Natürlich ist das alles rein politisch begründet, der Wähler soll das Gefühl bekommen, dass sich die Politiker um das Problem kümmern –
aber wer hat das Problem verursacht?
Die Stadt Düsseldorf hat ihren Bestand vielleicht nicht privatisiert, aber z.B. das Land NRW (auch öffentliche Hand) hat die eigene Wohnungsgesellschaft LEG vor einigen Jahren an eine Gruppe von Private Equity Fonds veräußert, hiervon sind auch nicht wenige Wohnungen in Düsseldorf betroffen.
So etwas ist auch unabhängig von der politischen couleur geschehen, auch die gewerkschafteigene Wohnungsgesellschaft Neue Heimat wurde ja schon in den 80ern verkauft.
Dass Fonds keine sozialen Aspekte bei der Übernahme haben konnten, dürfte wohl jedem handelnden Politiker klar gewesen sein;
schließlich leben diese Fonds davon, für ihre Anleger möglichst viel Rendite zu erwirtschaften.
Zudem sind diese Fonds nicht verortet und haben daher auch keinerlei Bezug zu den betroffenen Immobilien.
Die öffentliche Hand hat mit derartigen Verkäufen ein wesentliches gesellschaftlich relevantes Steuerungselement aus der Hand gegeben;
den handelnden Politikern sollte klar gewesen sein, dass sich hieraus ein Problem entwickeln muss.
Heute geht die Politik hin, und fordert von der privaten Wohnungswirtschaft eine Lösung des von Ihr selber mit verursachten Problems.
Natürlich kann bei Neubauvorhaben der privaten Wohnungswirtschaft im Allgemeinen kein preiswerter Wohnraum geschaffen werden;
hier wird in der Regel mit Bankkrediten gebaut und am Ende sollte auch noch ein Gewinn übrig bleiben.
Glauben denn manche Politiker, dass so preiswerter Wohnraum in ausreichender Zahl generiert werden kann?
Gleichzeitig werden baukostenwirksame Vorschriften und Normen weiter ausgebaut und die Liegenschaften im Besitz der öffentlichen Hand (incl. staatseigener Unternehmen) werden zu Höchstgeboten vergeben (oder wie bei der Post im Paket als Schnäppchen an einen Private Equity Fond verscherbelt, um schnell positive Bilanzen für einen geplanten Börsengang zu generieren).
So wird es niemals ausreichend preiswerten Wohnraum geben – als Neubau geht es eben nicht wirklich
und preiswerten Wohnraum, den es in nicht geringer Menge gab, hat die Politik so gesehen vernichtet.
Vielleicht sollten unsere Volksvertreter in Zukunft etwas besser über die langfristigen Folgen ihres Handelns nachdenken.
Nachher Forderungen zu stellen, ist zu einfach.