Floragärten [Pankow | realisiert]

  • Schlimm, dass man Repliken-Schusterei überhaupt diskutiert. Ich dachte in diesem Forum geht es um Architektur. Gründerzeit war nicht ein mal zu seiner Zeit Architektur, geschweige denn heute. Da hilft es auch nicht, dass man wie diese Protagonisten nicht mal die Regeln der Gründerzeit kennt, es bleibt aus Geschichtsbüchern abgemaltes phantasieloses bauen. Architektur ist etwas anderes.

  • Hubbala. Mit Diskussion hat dieser Beitrag nix zu tun. Einerseits ist Gründerzeit nicht diskussionswert - andererseits wird die Nichteinhaltung der Regeln des Abgelehnten beklagt. Egal welchen Geschmack man hat - ein bisschen stringenter sollte ein Beitrag schon sein.


    Nur mal so "by the way": Historismus und Gründerzeit haben in fast allen Disziplinen der Bildenden Kunst (u. a. Malerei, Skulptur) wieder Hochkonjunktur und erzielen Spitzenpreise. Insofern würde ich historisierende Architektur nicht rundheraus verdammen (es sei denn man bezeichnete Architektur nicht als Bildende Kunst).


    Der von Bato gezeigte Entwurf des Büros HSA ist aber dennoch schwach.


    Hier mal ein Entwurf des Büros Höhne (der das Quartier zusammen mit HSA und Krier/Kohl baut) für ein anderes Stück des Quartiers. Der Plan ist bei den Flora Gärten wohl die ungeheure Baumasse in einzelne Häuser zu zerlegen, welche in etwa den Dimensionen Berliner Miethäuser entsprechen und diese von unterschiedlichen Architekten gestalten zu lassen. Oder kurz: Bilbao war gestern. Alles in allem ein Konzept, das besser in die Zeit paßt als das sonst übliche missionarische Phallus-Gezeige:



    (C) Höhne Architekten

  • VorOrt berichtet in der September-Ausgabe über die bevorstehende Aufnahme der Bauarbeiten. Ein Querschnitt der Blockbebauung ist darin enthalten. Ganz links ist der Entwurf aus #18 und ganz rechts der von Konstantin gepostete zu sehen. In der Mitte befindet sich das Bestandsgebäude:



    Bildquelle: Floragärten Projektentwicklung GmbH & Co. KG


    Artikel VorOrt (pdf)

  • Baustatus Floragärten


    Shot at 2012-02-19



    Shot at 2012-02-19


    An der Florastraße Ecke Gaillardstraße ist der Rohbau des Wohnungsbauvorhabens fertig gestellt. Belebend für die recht große Neubaumasse, finde ich den sanierten Altbau dazwischen (im unteren Bild perspektivisch verkürzt zu sehen).

  • Fotoupdate

    Bei meiner heutigen Pankow-Tour bin ich auch an der Baustelle der Floragärten vorbeigekommen und habe ein paar Bilder gamacht. Noch ist alles nur im Rohbau fertig, man ist aber schon beim Styroporverkleben.


    Ansichten von der Florastraße aus, Ecke Gaillardstraße:





    Gaillardstraße bis zum Rettigweg - nur ein einziger Altbau stand dort und wird integriert (Pfeil):




    Gleich daneben, weiter südlich am Rettigweg, wird schon die nächste Grube ausgehoben:



    Und als kleiner Kontrapunkt dieser neckische Möbelplatz wenige Meter weiter an der Florastraße:

    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Vielen Dank für die vielen Updates Backstein!


    Schlimm, dass man Repliken-Schusterei überhaupt diskutiert. Ich dachte in diesem Forum geht es um Architektur. Gründerzeit war nicht ein mal zu seiner Zeit Architektur, geschweige denn heute. Da hilft es auch nicht, dass man wie diese Protagonisten nicht mal die Regeln der Gründerzeit kennt, es bleibt aus Geschichtsbüchern abgemaltes phantasieloses bauen. Architektur ist etwas anderes.


    Historismus zieht sich durch alle Epochen der (vorallem europäischen) Kunst, letztlich ist etwa der Klassizismus auch nur eine wiederaufbereitete klassische Antike. Also immer schön den Ball flach halten.



