Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • Kann mich nur anschließen. Die einst fast expressionistische Wirkung ist völlig dahin. Schade darum... Außerdem ist mir der gesamt Kasten fast etwas zu hoch - immerhin ganze zwei Etagen höher als das Zwinger-Forum.

  • Wahrscheinlich bin ich in der Minderheit, aber ich finde, dass die Eckbetonung bei der ursprünglichen Visualisierung nicht besser ist. Durch das durchgezogene Staffelgeschoss wirkt die ursprüngliche Variante für mich mehr wie eine Längsbebauung der Schweriner Straße, der dann noch ein Anbau entlang der Hertha-Lindner-Str. folgt. Insofern fnde ich die Zurücksetzung des Staffelgeschosses nicht verkehrt.
    Bei der Frage "Staffelgeschoss eckig oder abgerundet" fände ich eine eine Variante mit Abrundung auch besser; allerdings würde ich da auch die Kirche im Dorf lassen wollen - es gibt vermutlich nur vergleichweise wenige Blickachsen, bei denen das (an beiden Seiten zurückgesetzte) Staffelgeschoss gut sichtbar ist. Das war beim Ursprungsentwurf natürlich anders.

  • ^^Ich bezog mich auf diesen Entwurf aus dem Hause Rohdecan.


    Der hätte mir in der Tat um einiges besser gefallen, da er aus meiner Sicht die Formensprache des Stadthauses wesentlich besser aufgenommen und damit außerdem eine gewisse Kontinuität expressionistischer Architektur in der Wilsdruffer Vorstadt aufgegriffen hätte, man denke auch an das Gewerkschaftshaus, den Städtischen Arbeitsnachweis in der Maternistraße oder das Kraftwerk Mitte. Für mich eines der wenigen Beispiele, wo sich die Architekten offensichtlich sehr intensiv mit der Lage und Wirkung ihres Projektes auseinandergesetzt haben, und ausgerechnet der hatte nie eine Chance. Schade drum.

  • ^^Aufnahme der Formensprache des Stadthauses: Auf jeden Fall. Eckbetonung: na ja. Es war halt ein großer Kasten, der aus dieser Blickrichtung auf mich eher wie ein Solitär wirkt (vor allem durch die Lücke zum Gebäudeteil Hertha-Lindner-Str.).


    Sind "runde Ecken" im Stil der 20er Jahre eigentlich "the next big thing"? Das scheint doch in vielen neueren Entwürfen aufzutauchen.

  • ^dieser Entwurf wäre konsequent und einfach PERFEKT


    unglaublich schade, dass beim Staffelgeschoß die Rundung verschwunden ist - wenn da ma beim Genehmigungsverfahren nicht wieder bekannte Quadratschädel ihre Hände im Spiel hatten... man mags kaum glauben, aber selbst halbwegs erfreuliche Entwürfe werden auf den letzten Metern noch ästhetisch ruiniert, oder wenigstens an optischem Reiz und Harmonie herabgestuft


    in Dresden bleibt nur noch Kopfschütteln

  • Ich glaube das Stadtplanungsamt hat etwas gegen Ecktürme, obwohl dies ein gutes Gestaltungsmittel ist.


    Am Max Wiessner Projekt in der HafenCity wurde der Eckturm ja auch durch das Stadtplanungsamt entfernt...

  • Ecktürme sind ja auch sowas von "yesterday", so "barock" quasi, da wolln mer doch ni mer hin. :rcain:


    Auf die stulle Erdgeschosszone oben hingewiesen, mache ich mir nun Sorgen, ob dann der ganze Rassel um die Strassenbahn-Umverlegung fürn Pops war, denn das tat man einst ja gerade deshalb (und entgegen einiger Widerstände), um ein Stück qualitätvolle und wohl auch lebendige Fußgängerstrasse (tlw. sogar Fußgängerzone) zu bekommen und damit eine Verbindungsbrücke zum shoppinggeprägten Altmarkt(galerie)bereich zu schaffen - also um etwas vom dortigen Trubel in die Fläche und gen Vorstadt zu ziehen. Grinsen uns dort bald nur Rewe-Planen an, dann hätt die Tram auch keinen Umweg fahren müssen. Nungut, die Nutzung ist nun im Konkreten schwerlich durch die Stadt zu steuern.

