Verkehrsanbindung Red-Bull-Arena

  • Verkehrsanbindung Red-Bull-Arena

    Im Zusammenhang mit dem heutigen Fußballspiell Halle gegen Magdeburg wurde von der Leipziger Polizei die Frage aufgeworfen, wie denn die zukünftige Anbindung des Stadions aussehen soll.


    Es ist sicher davon auszugehen, dass es einigen Jahren auch wieder Bundesligafußball in Leipzig geben wird, natürlich verbunden mit wesentlich größeren Zuschauermengen. Dass man jedes mal "die halbe Stadt" deswegen sperrt, kann ja wohl nicht die Lösung sein. Zumindest wurde diese Meinung auch von der Polizei geäußert...


    Sollte man Parkhäuser am Stadion bauen ? Ist die Anbindung an den ÖPNV ausreichend ?


    Für den Fall, dass man an der jetzigen Situation garnichts ändert und tatsächlich Bundesligafußball gespielt wird, stellt sich die Frage, ob sich das auf das Waldstraßenviertel als Wohngebiet negativ auswirken wird.


    Ich bin immer noch der Meinung, dass man einen Ost-West-Tunnel für die S-Bahn perspektivisch nicht aus dem Auge verlieren sollte...


    Wie ist eure Meinung zu dem Thema ? (Bitte keine Diskussion über die provinziellen Rivalitäten der einzelnen Vereinen - um die soll er hier eben NICHT gehen... :) )

  • Kritisiert wurde im Artikel vor Allem, dass man sich offenbar hinter den Verkehrskonzepten zur Fußball-WM verschanzt und damit den jetzigen günstigen zeitpunkt, ein solches Konzept zu erstellen, verschläft. Nichtsdestotrotz lief der An- und Abtransport der Fans während ebenjener doch recht gut und auch bei den anderen Spielen seither wurde ja keinesfalls ein ganzer Stadtteil abgesperrt, er stand weiterhin den Bewohnern zur Verfügung. Ich könnte mir perspektivisch eine näher am Stadion gelegene Straßenbahnwendeschleife mit mehreren Bahnsteigen im Norden vorstellen, die dann an die Waldstraße angebunden wird und die jetzige nur mäßig nutzbare Schleife Feuerbachstraße ersetzt oder ergänzt. In jedem Falle sollte vermieden werden, zusätzlichen Individualverkehr anzuziehen, indem man Parkhäuser baut.


    Zum Tunnel: Abgesehen von mangelnden Anbindungsmöglichkeiten im direkten Westen Leipzigs wird ein Ost-West S-Bahn-Tunnel ein unterirdisches Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielen. Man sollte einen solchen Wunsch auch mal in Relation zum wenige hundert Meter langen Lückenschluss der Straßenbahnlinie 14 setzen, der seit Jahren aus Kostengründen nicht realisiert wird, aber wohl Bedingung für einen 10-Minuten-Takt in der Karl-Heine-Straße wäre.

  • LeipzigSO - Sollte man Parkhäuser am Stadion bauen? > Wenn, dann eher eine Tiefgarage. Dies hatte ich mir bereits unter der Festwiese vorgestellt. Die Parkplätze vor der ARENA sollten auch für die ARENA bleiben, wenn parallel Events stattfinden, fehlt, wenn ich mich nicht täusche, eine Möglichkeit zuparken. Zurzeit kann man noch am Alten Schwimmstadion und Stadionvorplatz parken. Der Parkplatz vor der RED BULL ARENA soll seit Jahren zum Platz umgestaltet werden. Ebenso stelle ich mir vor, dort ein Ufer für die wiederbelebte Alte Elster mit Blick aufs Stadion zu errichten. Dann wäre dieser Eventort auch per Boot bestens erreichbar. Einen Hafen hätte man dann beim nahgelegenen Stadthafen am Elstermühlgraben.


