C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • ^ Neefepark


    Baubürgermeister: Wollen den Betrieb im Neefepark nicht einstellen.


    Die neuen Eigentümer des Neefeparks haben sich heute mit dem Baubürgermeister, Michael Stötzer getroffen um Gewissheit über die Zukunft des Einkaufszentrum zu erlangen.


    Im Rathaus hat man wohl etwas laut darüber nachgedacht, den Neefepark über kurz oder lang zu einen Gewerbegebiet umzuwandeln.


    Das habe die Stadt nicht vor.
    Das Einkaufszentrum bleibt ein Einkaufszentrum.


    Über die weitere Entwicklung etc. möchte man im Persönlichen Kontakt bleiben.
    Freie Presse Bericht von heute <

  • ^ Gewissheit über gewisse Fakten erfährt man aber wohl erst ab kommenden Dienstag, da sich der Stadtrat dann darüber befasst und die Zukunft des Einkaufszentrums ebnet.

  • ^ Neefepark


    Baubürgermeister: Wollen den Betrieb im Neefepark nicht einstellen.


    Der Stadtrat hat nun darüber abgestimmt und den Plänen des Rathauses zugestimmt. Artikel Freie Presse


    Der wirklich interessante Fakt geht etwas unter: "Mit dem Eigentümer des Einkaufszentrums habe man daher einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen.", sagt der Globus-Mitarbeiter. Heißt: Globus kommt definitiv, wird die Einschränkungen akzeptieren. Verträge sind unterschrieben, es kann losgehen. Sehe ich das richtig?

  • ^ ja, das kann man als richtig ansehen.
    Globus, Medimax und auch der Gartenfachmarkt werden, wenn bei denen nichts dazwischen kommt, sich neu einmieten.

  • Eine spannende Diskussion lief zuletzt zu den Schillingschen Figuren im Schloßteichpark, die unter Vernachlässigung und Vandalismus leiden. Sowohl CDU/FDP als auch AfD haben für die nächste Stadtratssitzung Prüfaufträge vorbereitet, mögliche Alternativ-Standorte zu prüfen (Freie Presse). Auch wenn ich den CDU-Vorschlag einer Verlagerung an den Markt für wenig sinnvoll halte, finde ich eine grundsätzliche Debatte dazu richtig - und sei es, um die Aufmerksamkeit auf die Figuren und deren konsequentere Pflege zu richten. Dazu kann man sich auch mal den Kommentar von KMS1983 unter dem Artikel durchlesen. Eine Integration in den Theaterplatz halte ich wie andere (Freie Presse) für überlegenswert (sieh auch das historische Foto im FP-Artikel).



    Bild: (dwt).

  • Anlässlich eines Immobilienforums gestern wurde auch die zukünftige Einwohnerentwicklung der Stadt Chemnitz angesprochen (Freie Presse). Laut Baubürgermeister Stötzer rechnet die Stadtverwaltung damit, dass schon im nächsten Jahr die Einwohnerzahl von 250.000 dauerhaft überschritten wird. In zehn Jahren sollen es sogar 265.000 Einwohner sein, womit 3000 bis 11.000 neue Wohnungen gebraucht würden. Vertreter der Immobilienwirtschaft teilen offenbar diesen Optimismus, Chemnitz wurde sogar als "interessantester Standort für die Wohnungswirtschaft in ganz Ostdeutschland" bezeichnet. Auf der Gegenseite rechnet das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung ab 2020 wieder mit einem Bevölkerungsrückgang - wobei das Worst-Case-Szenario eines Rückgangs von 8.000 Personen pro Jahr natürlich übertrieben ist. Meine persönliche Prognose nach den mir vorliegenden Daten zu Bevölkerungsbewegung und Wirtschaftsentwicklung wäre eine eher konstante Bevölkerungszahl mit leicht negativer Tendenz.

  • Dass Rostock als negativeres Beispiel genannt wird, überrascht mich etwas. Ich denke die Hansestadt hat als größte Stadt an der Ostsee zwischen Lübeck und Stettin recht gute Entwicklungschancen und die Bevölkerungsentwicklung ist dort schon seit Anfang des Jahrtausends wieder leicht positiv.
    Chemnitz hat es da in Konkurrenz zu Dresden und Leipzig schon etwas schwerer. Die stark abweichenden Prognosen der Experten sind ein Zeichen dafür, wie kompliziert langfristige Prognosen sind. Offenbar ist man da nach den doch überraschend weit daneben liegenden Prognosen von vor 10 Jahren etwas vorsichtiger geworden.

  • Jaja, das IFO-"Institut"..