  • Glasmantel für Busmannkapellarium


    DNN berichten.



    Was war nochmal das Besondere an diesem superkomplizierten Spezialglas? War es die nahezu Spiegellosigkeit, die hier natürlich den Blick aufs oder ins Kapellarium ungestört durchlassen möchte? Oder steckt hier nur ein exzellenter "Glaser" dahinter? :)
    Ich muss sagen, man sieht das Glas nahezu nicht, so man einigermaßen senkrecht davorsteht. Nunja, ist ok - bis auf die verstauchten Nasen hin und wieder.
    Ich sehe schon die Vogelschutzzunft beim Ordnungsamt, um für den Postplatz ne Demo anzumelden, wobei ich ihnen dafür vom Montag abraten möchte.
    Wie wäre es mit (auf die Advanta-Horizontale eingehender) Zebrastreifenoptik in Klebestreifen, Herr Glaser?

  • ^ Ergänzung:



    weitere abendliche Motive von gestern:


    v Leerfahrt eines Kreuzfahrtliners am Canal Grande :D - (mehr Bilder hierzu später)

  • Promenadenring-West


    Heute berichtet die SäZ (paywalled) über den Sachstand hinter den Kulissen.
    Eingangs des Artikels versteigt sich Schreiberfrau A. Bonß zur Einschätzung, daß "wo sich jetzt entlang der Wallstraße Autos aneinanderreihen, triste Schotterflächen mit Abfall" sind und sich Pfützen bilden, entstünde bis 2020 "Großartiges": ein grünes Band, ein Flanierweg "mit Baumreihen" etc.pp.
    Nun, die alten Parkplatzflächen betreffen mitnichten den Grünring, dem Flanierbereich wird gar eine Baumreihe vorauss. geopfert und dort wo es heute schon schön grün ist, sieht es ebenso kaum trist oder schotterig aus. Wir werden künftig auch nicht "entlang der Wallstrasse" im Grünen flanieren sondern höchstens entlang der Marienstrasse. :D



    Hier die Absicht, aus einer wunderbaren Rasen- und Alleefläche für ca. 3,5 Millionen Euro eine Rasen- und Alleefläche mit Betonanteilen/Einbauten zum machen:
    (eigenes Bild (links) ggü der Visualisierung © Plancontext GmbH Landschaftsarchitektur (rechts))



    der heutige Zustand des Promenadenrings nach zahlreichen Jahren des Anwachsens



    Der einzige derzeit etwas ungepflegte Bereich ist entlang der baustellenseitigen Platanenreste, deren Allee (im Bild zur Rechten) dem Merkur II zum Opfer fallen wird und den man mit geringsten Mitteln nur mal eben herrichten müsste. Das hatte ich kürzlich sogar höchstselbst schon vor. :)


    Im Artikel ist von den Abstimmungsschwierigkeiten die Rede. Zunächst wird aber der Zeitablauf benannt, wonach ab 2018 dieser Bauabschnitt kommen soll, danach allerdings zeitnah ab 2019 und 2020 die Abschnitte Külzring und Ostring. Das wirft natürlich sofort die hochbrisante Frage auf, was am Ostring denn sein soll, existiert doch noch gar kein städtebaulich-verkehrliches Konzept, wo und wie denn hier mal die Ringlage gestaltbar sein wird. Das wiederum korreliert mit einer künftigen Einbindung der Georgsplatzsituation, bis hin zur Einmündungsart auf die Carolabrücke. Was will man da also? Auch dort ist die heutige Situation des Grünbestandes kaum sinnvoll zu manipulieren. Dazu kein Wort in der Zeitung - nungut.