    Ist die Anbindung an den ÖPNV ausreichend? > Natürlich. Schon jetzt halten an den Haltestellen Waldplatz und Sportforum 4 Tramlinien (3, 7, 8, 15) und an den Haltestellen Waldplatz (am Waldplatz) und Feuerbachstraße 1 Tramlinie (4). Zu besonderen Events verkehrt meistens Straßenbahn-Sonderverkehr mit 5 zusätzlichen Linien (51, 52, 53, 54, 55/E). Die 55/E startet/endet am Hauptbahnhof/Westseite.


    DaseBLN - ... näher am Stadion gelegene Straßenbahnwendeschleife mit mehreren Bahnsteigen im Norden ..., die dann an die Waldstraße angebunden wird und die ... Schleife Feuerbachstraße ersetzt oder ergänzt. > An sich eine gute Idee. Besonders für den Abtransport der Besucher könnten dann Wagenzüge bereitgestellt werden. Die Abstellung geschah zur WM 2006 auf der westlichen Jahnallee und mit zwei Zügen in der Sportforumsschleife.


    Die neue Wendeschleife könnte zum Beispiel zwischen Leutzscher Allee/Elstermühlgraben und Goyastraße* in Betrieb genommen werden. Die Ein-/Ausfahrt erfolgt über die Waldstraße in beiden Richtungen. Die Wendeschleife hätte dann wie die Schleife Messegelände zwei Ausstiegs- und zwei Einstiegshaltestellen. Müsste jedoch vor der Alten Elster liegen, so dass sie ungehindert Anschluss zur Weißen Elster/Elstermühlgraben findet. *http://www.bing.com/maps/defau…C%20Deutschland&q=leipzig


    Bilder zur Sportforumsschleife >> http://bimmelbus-leipzig.de/Be…portforum/Sportforum.html
    Bilder zur Messeschleife >> http://www.bimmelbus-leipzig.d…ueMesse/Messegelande.html

  • DaseBLN hat das ganz richtig erkannt: Zur WM war das Stadion mehrmals ausverkauft, ohne daß es größere Probleme gab. Bei der WM dürften zudem mehr Besucher von außerhalb gekommen sein als bei einem Spiel eines Leipziger Vereins. Ich selbst war bei zwei Spielen und sehr zufrieden mit der Entfernung zwischen Parkplatz und Zentralstadion. Weder Stadt noch Investor haben einen Grund, hier (deutlich vorfristig) über Millioneninvestitionen nachzudenken.
    Manchmal hakt es auch an ganz anderer Stelle: Am kommenden Sonntag sieht sich beispielsweise die DB außerstande, einen Sonderzug für die Chemnitzer Fans bereitzustellen, was zwangsläufig mehr Individualverkehr mit sich bringen wird...

  • es ist allerdings ein unterschied, zwischen WM-spielen und bundesligaspielen. die wm spiele, die ausschließlich ausländische mannschaften austrugen, brachten wenig pkw-verkehr mit sich, da nun kaum ein spanier oder holländer mit dem pkw angereist ist. auch die franzosen oder koreaner nutzen zum großteil die öffentlichen verkehrsmittel. wenn ich dagegen das spiel gegen schalke 04 anschaue, was nun wirklich nicht ausverkauft war, aber dennoch gut besucht, lies die straßen aus allen nähten platzen. selbstverständlich wurde der parkplatz der arena genutzt, allerdings brauchten wir über eine halbe stunde nach dem spiel, um vom parkplatz wieder runterzukommen. das war echt eine katastrophe. und so sehe ich es auch bei bundesligaspielen, bei denen wirklich viel mehr fans mit eigenem pkw anreisen werden, als zur wm. falls wirklich der tarum irgendwann in erfüllung geht, einmal ein punktspiel zwischen RB und großen vereinen, wie bayern, dortmund oder auch vereine wie aue, die auswärts stark durch ihre fans unterstützt werden, hier zu sehen, dann wird alles zusammenbrechen, wenn nicht etwas auch für den pkw-fan getan wird. zuschauer aus merseburg, markranstädt, schkeuditz werden bestimmt zu 80% mit dem auto anreisen. da hat niemand lust, 1,5 h mit öpnv zu fahren.