    ..wenn es nach denen ginge, duerfte Chemnitz bald nicht mal mehr auf der Landkarte existieren. Womit man so sein Geld verdienen kann..

  • Kann jemand sagen, welche Prognose/Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in dem FP-Artikel angesprochen wird? Ich würde gern die genauen Aussagen und die dahinter stehenden Annahmen kennen.


    Für Rostock liegt eine neue Prognose der Kommunalen Statistikstelle der Hansestadt vor, die nach eigener Aussage durchaus zurückhaltend und konservativ ist. Demnach würde Rostock im Jahre 2019 über 219 000 Einwohner_innen haben, im Jahre 2035 würde diese Zahl auf fast 231 000 Einwohner_innen ansteigen. Eine Grundlage der Prognose ist die tatsächliche Einwohner_innenzahl von 206.033 Einwohnern zum Stichtag 31. Dezember 2015.


    Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock bis 2035
    http://rathaus.rostock.de/sixc…lkerungsprognose_2035.pdf
    http://rathaus.rostock.de/sixc…20gesamt%20bis%202035.pdf


    https://www.rostock-heute.de/r…erungsprognose-2035/85117
    http://www.das-ist-rostock.de/ueber-rostock/2270-2270/


    Hauptproblem des Ifo ist nach meinem Dafürhalten, dass sie die neue Rolle von Großstädten insbesondere in Ostdeutschland falsch einschätzen und damit auch den Zuzug aus dem Umland, aber auch ganz Deutschland, aus Europa und der Welt.

  • ^Es wird im FP-Artikel nicht ausdrücklich bezug auf eine Prognose/Studie genommen, es könnte sich ebenso um eine Pi-mal-Daumen-Schätzung von Prof. Ragnitz handeln. Mit anderen Worten: Keine Prognose/Studie bekannt.

  • Da es scheinbar hier noch keine Erwähnung fand: die Initiative des "Stadtbummel 2025" finde ich sehr lobenswert. Folgendes wird für die Innenstadt-Entwicklung unternommen:


    1. Umfrage unter allen Chemnitzern, was für sie in Zukunft in der Innenstadt wichtig ist
    2. Ladenfläche für innovative Ladenkonzepte, mit vielen Ermäßigungen (6 Monate mietfrei, kostenlose Website, kostenloses Wlan)
    3. Kostenlos zur Verfügung gestellter Popup-Store (nutzt derzeit Lexus, wird auch auf Plakaten beworben)


    Quelle: Stadtbummel2025.de


    Ich habe an der Umfrage teilgenommen und durchaus das Gefühl, dass die Projektverantwortlichen viele Ideen zur Wahl stellen, die von den Chemnitzern gut angenommen werden würden und auch gewünscht werden. Da geht es um so Dinge wie überdachte Ladenpassagen, Outlet-Stores, Wlan und Kneipenmeile. Ob das jetzt alles realistisch umsetzbar ist, sei mal dahin gestellt. Weniger schön die vorgeschlagene Option, Teile der Innenstadt für den fahrenden und ruhenden Verkehr freizugeben.


    Dass wir in 10 Jahren mit unseren fliegenden Autos in die Stadt düsen, wie die Visualisierung es zeigt, prophezeien Utopien zwar schon seit 100 Jahren, davon abgesehen halte ich es aber für ein tolles, vielversprechendes Projekt.



    Quelle: radiochemnitz.de / Copyright Punkt191

  • Einige gute Ideen werden da sicherlich deutlich, im Endeffekt ist das aber alles Träumerei. Es gäbe nämlich nur zwei Möglichkeiten, die zu einer deutlichen Belebung der Innenstadt führen würden: der Abbau der Einzelhandelsflächen in den Einkaufszentren am Stadtrand sowie die Schaffung einer langen Einkaufsstraße (statt der jetzigen in sich geschlossenen Inselattraktionen). Beides völlig unrealistisch, weil man nach der Wende und bei der Innenstadtneubebauung die falschen Weichenstellungen vorgenommen hat.


    Deshalb sollte man bei den aktuellen und zukünftigen Erweiterungen der Innenstadt nahezu ausschließlich auf Wohnflächen setzen. Ich verstehe bis heute nicht, warum selbst bei den Plänen am abgelegenen Getreidemarkt größere Einzelhandelsflächen vorgesehen werden. Wer soll sich denn dorthin verirren? So produziert man nur neuen Leerstand.


