Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Baukunst: Wie wär's mit Reflektion des Tageslichts an einer weiß gestrichenen senkrechten Südwand im Vergleich zu einem in die gleiche Richtung zeigenden schwarzen, schrägen Schieferdach?

  • ^^
    hmja ok, kann ich mir theoretisch vorstellen, aber erhält die Schirn nicht ihre Beleuchtung von oben und wird der nördlich gegenüberliegende Neubau nicht deutlich niedriger, so dass es eh keinen Unterschied macht? Widerspricht halt zudem optisch den Bemühungen, in der neuen Altstadt eine traditionell daherkommende Dachlandschaft erstehen zu lassen: Das Pultdach wird man doch aus dem Straßenraum kaum bis gar nicht sehen, wenn die Schräge zum Stadthaus zeigt, so dass der künftige Bau von hier aus wie Flachdachkarton wirken muss... Vor meinem inneren Auge sehe ich eine recht ungemütliche Transitgasse, die da nördlich der Schirn entstehen wird.

  • Liste optionaler Rekonstruktionen geändert?

    Irgendwie habe ich das Gefühl, die DomRömer GmbH hat mit ihrer jüngsten Website-Aktualisierung diese Woche und vorhin die Liste der optional rekonstruierbaren Häuser geändert.


    Im Infobeitrag und der Pressemitteilung mit Stand März 2011 (Beitrag) ist von diesen neun Häusern die Rede, welche rekonstruiert werden könnten, sofern sich Investoren fänden:


    Braubachstraße 27
    Markt 11, 13, 26, 28
    Hühnermarkt 18, 20, 22, 24


    Jetzt führt die Website der DomRömer GmbH folgende optionale Rekonstruktionen auf:


    Braubachstraße 27
    Markt 13, 15, 28
    Hühnermarkt 18, 20, 22, 24, 26


    Entfallen sind also Markt 11 und 26, hinzugekommen sind Markt 15 und Hühnermarkt 26. Handelt es sich bei letzterem eventuell um Markt 26 und damit um eine Straßen- anstatt Nummernkorrektur? Ehemals Vertipper bzgl. Markt 11/13/15? Zur Übersicht hier auch noch einmal die Karte aus dem Infobeitrag:



    Collage und Beschriftungen: epizentrum
    Quellen: Masterplan der Dom Römer GmbH, Stadthaus-Plan von Meurer Architekten / Dom Römer GmbH

  • Ich glaube bzgl. Markt 26/Hühnermarkt 26 handelt es sich tatsächlich nur um einen Bezeichnungswechsel. Ich wüsste zumindest auch nicht, bei welchem Haus es sich sonst um Hühnermarkt 26 handeln sollte.


    Davon abgesehen liegt das Problem grundsätzlich darin, dass die in der März-Pressemitteilung genannten Häuser von der Karte aus dem Infobeitrag bzw. von der DomRoemer-Website abwichen. Ich meine mich zu erinnern, dass das damals schon für ein bisschen Verwirrung gesorgt hatte. Jetzt stimmen (neue) Auflistung und Karte mit Ausnahme von M26/HM26 überein.

  • Das kann nur ein Druckfehler gewesen sein in der Pressemitteilung vom März. Eine Rekonstruktion des Hauses Markt 11 stand nie zur Debatte. Das hätte Markt 15 ¨Neues Rotes Haus" heissen müssen. Also hat sich nichts geändert

  • Markt/Hühnermarkt 26: Eigentlich hatten die Hühnermarkt-Häuser allesamt nur den Markt als Adresse stehen (erkennt man auch spätestens an der Nummerierung), allerdings scheint man wohl diesen Gebäuden jetzt halt noch das Hühner- voran stellen zu wollen, konnte sich im Falle dieses Gebäudes wohl noch nicht entscheiden :D auf jeden Fall handelt es sich definitiv in beiden Fällen um das Haus Schlegel.
    Und bei Markt 11/13/15 ist das Problem die Tatsache, dass man den Kleinen Vogelsang und den Karpfen zu einer Parzelle zusammengelegt und zwischenzeitlich die Nummerierung der gesamten Häuserzeile auf der Südseite dahingehend geändert hat oder zumindest hatte. Aber auch hier waren es früher und auch heute die Grüne Linde und das Alte Rote Haus (das Neue ist das auf den 3 Säulen), die auf der Liste der optionalen Rekos stehen.