  • Dem stimme ich absolut zu. Individualer Autoverkehr hätte bei Bundesliga spielen, die eine Menge an Publikum generieren, eine ganz andere Auswirkung auf die umliegenden Viertel als die WM 2006.


    Selbst wenn durch das neue S-Bahn Netz ab 2013 die mittelgroßen Städte im Umkreis relativ schnell zu dem HBf angebunden sind wird es schwierig. Auch wenn man Sonderlinien zwischen HBf und RB-Arena fahren lässt wird man spätestens in der Jahnallee zum stocken kommen. Von einem Freitag-Abend Spiel das sich mit einer generellen 'rush – hour‘ paart ganz zu schweigen. Die Schleife am Nordrand des Stadions ist sicherlich gut aber man muss auch hier wieder durch das Nadelöhr der Jahnalle.


    Ein S-Bahn Tunnel vom HBf abzweigend in Richtung Plagwitzer Bahnhof wäre die eigentlich beste Variante aber das wird man in dem nächsten Jahrzehnt nicht einmal denken dürfen ohne ein Revolte hervor zu rufen. Übrigens wurde die Idee schon in den 1990'er Jahren zur Sprache gebracht - im Zuge des jetzigen S-Bahn Tunnels war eine Anbindung mit der Strecke nach Grünau geplant. Meines Erachtens war auch nochmal darüber nachgedacht worden als es an die Olympiabewerbung ging.

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  • Das Ganze ist ein zweischneidiges Schwert. Zur WM wurde ja bekanntermaßen das Verkehrsleitsystem auf dem Autobahnring in Betrieb genommen, das auswärtige Besucher, die mit dem Auto anreisen, auf die per Tram direkt ans Stadion angeschlossenen P+R-Parkplätze führt. Nun war die Anreise per Privatfahrzeug zur WM sicherlich extrem unterrepräsentiert (allerdings trotzdem vorhanden, über 20% der Gäste waren Deutsche), die (erweiterbaren) P+R-Parkplätze laut Umweltbilanz der WM aber auch nur zur 25% ausgelastet. Dort findet sich allerdings noch die interessante Information, dass per ÖPNV auch nur unterdurchschnittliche 33% der Besucher anreisten, im Gegensatz zu sonst üblichen 50% bei Veranstaltungen im Zentralstadion oder der Arena. Dies wird bei einem Bundesligaspiel, zumal noch zur Winterszeit, sicherlich nicht so sein, entsprechend wird die LVB da nicht so einfach davon kommen - zumal nicht einfach wieder die Linien 3, 7, 8 und 15 unterbrochen werden können, um die Jahnallee als Aufstellfläche zu nutzen. Ich vermute, um eine zusätzliche Tramschleife im Norden wird man mittelfristig nicht herumkommen.


    Nochmal zum Tunnel: mal abgesehen von den Kosten - der Tunnel müsste mit 8 km knapp doppelt so lang werden wie der Citytunnel, eine Umsteigestation am Markt wäre nur sehr aufwändig zu errichten, da nicht mehr in offener Bauweise gebaut werden kann - stellt sich mir weiterhin die Frage nach dem verkehrlichen Nutzen außer der komfortable An- und Abreise von Stadionbesuchern 17+x Mal im Jahr. Die verkehrliche Neuerschließung des schrumpfenden Stadtteil Grünau? Die Einbindung in die Weißenfelser Strecke über die Verlängerung der jetzigen Strecke ab Miltitz nach Markranstädt, die seit Jahrzehnten aus Kostengründen nicht kommt? Die Nutzung der vor Jahren stillgelegten und inzwischen weitestgehend abgebauten Strecke über Lützen nach Merseburg? Einzig im Osten könnte man nach Wurzen fahren, die Strecken nach Grimma und Geithain müssten aufwändig elektrifiziert werden. Von den negativen Auswirkungen auf die Leipziger Straßenbahn mal abgesehen. Nein, je mehr man darüber nachdenkt, desto stärker kann man den CT nur ablehnen.

