Alexanderplatz: Diverses

  • Bevor man den Platz fünfmal die Woche reinigt oder gar neue Platten verlegt, würde es sich doch anbieten wie in verschiedenen asiatischen Städten (z.B. Hongkong ) zu verfahren und Strafen zu verhängen. In Hongkong kostet es 150 Euro wenn man beim Kaugummi-Ausspucken oder Kippe-Wegwerfen erwischt wird...

  • und in Singapur wird man meines wissens alternativ dazu (falls man nicht Zahlen kann) öffentlich ausgepeitscht.


    Wie willst du das denn im Rot-roten BiBerlin durchsetzen?

  • Mal ganz abgesehen davon behaupte ich frech: es kann sowieso keiner der Spucker 150 Euro aufbringen.


    Was soll der Verweis auf das "Rot-Rote-Berlin" eigentlich? Wäre die Idee mit dem Auspeitschen etwa in Frankfurt realisierbar?


    Sehr schade, dass der zweitplatzierte Entwurf sich nicht durchsetzen konnte (dunkler Boden) bzw. dass der jetzige helle Bodenbelag nicht versiegelt wurde.

  • Etwaige Strafen müssen ja nicht gleich so drakonisch sein... ich denke ein paar Schilder am Platz und 20 Euro Strafe würden schon genügen. Die Mitarbeiter vom Ordnungsamt würden sich quasi von selbst bezahlen.


    Den Verweis auf den rot-roten Senat halte ich für etwas abwegig, man hat in Belin ja auch keine Skrupel eine Umweltzone (die vor allem Besitzer älterer Autos betrifft, mit eher niedrigen Einkommen) einzuführen oder Fahrkartenkontrolleure im Nahverkehr einzusetzen... ist m.E. mehr oder weniger das gleiche.

  • Ich weiß auch nicht, was daran so völlig abwegig sein soll - von einer Prügelstrafe spricht hier ja hoffentlich keiner ernsthaft. Einige haben leider von sich aus nicht genügend Respekt vor öffentlichem oder fremdem Eigentum und brauchen so finanziell spürbare Strafen als Abschreckung. Traurig aber wahr. Und die Unbelehrbaren, die dann tatsächlich zur Kasse gebeten werden, können so die Reinigung für diejenigen mitzahlen, die nicht erwischt werden. Am Alex ließe sich so womöglich sogar ein Vermögen verdienen ;)


    Von den gezeigten Entwürfen finde ich übrigens den Siegerentwurf noch am gelungensten. Nicht spektakulär aber annehmbar mMn.

  • Da würde doch kaum jemand beim Ausspucken ertappt werden. Denke nicht, dass das groß was hilft. Kann man nicht einfach nachträglich versiegeln? Oder ist regelmäßiges Reinigen günstiger? Wir hatten die Frage hier bereits einmal... irgendwo...

  • Was viele hier zu vergessen scheinen ist, dass eine Versiegelung das Problem in keinster Weise beheben wird. Diese hätte logischerweise nur den Nutzen, dass die Reinigung statt 10 Tagen nur 3 dauern würde und eben statt 10.000 nur 4.000 Euro kostet. Der Platz selbst sieht das ganze Jahr über weiterhin so scheiße aus und man würde weiter über die Todesstrafe für Kaugummispucker nachdenken.:nono:

  • Was teebone sagt stimmt leider. Ein weiteres Problem des Bodens ist, dass man ihn nicht mit einem Sandstrahler reinigen kann, da er mit Sand verfugt ist.


    Mir ist aufgefallen, dass vor der Galeria Kaufhof ein größeres Rechteck des Belags etwas heller ist als auf dem Rest des Platzes. Da wird wohl abends besonders gründlich geschrubbt. :D

  • Rund um den Fernsehturm und anscheinend auch auf dem Alex gibt es jetzt ein Alkoholverbot. Zuletzt sollen sich am Fernsehturm bis zu 200 Jugendliche pro Abend zum gemeinsamen Besaeufnis getroffen haben.
    Zudem soll bis zum Sommer anscheinend die Beleuchtung und die Gruenanlagen rund um den Fernsehturm neu gestaltet werden.


    Quelle: PNN vom 17.10.2008

  • Finde die komplette "Platz"situation da sehr unbefriedigend. Vielleicht fällt das Einheimischen kaum auf - als Besucher ist das komplette Areal zwischen Spree und Bahn recht ungenießbar obwohl's doch den Mittelpunkt Berlins darstellt. Schuld sind nicht mal die unterschiedliche Bebauung und deren Stile und auch garnicht so sehr die dominanten Platten. Viel mehr als das die Strukturlosigkeit des ganzen Ortes.