    Am Ring-West hat die Stadt nun noch reichlich Gesprächsbedarf. So meint das Grünflächenamt in Person der Abt.leiterin Frau Eva Meyer, dass eine Umpflanzung der einen Alleereihe wohl nicht möglich sei, so wie die Berliner Planer es vorschlagen. Damit sähe alles schonmal anders aus. Die Stadt bleibt auch auf dem Standpunkt eines Wasserspiels, wobei der Entwurf darauf verzichtete und ein Leserkommentar zu Recht die Wasserspiele vor Centrumgalerie und auf dem Postplatz inkl. Trinkbrunnen bedachte.


    Auf die Kosten für den Bau solchen "Gewässers" sowie eben auch auf dauerhafte Betriebskosten käme es an - oho! Vermutlich will das SPA ein Wasserspiel (vermutlich Kinderfontainchen-Plantschfläche), das ASA aber mangels Betriebsgeldern es nicht. Zu "konservativ und langweilig", findet ein Ortsbeirats-Pirat und sagt "typisch Dresden". Das SPA kontert, es seien ortsfremde Planer dabei gewesen, so der Sieger.
    Im Prinzip unterhielt sich SäZ-Autorin lediglich mit Eva Meyer vom ASA, denn auch die "großflächigen Wiesen" gefallen der Frau - wer sie kennt, sieht hier Kontinuität - nicht. Auch hier sind es wohl die fehlenden Betriebs- bzw. Rasenmäh-Gelder.
    Weitere Unklarheit besteht hinsichtlich weiterer Einbauten, wie erwünschte "Spiel- und Sportgeräte", wobei ein Kommentator auch hier auf den Spielplatz Bastion-Merkur direkt nebenan hinweist. Gibt es Geld für Kunstwerke, oder gar eine Aufstellung von Objekten aus dem Lapidarium?


    Eines weiß Frau Meyer aber schon ganz sicher: es wird kein öffentliches WC geben - oho! Bau und Kosten seien im "städtischen Plan" nicht "vorgesehen". Aha! Die Aufstellung eines Pavillons (Stichwort: Alt-Pinguincafé ? ) hinge auch an einem Investor, welchen es derzeit nicht gibt. Viele Fragen bleiben im Artikel offen, in 2017 sollen konkrete Entwürfe vorgestellt werden.


    mein erneutes Fazit: Das ist ein Riesen-Geldvernichtungsprojekt ohne Sinn und Verstand !
    Lieber Stadtrat, hier sind grob gesehen 3 Millionen in bar abzuschöpfen. Am Besten schon jetzt, wo gerade Haushaltsdebatte ist. Laßt die Grünfläche so wie sie ist und macht nur die nötigen Kleineingriffe wie Anpassung der Marienstrasse oder meintwegen auch ein ebenerdiger Fußweg (sandgeschlämmt? - ist ja Credo vom ASA!) durch die Grünfläche. Alles andere ist blanker Geldrausschmiß und ist sichtlich in keinster Weise - wie sagt man so schön: - vermittelbar.

  • Wenn ich schon von "Umpflanzung einer Alleenreihe" lese, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Selbst wenn solche Ideen vernünftigerweise nicht umgesetzt werden, zeigt das doch welche Köpfe hinter diesem Projekt stehen.
    Und selbst mit solch abstrusen Umpflanzungsideen sehe ich absolut nichts wofür man 3.5 Millionen Euro ausgeben müsste, wenn man schon davon ausgeht an dieser Stelle unbedingt eine Möglichkeit zum flanieren haben zu müssen (was soll ich da sehen, alte und neue Blocks?). Und Wasserspiele sieht man in grüner Umgebung nicht grundlos so selten. Wenn man die nicht mindestens einmal die Woche reinigen möchte (oder jemanden dafür bezahlen möchte) sollte man von dieser Idee lieber schnell Abstand nehmen.
    Wie wäre es damit die 3.5 Millionen mal in eine gescheite Elbpromenade zu investieren, da gibt es das Wasserspiel sogar kostenlos und es besteht keine Gefahr nur eine 3.5 Millionen Euro teure Hundetoilette zu bauen.


    Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ärgert es mich.

  • Merkur Uno - update vom Schiffsdeck







    Also ich weiß noch nicht. Vor Ort hatte ich es mir schlimmer vorgestellt. Vielleicht unterliegt man Gewöhnungsprozessen. Aber völlig unpassend wirkt der Klops nicht, er scheint mit der Platte und den Bauten um den Dippser Platz zu vermitteln. Der schlichte Bau wirkt wie ein weiterer Baustein, in eben seinem speziellen Umfeld, als gehöre er gar dazu. Ich warte erstmal ab, bis dann alles fertig ist und sich erstes Leben im WhiteCube-Knusperhäusle zeigt.

  • Denke mit einem anderen dunkleren und etwas transparenteren Glas würde es schon deutlich hochwertiger wirken. So sieht es leicht nach Plastik Barbie-Strandhaus aus. Immerhin ist es durch die Glaselemente nicht komplett langweilig.

  • Zum Dippser Platz passt es ganz gut, find ich auch. Aber mal schauen wie der Bau dann neben der restlichen Merkur-Bebauung aussieht. Das kann ich mir nicht so richtig vorstellen.

  • ... als wäre die Prager Zeile Mutter geworden. Auf diese Art von Dresdner Babyboom kann ich aber gern verzichten!


    Irgendwie wirkt das Gebäude doch sehr brutal und wären die Brüstungen aus Waschbeton, so wäre die Assoziation zu einem 70er-Jahre-Wohnblock perfekt.


    Unschön ist das Verhältnis aus Brüstungshöhe und Zwischenraum, das durch den reichlichen Überstand der Brüstung des darüberliegenden Geschosses bis weit in den darunterliegen Balkon erzeugt wird. Auch scheint diese "Hängebrüstung" noch unter die Oberkanten der Tür- und Fensterelemente zu reichen. Ist die Helligkeit der Räume denn dort so, wie man dies vom Neubau erwarten kann?


    Das hätte man konstruktiv-gestalterisch besser oder einfach ganz anders lösen müssen.


    Und aus Fußgängerperspektive wirkt der Bereich unter den Balkondecken durch den Überstand extrem verschattet, ein bisschen gruselig und abweisend.


    Angesichts der Preise, die dort verlangt werden, sollte ein Gebäude m.E. nicht die Ausstrahlung von sozialem Wohnungsbau haben. Auch wenn die Brüstungen massiv sind, so wirkt es aus einiger Entfernung auch aufgrund der Fugen so, als hätte man einfach Kunststoffplatten angeschraubt. Bäh.


    Und ein Zusammenspiel kann ich bestenfalls mit der Platte oder der für die Bewertung eher irrelavanten, weil recht weit entfernten, Centrum-Galerie erkennen. Wie so üblich, die Platte als Maßstab. Das letzte Bild mit der Wallstraßenbebauung im Hintergrund, die dem Neubau immerhin am nächsten steht, zeigt doch recht deutlich die Diskrepanz zwischen den Stilen und ich finde nicht, dass sich hier ein ansprechendes Ensemble aus "alt" und "modern" ergibt.


    Ich hatte mir an dieser Stelle eher so etwas wie Wiessner´s Hafenstraßen-Eck erträumt, deshalb bin ich so maßlos enttäuscht, auch wenn der Bau sicherlich nicht zu den ganz schlechten gehört.

  • Nachsanierung Schauspielhaus (innen) - kurz vor Fertigstellung


    Invest: stolze 11 Mio. Euro vom Eigentümer, dem Freistaat
    davon ca. 6 Mio. in Bühne und Technik
    DNN berichten.


    Mit Abgang des sehr erfolgreichen und beliebten Intendanten Wilfried Schulz und üblicher "Mitnahme" eines Großteils des spielenden Ensembles bei solchen Intendanzwechseln, wirds spannend, denn es erwartet die Dresdner(innen) wohl auch ein weitgehend neubesetztes Ensemble.