  • ^ Sehe ich ähnlich. Ein Verbindungstunnel zwischen dem Westen und dem Stadion bzw. der Innenstadt wäre sicherlich nicht zu vertreten. Es fehlt an einem sehr stark konzentrierten Umfeld in Lindenau und Plagwitz aber auch wie du schon ge-urteilt hast an einem viel industrielleren Umfeld in Richtung Merseburg.

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  • ^ Sorry, falsche Abkürzung. Ich bezog mich auf den angeregten Ost-West-Tunnel, nicht den Citytunnel, den ich für verkehrlich sehr sinnvoll halte.

  • Vielleicht sollte man die S-Bahn auch aus der gedanklichen Spielerei rauslassen.


    Ich denke, um eine bessere Anbindung auch für den Individualverkehr wird man nicht herum kommen. Nur sollte eben auch ein Ausbau der Straßenbahn, insbesondere in der inneren Jahnallee und mit zusätzlichen Haltestellen am Stadion erfolgen, ggf auch mit Abstellanlagen für Einsatzzüge.

  • Wenn man die an neuen Standorten neu gebauten Stadien(Münchren,Gelsenkirchen) ansieht,stellt man fest,dass sie unmittelbar an der Autobahn errichtet wurden.München aber auch GE haben ein echtes Gewerbegebietsflair um die Stadien herum.Aber man kommt gut hin und wieder weg.
    Ich denke,dass ein leistungsfähiges Parksystem mit schneller An/Abfahrt das Wichtigste ist.
    Einen S-Bahn Tunnel oder ähnliches für ein Stadion zu errichten,ist absoluter Luxus und heutzutage kaum mehr realisierbar.

  • Obwohl die Lage in München beispielsweise sicher um Lichtjahre besser ist als die in Leipzig.


    Gewerbegebietsflair mag stimmen - aber es ist nunmal ein Fußballstadion. Schaut sich der durchschnittliche Fußballfan in Leipzig vorher noch die Gründerzeitbauten an !? Ich denke, der wird eher fluchen, dass die Anreise zum Stadion so extrem umständlich ist...

  • Naja, aktuelle Neubauten wie die Rhein-Neckar-Arena oder die Allianz-Arena kann man hier kaum zum Masstab nehmen. Unabhaengig davon erscheint mir die Beurteilung deren Erreichbarkeit doch arg aus Autofahrersicht gepraegt zu sein. Wenn man als Fan in Muenchen nicht per Auto, sondern per Zug anreist, muss man nach dem Umsteigen am Hauptbahnhof erstmal eine halbe Stunde wieder raus gondeln und sogar noch die U-Bahn wechseln. In Leipzig faehrt man nicht mal 10 Minuten Strassenbahn oder laeuft 20 Minuten.


    Wichtig ist, von dem Anspruch, in der Fankurve zu parken, loszukommen. Zusaetzliche Parkmoeglichkeiten in Stadionnaehe nuetzen gar nichts, weil die Zufahrtsstrassen eben nicht beliebig ausgebaut werden koennen und damit immer ein Hindernis bleiben werden. Den P+R Ansatz finde ich da gar nicht verkehrt, er muss eben nur ueber eine zusaetzliche Tramschleife im Nordne verbessert werden.

