Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Markt 40 - 1. Preis, Jordi & Keller Architekten

    Inzwischen habe ich umfangreiches Material zu den Entwürfen der Preisträger erhalten. Danke dafür. Weil es sich bei Markt 40 um ein für das Ensemble sehr wichtiges Gebäude handelt, an dieser Stelle einmal ausführlicher als gewohnt. Die erste Grafik zeigt die Westseite des Entwurfs von Jordi & Keller Architekten, also die Seite zum Römer:



    Südseite:



    Nordseite - auch hier sind erkennbar historische Bauteile integriert. Da vom Haus Zu den drei Römern keine Spolien bekannt sind, muss es sich um Relikte anderer Altstadthäuser handeln. Hm-mm.



    Fassadenschnitt:



    Fassadenschnitt im Detail, hier sind die Aufschriften lesbar - wenn ich das richtig sehe, sind das Personen aus Adolf Stoltzes Komödie Alt-Frankfurt.



    Grundriss Erdgeschoss:



    Bilder: DomRömer GmbH / Jordi & Keller Architekten

  • Markt 40 - 2. Preis, Eingartner Khorrami Architekten

    Hier kommt der 2. Preis, der Entwurf der Leipziger Architekten Eingartner Khorrami.


    Weil vermutlich danach gefragt wird: An sich haben die Stadtverordneten die Wahl zwischen den Preisträgern. Die Reihenfolge des Preisgerichts bedeutet keine Bindung. Auch die Träger des 2. Preises könnten demnach mit der weiteren Planung beauftragt werden. Für das Dom-Römer-Areal gibt es aber die Festlegung, dass ein erstplatziertes Büro auch beauftragt wird (sofern wie hier keine optionale Rekonstruktion vorgesehen ist). Dies wird in der heutigen Printausgabe der FAZ nochmals bestätigt. Eine solche Einengung der Spielräume des Stadtparlaments ist aus meiner Sicht allerdings kaum akzeptabel, vor allem wenn es bei einem wichtigen Grundstück wie Markt 40 zur Folge hat, dass der weitaus überzeugendere Entwurf, nämlich der von Eingartner Khorrami, in der Schublade verschwindet.


    Westseite - auch diese Ansicht wegen der Details etwas größer. Die Fassade besteht hier aus einer Holztäfelung, die durch Profilierung ein flaches Relief erzeugt. Das Mansarddach ist mit Schiefer gedeckt.



    Für den Sockel, der nach Vorschlag der Architekten offenbar komplett mit Basaltlava bekleidet werden soll, kann sich das Preisgericht (bei einer Überarbeitung) auch roten Sandstein vorstellen. Ich auch.


    Südseite:



    Nordseite:



    Fassadenschnitt, hier sind die Auskragungen gut zu erkennen:



    Grundriss Erdgeschoss:



    Bilder: DomRömer GmbH / Eingartner Khorrami Architekten

  • Na dann möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben :) Der Siegerentwurf für Markt 40 ist, wie ich finde, sehr interessant. Die auskragenden Geschosse, die vielen Fenster, die schlanke Gestaltung, die Details in der Fassade, der Sandstein im EG… Nur der oberste Teil des Giebels überzeugt auch mich nicht. Er wirkt etwas monoton, gerade in Bezug auf die Giebel am Samstagsberg. Da fehlt mir irgendwie eine überzeugende Gestaltung. Weiß jemand, was dieses weiß gezeichnete Rechteck um die beiden obersten Giebelfenster konkret zu bedeuten hat (nur hier zu sehen)? Auch schade, dass die Gauben nach Norden und Süden oben flach sein sollen und gerade Richtung Süden (Hauptfußgängerweg) eher wenige Fenster sind. Davon abgesehen ganz gelungen, vor allem in Bezug auf die Blickachse vom Römer aus, wie Beggi schon sagte. Der zweitplatzierte Entwurf ist da sicher auch nicht schlecht, vor allem die detailreiche Holzvertäfelung gefällt mir, endlich mal was anderes. Insgesamt wirkt auf der Entwurf auf mich aber etwas gedrungener. Das mag dem Vorgängerbau mehr entsprechen, aber gefallen tut mir der erstplatzierte Entwurf dennoch etwas besser (von der Giebelgestaltung abgesehen).


    Bei Markt 7 sagt mir auch der Entwurf von dreibund architekten mehr zu, aus denselben oben schon erwähnten Gründen. Die klassischere Gestaltung der Obergeschosse und die Rundbögen im Erdgeschoss wirken auf mich für den Ort einfach stimmiger. Und dass die Fenster so schmal sind – was solls? Das ist ja seit einigen Jahren Mode, wirkt aber sicherlich besser, als wenn sie zu breit ausfallen wären.

