Kudamm-Tower auf dem Karstadt-Areal

  • Dieses Gequatsche von "Investorenträumen", "Hanseln mit Geld" oder "akzentuierung von Plätzen" sind eine sehr berlinerische Sicht auf die Dinge.


    Städtebauliche, staatliche Vorgaben sind also egal, wenn das Geld kommt?
    Was würde denn passieren, wenn im Einfamilienhausgebiet in Killesberg ein Grundstückseigentümer plötzlich ein 10-geschossiges Wohnhaus bauen würde?


    Sind dann in Stuttgart alle begeistert ob der tollen Investition? Das Prinzip ist doch wohl das selbe.

  • Dieses Gequatsche von "Investorenträumen", "Hanseln mit Geld" oder "akzentuierung von Plätzen" sind eine sehr berlinerische Sicht auf die Dinge. Einserseits kann ich das verstehen – in Berlin laufen die Dinge nunmal anderst als im Rest der Welt – anderseits ist diese sehr dogmatische Berliner Art in ihrer fast schon philosophisch orientierten Argumentation für Aussenstehende kaum nachvollziehbar.


    Mit dem "Rest der Welt" meinst Du dann Stuttgart? Keine Ahnung, wie es da läuft. Aber in allen Städten, die ich besser kenne (Braunschweig, Göttingen, Frankfurt und Hannover) gibt es bei stadtbild-prägenden Bauvorhaben ganz ähnliche Debatten – wobei Frankfurt mit seinem Schwerpunkt auf Hochhäusern eine Sonderrolle spielt. In Göttingen ist z.B. der Bau einer Innenstadt-Mall nach langer Debatte abgelehnt worden, um den Einzelhandel zu schonen. Und in Hannover wurde ein zentral gelegenes Hochhaus aus den Siebzigern auf Traufhöhe zurückgebaut und der Blockrand wieder hergestellt.


    Wie gesagt, auch ich hätte mir in dem Block zwei Hochhäuser vorstellen können. Eine Mall mit 50.000 Quadratmetern hätte ich fatal gefunden. Was an der Kritik "dogmatisch" sein soll, und was an dem Wunsch nach konsistentem Städtebau "philosophisch orientiert" ist, bleibt mir ein Rätsel.


    P.S.: Lüscher und Lompscher sind für das, was sie tun, demokratisch legitimiert. Und ihre Arbeit als "Blockade" zu bezeichnen, ist entweder Polemik oder Unkenntnis geschuldet. Am Alex planen fünf institutionelle Investoren gerade sieben neue Hochhäuser – mit Unterstützung des Senats.


    P.P.S.: Die weibliche Form von Hansel ist Gretel. ;)

  • ^Der Unterschied ist aber das es, im Gegensatz zum Breidscheidplatz, am Killsberg bisher keine Hochhäuser gibt oder gab, und Hochhäuser zwischen Einfamilienhäuser und noch dazu auf einer Anhöhe (KillesBERG) natürlich viel zu dominant wären – von der verkehrlichen Erschließung mal ganz zu schweigen. Die geplanten Hochhäuser auf dem Kudamm fallen, in meinen Augen, hier städtebaulich längst nicht so ins Gewicht, das hier eine einheitliche Traufhöhe besteht ist zudem ein Märchen, denn eines der direkt anschließenden Gebäude und ein Gebäude direkt gegenüber überschreiten die Traufhöhe deutlich! Vom Kranzler-Eck, Europa-Center und isnbesondere Upper-West und dem Zoofenster mal ganz zu schweigen.

  • ^Mit Rest der Welt meine ich sicher nicht GÖTTINGEN (?!), sondern mit Berlin vergleichbare Metropolen in Europa wie Paris, London, Mailand, Wien oder Madrid. Von Asien und Amerika mal zu schweigen.

  • ^ Es ging um die Frage, ob Investoren im "Rest der Welt" tun und lassen können, was sie wollen, oder ob es öffentliche Debatten gibt – und die Möglichkeit nein zu sagen. Du hast behauptet, so etwas gebe es nur in Berlin. Nein.


    Asien und Amerika sind städtebaulich nicht mit Europa vergleichbar und können – von wenigen Ausnahmen abgesehen – kaum als Vorbild für Berlin dienen (das historische Peking ist in den letzten dreißig Jahren nahezu komplett verschwunden, ohne Krieg). Paris hat inzwischen einen eher restrektiven Umgang mit Neubauprojekten im Stadtkern; niemand käme dort auf die Idee, drei Hochhäuser in einen Straßenblock am Arc de Triomphe zu bauen. Und London hat es meines Erachtens deutlich übertrieben.