    Mein schnell gezeichneter Vorschlag deshalb um eine Art Rathausplatz (Neuer Markt) zu erzeugen ist recht einfach. Die einfassende Bebauung müsste von Baumasse und Stil sich am Domaquaree (das auch eine ähnliche Baumasse wie das Rathaus aufweist) orientieren.


    Die weißen Linien markieren dabei eine Einfassung des Platzes die so auch optisch erfolgen müsste, mit breiten Bodenplatten, die sich farblich von der Pflasterung absetzen. Im Nordosten natl. kein Straßenzug - nur um die Verhältnisse der Umgebung zu wahren dieser Steifen mit dunkler Pflasterung; Platz für Cafebestuhlung. Eine farbliche Einheitlichkeite der Fassaden zur Domaquareebebauung würde auch den netten Effekt haben, dass sich neue Bebauung in hellem (Sand-?)Stein darstellt, historische, nämlich Rathaus und St. Marien in rotem Ziegel (wobei Marien teilweise auch den hellen Steinton besitzt ihre Buntheit dann wohl erstmals geschichtlich einen passenden Umgebungsbezug hätte.



    Copyright 2008 AeroWest, respektive GoogleEarth, siehe Bild

  • Naja, ungenießbar finde ich das Areal nun nicht unbedingt. Klar entspricht es nicht unbedingt dem, was man sich als die Mitte einer Metropole mit Weltstadtanspruch vorstellt. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch recht angenehm und entspannend vom stressigen Alexanderplatz weiter in Richtung Unter den Linden durch dieses Gebiet zu laufen. Das passt dann m.E. auch in Hinblick auf den Schlossbau gut zusammen. Ich wüsste nicht, dass es in den letzten Jahren eine Diskussion gab, dieses Gebiet zu bebauen. Im städtebaulichen Plan sieht man ja auch, dass nichts dergleichen geplant ist.


    Außderdem sieht man auf der Map, dass das Gelände eine bestehende Struktur hat und regelmäßig gepflegt wird.


    Somit ist eine Blockrandbebauung für das Gebiet vielleicht ein nice to have, aber für die kurz- und mittelfristige Zukunft m.E. utopisch.

  • Ich muss Andi von tiefstem Herzen beipflichten. Ich würde dem Ort (Platz?) jegliche gehobenen Aufenthaltsqulitäten absprechen. Meiner Meinung nach, wäre es sinnvoll, Berlin mit der Rekonstruktion des feudalen Schlosses auch Teile seiner bürgerlichen Mitte zurückzugeben, da dieses Zweispiel eine große Rolle im städtebaulichen Gleichgewicht spielte und spielen sollte.


    Denkbar wäre die zum einen die Rekonstruktion der Schlossfreiheit http://de.wikipedia.org/wiki/Schlossfreiheit und die Umsetzung des Neptunbrunnens an seinen ursprünglichen Platz vor dem Schloss.
    Als zweiten Schritt hätte man dann das Gebiet vom Fernsehturm bis zur Spree zu beplanen, vielleicht in ähnlicher Weise wie den Molkenmarkt, historische Stadtgrundrisse als Ausgangspunkt für eine kleintielige moderne Bebauung. Es wäre auch eine Aufgabe, das Spreeufer gegenüber des Schlosses entsprechend zu bespielen und zu gestalten.


    Als Resultat würde nicht nur ein form- und trostloser Platz in Berlins historischer Mitte verschwinden, sondern Molkenmarkt, Nikolaiviertel und das neue Stadtquartier würden als Stadtgeflecht eine enorme Bereicherung für die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt darstellen. Berlinern und Besuchern würde zudem ein Stück der Geschichte der Stadt wieder lebendig werden, dass noch vor 100 Jahren gelebte Wirklcihkeit war, und nur durch Krieg und städtebauliche Verunglimpfung auf tragische Weise verlustig ging.

  • Denkbar wäre die zum einen die Rekonstruktion der Schlossfreiheit


    Wenn das der Kaiser wüsste...;)


    Zitat Wikipedia: "Kaiser Wilhelm II. missfielen diese relativ kleinen Häuser, die den Blick auf sein prächtiges Schloss verstellten, ganz außerordentlich."