  • Mein erstes Bauchgefühl sagt auch, dass der Entwurf von Eingartner Khorrami der deutlich bessere ist. Gliederung und farbliche Abstimmung passen perfekt, gerade auch wegen der dunklen Verkleidung des EG. Beim Entwurf von Jordi und Keller frage ich mich, was die unkoordinierte Anordnung der Fenster, besonders jene an der Nordseite, bedeuten soll. Allerdings - und das wird wohl ausschlaggebend für den 1. Platz gewesen sein - ist dieser Entwurf farblich "frankfurttypisch" und ergänzt das Ensemble auf dem Römerberg (vgl. Bild von Beggi) besser als der von Eingartner Khorrami.

  • Markt 7

    Und die beiden zweiten Preise für den Neubau Markt 7. Hier muss man wissen, dass das Haus als Erschließungsgebäude für die Obergeschosse der Goldenen Waage dienen soll, wohnen wird hier also niemand. Weil das Preisgericht zwei zweite Preise vergeben hat, werden die Stadtverordneten entscheiden welches Büro den Auftrag erhält.


    Der Entwurf von dreibund architekten sieht eine Verschieferung des Giebels und des obersten Vollgeschosses vor. Die Geschosse darunter sollen verputzt werden. Im Erdgeschoss sind Bögen aus Mainsandstein geplant. Damit beziehen sich die Bochumer Architekten auf das frühere Aussehen des Hauses Zum weißen Bock bis zu einem Umbau im späten 19. Jahrhundert.


    Interessant ist, dass eine Spolie in Form eines Konsolsteins des historischen Gebäudes in den Neubau integriert werden soll. In der Dreysse-Studie ist allerdings sogar von drei erhaltenen Konsolsteinen die Rede, diese sollen in Verwahrung des Historischen Museums sein. Erhalten blieben sie demnach, weil beim schon erwähnten Umbau außer den Steinbögen auch die Kragsteine ausgebaut und durch Eisenstützen für einen Ladeneinbau ersetzt wurden. Ansonsten sieht der dreibund-Entwurf (neue) Kragsteine aus Baubronze vor - was das Preisgericht freilich nicht überzeugt hat.



    Fassadenschnitt:



    Bilder: DomRömer GmbH / dreibund architekten


    Schließlich der moderne Entwurf von Helmut Riemann. Entgegen der Vorgaben der Gestaltungssatzung soll die komplette Fassade mit Sandstein bekleidet werden.



    Fassadenschnitt:



    Bilder: DomRömer GmbH / Helmut Riemann Architekten

  • Markt 40


    Der erstplatzierte Entwurf für das Haus „Markt 40“zeigt genauso wie der zweitplatzierte Entwurf einen gelungenen Blickfang mit durchdachten Details. Beide Häuser wirken für sich stimmig und anspruchsvoll und haben sicher berechtigtes Lob verdient.


    Sehr entscheidend für eine anzustrebende Realisierung ist jedoch in diesem Fall das harmonische Einfügen in die Umgebungsbebauung. Hier führt m. E. der Entwurf von Jordi & Keller Architekten (1. Preis) um Längen.


    Die Materialien des zweitplatzierten Entwurfs sind schön, passen aber nicht zur Frankfurter Altstadt. Die Holzfassade sieht zudem nicht so aus, als wäre langjährig gelagerte Eiche vorgesehen, sondern eher Weichholz, was ständig neu gestrichen werden muss. Auch der für den Erdgeschossbereich vorgeschlagene Basalt ist für Frankfurt eher unüblich.


    Die Wirkung des Entwurfs von Jordi & Keller Architekten bleibt m. E. als Computergrafik weit zurück im Vergleich zur Wirkung, die das realisierte Gebäude hätte. Die Unterschiede zwischen Putz und rotem Sandstein wurden nicht genug betont, der Eindruck einer leicht monotonen Fassadengestaltung ist die Folge. Der Sandsteinanteil ist jedoch viel höher, als der erste Eindruck vermittelt. Über allen Fensterbändern sind Sandsteinstreifen vorhanden, die eine gewisse Lebendigkeit und räumliche Wirkung erzeugen werden. Der Sockelbereich mit Spolien, die ansonsten wohl nie mehr das Tageslicht erblicken würden, könnte ebenfalls sehr interessant werden. Und auch die glaslosen Rundbogenfenster mit heller Steinsäule in der Mitte (im ersten, dritten und vierten Obergeschoss zu finden) sind eine Besonderheit mit optischem Reiz. Meiner Ansicht nach sollte deshalb auf jeden Fall der Siegerentwurf realisiert werden.