    Im übrigen habe ich – zum dritten Mal – gar nicht gegen die Hochhäuser selbst gesprochen. Ich habe mich nur gegen das ewige Lamento über Berlin gewehrt. Wenn Du meinst, die Arbeit des Baukollegiums führe zu Stillstand und Blockkade, dann fahr' bitte mal mit der S-Bahn von Charlottenburg zum Ostkreuz und zähle die Kräne. Dann reden wir weiter.


    P.S.: Wie, bitte, kommst Du auf den Killesberg?

  • Ich habe an keiner Stelle behauptet das es in anderen Städten keine Möglichkeit zur Debatte gibt oder geben sollte! Ich habe lediglich bemerkt, dass diese Debatte in Berlin weniger in städtebaulichen Dimensionen denkt, sondern eher einem dogmatisch, philosophischen Diskurs folgt. In anderen Metropolen ist man da eben weit pragmatischer. Das die Arbeit des Baukollegiums zu Stillstand führt habe ich übrigens ebenfalls nirgends geschrieben und würde ich so auch nicht unterstreichen. Auffallend ist lediglich wie weit sich das Baukollegium in die Planungen einmischt und gerne bis ins kleinste Detail mitreden will – in anderen Ländern ist diese Art der Einmischung in private Bauvorhaben weitgehend unbekannt. Die Stadt sollte vielleicht schlicht und einfach mehr Klarheit schaffen und eindeutige Zonen oder Standorte definieren, was am Alexanderplatz ja auch halbwegs funktioniert – nur gefällt mir da die Plaung eben nicht.

  • Sonst nur interessierter Mitleser, würde ich hier doch mal gerne intervenieren, hi beisammen. Ich finde es mehr als bedenklich, mit welcher Leichtfertigkeit das Baukollegium hier Investitionen beiseite schiebt.


    Ich glaube ich bin nicht der einzige Berliner, der ein positives Bild vom Karstadt-Konzern hat, man mag mir Unwissenheit nachsagen, aber aus meiner Sicht ist Karstadt gerade unter älteren, eingesessenen Berlinern eine Hausmarke in den Kiezen, mit dem man Arbeitsplätze, Einkaufen und Kuchen essen mit Blick auf den Hermannplatz verbindet und keinen gesichtslosen Investor (man mag gerne den Vergleich mit Monarch heranziehen).


    Wie man diesen Konzern, der m.E. viel für Berlin getan hat, hier mit schwachen (!) Argumenten weggebürstet hat, ist für mich nicht nachvollziehbar - „nicht die richtige Stelle“, „wirkt aufgeblasen“, „man habe nichts gegen Hochhäuser, …“ „aber für Hochhäuser bedarf es politische Willensbildung“) - vielleicht habe ich die wirklich tragenden Argumente nicht mitbekommen, aber ich als interessierter Laie meine hier mehr Bauchgefühl herauszulesen.

  • ° Herzlich Willkommen im Forum!


    Die Signa Holding hat Karstadt im im Sommer 2014 übernommen. Es wäre bei Deiner Argumentation, wie ich finde wichtig, eher die Signa Holding als die Leistungen eines nicht mehr bestehenden Kaufhauskonzern zu beleuchten.


    Und das Baukollegium hat seine einstimmige Ablehnung auch begründet und nicht einfach mit schwachen Argumenten weggebürstet, meiner Wahrnehmung nach. Man kann natürlich verschiedener Meinung sein. Mir persönlich stösst hier eher unangenehm auf, dass der Hochhausrahmenplan so lange auf sich warten lässt.


    Die bestehenden beiden 120m Hochhäuser nehmen Bezug auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, verjüngen sich in ihre Richtung baulich. Das ist mit der geschlossenen Fassadenfront am Kudamm bei den Signa Entwürfen so nicht möglich Bezug zu nehmen. Auch deren Baumaße ist erheblich. Dafür braucht es in Berlin eine politische Grundlage, wenn so etwas umgesetzt werden soll. Und dafür ist der Hochhausrahmenplan da. Dieser kann je nach Gestaltung einiges möglich machen oder auch verhindern.

  • Die City AG hat gestern die Entscheidung des Baukollegiums recht deutlich kritisiert. Der Zusammenschluss von Gewerbetreibenden in der City West unterstützt die Hochhauspläne der Signa Holding und sagt, dass, über Anzahl und Positionierung der Türme noch diskutiert werden könne, aber gleichzeitig habe Benkos Unternehmen ein in sich stimmiges Konzept mit großer Nutzungsvielfalt präsentiert. Die Pläne komplett abzulehnen findet die City AG völlig unverständlich.


    Q: Berliner Zeitung


    Und hier noch ein Bildchen von einer Variante der Pläne, die Signa dem Baukollegium gezeigt hatte: Link

  • Ich muss sagen ich bin aufgrund der kategorischen Ablehnung ohne jeglicher ehrlicher Diskussion auch schockiert bis regelrecht aufgebracht. "Unser" Baukollegium blockiert, bremst, und diktiert bei allen Bauplänen die ambitioniert sind auf destruktiveste Art und Weise herum ohne jemals Verbesserungen oder gar Alternativen zu bieten. Ich hoffe mittlerweile nur noch auf Einschreiten des Bundes oder eine massive Erhöhung des Drucks durch die Öffentlichkeit hin zu einer tatsächlichen Stadtentwicklung anstelle eines Verschreckens und Vergraulens bis hin zum regelrechten torpedieren aller Pläne mit Gestaltungswillen. Hier wird entweder vollkommen außer achtgelassen welch verheerende außenwirkung diese Politik hat oder, und diesen noch schlimmeren Eindruck habe ich, direkt genau darauf gesetzt.


    So progressiv und kreativ diese Stadt ist, diese rückständige ideologisierte Klientelpolitik schadet Berlin massiv. Noch fataler ist aber die achselzuckende Akzeptanz so vieler Bürger die akzeptieren dass so getan wird dies sei voll und ganz in Einklang mit den Bewohnern dieser Stadt und nicht lediglich ihrer von allen anderen am meisten profitierenden und zeitgleich ablehnenden Minderheiten.

  • ^ Aha, die Ablehnung eines Bauprojektes in Berlin bringt Dich in München derart auf die Palme, dass Du ein "Einschreiten des Bundes" forderst? Von der aufgesetzten Empörung mal abgesehen: Erst Kommunale Planungshoheit googeln, dann schreiben. Auch sonst vermittelt Dein Beitrag ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Ich empfehle Dir das gleiche, was ich schon dem Stuttgarter Foristen Regent empfohlen habe – von Charlottenburg bis zum Ostkreuz S-Bahn fahren und Kräne zählen. Dann meckern.


    Mit der Arbeit des Baukollegiums – wieso eigentlich "unser"? – kennst Du Dich offenbar auch nicht aus. Sonst wüsstest Du, dass dessen Alltag keineswegs in "destruktiver" Zurückweisung besteht – in 90 Prozent der Fälle diskutiert das Gremium mit den Bauherren über Verbesserungen, lässt sich das Ganze nochmal vorlegen und winkt es dann durch. In den letzten Monaten waren das z.B. der 140-Meter-Turm an der Warschauer Brücke, der 90-Meter-Turm an der Benz-Arena, der Sauerbruch-Hutton-Turm am Alex, der Geschäftsbau gegenüber dem KaDeWe, etc.


    Wenn dann auch noch Phrasen wie "rückstände ideologische Klientelpolitik" dazukommen, kann ich so einen Beitrag nicht mehr ernstnehmen. Welche "Klientel" wird denn hier bedient? Worin genau besteht der ideologische Charakter? Und wäre es fortschrittlich, alle Investoren einfach so machen zu lassen, wie es ihnen passt? Weißt Du eigentlich, dass das Baukollegium nicht mit Politikern besetzt ist, sondern mit Architekten und Stadtplanern? Deren Arbeit kann man gern kritisieren, und auch ich hätte – zum vierten Mal – nichts gegen zwei Hochhäuser in diesem Block gehabt. Vor allem müssen die Brandwände des Sofitel-Gebäudes endlich verschwinden. Eine derart inhaltsleere Tirade ist aber das Gegenteil einer Kritik durch Argumente.

  • Ich habe gerade in den letzten Tagen, wenn es früh dunkel wird, die Hochhäuser um den Breitscheidplatz als überaus wohltuend empfunden. Mehr davon wird von Frau Lüscher reflexhaft blockiert. Gleichzeitig wurden vondieser Frau inzwischen unzählige Orte in den Himmel gepriesen, die in ihrer Banalität regelrecht niederdrückend wirken.


    Auch ich empfinde es als grotesk, dass gerade in Berlin, wo immer und überall nur von Diversität die Rede ist, jede städtebauliche Entscheidung damit begründet wird, dass irgendetwas schon immer so war und deshalb auch so bleiben muss, bzw. dass sich alles vermeintlich Grundlegende an einem Ort auf keinen verändern darf - und zwar zum Selbstzweck.