    Ich würde dem Ort (Platz?) jegliche gehobenen Aufenthaltsqulitäten absprechen.


    Davon mal abgesehen, dass du m.E. hier ziemlich überdramatisierst würde mich mal noch interessieren, was deiner Meinung nach eine gehobene Aufenthaltsqualität sein soll.


    Als zweiten Schritt hätte man dann das Gebiet vom Fernsehturm bis zur Spree zu beplanen, vielleicht in ähnlicher Weise wie den Molkenmarkt, historische Stadtgrundrisse als Ausgangspunkt für eine kleintielige moderne Bebauung.


    Dem würde ich vielleicht zustimmen, aber gerade die zum Marx-Engels-Forum gerichtete Seite des Schlosses soll ja bekanntlich eine moderne Fassade erhalten. Von der gefühlten Bürgerlichkeit vergangener Zeiten bliebe dann nicht mehr viel übrig.


    Vor allem würde mit großer Sicherheit ein rot roter Senat solch ein Projekt blockieren. Für die Linke gleicht das Marx-Engels-Forum einer heiligen Kuh.


    Ich würde mich schon mit einer modernen Grünanlagengestaltung begnügen.

    Berlinern und Besuchern würde zudem ein Stück der Geschichte der Stadt wieder lebendig werden, dass noch vor 100 Jahren gelebte Wirklcihkeit war, und nur durch Krieg und städtebauliche Verunglimpfung auf tragische Weise verlustig ging.


    Puh, da gleiten wir schon langsam wieder in die hitzigen Schlossdebatten von vor ein paar Jahren zurück. Was war nochmal der Grund, warum gerade dieser Teil der Geschichte eine architektonische Wiedergeburt verdient?

  • Ich hoffe dieser Platz bleibt erhalten... vielleicht etwas umgestaltet, aber jedenfalls nicht zugebaut. Mir gefällt der starke Kontrast zwischen der Viertel nördlich und südlich davon und dem Platz selbst. Solche extravagant grosse Fläche kann sich eben nur eine Weltstadt leisten (wenn man mal davon absieht, dass es sowieso so viele Freiflächen gibt).


    Und was wäre die Alternative? Ein von Blockrandbebauung mit grauen Steinfassaden eingefasstes Rechteck? *gähn*

  • Ja ja, vielleicht habt ihr ja auch recht, aber zu meiner Erklärung:


    Aufenthaltsqualität meine ich so, wie sich das Wort durch seine Bestandteile definiert. Der Aufenthalt hat eine gewisse Qualität, und das im angenehm städtischen Sinne. Momentan ist das halt kein Platz zum Verweilen oder geschweige denn hingehen, nur ein merkwürdiges Vakuum an das man die Freunde von sonstwoher schnell vorbeizieht, wenn man von Unter den Linden kommt und zu Fuß zum Alex weiter will.


    Große extravagante Freiflächen sind für mich vor allem etwas für die Stalins und Maos dieser Welt, das Berlin sich durch eine gewisse Großzügigkeit auszeichnet is richtig und schön. Das äußert sich aber meiner Meinung nach an breiten Straßen, geringer Bevölkerungsdichte und viel Grün. Es müssen also, wenns nach mir geht, keine zugigen, nicht definierten Flächen sich selbst überlassen bleiben, auch wenn manch einer darin einen gewissen Charme sehen kann.


    Gespannt auf die Schloss-Beiträge bin ich sowieso, man könnte doch gut das bauliche Thema der Schlossfreiheit in Gestalt des Marx-Engels-Forums aufnehmen, der Übergang zwischen Schloss und "moderner Fassade" samt Einbindung der Spree ist wahrscheinlich einer der Knackpunkte in den Entwürfen.


    und @ necocratz:
    ich meinte ja auch ein lebendiges Quartier, hochwertige Architekten bauen ein Postulat des neuen Urbanismus, eine Mischung aus Spittelmarkt-Townhouses und Molkenmarkt, mit sensibler Aufnahme der gegebenen Drumherum-Situation und einem herrlichen Spreeufer, Stadtplätzen, Ubahnanschluss (U55) und das alles in der Innenstadt...
    keine Alternative?

  • Weiß nicht ob wir das schon mal hatten, aber auf der Seite des Architekten Thomas von Thaden kann man sich eine Projektstudie aus 2008 über die Entwicklung eines Teils der verbleibenden Brache auf der Banane anschauen. Ein bisschen Glas könnte der Ecke vielleicht wirklich mal gut tun. :)