    Übrigens kann man beim Pop-Up-Store auch etwas genauer hinschauen, wem man dort monatelang mietfreie Flächen zur Verfügung stellt. Die Idee dürfte sein, dass der Nutzer der Flächen nach einer Testphase feststellt, dass er so gute Umsätze macht, dass er eine Fläche in der Innenstadt anmietet. Das ist bei Lexus völlig ausgeschlossen, wenn überhaupt eröffnen die ein Autohaus irgendwo im Stadtgebiet. Zumindest dürfte sich einer der größten Konzerne der Welt (Toyota) über einen netten Mitnahmeeffekt freuen.

  • 20 Prozent der 11.900 Studierenden an der TU sind Ausländer_inne

    FP, 07.10.2016
    Inder und Chinesen zieht es an die TU
    Ein Fünftel der Frauen und Männer, für die gestern mit der Immatrikulationsfeier das Studium an der Chemnitzer Uni begann, stammt aus dem Ausland, viele davon aus Asien. Sie kommen nicht nur wegen des Studienangebots nach Sachsen.
    http://www.freiepresse.de/LOKA…die-TU-artikel9650620.php


    - Jede_r fünfte der rund 2000 Frauen und Männer, die sich in diesem Semester neu an der TU Chemnitz eingeschrieben haben, stammt aus dem Ausland.
    - 20 Prozent der 11.900 an der TU eingeschriebenen Studierenden stammen nicht aus Deutschland - zumindest zum Ende 2015, aktuellere Zahlen liegen nicht vor.
    - Sie stammten aus insgesamt 92 Staaten, die meisten aus Indien (806) und China (714), gefolgt von Pakistan (117).


    - Die TU kooperiert mit dem Studienkolleg Glauchau, das Chines_innen fachlich und sprachlich auf ein Studium in Deutschland vorbereitet. Von dort kämen viele Studenten direkt nach Chemnitz.
    - Sie unterhält Partnerschaften mit 13 Universitäten in China und vier in Indien. Über diese würden Chinesen und Inderinnen nach Chemnitz und Chemnitzerinnen nach China und Indien vermittelt.

  • Die EU-Statistikbehörde Eurostat haut mal wieder hornalte Zahlen raus, die mit der Wirklichkeit des Jahres 2016 und fortfolgende nur wenig zu tun haben:


    Eurostat-Veröffentlichung 173/2016, 14. September 2016
    Jahrbuch der Regionen 2016: Meine Region in Zahlen
    http://ec.europa.eu/eurostat/d…99-41e8-a4f6-1d8088356c46



    Ist die Lebenserwartung in meiner Region höher als in anderen Regionen der Europäischen Union (EU)? Ist meine Region reicher als andere? Gibt es dort weniger Verkehrsunfälle? Gibt es dort viele Haushalte mit einem Breitbandinternetanschluss?
    Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden sich in der Ausgabe 2016 des Jahrbuchs der Regionen, das jährlich von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wird. Es bietet einen Überblick über die vielfältigen Bereiche der Regionalstatistik für die 276 Regionen der NUTS-2-Ebene und bei einigen Indikatoren auch für die 1 342 Regionen der NUTS-3-Ebene der 28 Mitgliedstaaten der EU sowie, sofern verfügbar, zu den Regionen der EFTA- und der Kandidatenländer. ...


    In drei EU-Regionen wird sich die Bevölkerung hingegen bis 2050 voraussichtlich fast halbiert haben


    Für die übrigen NUTS-2-Regionen wird zwischen 2015 und 2050 ein Bevölkerungsrückgang vorausgeschätzt. In Severozapaden in Bulgarien wird sich die Bevölkerung voraussichtlich fast halbieren (-49%), ebenso in den deutschen Regionen Sachsen-Anhalt und Chemnitz (jeweils -44%). Ein Rückgang von mehr als einem Drittel wird ebenfalls für Severen tsentralen in Bulgarien (-37%), Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland (jeweils -36%) sowie Észak-Magyarország in Ungarn und Litauen (jeweils -35%) vorausgeschätzt.


    Etwas kleiner steht dann unter Methoden und Definitionen:



    Die Eurostat-Bevölkerungsvorausschätzungen „Europop 2013“ beruhen auf der Anwendung einer Reihe von Annahmen über künftige Entwicklungen der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit und des Wanderungssaldos. Die Vorausschätzungen sind nicht als Prognosen anzusehen, da sie zeigen, wie sich die entsprechende Bevölkerungsstruktur entwickeln würde, wenn die betreffenden Annahmen zuträfen. Anders ausgedrückt handelt es sich bei den Vorausschätzungen um „Was-wäre-wennSzenarien“.


