Quartier am Tacheles

  • Naja, Platz oder nicht, alles ist wohl besser als die Brache und diese versiffte Ruine. Auf den bisherigen Entwürfen wirken die Gebäude zwar noch etwas sahnetortig, aber mal schauen, wie die Renderings aussehen. Wie wird die Ruine denn in den Neubau einbezogen? Wird hinter dem "Tor" wieder eine Passage entstehen, die dann bis zur neu entstehenden Straße weitergeführt wird?

  • Mir persönlich gefällt die Architektur. Das Spitzhaus erinnert mich besonders an das berühmte in New York...
    Aber was ganz wichtig ist: Hier muss eine besondere Architektur entstehen, damit die Stadt weiter zusammenwächst. Es ist wichtig, dass dieses Stadtteil an den südlicheren Teil der Friedrichstraße Anschluss findet ( also an den Teil der hinter dem Bahnhof Friedrichstraße Richtung Dussmann liegt) , weil die andere Seite weniger populär und beliebt ist. Außerdem muss in Richtung Osten (Hackescher Markt, Jüdische Pädagoge) das Band schließen und nach Westen in Richtung Charite und ich denke dieser Gebäudekomplex hat das Potential dazu, zu einem schönen neuen Stadtviertel zu werden. Natürlich müssen ebenfalls andere Gebäude und Komplexe sich dem anpassen, aber im prinzip entsteht hier eine große chance. Was die Straße attraktiv machen würde und wofür ich mich einsetzten will, ist ein Walk of Fame Berlin, der zum Beispiel in dieser Promenade beginnen könnte und dann südlich der Friedrichstraße verläuft. Somit würde das Gebiet zusätzlich attraktiv, allein schon wegen der Masse an Theatern die in der Gegend ansässig sind...ich zähle mindestens 10...die mir spontan einfallen... Dann wird ein richtiges attraktives Kunstviertel daraus. Was haltet ihr davon? So ein Walk of Fame war ja schon eigentlich 2006 am Potsdamer geplant..wurde nix draus. Wann könnte es mit dem Baustart eigentlich anfangen?

  • berlin Fan


    Ich persönlich denke nicht, dass die Architektur nichtssagend ist. Besonders die Verglasungen und die ganzen Türmchen und die Fassade gefällt mir sehr gut. Es erinnert ein wenig dasAdlon Hotel. Also ich denke einfach, dass Berlin so ein Viertel benötigt , damit es in Schwung kommt.
    Klar wirkt es unruhig, weil es ja auch nicht parralel dem Straßenverlauf ist, aber auch das find ich mal toll, vom geraden und schnörkellosen abzuweichen.

  • Viertel um Tacheles

    Möchte die ganze und imponierende Friderichstadtpassagen (FSP) rekonstruiert sehen und dazu einen Entwurf was weniger "Amerikanisch" ist (wie der Entwurf doch augt: könnte auch in Las Vegas stehen......


    Diese US Architektur ist aber wesentlich besser gelungen dann manche Architektur der letzte 60 Jahren. Berlin ist damit versaut worden. Schade.
    Berlin war damals "gross" und sehr urban. Alles was danach gebaut wurde ist nicht so "gross", eher falch oder mittelmässig.


    Berlin hat es nötig und ist es wert das so einer Entwurf wieder alt Berlinerische Grosstadtatmosphäre hat. Die FSP hat schon die alt Berliner Fassaden und Kuppel.... was dazu gebaut wird soll auch (endlich) mehr vom alten Berlin zeigen.


    Schau selber mal nach das Riesenunterschied zwischen helle nüchterne New Yorker (rasterfassaden ohne Abwechslung) ) Bauten und die viel schönere wärmere und viel abwechslungsreichere Pariser Fassaden und Bauten.
    Paris hat doch wirklich das was Berlin heute nicht mehr hat......


    Für das Vorkriegs Berlin gelten auch so bestimmte Architektur Merkmale. Gerade das fehlte die letzte 50 Jahren an so vielen "unberlinerische" Neubauten. Die könnten auch in die Niederlanden, China, Russland oder Hong Kong stehen.


    Verlust and wertvolle Identität und ein unpersönlicher Welt.

  • An dem Entwurf ist viel amerikanisch.


    Die Sockelgliederung, der kitschige Brunnen, sie karomäßige Straßenpflasterung, die ganzen Erker und Türmchen, die Farb-/Materialwahl...


    Aber so ein harmonisches Ensemble täte der Stadt auch gut. Vielleicht wär das was für amerikanische Touristen. Die fühlen sich dort bestimmt zuhause!

  • @ LeFay


    Ich denke, das das dann nicht nur was für Amerikaner ist, sondern für alle!
    Wie in allen anderen Städten sind Stadtteile mir besonderer Architektur ein Magnetpunkt und wenn in Berlin dieses Ensemble so entsteht wie geplant und außerdem die rundherumliegende Infrastruktur verbessert und angepasst wird, dann sehe ich keinen Grund zu glauben warum diese Gebäude kein Anziehungspunkt werden sollten. Ich denke auch, dass sich viele Menschen für die Wohnungen dort interessieren würden.

  • Der von PhilipK verlinkte Artikel besagt, daß die Fundus-Gruppe, der das Gebiet gehört, nicht gerade finanzstark ist. Andererseits gehört denen auch das Adlon und ich kann mir nicht vorstellen, daß es so einfach war, das Adlon zu finanzieren. Und wenn dort genug Rendite rausspringt, müßte es doch möglich sein, daß es weitere Investitionen gibt.


    Ich würde, wenn ich Geld hätte, auf jeden Fall eine Wohnung im Johannesviertel kaufen!

  • Naja, wenn ich (und ein paar andere Leute) genügend Geld hätten, würde ich mir noch ein paar ganz andere Wohnungen (in und außerhalb von Berlin) kaufen. :lach:


    Hoffe mal, dass der Entwurf irgendwann (in den nächsten 5 Jahren wäre schön) realisiert wird.

  • Wäre nur die Gefahr, dass sich das Gebäudeensemble zwischen einigen Schandflecken in der Gegend relativ isoliert am Ende sieht. Ich denke da an alte DDR Wohnhäuser oder die Dreispitzpassage oder andere Gebäude in der Nähe.

  • Der von PhilipK verlinkte Artikel besagt, daß die Fundus-Gruppe, der das Gebiet gehört, nicht gerade finanzstark ist. Andererseits gehört denen auch das Adlon und ich kann mir nicht vorstellen, daß es so einfach war, das Adlon zu finanzieren. Und wenn dort genug Rendite rausspringt, müßte es doch möglich sein, daß es weitere Investitionen gibt.


    Naja...die Fundus - Gruppe ist ja diese Immobilienfondsgruppe unter Leitung von von dem bekannten Anno August Jagdfeld (z.B. Heiligendamm, Adlon, Spreebogen Plaza). Renditen werden somit nicht in neue Projekte gesteckt, sondern an die Fondseigner ausgeschüttet.


    Wenn das mit dem Johannisviertel also etwas werden sollte, müsste vorerst ein Fonds aufgesetzt werden und Geld eingesammelt werden. Meines Wissens nach ist das bisher nicht der Fall.

  • laut welt.de soll es hier ab januar 2009 losgehen.
    gebaut wird weiterhin nach dem masterplan von dpz in dreijähriger bauzeit. die hackeschen höfe sollen für die zwei aufeinanderfolgenden "tacheles-höfe" pate stehen. geplant sind ein 5-sterne hotel, ein zehnstöckiger wohnturm, büro- und einzelhandelsflächen und gastronomie.

  • Wenn dieses Projekt gebaut ist, verspreche ich wöchentliche Updates. ;)
    Mal im Ernst: Falls das Quartier am Tacheles wirklich nach diesen Plänen bebaut wird, wäre ich hin und weg.
    M.E. nach eines der gelungensten Ensembles der letzten paar Jahre in Berlin. Aber warten wir lieber ab, bevor dann doch alles anders kommt.

  • Wenn dieses Projekt gebaut ist, verspreche ich wöchentliche Updates. ;)


    Wohnst du dort? :D


    Bin mal gespannt, ob es da wirklich mal losgeht. Auch wenn ich manches in dem Welt-Artikel schon anderswo gelesen habe - das Publikationsdatum 1.4. macht mich immer etwas skeptisch...

  • Das Projekt gefällt mir, das einzig Problematische sehe ich darin, das mit dem Tacheles wieder ein Stück Berlin verschwindet. So was wie das Tacheles ist dann doch schon einzigartig...

  • Hmm, im Morgenpost-Artikel sprechen sie von 24.500 qm Wohnfläche, 34.500 qm Büros und 17.000 qm Einzelhandel und Hotel (=76.000 qm)


    Bei DZP steht allerdings: 19.000 Einzelhandel, 28.000 qm Büro, 19.000 qm Hotel und 38.000 qm Wohnungen (=104.000 qm).


    Ob es dann bei den alten Planungen bleibt? Mehr Gewerbe, weniger Wohnungen, Einzelhandel und Hotel, ob das der Lebendigkeit zuträglich ist? Und woher wollen die jetzt das Geld haben?


    Jedenfalls wäre es wirklich gut, wenn endlich gebaut würde. Aber in der Immobilienkrise glaub ich das noch nicht so ganz. Vielleicht ein reiche Investoren aus dem Osten? ;)

  • Das Pojekt sieht tatsächlich sehr ansehnlich aus. :daumen: Die Pläne scheinen ja noch aus dem Jahr 2000 zu sein.


    Es steht wohl zu befürchten, dass hier ähnlich wie beim Spittelmarkt am Ende wieder nur geglättete Renditekästen entstehen, auf denen man die Ähnlichkeit zur Planung höchsten noch erahnen kann. Mal sehen obs bei der Räumung des Tacheles dann Straßenschlachten gibt...