  • Verkehrschaos am Stadion: Grüne fordern Konzept

    LVZ-Online, 03.12.2010
    Verkehrschaos am Stadion: Grüne fordern Konzept
    Juliane Streich
    http://nachrichten.lvz-online.…t/r-citynews-a-63357.html


    Die Stadtbezirkbeiräte der Bündnisgrünen fordern ein Parkraum- und Verkehrskonzept für den Bereich um die RB-Arena. „Die Stadt muss ein flächendeckendes, maßgeschneidertes Konzept erarbeiten, basierend auf fundierten Grundlagen für das Quartier“, erklärt Stadtbezirksbeirätin Alrun Tauché. „Anregungen und Vorschläge interessierter Bürger des Waldstraßenviertels zur Parkraum- und Verkehrsproblematik bei Großveranstaltungen sind zu berücksichtigen.“ Ihr Kollege Tim Elschner fügt hinzu: „Über unterschiedliche Lösungsansätze muss offen diskutiert werden.“ Bei der Prüfung seien allerdings städtebauliche Fragen und das kommunale Klimaschutzprogramm zu berücksichtigen, so Elschner.


    Die Grünen befürchten außerdem, dass mit der Eröffnung des Gondwanalandes im Zoo Leipzig 2011 und der zu erwartenden Zunahme der Zuschauer bei Spielen des RB Leipzig die Belastungen für die Bewohner des Waldstraßenviertels weiter zunehmen werden. „Die Stadt kennt den Handlungsbedarf. Sie muss nun auch endlich handeln“, so Tauché.

    Man könnte sich bei der Gelegenheit auch mal mit der anderen Seite des Elsterbeckens beschäftigen. Da gibt es Parkplätze für das Stadion, die nun verlegt werden, die meisten aus Richtung Westen anrollenden PKWs kommen da durch und auch Verkehrskonzept wird schon länger eingefordert. ;).

  • Was viele nicht wissen: Das Stadion ist schon sehr gut angebunden. Dortmund, Bremen und andere traditionsreiche Stadien haben auch keine bessere Lage vorzuweisen. Dort wurde die Anbindung vor allem mit umfangreichen P+R-Angeboten und mit Shuttle-Bussen gelöst. Gerade in Bremen ist die Stadionlage mit Leipzig vergleichbar. Dort wird das Wohnviertel am Osterdeich (vgl. Waldstraßenviertel) für den externen Verkehr komplett gesperrt. 90 Prozent der Zuschauer kommen zu Fuß aus der Innenstadt (Vgl. Jahnallee in Leipzig), mit zwei Straßenbahnlinien (die dort in noch viel größerer Entfernung zum Stadion liegen) oder mit dem P+R-Shuttlebus.
    Mein Vorschlag: Die vorhandenen P+R-Angebote, v.a. Neue Messe und City-Nähe, mit Bus-Shuttle-Verkehr anbinden. Das samstägliche Shopping-Verkerkehrschaos in der Innenstadt zeigt schon jetzt, dass Leipzig ein vernünftigeres An-/Abreise-Angebot braucht. Zum Stadion direkt: Dort gibt es genug P-Plätze (Arena, Festwiese+Cottaweg) - guckt mal in andere Bundesligastädte. Die nördliche Tangente wird außerdem noch ausgebaut. Die Tram-Schleife an der Angerbrücke reicht völlig aus. Von hier können genug Straßenbahnen vorbereitet werden (Traum(!)haft wäre sicher ein Unterstraßenbahntunnel von der Marschnerstr. bis zum Goerdelerring, um das Nadelöhr Jahnallee zu entlasten) Aber vielmehr kostenrelevante Möglichkeiten bieten sich einfach nicht für 20 Tage Bundesligafußball pro Jahr.
    Übrigens: in allen Bundesligastädten passen sich die Fußballfans nach ein paar Auswärtsspielen dem Verkehrsangebot an. Auch die Heimfans. Auch ich stand immer erstmal nach einem Spiel im Stau direkt am Stadion bis ich angenehmere Anreisewege zu nutzen wusste. Anderfalls reagieren auch die Städte immer wieder auf aktuelle Probleme bei der Anreise der Fans.


    PS: Die Leipziger können froh sein, dass ihr Stadion nicht am Schkeuditzer Kreuz steht, sondern an einem traditionsreichen und innenstadtnahen(!) Standort.

