch metropolischer wirken als bisher. Nix da mit "langweilig" oder "provinziell" ;)


      Ich bin immer noch begeistert von der städtebaulichen Konzeption des UN-Entwurfs. Die dreieckige Form des Grundstücks und die gleichgerichtete Ausrichtung der Hochhäuser entlang der Neuen Mainzer erfordern besondere Kubaturen. Die Konzepte der Konkurrenten - sich in die Seite "pieksende" Gebäudekanten bei Dudler (grrr...) oder sich "wegduckende" Grundformen bei Mäckler - funktionieren nicht. Die UN-Baukörper richten sich sensibel in jede relevante Richtung der Umgebung aus, wirken aber dennoch "landmarkig".


      An der Hochhausentwicklung der letzten Jahre gefällt mir insgesamt, dass einladende Eingänge geschaffen werden. Mit den Taunustürmen ist eine Promenade zu den Wallanlagen entstanden. Mit dem Maintor-Areal wird ein Eingangstor vom Main aus in die Stadt gebaut. Mit solchen Abschlüssen wird nicht nur das Hochhausviertel besser erfassbar, auch das jeweils gegenüberliegende Viertel (Bahnhofsviertel, Sachsenhausen) wird aufgewertet. Mit dem Four Frankfurt entsteht eine ähnlich einladende Empfangssituation in Richtung Innenstadt.


      Mich freut besonders, dass das Hochhausviertel aus einigen Perspektiven an Dichte gewinnen wird. Insbesondere nach Norden - Richtung Opernplatz / Reuterweg - werden die Hochhäuser massiv wie ein kleines Gebirge wirken.


      Ich finde, dass auch bei den anderen Entwürfen ein paar schöne Elemente vorhanden sind - z.B. die Fassaden von Hadid, Snøhetta (nur die Innenseiten) und Himmelb(l)au -, im Vergleich zu UN empfinde ich alle anderen Wettbewerbsbeiträge aber als fast schon ein wenig einfach.


    Mein Gesamturteil: woohoo!

  • ^ Apropos 'stylisher T1': In der Videopräsentation, die in der Ausstellung auf einem großen Monitor gezeigt wird, ist die Beleuchtung des großen Turmes animiert dargestellt. Die breiten Streifen, die sich vom Sockel bis zum Kopf ziehen und letzteren abschließen, sind als geschmeidig pulsierende Lichtbänder animiert. So drastisch wird es am Ende sicher nicht kommen - da haben die Stadt und auch die Nachbarn ein Wörtchen mitzureden -, aber allein die angedeutete sanfte Beleuchtung finde ich als Fernsignal sehr ansprechend.

  • Groß & Partner hat nun eine der aktuellen Visualisierungen des Quartiersplatzs online gestellt. Die alte Version gibt es hier.



    Bild: UNStudio, Amsterdam / Groß & Partner, Frankfurt


    Die Unterschiede sind sehr klar zu erkennen: Statt der horizontal betonten Glasfassade der beiden Sockelgeschosse nun die schmalgefassten Glasboxen, die vor- und zurückspringen. Im Hintergrund die Brücke zwischen den Hochhäusern sowie die Loggien in den nun ausgearbeiteten Fassaden. Auch der Kalksandstein an den Sockeln und den Hochhäusern ist auszumachen.

  • ^^jetzt wo du es erwähnst und man darauf achtet:


    http://fourfrankfurt.com/img/0.jpg (Dämmerungsvisu)


    dann sieht man es auch. Zumindest am T1 und seinem kleinen "Bruder" erkennt man doch recht deutlich die angedeutete Illumnation, sowohl der vertikalen Fassadenbänder, wie auch der "Krone" des T1, die Beleuchtung letzterer ist ja sogar durch einen Leuchteffekt nochmal optisch hervorgehoben worden. Hoffentlich wird da noch ein Visu bei tiefschwarzer Nacht nachgeliefert. Den Film, den du gesehen hast, stellen die vielleicht auch noch online.


    Die Frage des Pulsierens wird man abwarten müssen, aber was genau sollte dagegen sprechen und wer könnte den Entwickler davon abhalten, wenn die Baugenehmigung vorliegt?


    Auf dem ersten Foto dieses Artikels sieht man, dank etwas übertriebener Belichtung, ganz gut, dass schon bisher die Skyline manigfaltig leuchtet: https://www.welt.de/reise/stae…-Wolkenkratzer-zieht.html