Kreuzberg | Kleinere Projekte

  • ^ Das sieht sehr akzeptabel aus. Ich würde sogar sagen gut. Da würde ich glatt einziehen. So stelle ich mir einen modernen sozialen Wohnungsbau vor. Er repariert die Stadt, schließt den Blockrand, ist einfach aber ästhetisch anspruchsvoll und knüpft an die (in diesem Punkt wirklich absolut vorbildlichen) 20er Jahre an. In Berlin gibt es so viele schöne Bauten aus dieser Zeit, die einfache aber wunderbare Wohnungen bieten. Ich weiß wovon ich spreche. Und zwar vom Reihenhaus bis zur Geschosswohnungsbau. Das ist viel besser als die hässlichen 70er, die ja jetzt wieder in Mode kommen.


    Das Projekt ist sozial und ästhetisch zugleich. Dafür gibt es :daumen::daumen::daumen: Mehr davon!


    PS Ich finde es sehr schön, dass die ev. Kirche so etwas hinbekommt. Im Blockrand wird ja z.T. auch von Wohnungsbaugenossenschaften ganz passabel gebaut, außerhalb der Blockstruktur wird es jedoch düster.

  • Stadtreparatur in der Reichenberger Str. Ecke Glogauer. Viel sieht man noch nicht. Die ecke Schein abgerundet. Wertet meines Erachtens die Kreuzung vom Raumgefühl schon jetzt deutlich auf. Leider keine Visualisierung oder Baustellenschild gefunden.

    Ehemals Abstellfläche für Gebrauchtwagen. Siehe maps.
    https://goo.gl/maps/XUR7yqyXBMG2

  • Bauvorhaben in der Wrangel- und der Zeughofstraße

    In der Wrangelstraße 30-32, wo es demnächst ja so aussehen soll, sieht es derzeit noch so aus:



    Eine klare Verbesserung, wie ich meine. Direkt um die Ecke, in der Zeughofstraße, wird bereits seit längerem gebaut: Ein ewig langer und maximal langweiliger Büroriegel aus den 60ern bekommt zwei zusätzliche Obergeschosse, deren Gestaltung man hinter dem Gerüst schon erahnen kann:



    Wie es mal aussehen soll, wenn es fertig ist, zeigt das Bauschild. Naja, da ist wohl weder etwas zu retten noch etwas kaputt zu machen...



    Ebenfalls in der Zeughofstraße (Nr. 21) liegt allerdings der folgende, früher heruntergekommene Jugendstil-Bau, der um einiges mehr verspricht. Seit Monaten ist er hinter Planen verschwunden, die sich nun stellenweise zu lichten beginnt. Es bleibt wohl noch eine Menge zu tun, aber die Stoßrichtung erkennt man schon jetzt: Fassade und Fenster werden aufwendig und denkmalgerecht saniert. Nach diesem Haus in der Skalitzer ist das bereits die zweite gelungene Restaurierung im Kiez innerhalb eines Jahres. Freut mich!



    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • ^ Ganze 6 Etagen mit derselben Gesamthöhe wie die 4 Etagen des Altbaus. Das sagt einiges über die Raumhöhen.
    Und das Erdgeschoss wirkt regelrecht zerquetscht obwohl es die gleiche Höhe hat wie das des Altbaus nebenan. Dort ist es aber optisch besser mit dem Erdgeschoss verbunden.
    Ansonsten ganz ok. Das Holz gefällt mir.
    Ich verstehe nicht warum man bei solchen Neubauten nicht noch ein weiteres Staffel-Geschoss oben draufsetzt. Das wäre doch auch ökonomisch sinnvoller.

  • Der Altbau daneben ist natürlich wegen der Raumhöhen, besonders in der Beletage, kaum zu toppen. Der Nachkriegsbau links daneben hat ziemlich die gleichen Raumhöhen. Das EG folgt leider dem Trend zu reinen Wohngebäuden und wurde entsprechend vernachlässigt.
    Die Fassade ist sehr gut gelungen. Es gibt kaum Wiederholungen, da könnten sich viele ein Beispiel nehmen.

  • Ich verstehe nicht warum man bei solchen Neubauten nicht noch ein weiteres Staffel-Geschoss oben draufsetzt. Das wäre doch auch ökonomisch sinnvoller.


    Ich zitiere mal eine Dame aus dem Amt von unserem letzten architektonischen Vorschlag zu einem Neubau: "Nein, ich stelle mir hier eher.... vor."


    Und das wird wohl auch der Grund sein, dass es hier kein Staffelgeschoss gibt.