    Die regionalen Bevölkerungsvorausschätzungen wurden anhand der NUTS-Fassung aus dem Jahr 2010 erstellt. Alle Daten, die für die regionalen Bevölkerungsvorausschätzungen in diesem Jahrbuch der Regionen herangezogen wurden, wurden auf die NUTS-Fassung aus dem Jahr 2013 umgestellt.


    Die NUTS-2 Chemnitz entspricht dem Regierungsbezirk Chemnitz.



    ORF, 07.10.2016
    Die Sogkraft der Hauptstädte
    Die EU-Statistikbehörde Eurostat hat eben erst ihr Jahrbuch über Zustand und Zukunft der insgesamt 322 „NUTS-2“-Regionen, darunter die neun Bundesländer, veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass Europa weiter altert und sich die Urbanisierung beschleunigt. In Österreich heißt das nur für Wien Positives.
    http://orf.at/stories/2358684/2358702/

  • Joachim Ragnitz: Demographischer Wandel in Sachsen

    Dieser Tage fand ich mehr oder weniger zufällig eine Präsentation von Prof. Dr. Joachim Ragnitz (ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, Niederlassung Dresden) zum Thema "Demographischer Wandel in Sachsen". Es handelt sich um einen Vortrag anlässlich einer ÖPNV-Fachtagung von VDV, DVWG und VVO in Radebeul am 11. Juni 2015.


    Insbesondere die Aussagen zur Bevölkerungsentwicklung in Chemnitz dürften bereits veraltet sein und so nicht eintreten. Dennoch halte ich einiges im Vortrag für interessant, weshalb ich ihn hier teilen möchte:
    https://www.vvo-online.de/doc/…her-Wandel-in-Sachsen.pdf


    Selbst im SMI hält man demnach die regionale Daseinsvorsorge in Sachsen in einzelnen Regionen für stark gefährdet. Ragnitz schlägt daher eine Konzentration auf zentrale Orte vor.


    Dazu gibt es ja in Sachsen die eine oder andere halblaute Auseinandersetzung. Matthias Theodor Vogt, der Direktor des Instituts für kulturelle Infrastruktur in Görlitz, hat dieser Tage in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung einmal mehr gegen die seiner Meinung nach "fatale Ideologie der 'Wachstumskerne'" gewettert:


    Sächsische Zeitung, 20.10.2016
    Würde des Sachsen hängt vom Wohnort ab
    Ohne politische Programme geht die ländliche Region baden – sagt der Experte, der das Kulturraumgesetz erfand.
    http://www.sz-online.de/nachri…m-wohnort-ab-3520605.html

  • Die zuletzt hier vorgestellten Schätzungen der Stadtverwaltung zur zukünftigen Entwicklung der Bevölkerungszahlen wurden präzisiert und im Verwaltungs- und Finanzausschuss vorgestellt (Freie Presse). Die Prognose geht in zwei Szenarien von einer Zahl zwischen 249.600 und 262.200 im Jahr 2030 aus (aktuell 246.773).


    Die Pressemitteilung der Stadt:


    Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von lguenth1 ()

  • Die Bevölkerungsprognose der Stadt Chemnitz für das Jahr 2030 wurde bereits mehrfach kurz angesprochen, jetzt kann man diese im Detail nachlesen (Informationsvorlage). Zum einen findet man dort sehr ausführliche Zahlen zu den Entwicklungen der letzten Jahre, zum anderen eine teilweise darauf basierende Abschätzung der zukünftigen Entwicklung. Es wird deutlich, dass der Zuzug deutscher Staatsbürger keinen signifikanten Beitrag zum Wachstum der Stadt leistet oder leisten wird. Im Ergebnis der Vorausberechnung wird erwartet, dass die Einwohnerzahl der Stadt Chemnitz im Jahr 2030 zwischen 249.600 und 262.200 Einwohner liegen wird. Allerdings ist die Zahl der Asylbewerber darin ein so entscheidender, gleichzeitig aber kaum zu prognostizierender Faktor, dass die Qualität der Schätzung sehr zweifelhaft ist. Ich persönlich finde schon die unterste Variante recht hochgegriffen, weil sie von Asylbewerberzahlen ausgeht, die von 2006 bis 2013 in keinem einzigen Jahr erreicht wurden.

  • ^ Ohne den Zuzug von Ausländern wird es wohl auch nicht gehen.
    Auch die Zahlen der aus der Europäischen Union Stammenden Neu-Chemnitzer ist in 2015 angestiegen.
    In der Hauptsache auch wegen der Arbeit. Das kann uns nur bereichern, denn am ende Profitieren wir doch alle davon.