    Sind also alles nur Adressmodifizierungen, die Häuser selbst sind gleich geblieben.
    Wirklich Häuser geändert hat die GmbH nur vor einigen Monaten als man grundlos einfach mal 4 Gebäude gestrichen hat (darunter den Weißen Bock und das Alte Kaufhaus, für das uns jetzt mit dem Schweizer Entwurf eine absolute Katastrophe droht), was sich an der Braubachstraße am kuriosesten ausgewirkt hat.
    Schade halt, dass dies (und vor allem die inakzeptable Art und Weise wie darüber entschieden wurde) scheinbar nirgends mehr thematisiert wird..

  • Wir brauchen Investoren, die rekonstruieren möchten. Wenn diese sich mit Nachdruck öffentlich äußern, wird man nicht um weitere Rekonstruktionen kommen.


    Das Neue Rote Haus war in der Tat da Haus auf den drei Säulen, das Alte Rote Haus hingegen war nicht Markt 15 (welches nur "Rote Haus" hieß), sondern Tuchgaden 9! Dieses war der Ausgangspunkt der gesamten Bausituation, auf diesem stützten sich auch die Unterzüge vom Neuen Roten Haus ab.


    Es gab/gibt Berichte zum Aufbau: Kreuzgratgewölbe im EG, Dübelbalkendecke, Antrag im 17. Jhdt. beim Rat der Stadt Frankfurt auf herausbrechen der Säulen in den Fenstern. All diese Einzelheiten waren der Grund, daß das Gebäude schon vor dem Krieg in die Spätromanik datiert wurde und somit eben den historischen Kern dieser Bebauung darstellt.
    Es ist schon eine Schande, daß dies von den ganzen "Experten" nicht erkannt oder ignoriert wird. Sie wollen doch die Bauepochen darstellen und fangen immer mit der Gotik an, bzw. überspringen sie, wenn sie mit dem ARchäologichen Garten (Karolingerzeit) anfangen diese und kommen dann gleich zur Gotik.


    Aber ich habe in letzter Zeit sowieso sehr starke Zweifel an gutachterlichen Aussagen in diesem Bereich entwickelt. Bei den meisten waren kaum wirkliche Kenntnisse vorhanden, oder die Aussagen waren politisch bzw. im Sinne de Wunsches des Auftraggeberss beeinflusst, oder auch im Sinne des Wunsches des Gutachters. Aber Geld haben die alle bekommen, und nicht zu knapp.:mad:

  • Weiterer Wettbewerb für Markt 40 und Markt 7

    Bekanntlich sind bei dem im März 2011 entschiedenen Wettbewerb für die Neubauten für zwei Parzellen keine Preise vergeben worden. Es handelt sich dabei um das exponiert gelegene Areal Markt 40 (früher "Zu den drei Römern") und um Markt 7 (früher "Weißer Bock") westlich der Goldenen Waage.


    Nun hat die DomRömer GmbH einen Nachfolgewettbewerb ausgelobt. Unter den gleichen Bedingungen wie beim Vorgängerwettbewerb soll eine kleinteilige, am alten Stadtgrundriss orientierte Bebauung mit einer gemischten Nutzungsstruktur entwickelt werden. Einbezogen werden 22 Büros, nämlich die Verfasser der mit Anerkennung oder Preisen ausgezeichneten Arbeiten des Vorgängerwettbewerbs.


    Teilnehmer Parzelle Markt 7:


    • Prof. Klaus Theo Brenner, Berlin
    • dreibund architekten, Bochum
    • Jourdan & Müller, Frankfurt
    • Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs-GmbH, Berlin
    • Landes & Partner, Frankfurt am Main
    • MEURER Generalplaner GmbH, Frankfurt
    • KK Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
    • knerer und lang Architekten GmbH, Dresden
    • Helmut Riemann Architekten GmbH, Lübeck
    • Thomas van den Valentyn, Köln
    • Tillmann Wagner, Berlin