  • @ Vertikal
    Ein Geschoss mehr wäre alles andere als ökonomisch sinnvoll. Bei Gebäuden, „bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegt“ greift die sog. Musterhochhausrichtlinie. Es ist dann in Zusammenhang mit der Personenrettung und der Brandsicherheit eine ganze Reihe von zusätzlichen Maßnahmen notwendig, auf die bei Gebäuden mit der Berliner Traufhöhe verzichtet werden kann.
    Die Tragstruktur (Wände, Decken, Stützen) muss feuerbeständig ausgebildet sein; viel mehr Materielein (z.B. in Fassade und Dach) müssen in der Qualität nicht brennbar ausgeführt werden; der Treppenraum muss als Sicherheitstreppenraum ausgebildet werden, in der Regel mit einer maschinellen Druckbelüftung; es muss ein Feuerwehraufzug eingebaut werden; es müssen Brandmeldeanlagen, Rauchwarnanlagen und automatische Alarmübertragungsanlagen installiert werden, etc, etc.
    Einige 100 m² Wohnfläche können die Mehrkosten und Mehraufwendungen für den Brandschutz nicht wettmachen. Ein Staffelgeschoss rechnet sich hier einfach nicht.
    Deshalb ist es umso unverständlicher, dass in vielen vom Senat momentan durchgeführte Wettbewerbe auf einen retro-moderne offenen Städtebau mit kleinen Hochhäuschen gesetzt wird, abgesehen von der anti urbanen Haltung. Die Begründung dieser Planungspolitik mit dem Zwang zur Bereitstellung von kostengünstigem Wohnraum ist widersinnig.

    @ Rainer Tee
    Mir leuchtet nicht ein wieso eine Fassade mit kaum Wiederholung gelungen und Beispielhaft ist. Die Gestaltung der Fassade kann genauso gut beliebig genannt werden. In der Vergangenheit (so 3 oder 4 T. Jahre) ging es in der Architektur um Ordnung, Symmetrie, Proportion, Tektonik, etc. Muss in jeder winzigen Bauaufgabe immer wieder die alt moderne Revolution der Negation zelebriert werden?

    Übrigens fahre ich fast jeden Tag an diesem Gebäude vorbei und freue mich trotzdem über den gewonnenen Wohnraum in der Stadt (an Stelle eines Autoverkaufs mit Girlanden) und über den wiederhergestellten, geschlossenen Stadtblock.

  • Taxodium
    Ein Gebäude mit Ordnung, Symmetrie etc. muss ja nicht langweilig sein. Der Altbau rechts daneben ist dafür ein gutes Beispiel. Es gibt leider nur zu viele ältere und neuere Gebäude wo sich Fenster bis zu hunderte Male in der Fassade wiederholen und für mich nur langweilig wirken. Das ist auch keine besondere Leistung.
    Die Häuser von Hundertwasser sehen sich viele Menschen extra an weil sie für den Betrachter interessant sind. Sie erfordern mehr Fantasie als ein Kasten mit immer gleichen Löchern.

  • ^ Ganze 6 Etagen mit derselben Gesamthöhe wie die 4 Etagen des Altbaus. Das sagt einiges über die Raumhöhen.
    Und das Erdgeschoss wirkt regelrecht zerquetscht obwohl es die gleiche Höhe hat wie das des Altbaus nebenan.


    Das war auch mein erster Eindruck.


    Man hätte wenigstens die Vorgabe machen sollen, die Erdgeschosshöhe des Gebäudes links aufzunehmen; die Höhen der übrigen Geschosse scheinen ja nahezu identisch mit denen des linken Nachbarn zu sein, aber so wirkt es halt, als wäre das Erdgeschoss des Neubaus "in die Knie" gegangen.

  • Zeughofstraße 20

    Der zuletzt hier erwähnte Jugendstil-Bau in der Zeughofstraße (nahe Skalitzer) ist fast fertig und ein echtes Schmuckstück geworden. Neben dem Stuck beachte man auch die Fensterrahmen und Balkongitter – eine Restaurierung nach allen Regeln der Kunst:





    Noch nicht fertig ist das Erdgeschoss. Hier lässt sich erahnen, wie schäbig das Haus vorher aussah. Schön is' trotzdem:




    Hinter diesem Tor befindet sich der Durchgang in einen Hof, der ebenfalls aufwendig renoviert wird. Ergänzung folgt, wenn alles fertig ist.


    © Bildrechte bei mir...

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  • Reichenberger, Ecke Glogauer

    Die Blockeckenschließung in der Reichenberger-/ Ecke Glogauer Straße (zuletzt #312) ist fast fertig: Das Gerüst ist ab, und sichtbar wird ein sehr gelungenes Stück Stadtreparatur mit Vertikalbeet. Mir gefallen die in der Dachzone gut gemachten Übergänge zu den Nachbarhäuser und die Bullaugen, die eine Kreuzberger Tradition aus der Gründerzeit zitieren – vielleicht ist dahinter ja eine Dachterasse untergebracht.


    Schön auch die grauen Sprossenfenster. Und die Fassadenbegrünung, die ich im Modell für einen Scherz gehalten hatte, sieht in natura wirklich gut aus. Mir tut nur der Gärtner leid, der dort das Unkraut jäten muss. Das Highlight ist aber m.E., dass die Bauherren darauf verzichtet haben, die heute üblichen sechs Stockwerke unter die Traufe zu quetschen; stattdessen haben sie die komfortablen Deckenhöhen der Nachbarhäuser aufgenommen.


    Einen kleinen Abzug gibt es für die Modefarbe, deren frische Wirkung sich bald überholt haben wird. Aber das ist Geschmackssache. Hier ein paar Schnappschüsse:






    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • Toll, ich bin begeistert! Es wäre tatsächlich interessant zu erfahren, wie so eine Fassadenbewirtschaftung aussieht, wie umständlich und teuer sie ist. Ach, und ob man für so einen Entwurf noch einen Architekten braucht, oder nur einen Gärtner ;)