    Markt 7


    Bei dem modernen Entwurf von Helmut Riemann reicht das Fassadenmaterial Sandstein keinesfalls aus, damit sich das Gebäude in das Altstadtensemble einfügt. Auf mich wirkt er wie ein Fremdkörper. Die Fenstergrößen und –formen sind in meinen Augen völlig deplatziert. Der Entwurf von dreibund architekten wäre die bessere Wahl für diesen Ort.

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  • Markt 40
    Die Materialien des zweitplatzierten Entwurfs sind schön, passen aber nicht zur Frankfurter Altstadt. Die Holzfassade sieht zudem nicht so aus, als wäre langjährig gelagerte Eiche vorgesehen, sondern eher Weichholz, was ständig neu gestrichen werden muss. Auch der für Erdgeschossbereich vorgeschlagene Basalt ist für Frankfurt eher unüblich.


    Viel störender finde ich bei dem hoch gelobten ersten Platz den Sandstein bis zum Dach, denn dieser ist einerseits unhistorisch, weil als Konstruktionsmaterial mit den aus dem Fachwerkbau kopierten Überhängen statisch nicht machbar. Das funktioniert nur als Verblendfassade auf einem stabilen Trägermaterial (Beton? Au, fein). Zum anderen passt er eben in der Höhe nicht in die Altstadt, da teile ich die Kritik am modernen Entwurf für Markt 7, da oben ist Sandstein für den Domturm reserviert.


    Der zweite Preis zitiert in seiner Gestaltung eine spätere Epoche als der erste Entwurf und ist, spätestens auf den zweiten Blick, als Konstruktion der Gegenwart zu erkennen. Kann durchaus passen.
    Basalt als Erdgeschossmaterial ist in Frankfurt auch durchaus üblich. Zumindest bei gemauerten Gebäuden. Außerdem passt er besser zum Schieferdach als roter Sandstein.

  • Also in der Altstadt und dann auch noch für die gesamte Erdgeschosszone mutet Basalt dann schon eher seltsam an. Auch dass die Obergeschosse komplett mit Holz verkleidet werden sollen ist mehr als fragwürdig. Aber von der Gestaltung an sich ist der zweite Preis definitiv der bessere Entwurf für Markt 40, im Gegensatz zum Siegerentwurf sind hier bei der Dachgestaltung und Fassadengliederung sehr deutliche Anklänge an das Haus zu den Drei Römern zu erkennen. Ganz davon abgesehen dass hier auch endlich mal Sprossenfenster vorgesehen sind, wie es eigentlich selbstverständlich sein sollte.
    Zum Weißen Bock (Markt 7) brauch ich wohl nix zu sagen - der Entwurf von Riemann ist doch hoffentlich nicht mehr als ein schlechter Scherz, Dreibund haben hier dem um Längen besseren Entwurf abgeliefert. Erinnert man sich an ihre Entwürfe für die anderen Parzellen, würde ich sogar sagen, dass das sogar ihr mit Abstand bester Entwurf auf dem gesamten Areal ist. Die Bronze-Kragsteine (insbesondere über dem Erdgeschoss wo hier doch schon ein originaler Kragstein verwendet wird) und die Fensterformate gehen so natürlich noch nicht, und statt des Kragsteins unterm Giebel wäre dort eine Frankfurter Nase wie beim Vorgänger angebrachter, aber ansonsten könnte man mit dem Entwurf durchaus leben, auch wenn die Rundbögen im Erdgeschoss nichts mit dem Vorgänger gemein haben sondern wohl eher die Goldene Waage nach Westen fortsetzen sollen (was auch bei den Geschosshöhen der Fall ist).

  • Ich möchte vorausschicken, dass ich bezgl. der Wettbewerbsergebnisse nur nach meinem ganz persönlichen Geschmack urteilen kann. Ich bin kein Kenner der alten Altstadt und kann daher nicht beurteilen, ob und welcher Entwurf dem historischen Vorbild oder dem Vorkriegszustand am ehesten nachkommt.


    Für Markt 40 ist mein klarer Favorit der 1. Platz. Den Entwurf finde ich sehr stimmig, insbesondere weil er m.E. zu den bereits vorhandenen Bauten am Römerberg am besten passt, vor allem im Hinblick auf Farbe und Material. Aber auch der Sockel ist sehr gelungen mit den Verzierungen und der Aufnahme der Rundbögen. Demgegenüber sieht der 2. Platz aus meiner Sicht eher aus wie ein Gründerzeitbau und fügt sich nicht recht ein. Störend empfinde ich da insbesondere den Sockel mit den quadratisch eingefassten Fenstern und der geometrischen Struktur - das passt für mich gar nicht.