    Teilnehmer Parzelle Markt 40


    • Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten GmbH, Berlin
    • Prof. Dr. Arch. Francesco Collotti, Mailand
    • Eckert Negwer Suselbeek Architekten, Berlin
    • Eingartner Khorrami Architekten, Leipzig
    • Ulrich von Ey, Berlin
    • Jessen+Vollenweider GmbH, Basel (CH)
    • Jordi und Keller Architekten, Berlin
    • Karsten K. Krebs, Hannover
    • Morger + Dettli, Basel (CH)
    • Prof. Walter Noebel, Berlin
    • Wiking . Froh Architekten, Berlin


    Tag der Auslobung: 22.07.2011
    Schriftliche Rückfragen bis: 05.08.2011
    Abgabetermin: 29.08.2011
    Preisgerichtssitzung: September 2011
    Ausstellung: steht noch nicht fest

  • Derweil hatte ich gestern Gelegenheit, mir mal den letzten Stand des DomRömer-Modells anzuschauen. Hier noch einige Details zur Situation westlich des Stadthauses:
    Die Lange Schirn wird keine Rampe mit Gefälle, sondern eben auf bisherigem Schirntischniveau verlaufen. Sie erhält Anschluss durch die bereits vorhandenen Treppen entlang der Kunsthalle (Bendergasse/Schirn-Arkadengang), über eine Treppe im Durchgang Rotes Haus/Tuchgaden und eine dazu parallel verlaufende Treppe an der Ostseite der Langen Schirn, die an der westlichen Wand der neu interpretierten Häuser Lange Schirn 10 und 12 ("Zum Kummern") anliegt. Dieses Gebäude soll ähnlich wie das Original zum Markt hin von Säulen getragen werden, sodass man darunter durchgehen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Raumzeit ()

  • Planungsdezernent Schwarz zur Altstadt

    In einem FNP-Interview erklärt Planungsdezernent Schwarz (CDU), dass der Startschuss für das Dom-Römer-Projekt wohl der Wiederaufbau des Hauses Rebstock sein werde, danach komme das Stadthaus am Markt.


    Eine interessante Aussage gab es auch zu den geplanten Rekonstruktionen: "Wenn jetzt Leute kommen, die ein Haus originalgetreu wieder aufbauen wollen, dann werden wir ihnen das ermöglichen, da werden wir sehr flexibel sein". Eine bemerkenswerte Meinungsänderung von Herrn Schwarz, 2005 hatte er sich in einem FAZ-Interview noch gänzlich gegen Rekonstruktionen ausgesprochen.

  • Die FNP hat auch ein Interview mit Michael Guntersdorf geführt, dem Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH. Auch er sagte, dass über die Vorgabe der Politik, dass es nicht mehr als neun optionale Rekonstruktionen geben solle, in Einzelfällen noch diskutiert werden müsse.


    Darüber hinaus enthält der Artikel ein Reihe interessanter Fakten. Zunächst ein (noch kurzer) Zeitplan:

    • bis Bis Ende August 2011: Fertigstellung und Versand der Vertragsangebote bezüglich der optionalen Rekonstruktionen
    • Januar 2012: Grundsteinlegung für das Haus Rebstock (in der zweiten Monatshälfte)
    • Herbst 2012: Baubeginn Stadthaus (spätestens Anfang 2013)
    • Ende 2015: Fertigstellung des gesamten Projektes


    Zu den Nutzungen:

    • Struwwelpeter-Museum
    • Kinderbuch-Museum
    • eventuell Ebbelwei-Museum
    • im Stadthaus Dependance des Historischen Museums (zum Thema Stauferzeit)
    • Veranstaltungsräume im Stadthaus und in der Goldenen Waage
    • der Presseclub wird "mit ziemlicher Sicherheit" den Nürnberger Hof nutzen
    • in den übrigen Gebäuden kleine Läden sowie insgesamt zwei oder drei Restaurants
    • Gastronomie im Erdgeschoss des Hauses Rebstock, unter anderem zwei Brauereien sind daran interessiert
    • im ersten Obergeschoss des Hauses Rebstock eventuell Übungsräume für Orchester oder Nutzung durch das Haus am Dom


    Und sonst noch:


