Projekt "Opernplatz XIV" mit Sofitel Frankfurt Opéra (realisiert)

  • Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich die Bilder sehe. Dieses Gebäude neben der Alten Oper. Das gibt Frankfurt Weltstadt-Flair. Hoffentlich wird es auch wirklich so gebaut.

  • Da habe sogar ich mal ausnahmsweise wenig zu meckern. ;) Gerade wenn man die abartige Vorgängerbebauung sieht. Sollte das wirklich so gebaut werden (mit all den Kanneluren, Gesimsen und Blendgiebeln), wäre der Opernplatz binnen weniger Jahre vom hässlichen Entlein zu einem der schönsten Plätze der Innenstadt aufgewertet worden.


    Sicher, für das Dach würde man sich statt der momentan offenbar angesagten Konservendosen-Optik eine echte Schiefereindeckung wünschen, aber nicht einmal das in der Visualisierung zu sehende ortsuntypische Material kann man wirklich kritisieren, da der helle Naturstein hervorragend mit der Alten Oper harmonieren dürfte.

  • Das sehe ich wie meine Vorredner (-schreiber). Dieser Entwurf berücksichtigt die vorhandene Bebauung in vorbildlicher Weise. Es soll nicht - wie so oft - ein Kontrast geschaffen werden, bei dem der Architekt seinen eigenen Stil auf Kosten der Umgebungsbebauung ins Rampenlicht zu setzen möchte, es wird auf die harmonische Gesamtwirkung des Bereichs um die Alte Oper größter Wert gelegt.


    Auch mein Wunsch wäre eine genaue Umsetzung der Computergrafik in Beitrag #139.

  • Auf der ersten Visualisierung sieht man hier einen weiteren Neubau mit gelblich leuchtenden Wänden. Es wäre wünschenswert, wenn dieser im gleichen gelungenen Stil wie das Hotel gehalten wäre.


    Der größte Teil der Hoteldächer soll flach sein. Werden diese Flächen irgendwie genutzt, zum Beispiel als Dachgärten mit Ausblick?

  • Die Kommunikation des BSP-Entwurfs mit der Alten Oper ist wirklich ausgezeichnet und die Visualisierung erweckt den Eindruck, als ob das Gebäude schon seit 100 Jahren dort stünde. Es wird auf die Umsetzung drauf ankommen, dass nicht hinterher evtl. doch der Kitschfaktor wie bei traditionellen Neubauten in Russland üblich (Stichwort Kasan) überwiegt. Diesbezüglich finde ich die geplanten Dachgauben über zwei Staffelgeschossen schon irgendwie unpassend.

  • Zu #146: Bei all dem Schrott, der dieser Tage gebaut wird, könnte glaube ich gerade Frankfurt am Main auch mal den einen oder anderen "kitschigen" Neubau vertragen. Und von neureicher Russen-Architektur ist dieser Entwurf in seinen am ehesten noch neoklassizistischen Formen weit entfernt. Im Osten steht man eher auf Barock-Adaptionen, die fast immer in die Hose gehen.

  • ^ Dem kann ich nur Zustimmen. In Russland hat man einen Mix aus verschiedenen Stilen samt unpassender Proportionen sehr gern, da kommt der jetzt für Frankfurt vorgesehene Entwurf schon weitaus geschmackvoller und bescheidener daher. Auch von mir ein Daumen nach oben.

  • Bitte keine Experimente. Der Entwurf ist so perfekt, wie er ist. Auch in der Ansicht von der Hochstrasse (Beitrag 21 von Schmittchen) absolut überzeugend. Eine perfekte Anbindung an die bestehenden Häuserzeilen am Opernplatz und in der Hochstrasse. Übrigens wäre es schön, wenn das Hochhaus aus dem früheren Entwurf (Beitrag 30 von Adama) an anderer Stelle doch noch realisiert würde. Ich könnte es mir sehr gut als Teil der Neubebauung auf dem Turmpalast-Areal vorstellen.


    Zum vorherigen Beitrag von RMA: Ich denke auch, dass Frankfurt ein bisschen mehr „Kitsch“ ganz gut tun würde. Frankfurt befindet sich auch 66 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs immer noch in einer Phase der Stadtreparatur. Ein bisschen „Kitsch“ wäre ein passender Gegenpol zur 50er-60er-Jahre-Tristesse, die nach wie vor das Bild in weiten Teilen der Innenstadt prägt.

  • Der Entwurf ist perfekt, wobei ich nach Ansicht des Luftbilds ( ist ja die neuere Simulation ) aus Beitrag 139 befürchte, das er doch noch abgespeckt wird.


    Das Hauptgebäude hat einige Details verloren und vor allem der kleinere Nebenbau hat erheblich an Qualität ( Flachdach, sehr kleine Fensterflächen )eingebüßt. Lassen wir uns überraschen.

  • Äppler, Du hast Recht. Das war mir bisher noch garnicht so aufgefallen, aber im Luftbild sind einige Veränderungen im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf zu erkennen. Wobei es auch sein kann, dass der im Luftbild dargestellte Entwurf der ältere ist. Hoffentlich wird da nicht noch weiter reduziert.