  • Vorschläge für das Verkehrskonzept von Linke-Stadtrat Schlegel

    LVZ-Online, 13.07.2012
    Stadtteile
    Leipziger Linken-Politiker macht Vorschläge für Verkehrskonzept am Sportforum
    http://www.lvz-online.de/leipz…-stadtteile-a-145827.html


    PM Siegfried Schlegel, 13. Juli 2012



    Konkrete Vorschläge für das Nutzungskonzept für den öffentlichen Raum im Umfeld des Sportforums und der Kleinmesse


    Statt herum zu nörgeln unterbreitet Siegfried Schlegel, Stadtrat im Wahlkreis Mitte, konkrete Vorschläge für das Nutzungskonzept für den öffentlichen Raum im Umfeld des Sportforums und der Kleinmesse.Bereits 2010 stellte er den Ergänzungsantrag für ein großräumiges Verkehrskonzept zum Bebauungsplanbeschluss für das Kaufland-Stadtteilzentrum am Lindenauer Markt und war auch maßgeblich an der Erstellung des Antrags zur Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für den öffentlichen Raum im Umfeld des Sportforums, das Teile von Lindenau mit einbezieht, beteiligt. Ohne dass diese schon im Stadtrat am 18. Juli mit der Vorlage „Nutzungskonzept für den Öffentlichen Raum im Umfeld des Sportforums“ bereits beschlossen werden, sollen sie jedoch bei der Weiterbearbeitung geprüft und wenn möglich schrittweise vorgezogen realisiert werden. Der Ergänzungsantrag von Stadtrat Schlegel greift Kritiken und konkrete Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern sowie aus dem Stadtbezirksbeirat West auf. So sollte bei der Parkraumbewirtschaftung im Waldstraßenviertel nördlich der Jahnallee dem Bewohnerparken der Vorrang vor dem Anwohnerparken und lediglich ein 30-Minuten-Parken im Bereich der Läden in der Waldstraße eingeräumt werden. Ein spürbare Entlastung des Parkdrucks und des Suchverkehrs bei Großveranstaltungen im Waldstraßenviertel nördlich der Jahnallee wird nur dann eintreten, wenn auch keine Möglichkeit für Parken mit Parkschein besteht, da ansonsten nur Einnahmen für die Stadt entstehen und die Stellplätze im Wettbewerb zwischen Bewohnern und Gästen belegt werden. Für Einkäufe in den meist kleinflächigen Läden sollten hingegen Kurzzeitparkmöglichkeiten in der Zeit von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr geschaffen werden.


    In Lindenau schlägt Schlegel für die Erich-Köhn-Straße deren Einrichtung als Einbahnstraße in stadtauswärtiger Richtung oder ein Durchfahrtsverbot für schwere LKW ohne Anliegen vor. Dies sollte ebenso für die Angerstraße geprüft werden. Zumindest sollte das bis zur Abpollerung der Erich-Köhn-Straße an der Einmündung der unbenannten Straße zwischen Kleinmesse und LVB-Straßenbahnhof gelten, da diese Strecken besonders in stadtauswärtiger Richtung durch PKW und schwere LKW ohne Anliegen zur Umfahrung genutzt werden. Für die weitere Verkehrsberuhigung des Lindenauer Marktes sollte in Ergänzung der großräumigen Verkehrs*lösung für das Kaufland-Stadtteilzentrum in der Kuhturmstraße in stadteinwärtiger Richtung das Links ab*biegen in die Angerstraße ver*bo*ten werden.

  • Meines Erachtens wird man in Zukunft nicht mit dem Waldstraßenviertel planen können, sondern muss den Verkehr dort heraushalten. Ansonsten ist die Qualität eines der besten Viertel der Stadt nicht mehr zu halten.