    • die Rekonstruktionen sollen nach derzeitiger Festlegung den Bauzustand des 22. März 1944 erhalten
    • bis auf die Goldene Waage müssten demnach alle Fachwerkhäuser verputzt werden
    • wesentlich höherer Anteil an Geschosswohnungen als zunächst geplant
    • Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen von rund 3.350 Euro, hinzu kommt noch die Erbpacht fürs Grundstück
    • Gesamtkosten von 120 bis 130 Millionen Euro
    • darin eingeschlossen sind Kosten die ohnehin angefallen wären, etwa für die Sanierung der Römer-Tiefgarage oder die (fiktive) Modernisierung des Technischen Rathauses
    • gegenüber stehen Einnahmen aus der Verpachtung des Grundstücke und dem Verkauf der Häuser und Wohnungen
  • Einen recht aktuellen Stand der Planung von Stadthaus und vor allem Umgebung des Roten Hauses dürfte dieses Modell zeigen:



    Vermutlich das Modell, auf das sich Raumzeit in Beitrag #251 bezog. Dieses ist während des Museumsuferfests in einem Zelt des Historischen Museums ausgestellt (Frankfurter Seite, am Uferweg, etwas westlich von Sankt Leonhard).



    Bilder: Schmittchen

  • Das was sich da im Innenhof so in Höhe des zweiten OGs erstreckt, ist das eine Andeutung eines Glasdachs?
    Ein Bild mit Blickrichtung West nach Ost, direkt aufs Rote Haus wäre mal nicht schlecht. Weiß nicht ob ich selbst dazu kommen werde.
    Jedenfalls scheint der südliche Anbau ans Rote Haus sich durchaus recht stark an seinem Vorgänger zu orientieren :daumen: Rekonstruktion könnte da durchaus doch noch möglich sein.
    Schade ist es halt ums Metzgerhöfchen. Für meinen Geschmack ist auch der Dachwinkel der "Pfalz" etwas zu steil. Ansonsten bleiben als Hauptkritikpunkte immer noch der Pultdachbau und die Bebauung zum Dom hin. Und es wäre auch mal ganz sinnvoll wenn man mal einen Zwischenstand der geplanten Fassadengestaltung präsentieren würde.
    Verglichen mit früheren Entwürfen nähert man sich aber so langsam einem akzeptablem temporärem Zustand (bis irgendwann endlich die Schirn das zeitliche segnet ;) )
    Ansonsten fällt am Modell noch auf, dass das Haus Flechte (mittig an der Hühnermarkt-Nordseite, am Durchgang zur Neugasse) mit seinen Überhängen detailierter als die anderen nicht zu den acht sicheren Rekos gehörenden Gebäuden dargestellt ist. Was das zu bedeuten hat, bleibt die Frage. Gehört ja immerhin zu den optionalen Rekos, wobei hier auch der Siegerentwurf im Fall der Nicht-Reko durchaus kein Beinbruch wäre (im Gegensatz beispielsweise zu nahezu allen Gebäuden zwischen Lämmchen und Markt).

  • Termine

    Der Magistrat berichtet (B394 - PDF), dass bis Ende 2011 - spätestens Anfang 2012 - die endgültige Liste der zu rekonstruierenden Häuser feststehen wird. Sie sei das Ergebnis der laufenden Verhandlungen mit Investitionswilligen.

  • Parzellen Markt 7 und Markt 40

    Der Nachfolgewettbewerb für die Parzellen Markt 7 und Markt 40, für diese wurden beim im März 2011 abgeschlossenen ersten Wettbewerb keine Preise vergeben, wird erst im kommenden Monat entschieden. Die Preisgerichtssitzung wurde nun auf den 17. Oktober 2011 terminiert. Weitere Informationen zum Nachfolgewettbewerb gibt es oben in Beitrag #250.

  • Die Entscheidung im Nachfolgewettbewerb für die Parzellen Markt 7 und Markt 40 ist gefallen. Die Preisträger sind:


    Markt 40:
    1. Preis: Jordi & Keller Architekten, Berlin
    2. Preis: Eingartner Khorrami Architekten, Leipzig
    Anerkennung: Walter A. Noebel Architekt, Berlin


    Markt 7:
    2. Preis: dreibund architekten, Bochum
    2. Preis: Helmut Riemann Architekten, Lübeck
    Anerkennung: Michael A. Landes Architekt, Frankfurt


    Um Zusendung der Entwürfe habe ich bereits gebeten. Ich reiche diese nach Vorliegen nach.