    Bezüglich Markt 7 finde ich die Auswahl ebenfalls sehr eindeutig. Der Dreibund Entwurf ist klasse, gelungen finde ich v.a. die sehr schöne Kombination von alten und neuen Stilelementen und auch hier wieder die Rundbögen des Sockels, die sich dem zu rekonstruierendem Nachbarbau anpassen und dessen gestalterische Elemente fortführen. Die tolle Wirkung kann man sich schon jetzt gut vorstellen. Demgegenüber ist der Riemann Entwurf todeslangweilig und einfach nur modern. Ein solches Haus könnte genausogut als "Architektenhaus" in jeder gehobenen Wohngegend einer deutschen Stadt stehen. Aber das ist doch nix für unsere Altstadt!

  • So langsam hat man sich schon eingewöhnt. Nach anfänglicher Freude über das überdurchschnittliche Niveau aller Neubau-Preisträger kristallisieren sich Favoriten heraus. Meine sind
    Markt 10, von Ey Architekten wegen des spitzesten Giebels des Quartiers
    http://www.domroemer.de/site/neubauten/markt-10/
    und
    Braubachstraße 23, Eingartner Khorrami wegen...Gotham City ;)
    http://www.domroemer.de/site/neubauten/braubachstrasse-23/


    Ihr so?

  • Dom-Römer-Areal: Bau-Thread

    Seit dem vergangenen Wochenende ist der unschöne Bauzaun Richtung Schirn mit "Frankfurter Graffiti" dekoriert.
    Es kristallisieren sich bereits Lieblingsfotomotive bei den Touristen heraus.


    Was auf keinen Fall fehlen durfte, ist der Achterbembel:



    Nicht weniger wichtig ist natürlich der Römer:



    Und ein ziemlich bekannter Mann, der hier geboren wurde:


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  • Stadthaus

    Architekt Prof. Thomas Meurer stellte anlässlich der gestrigen Sitzung des Dom-Römer-Sonderausschusses eine Überarbeitung seines Entwurfs vor. Dazu der Bericht der FNP. Der direkt neben der rekonstruierten Goldenen Waage geplante Teil des Stadthauses soll nun eine Arkade sowie deutlich größere Fenster erhalten. Die neue Visualisierung (früherer Entwurf):



    Um es kurz zu machen: inakzeptabel! Solche kunstlosen, ungelenk gestalteten Fassaden gehören nicht in diesen Bereich und schon gar nicht neben die Goldene Waage an eine der prominentesten Stellen überhaupt. Das wohl prächtigste Fachwerkhaus des Altstadtkerns soll demnach aufwändig rekonstruiert und dann von Nachbarbauten abgewertet und - jedenfalls nach dem Eindruck des Renderings - dominiert werden. Am besten ist hier die frühere Bebauung der Höllgasse weiter zu rekonstruieren, zumindest aber sind Fassaden nach Maßgabe der Gestaltungssatzung und nach Ausrichtung eines weiteren Wettbewerbs zu finden.


    Für die Verkleidung des Saals über dem Archäologischen Garten sieht Prof. Meurer Kupfer-Aluminium-Platten vor. So soll es nach seiner Vorstellung aussehen:



    Bilder: Meurer Architekten / Stadt Frankfurt am Main


    Die Kosten für das Stadthaus wurden neu berechnet, sie sollen nun bei 18,1 Millionen Euro liegen. Über die Gestaltung der Westseite (Umgebung Rotes Haus) wurde gestern anscheinend nicht gesprochen.

  • Es wurde eigentlich über alles gesprochen, nur hat die anwesende Presse mal wieder nicht aufgepasst. Der anwesende Fotograf hat kein einziges (!) Foto gemacht, obwohl sogar ein sehr aufwändig hergestelltes 1:100-Modell des aktuellen Planungsstandes präsentiert wurde, ebenso ein längerer Vortrag, aus dem auch die beiden Bilder des obigen Beitrags stammen. Dabei gab es gerade gestern abend sehr bedeutende Weiterentwicklungen zu sehen.


    Ab dem nächsten Ausschuss werde ich daher konsequent meine Kameraausrüstung mitnehmen.


    Mehr heute abend.


  • Um es kurz zu machen: inakzeptabel!


    Ganz richtig, es kann doch nicht sein, dass der Platz zwischen Dom und Goldener Waage von Brandschutzmauern dominiert werden soll. Da hilft auch der neuerlich vorgesehene Kolonnadengang nichts, die hohen, schmucklosen Wände werden den Platz samt rekonstruiertem Fachwerkhaus erdrücken. Bezüglich des Brandschutzes hätte es sicher noch andere Möglichkeiten, etwa bei der Materialauswahl für den Dachstuhl, gegeben.

  • Darf ich mal was sagen? Also ehrlich gesagt, fand ich den ursprünglichen Entwurf mit den schmalen Fenster passender, als die Überarbeitung. Es hat mich an alte Speicher aus dem Mittelalter erinnert. Ist vielleicht eine Mindermeinung, aber dafür sollte ja auch Platz sein. Grundsätzlich stimme ich mit Schmittchen überein, das das Haus an der Stelle die Nebengebäude unangemessen dominiert.

  • Wenn ich die Kommentare zur Nachbarbebauung der Goldenen Waage am Markt richtig interpretiere, dann besteht das Dilemma der Planung darin, dass man um jeden Preis die Waage als "Hauptkunstwerk" gegenüber der Nachbarbebauung hervortreten lassen möchte. Die Konsequenz daraus sind offenbar zwingend schlichte, geradezu kulissenhafte Entwürfe, die möglichst stark kommunizieren sollen, dass die Waage das einzige historische Gebäude am Platz ist.


    Darüber hinaus ist an der Planung für den Archäologischen Garten zu kritisieren, dass schon wieder die historischen Grundrisse missachtet werden. Beim Haus am Dom sieht man sehr deutlich, wozu so etwas führen kann. Niemand kann sagen was in 10-20 Jahren an Planungen aufkommen wird, wenn künftige Generationen die Rekonstruktion der Altstadt fortsetzen wollen. Sollte die derzeit geplante Bebauung dann noch nicht alt genug sein, um einen Abriss zu rechtfertigen (ganz zu schweigen von den dadurch entstehenden Extrakosten), werden wieder einmal unbefriedigende Kompromisse nötig werden.

  • Stadthaus steht auf der Kippe - CDU bekommt kalte Füße

    Laut Druckversion der Frankfurter Rundschau vom 4. November soll die hier erwähnte Spar Task Force Einsparpotenziale aufdecken. Die Zwänge des Haushaltes 2012 machen zeitnahe Kosteneinsparungen notwendig.


    So soll das Stadthaus auf der Kippe stehen. Die Grünen möchten das 19 Millionen Euro teure Projekt zwar gerne durchführen, aber bei der CDU scheint die Zustimmung deutlich zu bröckeln. Kämmerer Uwe Becker gehörte ohnehin eher in das Lager der Skeptiker und dürfte sich nun Verstärkung in seiner Fraktion gesucht haben.

  • Ich habe bis heute ohnehin nicht verstanden weshalb das Stadthaus als zusätzlicher städtischer Veranstaltungssaal benötigt wird. Zumal wenn der Stadt das Geld fehlt. Angesichts der Haushaltslage dürfte es nicht die schlechteste Lösung sein, das Grundstück zunächst unbebaut zu lassen. In der Altstadt steht auch so einiges an ;)

  • Damit wären wir am gleichen Punkt wie vor 5 Jahren. Wie soll die Häuserzeile zwischen der Goldenen Waage und dem Roten Haus von Hinten aussehen? Wenn das Stadthaus nicht gebaut wird, hängt das ganze Dom-Römer-Projekt in der Luft. Eine Umplanung könnte allerdings sinnvoll sein, falls für den Veranstaltungssaal wirklich kein Bedarf besteht, könnte man die Flächen für Gewerbe oder Gastronomie vorsehen, eventuell auch für Wohnungen.

  • Wenn das Stadthaus nicht gebaut wird, hängt das ganze Dom-Römer-Projekt in der Luft.


    Warum das denn? Wenn man historisch genau wieder herstellt, dann muss man die Gebäuderückseite so herstellen, wie man eine Gebäuderückseite, an die ein Nachbar anbauen können soll, seinerzeit gebaut hat.


    Dass auf den Standort irgendwann irgendwas gebaut wird ist eigentlich klar. Da jetzt durch aufwändige Gestaltung, Fenster, Zugänge, etc. eine Situation zu schaffen, in der in zwanzig Jahren jemand "Rettet die Südzeilen-Rückwand!" schreien kann, ist nicht wirklich sinnvoll.
    Und selbst eine weitere Rekonstruktion in diesem Bereich erfordert geschlossene Seiten.