    Insgesamt ein sehr schönes Projekt mit echtem urbanen Mehrwert für das Quartier. Was stand denn dort vorher eigentlich? Oder waren es nur Brachflächen?

  • Ja, so sah es vor 5 Jahren aus:


    Hutformenfabrik Kremmener von aussen:



    und von innen:



    Nachmalig firmierte Das Areal als DRALOWID (drahtlose Widerstände), dann als VEB Elektrokeramik:





    Alle Bilder/Repros von mir.

  • Danke!


    Und diese Bauten wurden einfach abgerissen? Wer steckt dahinter?


    Sicher kann man leider nicht jeden Altbau erhalten, mancher ist es auch nicht wert, aber obige sahen nach Potenzial und nicht nach Abrisswürdigkeit aus.

  • Der Bauträger ist eine Projektgesellschaft aus dem Umkreis von Kondor Wessels.


    Die Altbauten waren wohl statisch nicht für eine Umnutzung in Wohnen geeignet, da die Obergeschosse nach Bombentreffern im 2. WK wieder provisorisch aufgemauert wurden.

  • Es gibt für den zentralen Quartiersplatz neue Illustrationen:





    (C) Floragärten Projektgesellschaft


    Die Flügelbauten stammen aus der Feder von Stephan Höhne Architekten, die beiden Mittelgebäude von NPS Tchoban.

  • An einem trüben Novembertag - Bilder von der Baustelle und von den schon fertiggestellten Wohnhäusern:


    Der Straßenzug Rettigweg - Gaillard- bis Florastraße ist fertiggestellt:








    Ecke Florastraße




    Im südlichen Bereich der Gaillardstraße wird noch gebaut (der Entwurf:(



    Nächstes Mal gehe ich dann auch etwas weiter auf's Gelände ;)

  • Die Gebäude gefallen mir sehr, sehr gut. Nur schade, dass solche Bauten nicht auch mehr in der City entstehen! Vielen Dank für die Fotos!

  • ^
    Dann scheinst du hier im DAF nicht wirklich mitzulesen. Luisenstadt, Chausseestraße, Behrenstraße, Jägerstraße...
    Es finden sich genügend Beispiele die deine Aussage widerlegen.

  • ... nicht zu vergessen Beuthstraße, Seydelstraße, Neue Grünstraße...


    HSA, Krier-Kohl und Stephan Höhne - schöne Kombination. Nur das rot für Höhnes Eckhaus ist ein wenig Barock geraten, da wird der Architekt als Neo-Klassizist wohl eher würgen...

  • Wobei ich diesen roten Farbtupfer nicht missen möchte. Die Architektur wäre ohne zwar nicht schlechter aber im Ensemble doch etwas langweilig. Nicht zuletzt soll ja der noch entstehende Eckbau gegenüber auch einen leichten Rotschimmer bekommen wenn ich die Visualisierung anschaue.

  • Alles in allem recht hübsch, wenn auch wieder etwas einheitlich. Da ist der Farbklecks nicht fehl am Platze. Etwas dezenter hätte es vielleicht ausfallen können, aber... Sieht insgesamt wirklich aus, wie "Klein Luisenstadt". Son Farbklecks könnte in der großen Luisenstadt auch nicht schaden. Am besten scheint das noch nicht vollendete Haus zu werden.

  • Mehr Farbe!

    Zu rot?
    Ach was: Mehr Blau, Gelb, Rot, Moccabraun!
    Dann stechen die weißen Häuser auch positiv ab.


    Vor nunmehr fast 20 Jahren bin ich dort hinten im Bereich Rettigweg & Co. öfters herumgelaufen.
    Eher zwangsweise.
    Jetzt beginnt mir die Ecke zu gefallen.

  • ^ Bato hat die Floragärten zuletzt ja wunderbar in Szene gesetzt. Der Baufortschritt im südlichen Teil der Gaillardstr. ist minimal, daher nur 3 Bilder - immerhin bei Sonne:




    Der Blick durch den baumbestandenen Rettigweg auf den roten Eckbau hat was: