Welches Hotelprojekt am Opernplatz?

  • Hier nun die Scans der Entwürfe aus den Printausgaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 3.5.2005 und aus der Frankfurter Neuen Presse, 3.2.2005


    Ich möchte beginnen mit dem relativ modern wirkenden Entwurf der Frankfurter Architekten Kalmbacher und Ludwig für die mainzer Feuring Gruppe, besonders interessant dabei die rückversetzten oberen Geschosse:



    Ansicht von der Hochstrasse:



    Fortfahren möchte ich mit dem Entwurf von Dieter Köhler der für die Frankfurter Hotelimmobilien ( FHI ).
    Dieser Entwurf zeichnet sich durch 2 Gesicher aus, auf der Seite der alten Oper eine Sandsteinfassade mit Kupferdach, im Norden eine Glasfassade.



    Ansicht von der Hochstrasse:



    Weiter geht es mit dem Entwurf von Architekt Landes für die Hochtief-Projektentwicklung, ein Hauch von "Adlon":



    Erstmals zu sehen der Entwurf von John Seifert aus London, der sich bereits für das Hotel Blue Heaven verantwortlich zeigte, ebenfalls für Hochtief:



    Kommen wir zu einem weiteren Entwurf für Hochtief, diesmal vom Architekturbüro Patzschke, Berlin:



    Hier nun der Entwurf von Braun und Schlockermann, Frankfurt für die Stiller Immobilien ING Real Estate in einer Abend Visualisierung:



    Abschliessend noch einmal die bekannte Visualsierung vom Büro Mäckler Frankfurt im Auftrag der FAAG, Entwicklung Gross und Partner:
    Edit: Laut GJM zeigt dieses Auarell nicht den letzten Stand des Entwurfs, Gross und Partner sei laut FAZ nicht bereit Visualsierungen zur Verfügung zu stellen. Schade.


    Und jetzt bin ich auf Kommentare gespannt:)
    Zusätzlich habe ich mal eine Umfrage anghängt, weil mich interssiert welchen Entwurf die mehrheit favorisiert, wäre also dankbar wenn Ihr abstimmen würdet, danke.

  • Vielen Dank für die Scans!


    Bin eigentlich durchweg positiv überrascht, was die Qualität der Entwürfe betrifft. Allerdings gefallen mir die historisierenden Entwürfe im Schnitt besser: Denn wenn modern, dann bitte richtig modern, und nicht irgendein Kompromiss zwischen historisierenden Materialien und modernen Formen...

  • Finde ich auch. Diese Reminiszenzen öden die Leute allmählich an. Also: Wenn schon denn schon, finde ich.

  • Dann will ich auch einmal meine Favoritenliste, natürlich nur ausgehend von den bisher bekannten Renderings, preisgeben:


    Mein absoluter Favorit ist der Entwurf von Patzschke.
    Er besticht einfach mit seinen wunderschönen klassizistischen Elementen und fügt sich meiner Meinung nach am besten in die vorhandene Gebäudezeile ein, vor allem passt er am besten zum alten Commerzbankbau.


    Mein 2. Favorit wäre der Entwurf von Braun und Schlockermann.
    Bei beiden Entwürfen gefällt mir die hohe Eckbebauung als auch die sehr gelungene und harmonische Einbindung in das sie umgebende Umfeld.


    Der 3. in der Liste wäre der Entwurf von Landes, wobei mir hier die extrem langen Dachgauben nicht gefallen, hier passen die Proportionen nicht so ganz, dennoch 3. Platz.


    Darauf folgend würde mir auch der Mäcklerische Entwurf gut gefallen, allerdings wirkt es noch nicht ganz schlüssig.


    Schlieslich die letzten Entwürfe von Seifert, Köhler und Kalmbacher.
    Der Kalmbacherische Entwurf gefällt mir, aber an dieser Position neben der Oper in dieser Form überhaupt nicht. Auch die offensichtliche Fächerform des Grundrisses halte ich für absolut misslungen.
    Köhler ist mir zu streng und zu schnörkellos. Der Glasanteil an der Hochstrasse stört extrem, schade.
    Seiferts Stil passt nicht nach Frankfurt, gerade das Tonnendach stört mich immens, diese viktorianischen Elemente würden besser nach hamburg passen.

  • Ich hasse es wenn andere schneller sind als ich, zumal ich schon gescannt hatte!


    Also, here are the results of the Wookie Jury:


    Kalmbacher und Ludwig entwickeln das Ambiente eines Ausflugshotels, oder Altenwohnstifts mit Seeblick.
    Gott erspare uns das Am Opernplatz!!!


    Mäcklers Entwurf ist ntürlich nicht so schön gerendert, und ich finde auch die Perspektive der Darstellung unglücklich gewählt, aber so, wie ich ihn dort sehe, gefällt er mir auch nicht besonders.
    Wirkt auf mich uninspiriert, und nimmt sich auch in den Proportionen/Dimensionen unnötig zurück, ohne dabei wenigstens entsprechend Eleganz daraus zu ziehen. Die Fassadengestaltung finde ich zwar nicht unbedingt schlecht, aber würde ich eher einem Flachdachgebäude angemessen finden.


    Für Patschzke gilt was die Darstellung angeht dasselbe wie für Mäckler. Den Großen Wurf erkenne ich da nicht. Kaputtmachen würde er aber wohl auch nichts. Zumindest würde er sich wohl gut in die Häuserzeile zur Opr hin einfügen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.


    Der Entwurf von Michael Landes wäre eigentlich auch ganz gut, wären da nicht diese schrecklichen Dachgauben. ich hoffe, dass wenn dieser Entwurf zum Zug kommt, das dann noch geändert wird.


    Köhler gefällt mir da besser. Schlicht, elegant, unaufdringlich. Allerdings frage ich micht, wie der Glasfassadenteil angeschlossen wird, und ob es nicht auch zur Hochstrasse hin Naturstein hätte sein dürfen.


    John Seifert wäre wohl die Nummer 2 auf meiner Liste, und am meisten kann ich so spontan mit Braun & Schlockermann anfangen.


    P.S.: Was sind denn "Historisierende Materialien" :D :confused:

  • Das ist mir auch schon passiert, Chewbacca, heute habe ich mal abgewartet. Jedenfalls auch von mir vielen Dank für die Scans.


    Meine vorläufige Reihenfolge:


    1. Patzschke
    2. Seifert
    3. Braun & Schlockermann


    Während Patzschke gekonnt das entworfen hat, was von ihm zu erwarten war, ist besonders Seiferts Entwurf eine gelungene Überraschung. Sicherlich der eleganteste Entwurf von allen. Erstaunlich allerdings, wie wenig Geschosse er vorsieht. Braun & Schlockermanns Vorschlag ist ebenfalls sehr gefällig, doch die ewigen Staffelgeschosse gehen mir zur Zeit ziemlich auf den Geist.


    Der Rest fällt dagegen ganz deutlich ab. Mäcklers Entwurf ist eher nichtssagend, der von Landes irgendwie krude und unstimmig. Der Vorschlag von Kalmbacher und Ludwig erinnert an die Kölner Oper und ist etwa ebenso unansehnlich. Dieter Köhlers Entwurf ist aus meiner Sicht der schlechteste, besonders die Fassaden zur Hochstraße sind schrecklich.

  • Die Staffelgeschosse sind an der Stelle aber ein probates Mittel, um die Baumasse unter die dortige Traufhöhe zu verteilen, zumal das Gebäude, wenn ich das richtig sehe, sich ja auch an seiner Nordecke vertikal zurückstaffelt. Wenn dir Staffelgeschosse auf den Geist gehen, dann lass uns lieber woanders ein paar Gebäude mit Staffelgeschossen abreißen! :D


    Bei Seifert habe ich mich anfangs auch über die Anzahl der Stockwerke gewundert, aber wenn man die Gebäudehöhe näher betrachtet, denke ich dass er mit Fenserhöhen über jeweils 2 Geschoße die Geschoßzahl faked. Leider ist das wiederrum etwas , was mir auf den Geist geht, da so etwas immer irgendwie unmaßstäblich wirkt. Riesenbaby sage ich immer dazu. Sonst wäre das vielleicht sogar mein Favorit gewesen.

  • Beim Mäckler-Entwurf gilt es aufzupassen. Das Aquarell zeigt nicht den letzten Stand. Wie die FAZ schreibt, war Groß und Partner nicht bereit, Ansichten zur Verfügung zu stellen. Möglicherweise gibt es da ja noch eine positive Überraschung.

  • Zitat von GJM

    Beim Mäckler-Entwurf gilt es aufzupassen. Das Aquarell zeigt nicht den letzten Stand. Wie die FAZ schreibt, war Groß und Partner nicht bereit, Ansichten zur Verfügung zu stellen.


    Tolle Öffentlichkeitsarbeit. :nono:

  • Chewbacca, beim Seifert-Entwurf könntest du Recht haben mit der Doppelgeschoss- und Riesenbaby-Theorie.


    Dass Staffelgeschosse bei Wahrung der Traufhöhe letztlich die Ausnutzung erhöhen, ist mir schon klar. Dass dies wiederum eine höhere Zahlung an die Stadt erlauben würde, was gleichbedeutend mit verbesserten Chancen in diesem Verfahren sein dürfte, ebenfalls. Aber ein doppelstöckiges Staffelgeschoss, plus eine weitere Staffel, plus Mansarddach ist vielleicht doch ein bisschen viel auf einmal.


    Beim Patzschke-Entwurf vermute ich eine relativ monumentale Nordfassade, wie dieser Vorschlag überhaupt eine erstaunlich hohe Ausnutzung ahnen lässt. Gerade deswegen gefällt mir die der Alten Oper zugewandte Seite mit ihrer (scheinbaren) Kleinteiligkeit als Fortsetzung der bestehenden Altbau-Zeile.


    Na, wenn sich Groß + Partner mit dieser seltsamen Praxis nicht mal selbst ins Knie schießen.

  • Bis auf den Kalmbachentwurf könnte ich mir alle Projekte an dieser Stelle vorstellen. Am beseten gefällt mir jedoch der Entwurf von Braun und Schlockermann (soweit man das von dieser Perspektive beurteilen kann), weil er sich hier anscheinend im Baustil sowie bei Materialien sehr an die Alte Oper (dem alles dominierendem Projekt an diesem Platz) anlehnt.


    Grüße yyyves

  • 1. Patzschke - fügt sich perfekt in die bestehende Altbauhäuserzeile ein. Besticht durch eine selten gewordene Ungezwungenheit, die gelungene Stadtreparatur ausmacht. Detailreich, schön gegliedert, absolut stimmiger Entwurf.


    2. Braun & Schlockermann - auch nicht schlecht. Leider ein bißchen stark gerastert, die Gliederung des Baukörpers zur Alten Oper hin könnte - soweit erkennbar - besser sein.


    3. Seifert - interessanter, sehr schöner Entwurf, passt aber wohl besser nach London als nach Frankfurt.


    Landes - das Dach ist viel zu hoch. Fassadengestaltung langweilig. Müsste dahingehend überarbeitet werden.


    Köhler - krampfig, klobig, langweilig. Man sieht, wie sich der Architekt ob der Vorgaben der Stadt gewunden haben muss. Zur Rückseite musste es natürlich Glas sein. Nix kapiert, setzen, 6!


    Kalmbacher & Ludwig - jetzt muss ich zur Toilette :puke:


    Mäckler - sieht aus wie eine Kopie der Marktgalerie in Leipzig. Unpassend. Überarbeitung dringend notwendig.

  • Meine Reihenfolge:


    1. Seifert
    2. Patzschke
    3. Braun und Schlockermann


    die anderen Entwürfe finde ich furchtbar.

  • 1. Patzschke - fügt sich perfekt in die bestehende Altbauhäuserzeile ein. Besticht durch eine selten gewordene Ungezwungenheit, die gelungene Stadtreparatur ausmacht. Detailreich, schön gegliedert, absolut stimmiger Entwurf.


    Jawohl, habe aus dem selben Grund für Patzschke gestimmt!

  • 1. Patzschke, weil es nicht eine Riesenfassade, sondern 3 kleinere (und vielleicht noch Mal 2-3 zur Hochstr.) sind, ein Mansarddach, verschieden förmige Gauben, ein Türmchen hat. Alles, was ich mag eben! Und weil es eben Patzschke ist :D !


    2. Braun und Schlockermann, jedenfalls, sofern man das bei dieser Darstellung, im Abendlicht, aus dieser Perspektive etc. beurteilen kann...


    3. John Seifert find ich interessant...Aber eben etw. unproportional. Hat irgendwie was von einer Schildkröte...


    Der Rest ist durchschnittlich bzw. langweilig bzw. ein Horror...

  • 1. Patzschke, 2. Braun und Schlockermann - ansonsten finde ich Landes auc sehr gut - aber nicht für diesen Platz neben der Alten Oper

  • 3rdwaves Ausführungen entsprechen in allen Punkten meinen Einschätzungen. Ergo:


    1. Platzschke
    2. Braun und Schlockermann
    3. Landes

  • 1. Landes
    Das dürfte wohl der urbanste von allen Entwürfen sein.


    2. Braun und Schlockerman
    Besonders das rückversetzte oberste Stockwerk und der Rundbogen zeichnen diesen Entwurf aus.


    3. Platzschke
    Passt sich von allen Entwürfen am besten in die Häuserzeile ein. Leider etwas langweilig.

  • Ich schließe mich goschio1 vollkommen an. Der Landes-Entwurf ist meines Erachtens auch einer der markantesten und gefällt mir deshalb so sehr. Frankfurt hat das Problem, dass die "Urbanität" im Kontrast zu den Wolkenkratzern nach Osten hin sehr schnell abfällt. Das auffällige Dach besitzt hier immerhin Wiedererkennungswert und durchaus ästhetisch. Das Fehlen eben dieses Wiedererkennungswertes sowie das fehlende Wahrnehmen als Platzbegrenzung ist meines Erachtens der größte Nachteil der stark historisierenden Entwürfe. Es geht schließlich auch darum den Operplatz einzufassen, gerade im Angesicht der Wolkenkratzer im Westen.

  • 1. Patzscke
    Ergänzt am besten die Gründerzeitliche Häuserzeile und vermittelt Altstadtflair. Passt gut zur alten Oper. Kleinteilige Bebauung.


    2. Seifert
    Sehr traditionell. Fügt sich gut ein. Passt gut zur Oper und den gründerzeitlichen Häusern. Allerdings ist die Fassade teilweise zu monoton. Sehr extravagante Ecklösung.


    3. Braun und Schlockermann
    Nur mit Bedenken, da man offensichtlich bei der Visualisierung gemogelt hat. Diese nächtliche Visiualisierung läßt keinen detailierten Blick auf die Fassade zu. Wahrscheinlich ist die Fassade zu monoton, haessliches Staffelgeschoss und fehlende kleinteilige Gliederung.


    4. Landes


    Legodach, keine profilierte Fassadengestaltung, wirkt billig.


    5. Köhler


    Zu monotone Fassadengestaltung, wirkt billig und einfallslos. Fader Kompromiss und die Glasfassade an der Rückfront ist ein öder Profokationsversuch.


    6. Kalmbacher & Ludwig / Mäckler


    Völlig unpassend!!! Einfach nur zum Kotzen!!! :puke2: :toilet: