Leipzig: Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Auch ich kann dem "Hochhäuschen" am Nordostende der Neubebauung nicht viel abgewinnen, würde eher dafür plädieren, die Randbebauung an dieser Ecke in der üblichen (oder leicht gesteigerten) Höhe abzuschrägen, um eien Übergang zu schaffen zwischen dem zurückgesetzten Rossplatz-Riegel und der westlichen Fortsetzung. Die Planung sollte das Ziel verfolgen, eine integrierende Verbindung zwischen dem Bestand und den neuen Blocks zu schaffen.

  • [...]
    Für nen Literaturtip währe ich sehr dankbar.


    Dem komme ich gerne nach:


    Tesch, Joachim (Hrsg.): Bauen in Leipzig 1945 - 1990. Leipzig, 2003
    -> meines Wissens bisher die ausführlichste und kompakteste Darstellung überhaupt


    Stadtgeschichtliches Museum Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Verwundungen - 50 Jahre nach der Zerstörung von Leipzig (Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung). Leipzig, 1993
    -> hier vor allem das Kapitel "Stadtplanung und Wiederaufbau nach 1945" von Prof. Thomas Topfstedt


    und dann vor allem als zeitgenössische Quelle die entsprechenden Artikel aus der "Deutschen Architketur" http://de.wikipedia.org/wiki/A…der_DDR_%28Zeitschrift%29

  • ... oder benötigt spezifische Gründungsarbeiten die laut Kalkulation der Stadt 2-4Mio Euro mehr kosten.
    Da alle entwürfe den schönen Dudler-Ausgang auch noch überbauen wollen, sind sie dadurch extra unwirtschaftlich.

    Naja, seit wann spielt Geld bei solchen Projekten eine Rolle? :D Und wenn wir uns an der komischen Kirche gegenüber einen neuen Fußweg für 'ne halbe Million leisten können, dürfte es doch auch kein Problem sein, den Tunnel nochmal aufzubuddeln... :


    Ich meine die aus den 50er Jahren, von der der gerundete Baukörper am Rossmanrkt zeugt. Meines Wissens gab es damals ein Konzept, in dieser neobarocken Architektursprache den ganzen Ring neu zu bebauen. Ich nehme an, dass der Rossmarktbau nach jenem Konzept in westlicher Richtung eine Fortsetzung finden sollte, die dem Khorami-Vorschlag ähnlich war.

    Also auch in den 50ern veränderten sich die Pläne und "Architektursprachen", wie man an den nachfolgenden Bauten sehen kann.


    Hier ein Plan von 1952:




    und Entwürfe von 1955 (leider nur in schlechter Bildqualität):



    Anschluss an das Ring-Cafe-Haus auf der anderen Seite, das Hochhaus in etwa an der Stelle vom Bowling-Museum, der Flachbau dann anschließend an der Ostseite des Platzes, etwas anders als auf dem Plan von 52.



    Zu Hugo-Ritter gibt einiges, aber ich kenne keine Literatur welche die Nachkriegssituation beschreibt geschweige denn Dokumentiert.
    Für nen Literaturtip währe ich sehr dankbar.

    Hmm... also in Bezug auf Leipzig fällt mir dieses Buch ein:
    Bauen für die Ewigkeit:
    Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren
    von Birk Engmann
    gibts vereinzelt noch im Handel.
    Es hat 2 Teile, zunächst ein Überblick über die Entwicklung der Monumentalarchitektur, insbesondere in ihrer stalinistischen Ausprägung,
    dann die Entwicklung in Leipzig so etwa bis zum Beginn der industriellen Plattenbauweise. Manchmal etwas eigenwilliger Schreibstil, trotzdem fand ich's ganz gut.


    und zur DDR:
    Architektur und Städtebau der DDR:
    Bd. 1: OSTKREUZ Personen, Pläne, Perspektiven /
    Bd. 2: AUFBAU Städte, Themen, Dokumente
    von Werner Durth u.a.
    2 fette Bände, in denen Leipzig aber nur sehr stiefmütterlich behandelt wird, hauptsächlich Berlin, Dresden, Magdeburg usw., das dann aber sehr ausführlich und reich bebildert.

  • Vielen Dank für die Buchtipps.


    Das interessante an dem Plan von 52 ist ja das der Block ähnlich dem heutigen einen engeren eingezogenen Turm haben sollte.
    Back to the Roots.
    Interressant ist auch das die Fassadenentwürfe deutlich kitscher ausfallen als das Ringcafe.

  • Vielen Dank für die Buchtipps.


    Das interessante an dem Plan von 52 ist ja das der Block ähnlich dem heutigen einen engeren eingezogenen Turm haben sollte.
    Back to the Roots.
    Interressant ist auch das die Fassadenentwürfe deutlich kitscher ausfallen als das Ringcafe.

    Deshalb wurden sie auch flugs nochmal überarbeitet... :D



    Entwurf von 1956 (gleicher Standort wie 55).


    Hier noch eine Alternative für's Ring-Café von 53:



    Abgelehnt! Bemerkenswert die Umdekorierung des Europa-Hauses.


    Und auf der anderen Seite hat man sich so etwas ausgemalt:



    Ostseite vom Karli-Marxi-Platzi, 1958.


    Wie kommt es zu deinem Interesse für gerade diese Zeit?



    Hier eine etwas andere Perspektive auf das Stadt-Modell:



    Daran wurde seit dem Start dieses Themas noch'n bisschen rumgebastelt.
    Leider nach wie vor ein stadtplanerisches Desaster. :nono:

  • Leider nach wie vor ein stadtplanerisches Desaster.


    Sah ich am anfang auch so, aber inzwischen muss ich sagen das der B-Plan oder eine konfiguration dessen recht viel ausshält.


  • Zwischennutzung des WLP

    Der Stadtrat hat sich jetzt, auf Antrag der Grünen, dazu entschieden die Flächen am WLP als variabele Veranstaltungsfläche zwischenzunutzen. Hierzu werden ab September '15 200000€ in neue Bäume, Wege, Poller und Fahrradbügel investiert. Erste Veranstaltungen währen laut LIZ dann 2016 möglich.


    Artikel von Heute: http://www.l-iz.de/politik/lei…-der-moeglichkeiten-85309


    Vielleicht führe ich das nachher noch ein bisschen mehr aus, jetzt geh ich erst mal die Sonne genießen :):):)

    Einmal editiert, zuletzt von lechaza ()

  • Wozu sollen für eine temporäre Nutzung Bäume gepflanzt werden, wenn sie später wieder gerodet werden?


    Ist mir auch nicht 100%ig klar, jedenfalls sollen Baumpflanzungen verhindern dass "der Bereich S-Bahn-Station illegal befahren wird" :confused: Also vermutlich gehts da um eine Ecke die auf jeden Fall nicht Bebaut werden soll, zum Beispiel Ecke Markthallenstraße/Brüderstraße.....


    Ja gut, abgesehen davon wird nochmal auf den abgelehnten Antrag der FDP eingegangen, die nicht verstehen kann was an ihren Vorschlag dort einen Parkplatz hinzupflastern auszusetzen sein soll :bash:

  • ^ Wer in einer Großstadt wie Leipzig mit solchen Plakaten auf Wählerfang geht, der macht sich eben auch für einen Mega-Parkplatz am Rande der Innenstadt stark.


    Wenn es nach mir ginge, würde ich den Platz in seiner Tristheit so belassen wie er ist, um eine Bebauung voranzutreiben statt Fakten für einen "Markt der Möglichkeiten" zu schaffen.

  • Ganz deiner Meinung. Wandelt man das Ding jetzt in eine halbwegs passable Grünanlage, kann man einen drauf lassen, dass später welche angerammelt kommen, um diesen "Freiraum" zu erhalten.

  • Ganz deiner Meinung. Wandelt man das Ding jetzt in eine halbwegs passable Grünanlage, kann man einen drauf lassen, dass später welche angerammelt kommen, um diesen "Freiraum" zu erhalten.


    Genau so wird es auch kommen. :daumen: Ich bin zwar dafür, den Platz für verschiedene Sachen zu nutzen, bissel Wildwuchs und Sträucher roden und die sinnlose Zaunanlage beseitigen, mehr aber auch nicht. Man gewöhnt sich dann an den Zustand und die Stadt Leipzig hat sich ein Eigentor geschossen. :Nieder:

  • Ich bin anderer Meinung, da ich hoffe, dass eine Nutzung der Fläche bzw. überhaupt erst einmal ein mögliches Betreten diese wieder stärker in das öffentliche Gedächtnis der Stadt zurückholt und es dann im besten Falle auch die gesellschaftliche Debatte darüber befruchtet, was künftig mit der Fläche geschehen soll.


    Ich bin deutlich für eine Bebauung, aber da die Fläche überwiegend im Besitz der Stadt ist, unter Beachtung gesamtstädtischer Ziele und nicht allein nach Wünschen und Vorstellungen bestimmter Investoren. Dies würde z.B. neben der Markthalle, die ich für durchaus sinnvoll halte, das "Stadtquartier mit Hochschuleinrichtungen" beinhalten, wie es bei dem "Strategiekonzept erweiterte Innenstadt" im Rahmen eines koopstadt-Workshop vom 9. bis 10. Juli 2014 vorgeschlagen wurde.



    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=459438


    Es sollen wohl bereits Gespräche mit dem derzeit noch in Paunsdorf versauerndem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL - http://www.ifl-leipzig.de/ ) geführt werden. Das IfL ist das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland. Derzeit hat das Institut etwa 75 Beschäftigte und einen Jahresetat von 4,3 Mio. Euro zuzüglich im Wettbewerb eingeworbener Forschungsmittel in Höhe von etwa 2,3 Mio. Euro.


    Wichtig sind Wohnungen für die wachsende Stadt, am besten (deutlich) mehr als die derzeit vorgeschlagenen 20 Prozent wie innerhalb des Ringes. Ein weiteres Hotel halte ich für überflüssig. Dabei sollte, da es sich um kommunalen Besitz handelt, nicht nur Luxuswohnungen für perspektivisch 12 bis 15 Euro oder mehr Kaltmiete/m² entstehen, sondern auch ein beträchtlicher Anteil kleinerer Wohnungen für Geringverdiener_innen, zu denen Studierende oder Wissenschaftler_innen am Beginn, in der Mitte und am Ende ihrer der Laufbahn gehören können, aber auch die oft genannte Bahnfahrerin oder Krankenschwester.


    Wenn die künftigen Nutzungen den meisten Leipziger_innen für sinnvoll erscheinen, wird der Widerstand gegen eine Bebauung hoffentlich kleiner. Wenn aber dort wie bisher nur über die mögliche Anordnung von Baumassen diskutiert wird und die künftige Nutzung offen bleibt oder sogar zu vermuten ist, dass Büros für irgendwen und Wohnungen im gehobenen Segment entstehen sollen, dann kann ich die Ansicht nachvollziehen oder ihr sogar zustimmen, dass dann eine Freifläche besser ist. Und wenn letzteres auch nach einer intensiven Debatte über die Bedürfnisse einer wachsenden Stadt der erklärte Wille einer Mehrheit der Stadtgesellschaft sein sollte, der sich in öffentlichen Diskussionen oder sogar in Abstimmungen artikuliert, dann ist es genau so. Und dann sollte er vor allem auf einem städtischen Grundstück auch umgesetzt werden.


    Hinsichtlich der konkurrierenden Bedürfnisse Freifläche und Veranstaltungsflächen auf der einen und auf der anderes Seite Bebauung mit Wissenschaftseinrichtungen, Wohnungen und Einzelhandel und mit Hinblick auf die technischen Herausforderungen zur Überbauung des Citytunnels und seines von Max Dudler entworfenen Ausganges halte ich im Moment die von der Stadtverwaltung präferierte, aber überarbeitete und angepaßte Variante "Esplanade" von Ingo Andreas Wolf (Leipzig) und Petr Pelcák (Brno) für besser als die Widerherstellung des deutlich kleineren ehemaligen Königsplatzes, wie ihn etwa das Stadtforum vorschlägt.


    Ich wäre dafür, mal jeweils z.B. zwei Wochen auf dem "Markt der Möglichkeiten" die jeweiligen Größen der Bauflächen abzustecken und in der Realität sehen, zu können wie groß oder wie klein dann ein Platz werden wird.


    LVZ-Online, 15.04.2015
    Endlich Klarheit für den Leuschnerplatz: Leipzig bekommt "Markt der Möglichkeiten"
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-282989.html

  • "Ein weiteres Hotel halte ich für überflüssig. Dabei sollte, da es sich um kommunalen Besitz handelt, nicht nur Luxuswohnungen für perspektivisch 12 bis 15 Euro oder mehr Kaltmiete/m² entstehen, sondern auch ein beträchtlicher Anteil kleinerer Wohnungen für Geringverdiener_innen, zu denen Studierende oder Wissenschaftler_innen am Beginn, in der Mitte und am Ende ihrer der Laufbahn gehören können, aber auch die oft genannte Bahnfahrerin oder Krankenschwester. "


    Auch wenn ich die Idee positiv sehe, aber so lange die Stadt meint, es gäbe gesamtstädtisch genug Leerstand und zudem kaum Fördermöglichkeiten für sozialen Wohnungsbau vorhanden sind, wird weiterhin unter 7-8 Euro Kaltmiete nichts möglich sein. Das sind schlicht Fakten des Marktes (Baukosten), ohne jede Rendite für den Investor, siehe auch die genossenschaftlichen Neubauten. Und dann fallen Geringverdiener wohl auch in 4 oder 5 Jahren noch raus. Da sie keine Lobby haben, wird sich daran vorerst auch nichts ändern.


    Günstiges Wohnen (für einen Besitzer zu günstig mit teils unter 3 Euro pro qm) gab es in der Windmühlenstraße (LWB), was daraus geworden ist, weiß jeder. Wen die Stadt 500m weiter dann günstige, subventionierte Wohnungen errichtet, ist das für den Steuerzahler nur schwer nachvollziehbar. Alles unter dem Aspekt: KÖNNTE, WÜRDE.

  • Hier geht es ja nicht um heute oder morgen. Bevor dort die ersten Wohnungen beziehbar sind, werden sicherlich noch vier und fünf Jahre oder mehr vergehen. Und wenn die Mietentwicklung so weiter geht wie sie momentan anläuft, dann sind zu dem Zeitpunkt 7-8 Euro Kaltmiete und vergleichweise kleine Wohnungen sehr wahrscheinlich schon wieder günstig und stark nachgefragt, zumal für die unmittelbare Innenstadt. In dem Zeitraum wird es auch in Sachsen wieder Förderprogramme für sozialen Wohnungsbau und neue Belegungsbindungen geben, zumal auch in Dresden dafür die Stimmen lauter werden.


    Die Flächen gehören der Stadt, es fallen keine Kosten für den Erwerb an. Es gibt eine kommunale Wohnungsgesellschaft, die auch nicht mit jedem Einzelprojekt Profit erwirtschaften muß. Es gibt die Möglichkeit, über Einzelhandelsmieten in den Erdgeschossen und die Büros querzufinanzieren. ... Wenn es unter den optimalen Bedingungen wie städtisches Grundeigentum, hohes gesellschaftliches Interesse an dem Projekt und angestrebte Mischnutzung und damit Möglichkeiten der Querfinanzierung nicht gelingen sollte, mittelfristig auch für untere und mittlere Einkommensgruppen neue Wohnungen zu bauen - ich rede hier nicht (nur) von Transferleistungsempfänger_innen - , dann können wir die Stadt gleich dichtmachen oder mit dem Siemens-Lufthaken versetzen und an München angliedern.


    Es wird sicherlich noch mal an anderer Stelle angesprochen werden, aber da ich oben daran anknüpfe.


    Durchschnitt der Kaltmieten im Bestand in der Gesamtstadt:
    2013: 5,08 Euro/m² - http://www.leipzig.de/buergers…frontend_push&docID=38983
    2014: 5,38 Euro/m² - http://www.leipzig.de/buergers…frontend_push&docID=43876
    Steigerung um 6 Prozent innerhalb eines Jahres.


    Durchschnittliche Angebots-Kaltmiete laut http://www.immobilienscout24.d…m-sued/mietwohnungen.html :


    Zentrum-Süd: 6,90 Euro/m², was einer Mietpreisentwicklung von +11% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es werden derzeit 142 Mietwohnungen angeboten
    Zentrum-Südost: 6,00 Euro/m², was einer Mietpreisentwicklung von +5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es werden derzeit 241 Mietwohnungen angeboten
    Südvorstadt: 6,40 Euro/m², was einer Mietpreisentwicklung von +3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es werden derzeit 180 Mietwohnungen angeboten.
    Zentrum: 7,20 Euro/m², was einer Mietpreisentwicklung von +5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es werden derzeit 61 Mietwohnungen angeboten.


    In ganz Leipzig werden derzeit 5996 Mietwohnungen angeboten. Die durchschnittliche Kaltmiete beträgt 5,50 Euro/m², was einer Mietpreisentwicklung von +6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

  • Die Flächen gehören der Stadt, es fallen keine Kosten für den Erwerb an. Es gibt eine kommunale Wohnungsgesellschaft, die auch nicht mit jedem Einzelprojekt Profit erwirtschaften muß.


    Na da wird sich die gerade dem Tode entronnene LWB aber freuen, wenn sie das nächste Finanzierungsgrab aufgehuckt bekommt. Die soll erstmal ihren hässlichen neuen Hauptsitz fertigstellen und beziehen, bevor man schon die nächsten Projekte überhilft.


    Ich halte es für schwer vermittelbar, wenn dort kommunales Subventionswohnen durchgesetzt wird. Die daraus entstehende architektonische Qualität ist aufgrund der Kostenanforderungen eher mäßig und verschandelt im Zweifel den letzten großen Innenstadtplatz.
    Ein hohes gesellschaftliches Interesse unterstelle ich mal nicht. Die öffentliche Beteiligung an solchen Projekten ist jenseits der immer gleichen linken oder öffentlich subventionierten Sozialakteure überschaubar und einseitig. Es wird hier keine Wohnungen geben, die sich dem Marktpreisgeschehen entziehen. Das heisst, hier wird es Einzelhandel geben sowie eine bestenfalls anteilige Wohnnutzung im mittleren bis hohen Preissegment. Anders ist die geforderte architektonische Platzqualität nicht darstellbar. Überdies ist die Stadt für Etablierung solcher marktferner Biotope zu klamm.

  • Warum sollte das für die LWB ein "Finanzierungsgrab" werden, für private Investoren, bei denen der Kaufpreis noch hinzukommt, aber ein Bombengeschäft?


    Das Instrument Architekturwettbewerb (nicht nur Fassadenwettbewerb) ist Dir bekannt? Natürlich sollte das dann besser laufen als am Wintergartenhochhaus. http://www.deutsches-architekt…rum/showthread.php?t=9244 Dort ist die Fertigstellung für Herbst bzw. Ende 2015 geplant, bis dahin haben die Bäumchen auf dem Leuschner-Platz noch nicht mal angewurzelt.


    Wenn die Stadtgesellschaft in erster Linie über den Stadtrat weiterhin Einfluß auf die Planungen und das Baugeschehen nehmen will, warum sollte sie dann nicht ihre eigene Tochter bauen lassen?

  • Hier eine etwas andere Perspektive auf das Stadt-Modell:




    Ich habe die Beiträge hier zu dem Thema interessiert gelesen und beim Betrachten der Entwürfe kamen mir immer wieder (vielleicht total unbrauchbare) Ideen...
    Zugegeben, ich bin nur Landvermesser, kein Architekt, kein Stadtplaner, also fehlen mir sicher diverse Voraussetzungen für den "richtigen Blick".


    Ich versuch trotzdem mal als Ex-"Bürger" dieser Stadt (der aber immer noch fast täglich diesen Platz frequentiert) eine meiner Ideen in Worte zu fassen:


    Ich habe mir zuerst die Straßenachsen der bestehenden Zufahrtsstraßen angeschaut. Da kam mir der Gedanke, die Windmühlenstraße nach der Grünewaldstraße in dem bestehenden leichten Bogen parallel zum S-Bahntunnel weiter bis zum Ring zu führen. Dort könnte sie in einer neu zu gestaltenden Kreuzung in den Ring münden.
    Somit würde sie als Hauptverkehrsachse relativ gerade von der Straße des 18. Oktober 1813 (also von Südosten her) über den Bayerischen Platz bis hin zum Ring führen. Man müsste nicht unbedingt mehr über die Grünewaldstraße zum Ring oder über die unglückliche (abgeknickte) Straßenführung in Richtung Peterssteinweg fahren.
    Mir ist auch klar, dass man damit den (recht freien) Wilhelm-Leuschner-Platz zerschneidet.
    Daher noch weitere Ideen: da man ja gern (zumindest mutmaße ich das auf Grund der Umgestaltung der Karl-Liebknecht-Straße) den Autoverkehr in der Karli mindern möchte, könnte man ja auch darüber nachdenken (ja, ich wage es auszusprechen!), den Peterssteinweg vom Autoverkehr ganz zu befreien (Jehova!). Leider habe ich noch keine Idee für die Straßenbahnführung... Da ist eben noch der Haken an meinen Gedanken, sonst würde nämlich dort ein dem früheren Königsplatz ähnlich großer freier Platz vor dem neuen Trinitatis-Bunker entstehen. Diesen könnte man frei als begrünten Platz mit Brunnen, Parkbänken etc. gestalten. Er würde als Vorplatz freie Sicht auf Kirche und Stadtbibliothek gewähren.


    Die Grünewaldstraße müsste dann auch nicht mehr so viel Individualverkehr aufnehmen (da mit Sicherheit die meisten Autofahrer die ziemlich geradlinig geführte Windmühlenstraße nutzen würden) und könnte verschmälert werden. Eventuell könnte man sogar die Straßenbahn auch entlang der Windmühlenstraße auf den Ring führen, damit diese Verkehrsachse noch mehr entlasten. Somit braucht diese Straße noch weniger Raum und würde diesen für Bebauung freimachen.
    Man könnte überlegen, die jetzt geplante Bebauung weiter nach Osten zu verschieben, um damit entweder mehr Platz für eine Freifläche westlich der Bebauung zu schaffen (Marktflächen, Eventflächen oder einfach nur freier oder begrünter Platz) und somit einen optisch homogenen Zusammenhang zwischen der östlichen Leplay- und Brüderstraße zu den geplanten westlichen Enden beider Straßen zu schaffen. Oder man bekommt einfach etwas mehr Fläche für eine Bebauung.


    Das unter Denkmalschutz stehende Bowlingzentrum sollte wieder eine Nutzung erfahren, würde den Platz sicher beleben.


    Ich habe mal versucht, das irgendwie zu skizzieren (bitte lacht nicht über meine Malprogrammkünste!):


    https://lh5.googleusercontent.…594-h806-no/leuschner.jpg


    Gelb: Straßenführung
    Schwarz: Straßenbahn
    Orange: geplante Bebauung
    Rosa: Bowlingzentrum
    Weiß: Freiplätze



    Vorteile:
    Die bereits breit als Allee gestaltete Windmühlenstraße müsste nicht mehr in einer verkehrstechnisch etwas irren Führung "enden", sondern könnte auch als Sichtachse zum Neuen Rathaus und der Trinitatiskirche von Südosten her fungieren.
    Die Stadtbibliothek und die Trinitatiskirche bekämen einen großen Vorplatz, der auch vom Peterssteinweg (verkehrsberuhigt) erschlossen werden könnte.
    Die bereits bestehende Bebauung an der Grünewaldstraße (mit ihren Ladengeschäften) könnte durch eine ebenbürtige gegenüberliegende Bebauung aufgewertet werden, wenn beide Straßenseiten etwas näher zusammenrücken und trennender Autoverkehr zwischen beiden dezimiert wird.


    Leider habe ich keine Lösung für eine alternative Straßenbahnführung im Peterssteinweg gefunden, und ich weiß, wenn diese den Platz vor der Trinitatiskirche passiert, ist die beruhigte Vorplatzwirkung dahin.


    Diese Gedankengänge sind weder von Flurstücks- und Kostenfragen beeinflusst, ich habe einfach mal meiner laienhaften Kreativität freien Lauf gelassen.


    Was meint ihr dazu?

    Einmal editiert, zuletzt von Minifahrer ()

  • ...
    Leider habe ich keine Lösung für eine alternative Straßenbahnführung im Peterssteinweg gefunden, und ich weiß, wenn diese den Platz vor der Trinitatiskirche passiert, ist die beruhigte Vorplatzwirkung dahin.
    ...


    Wie in etlichen europäischen Städten realisiert, können Straßenbahnen auch durch verkehrsberuhigte, vulgo: Fußgängerzonen führen. Warum nicht auch über Fußgängern vorbehaltene Plätze wie im benachbarten Halle am Marktplatz?


    Leider will die Stadt Leipzig die Gegend jetzt zu einer Art temporärer Kleinmesse degradieren, anstatt, wie Cowboy so schön insistierte, die Ödnis als Beschleuniger für eine echte Entwicklung zu belassen .... :nono:

  • Sperrzone Wilhelm-Leuschner-Platz


    Ich habe mich mal hinter dem grünen Zaun, hinter dem roten Baustellenzaun und hinter dem frei zugänglichen Sträucher- und Baumstreifen gewagt, um diese Fotos zu machen >>



    Blick auf den Wilhelm-Leuschner-Platz mit den Markierungen des ehemaligen Parkplatzes.



    Ehemaliger Gehweg am Leuschnerplatz.



    In Richtung Grünewaldstraße.




    Verkehrsinsel der Aus- und Einfahrt auf den Parkplatz bzw. ins Parkhaus.




    Wenn jetzt hier eine Sitzbank wäre... ein schöner Ausblick! :daumen:



    Abgesehen von dieser Panorama-Ansicht.



    Geniale Zäune weisen den Weg zum Platz... sollen dies aber nicht tut.


    Die einen oder anderen Relikte aus vergangenen Zeiten sind noch zu finden.