    Einstweilen die Beurteilung des Preisgerichts des 1. Preises für Markt 40 (diese Parzelle ist für das Gesamtprojekt sicher deutlich wichtiger als Markt 7). Man erfährt unter anderem, dass eine sandsteinfarbene Putzfassade vorgesehen ist und das Erdgeschoss als Restaurant genutzt werden soll:



    An sich bereits bekannt, der voraussichtliche Zeitplan: Nach der Entscheidung des Preisgerichtes werden die politischen Entscheidungsträger für Parzellen, für die es mehr als einen Preisträger gibt, einen auswählen und mit der weiteren Planung beauftragen. Die DomRömer GmbH erwartet eine Entscheidung im Frühjahr 2012. Ab 2013 könnten die ersten Neubauten entstehen.

  • ^ Den Infobeitrag habe ich entsprechend aktualisiert. Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass Jordi & Keller nun eine neue Website-Adresse besitzen. Der Partner Guenther ist entfallen. Inhalte der Website sind allerdings unverändert, sogar der Fenstertitel inkl. "Guenther". Jordi & Keller hat auch für das Haus Markt 8 den 1. Preis gewonnen.


    dreibund architekten wiederum dominieren das Dom-Römer-Areal inzwischen. Sie erhielten 1. Preise für die Projekte Markt 9+11, Markt 12, Markt 36 und Hühnermarkt 18.

  • ^ Die FAZ berichtet mal wieder wie der Wind. In ihrer heutigen Rhein-Main-Druckausgabe bringt sie einen ausführlichen Artikel mit Hintergründen, 2 historischen Fotos, einer Übersicht und - den Entwürfen:



    Bilder: DomRömer GmbH / v.l.n.r: Jordi & Keller Architekten, dreibund architekten, Helmut Riemann


    Links ist der Entwurf von Jordi & Keller für Markt 40 zu sehen. Rechts daneben der von dreibund architekten und ganz rechts der von Helmut Riemann, beide für Markt 7.

  • Also nix für ungut, aber das (Markt 40) soll das Gebäude sein, das künftig die Blickachse zum Dom mitbeherrscht? Mal abgesehen, dass schon in den Gesamtproportionen das Erdgeschoss vom Oberbau völlig erdrückt wird, was soll der Oberbau denn bitte „altstädtisches“ habe, außer vielleicht der für gotische Frankfurter Häuser typischen Zwillingsluke im Giebel?


    Sicher, der Entwurf ist total retro, Mitte der 1920er Jahre würde man an anderer Stelle sagen, aber an der Stelle? Nichts deutet darauf hin, dass man sich mit dem Vorgängerbau beschäftigt hat. Kein Mansarddach, liegende statt stehender Fenster, keinerlei Dekorationen der Putzfassade (ursprünglich der Brüstungen und der Ecken). Den Jubel der Jury kann ich mir nur aus Unkenntnis erklären.


    Ganz anders dagegen der Siegerentwurf für Markt 7. Warum der Entwurf allerdings noch schmalere Fenster hat als das historische Vorbild muss ich nicht verstehen.

  • Den Entwurf für das Gebäude Markt 40 (links in Beitrag #260) finde ich sehr gelungen und an dieser Stelle passend. Das Erdgeschoss orientiert sich bezüglich der Formensprache (runde Bögen) und des Materials (rote Sandsteinquader) an der Vorkriegsbauweise auf diesem Areal und werden gut zu vielen vorhandenen und noch zu bauenden Häusern passen. Auch die Überhänge sind an diesem Ort stimmig, da das Gebäude vom Römerberg aus zusammen mit dem linken Haus (ebenso mit Überhängen) aus der folgenden Zeile wahrgenommen wird:



    Bild: gemeinfrei aus Wikipedia


    Für den Markt 7 würde ich den mittleren Entwurf bevorzugen, da die Bögen des Erdgeschosses und das Fassadenmaterial der Obergeschosse viel besser zur angrenzenden (noch zu errichtenden) Goldenen Waage passen, als der rechte Entwurf, der mit seinen hohen Fenstern viel zu modern für das Areal ist.