    Vielmehr sind die schon besprochenen Umleitungen auf ÖPNV essential, genauso wie ein großflächiges Parkhaus unter dem Robert-Koch-Platz und dem ehemaligen Schwimmstadion. In wie weit man da den geplanten Abschnitt des Mittleren Rings bis zur Gerberstraße verwirklichen sollte, muss sich noch herausstellen. Falls man den großen Parkplatz vor dem Kleinmessegelände verwirklicht, wird zukünftig eine reine Fußgängerbrücke zu den westlichen Aufgängen des Stadions unabdingbar sein.


    Seitens Red Bull‘s hat man schon angedeutet dass die Stadiongröße bei langfristigem Erfolg nicht ausreichend wäre. Die Stadtverwaltung muss sich mittelfristig wirklich etwas einfallen lassen.

  • Auch wenn das jetzt ein wenig off-topic sein könnte: Das Hauptproblem ist in der Tat die Umgebung des Stadions. Aber nicht deshalb, weil die Umgebung ist, wie sie ist, sondern weil die Entscheidung, das Stadion dort auszubauen schlicht und einfach falsch ist. Punkt.


    Vielleicht wäre es unter dem Strich das günstigste, perspektivisch ein völlig neues Stadion zu bauen. Möglicherweise am Bahnhof Messe. Da hätte man direkten S- und Straßenbahnanschluss und würde auch das Autochaos nicht immer den Menschen im Waldstraßenviertel zumuten. Ein solcher Standort vereint in meinen Augen nur Vorteile. Und Großkonzerte können da auch stattfinden - womit auch das Thema Lärmbelästigung der Anwohner entfallen würde...


    Man wird sich in Leipzig irgendwann mal entscheiden müssen. Ein Zoo und ein großes Stadion in der Innenstadt ziehen nunmal auch Verkehr an. Und auch Autos! Es ist etwas weltfremd, jedem, der vielleicht schon eine zweistündige Anfahrt nach Leipzig hat, vorschreiben zu wollen, er möge dann bitte weit draussen parken und noch 40 min mit der Straßenbahn durch die Stadt gondeln... Da geht mit manch einem der Idealismus wirklich etwas durch.


    Sowas funktioniert in München dank top ausgebautem S- und U-Bahnsystem vielleicht. Um in Leipzig ähnliche Zustände zu bekommen, müsste man schon noch einiges tun.

  • Die Aussage, das Stadion am alten Standort neu zu bauen sei falsch, ist absoluter schwachsinn!!! selten so einen müll gelesen.


    sicherlich gibt es argumente pro und contra. aber die etnscheidung, es zentrumsnah und vorallem publikumsnah zu bauen war sehr bewusst so getroffen worden. ich porsönlich geh nach wetterlage und gegner ins stadion, bin also eher "erfolgsfan" als brennnender anhänger. wenn das stadion auf der messe wäre, und ich von jedem stadtteil erst über den hbf, und dann nochmal 30 min bis zur messe rausfahren müsste, würde ich wohl NIE zum fußball gehen. und die WM 2006 hat gezeigt, dass man auch gut mit 45k weit angereisten fans klar kommt.


    die herausforderung stellt der "normale" ligabetrieb. das ist deutlich zu erkennen. ab 15.000 fans eskaliert es. jetzt muss gelernt werden, damit umzugehen, eine einzige ausfahrt des parkplatzes an der arena, 2 ausfahrten für den parkplatz an der festwiese, das ist viel zu wenig.


    trotzdem war es in meinen augen die beste entscheidung, das stadion am alten platz zu errichten. in münchen brauche ich zwischen abpfiff, bis nach hause auch weit über eine stunde. da ist leipzig, trotz ewig auf die bahnen wartenzu müssen, immer noch schneller ;)

  • Von allen denkbaren und undenkbaren Projekten in Leipzig ist der Neubau eines wie- und woauchimmer gearteten Stadions mit Sicherheit das illusorischste. Das wird jetzt nicht passieren und auch nicht "mittelfristig", "perspektivisch" und auch nicht in zwanzig Jahren. ;)


    Parkplatzmangel ist seit jeher Merkmal/Nachteil innenstadtnaher Wohngebiete, nicht nur in Leipzig.