    Einmal editiert, zuletzt von Lucas 2011 ()

  • Die Gefahr des Abspeckens sehe ich auch; andererseits wird auch eine schlichtere Variante des Entwurfs eine selten hohe Eigenqualität besitzen und gleichzeitig den Opernplatz fast schon perfekt ergänzen, wie ich finde. Insbesondere das Hauptgebäude wird aussehen, als hätte es dort schon immer gestanden. Das meine ich, ohne die Originalität der Architektur in Abrede stellen zu wollen. Im Gegenteil: Man sieht dem Entwurf an, dass sich jemand wirklich ganz genau überlegt hat, was er an dieser Stelle bauen möchte. Das beginnt natürlich mit dem Blockrand und dem Material und setzt sich in einer die Alte Oper Respekt zollenden Teilung der Baukörpers zum Platz hin fort - wenn auch nur im oberen Abschluss. Besonders gelungen finde ich aber die Zitate der Nachbargebäude: breite Fugen zwischen den angedeuteten Einzelsteinen, kassettenartige bzw. abgestufte Ausarbeitung der horizontalen Kanten, der große Rundgiebel mit Ornament, bodentiefe Fenster mit Doppelflügeln und Brüstung (wenn auch nicht aus Stein), Markisen vor den Fenstern etc. Es fehlen nur noch ein paar Säulen ;) Wie Cowboy oben schon gesagt hat: Das Gebäude spricht geradezu mit der Alten Oper, aber auch mit dem Commerzbank-Gebäude an der Ecke. Das gefällt mir außerordentlich gut.


    Wer den baumbestandenen Platz zwischen Alte Oper und dem zukünftigen Hotel kennt, weiß, dass er momentan ein eher unwirtlicher, stiller Durchgangsort ist. Mit dem repräsentativen, aber dezenten Haupteingang des Hotels wird der Platz sicher auch wieder zu einem hochwertigen und belebten Aufenthaltsort.


    Was mich etwas stört, ist die anscheinend nicht durchbrochene Länge des Hauptgebäudes und auch die Höhe. Bei neun Geschossen erwarte ich eine Höhe von ca. 35 Metern. Damit wird der hintere Teil des Gebäudes den Dachfirst der Alten Oper mindestens erreichen (34 Meter).


    Das Satellitgebäude hat mit seinen stark gestapelt wirkenden Staffelgeschossen im bekannten Rendering seinen eigenen Reiz. In der neuen Luftbild-Simulation ohne diesen Stapel und der anscheinend geglätteten Fassade wirkt es auf mich leider plump. Die horizontalen Streifen und das Flachdach über die ganze Grundfläche hinweg erinnern mich übrigens an das Mainova-Gebäude, was an etwa dieser Stelle gerade steht. Hoffentlich gilt das alte Rendering.


    Und schließlich: Städtebaulich sehr positiv finde ich die Fortsetzung der Kleinen Hochstraße zwischen den beiden Gebäuden als Durchweg zur Liesel Christ Anlage. Wenn der rückwertige Gebäudeteil entlang der Neuen Mainzer so niedrig bleibt wie im Rendering und wenn im Erdgeschoss Läden oder Gastronomie entstehen, dann würde das auch diese momentan dunkle und hässliche Kurve aufwerten und beleben.


    Von mir aus kann dann übrigens der große Klotz namens Hilton 200 Meter weiter abgerissen werden - unter Erhaltung des Stadtbads Mitte (mit The Wave, meinetwegen) natürlich. Den fand ich schon zu seinen Entwurfszeiten trotz hoher Qualitätsansprüche und Versprechen ("Fassade mit rotem Sandstein") zu groß dimensioniert und seinen Ansprüchen nicht gerecht werdend. Aber das ist eine andere Geschichte.

  • El Kremada hat hier von einem Sofitel direkt an der Alten Oper berichtet. Ist damit unser Dauerthema "Luxushotel am Opernplatz" gemeint? Kann es sein, dass ausgerechnet Accor dieses Flaggschiff betreiben möchte? Der Hotel-Aldi? Zwar ist Sofitel ist Topmarke des Konzerns, dennoch ist es - um im Bild zu bleiben - halt die Topmarke von Aldi. Das ließe doch nichts Gutes erwarten hinsichtlich der Ausstattung und des Aufwands beim Bau des Hotels, oder?


    Edit: Steht jetzt auch in der IZ, letzter Absatz. Außerdem soll es noch ein neues Mercure geben.

  • Genau das war auch meine erste Befürchtung als ich die Nachricht gelesen habe. Die meisten Sofitel versprühen von außen auch nicht mehr Charme als ein durchschnittliches 3* Haus. Hier kann man nun wirklich nur hoffen, beten und (es darf gelacht werden) auf die Politik als Retter in der Not gehofft werden. Für die Adresse waren doch mal ganz andere Namen im Gespräch...

  • Du lieber Gott, was soll die Politik denn noch alles machen? Nach der Pächterauswahl noch das Geschirr mit aussuchen? Wenn es eng wird mit dem Budget noch über Brüssel einen Zuschuss reinholen fürs Besteck ? Wirklich andere Sorgen sollte sie haben.


    Das Sofitel an der Savignystraße ist schon länger nicht mehr, weil es den Ansprüchen des Markenversprechens nicht mehr genügte und das Accor ein neues Renommierobjekt in Frankfurt sucht, ist lange bekannt. Die werden sich verdammt anstrengen, den ersten Häusern am Platz Paroli zu bieten.

  • Aufgabe der Politik ist es durchaus städtebauliche zu gestalten. Das war schon immer so und ist nicht nur hier im Forum weitgehend auch gewünscht. Welches Hotel das Haus bezieht ist mir schlussendlich egal, so lange die Gestaltung stimmt. Aber bei Sofitel habe ich so meine Bedenken, dass sie den selben Anspruch an die Gestaltung anlegen wie es dem Opernplatz angemessen wäre. Und auch da scheine ich zumindest nicht ganz allein zu stehen mit meinen Bedenken. Natürlich lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

  • Garcia, obwohl ich zwischen Deiner und meiner Aussage in #153 keinen Widerspruch sehe, spinne ich die Diskussion einfach mal weiter und fühle mich angesprochen: Sofitel ist die oberste Schiene des größten europäischen Hotelkonzerns. Die Schiene Sofitel wurde in den letzten Jahren massiv verdünnt, viele Standorte umbenannt, um die Marke Sofitel mehr in den Exklusivitätshimmel zu heben. Da ist der Opernplatz gerade gut genug und die Stadt hat den städtebaulichen Rahmen bereits sehr gut vorskizziert. Da die ökonomische Basis Frankfurts (leider) nicht groß genug ist, um damit das gesamte Projekt zu füllen, gibt es anscheinend noch ein Mercure dazu, zur Abtrennung vielleicht mit einer Eingangssituation an der Verkehrsschneise Hochstraße. Auch gut, besser als wieder Büros allemal!


    Ferner scheint das Projekt in stabilen privaten süddeutschen Händen zu sein, so daß man auch eine gewissen Anspruch erwarten darf. Da die wilden Expansionszeiten von Ketten aus dem Mittleren und Fernen Osten erst mal vorbei sind, dessen Scherben noch aufgeräumt werden (Beispiel geplatzte ShangriLa Wien - Eröffnung) und viele Pachtverträge aus 2007 und Co. massive Probleme bereiten, stimmt diese Lösung erst mal mehr als hoffnungsvoll, das es nun wirklich losgeht und auch das es gut wird.

  • Accor wird das Hotel als "Sofitel Frankfurt" betreiben

    Der französische Hotelkonzern Accor hat einen Vertrag über den künftigen Betrieb des Hotels unterzeichnet. Der Neubau werde nach seiner geplanten Fertigstellung Ende 2013/Anfang 2014 unter dem Namen "Sofitel Frankfurt" eröffnen. Das sagte Accor-Chef Dennis Hennequin der "Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung". Die früher als Betreiber im Gespräch gewesene Hotelkette Mandarin Oriental ist damit aus dem Rennen.


    Gleich daneben sei ein Louis-Vuitton-Store geplant, schreibt die AHGZ. Außerdem werde es eine Louis-Vuitton-Suite im Haus geben. Der Neubau wird voraussichtlich über 160 bis 180 Zimmer verfügen.

  • Mandarin Oriental ist ein herber Verlust

    Das Aus für Mandarin Oriental ist ein Jammer, da es ein besonderer Magnet für eine wichtige Zielgruppe, also asiatische Geschäftsleute und Touristen, gewesen wäre. Das Hotel in München ist ein zeitloser Hingucker und ist für die Stadt in jeder Hinsicht ein großer Gewinn. Vielleicht hatte man Angst, dass das Marktsegment in Frankfurt nicht mehr groß genug sein würde? Das konkurrierende Portala-Palast Hotel in Niederrad, sowie neu angekündigte Namen wie Jumeirah und Hyatt, wären tatsächlich beträchtliche Hürden gewesen. Angesichts der exzellenten Lage an Frankfurts schönstem Platz, ist es aber trotzdem überraschend, dass auch das Ritz-Carlton oder Four Seasons nicht zugeschlagen haben.


    Wenn man im Vergleich dazu die bisherigen Sofitels in Deutschland betrachtet, scheint das französische Luxus-Hotel leider kein adäquater Ersatz zu sein. Die Sofitel-Kette ist bisher dreimal in Deutschland vertreten und zwar in Berlin (Gendarmenmarkt), München (Bahnhofsviertel) und Hamburg (Alter Wall). Alle drei deutsche Sofitel Filialen sind betont zeitgenössisch eingerichtet, aber klassische Eleganz wie man sie aus Villa Kennedy oder Frankfurter Hof kennt, ist weniger erkennbar. Gelinde gesagt, sieht es eher nach einer schöneren Wirtschaftsprüfer-Filiale aus, als ein internationales Luxus-Hotel.