    Nichts, was uns in Berlin architektonisch oder städtebaulich beglücken kann, wäre je entstanden, wenn man im Vorhinein dieselbe Einstellung wie Lüscher und Konsorten gehabt hätte.


    Und tatsächlich habe ich manchmal die Vermutung, dass eine Mischung von Feigheit und Faulheit die Gründe hierfür sind. Denn es gibt gegen die Schaffung von Neuem immer Widerstände. Wollte man entstehende Kontroversehen konstruktiv moderieren, dann brächte das Arbeit mit sich. Und wenn mal etwas genehmigt würde, oh weh, dann kämen wohl andere auch auf die Idee, etwas zu schaffen. So erspart man sich den Spuk und sagt eifach: Das geht nicht, denn es würde das Gesicht eines Ortes verändern. Jeder aufreibende Konflikt mit Teilen der Gesellschaft wäre damit auch abgewendet.

  • ^ Feigheit und Faulheit? Geht`s nicht noch dümmer? Das ist das Ausblenden jeglicher Tatsachen. Es ist mir völlig unverständlich, angesichts der aktuellen Bautätigkeit in Berlin, wie man auf sowas kommt. Nach dieser Argumentation wäre der Breitscheidplatz also schon immer ein Platz, der von Hochhäusern gesäumt wird. Keine Veränderung? Ach herrjeh...

  • Die Vermutung auf Ideologie liegt halt einfach nahe, da die sonstigen Argumente wenig einleuchtend sind.


    Auch der Hinweis auf die sonstigen Bauprojekte ist halt einfach kein zwingendes Argument dafür, jetzt mal wieder eines zu verhindern.


    Auch zu sagen, der Senat möchte woanders Hochhäuser haben, ist halt etwas bizarr. Denn ich würde gerne als Bauherr auf meinem Gründstück bauen, dafür nehme ich Regeln an, ich lasse mich aber nicht dazu drängen, woanders zu bauen. Die 900 Millionen Euro von Signa landen jetzt nicht am Alexanderplatz. Schön, dass man die eigene Autonomie gegenüber Investoren betonen konnte, der eine oder Andere hätte sich über einen Job dort gefreut.


    Mit dem Hinweis auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hätte man zwingender Zoofenster und Upper West verhindern können, denn die stehen der Kirche unmittelbar gegenüber. Verjüngungen und Ähnliches hätte man mit Benko garantiert noch diskutieren können, denn die verhinderten Pläne waren gerade einmal Vorschläge.

  • Die Vermutung auf Ideologie liegt halt einfach nahe, da die sonstigen Argumente wenig einleuchtend sind.


    Der Ideologie-Begriff wird häufig als Leerformel verwendet. So auch hier.


    Auch der Hinweis auf die sonstigen Bauprojekte ist halt einfach kein zwingendes Argument dafür, jetzt mal wieder eines zu verhindern.


    Ich habe auf andere Bauprojekte verwiesen, um den Vorwurf der grundsätzlichen Blockadehaltung zu entkräften. Den Entwurf abgelehnt hat das Baukollegium. Du wechselst mitten im Satz das Subjekt.


    Auch zu sagen, der Senat möchte woanders Hochhäuser haben, ist halt etwas bizarr.


    Wieso? Will er doch. Im übrigen geht es hier um das Baukollegium. Der Senat selbst hat sich, anders als z.B. am Checkpoint Charlie, nicht eingemischt.


    Denn ich würde gerne als Bauherr auf meinem Gründstück bauen, dafür nehme ich Regeln an, ich lasse mich aber nicht dazu drängen, woanders zu bauen.


    Versucht auch niemand. Natürlich kann Signa dort bauen und investieren. Nur nicht den bisherigen Entwurf. Da es Signa nicht primär um die Architektur geht, sondern um eine profitable Investition, dürfte es weitere Entwürfe geben.


    Die 900 Millionen Euro von Signa landen jetzt nicht am Alexanderplatz.


    Hat das irgendwer gesagt?


    Mit dem Hinweis auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hätte man zwingender Zoofenster und Upper West verhindern können, denn die stehen der Kirche unmittelbar gegenüber.


    Das ist ein echtes Argument. Tatsächlich ist der Hinweis auf die Kirche für sich genommen nicht schlüssig. Vielleicht hätte man es besser so formuliert: Der Breitscheidplatz mit der Kirche in der Mitte wird derzeit von Upper West, Zoofenster und Euorpacenter als Zentrum der City West betont; die Kirche dadurch hervorgehoben, auch wenn sie überragt wird. Dieser Schwerpunkt wäre durch die neuen Hochhäuser verrutscht. Kann man für relevant halten, muss man nicht. Mir leuchtet das ein – auch wenn ich (zum fünften Mal) zwei Hochhäuser gut gefunden hätte.

  • Der Ideologie-Begriff wird häufig als Leerformel verwendet. So auch hier.


    Ja klar, denn man erhofft sich bei erwachsenen Menschen sinnhaftes Handeln und Argumentieren. Da es zur Ablehnung des Benko-Gebäudeensembles keine sinnhaften Argumente gibt, kann man nicht anders als sich mit Leerformeln zu behelfen. Alternative wäre Trotz, aber da wäre - mir persönlich - Ideologie lieber.


    Ich habe auf andere Bauprojekte verwiesen, um den Vorwurf der grundsätzlichen Blockadehaltung zu entkräften. Den Entwurf abgelehnt hat das Baukollegium. Du wechselst mitten im Satz das Subjekt.


    Grundsätzliche Blockadehaltung habe ich dem Senat nicht vorgeworfen. Im Gegenteil habe ich kein Problem damit, ein Projekt aufzuhalten oder zu ändern, wenn es schlüssige Argumente gibt (siehe etwa: Hines).


    Im übrigen geht es hier um das Baukollegium. Der Senat selbst hat sich, anders als z.B. am Checkpoint Charlie, nicht eingemischt


    Frau Lüscher ist "Senatsbaudirektorin". Wenn sie tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat und das Baukollegium hier federführend war, stellt sich m.E. hier erneut die Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums.


    Versucht auch niemand. Natürlich kann Signa dort bauen und investieren. Nur nicht den bisherigen Entwurf.


    Und warum nicht diesen?

    Die 900 Millionen Euro von Signa landen jetzt nicht am Alexanderplatz.


    Hat das irgendwer gesagt?


    Nein, aber man nimmt es in Kauf. Und das muss ich kritisieren.


    Kann man für relevant halten, muss man nicht.


    Ich denke mal, das ist das Problem.

  • Frau Lüscher ist "Senatsbaudirektorin". Wenn sie tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat und das Baukollegium hier federführend war, stellt sich m.E. hier erneut die Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums.


    (a) Regula Lüscher ist Senatsbaudirektorin und damit Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen unter der Senatorin Katrin Lompscher. (b) Dass sie "tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat" hat niemand behauptet, dass (c) "das Baukollegium hier federführend war" ergibt sich offenbar daraus, dass hier das Ergebnis einer öffentlichen Sitzung des Baukollegiums diskutiert wird. (d) Das Baukollegium hat als Gremium beratende, keine administrative Funktion, das lässt sich aber auch der Geschäftsordnung entnehmen. Die "Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums" ist insofern schlichtweg absurd.

  • Da es zur Ablehnung des Benko-Gebäudeensembles keine sinnhaften Argumente gibt, kann man nicht anders als sich mit Leerformeln zu behelfen. Alternative wäre Trotz, aber da wäre - mir persönlich - Ideologie lieber.


    Soweit ich das verstanden habe und das habe ich vor ein paar Beiträgen auch schon mal versucht zu erläutern, hat Frau Lüscher schon in einem Interview vor ca. einem Jahr erklärt, dass der Senat Hochhäuser haben möchte um zentrale oder besondere Plätze, wie Tomov schrieb, zu akzentuieren. Das trifft auf die Hochhäuser UpperWest und Zoofenster zu.


    Keines der vom Investor gewüschten drei Hochhäuser zwischen Ku'damm, Joachimsthaler Str, Augsburger Str. und Los-Angeles-Platz erfüllt dieses Kriterium. Eins würde an einer beliebigen Stelles des Ku'damms stehen, eins am der Augsburger Str. und eins am schönen aber fürs Stadtbild unbedeutenden L-A-Platz.


    Man muss diese Argumentation nicht sinnhaft finden oder kann sie für Ideologie halten, eine Begründung für die momentane Ablehnung liefert sie dennoch.


    Interessanter wäre da schon ein Hochhhaus, gerne auch 150 Meter hoch, welches in diesem Block oder einen weiter östlich deutlich näher am Breitscheidplatz stünde. Das würde dann die bestehenden Hochhäuser ergänzen und nicht mit ihnen komkurrieren.

  • SCHADE SCHADE SCHADE

    Also manches versteht man einfach nicht...
    Die drei Hochhäuser hätten doch genau die 2 bestehenden Türme ergänzt und wären so zu einer kleinen Skyline geworden...
    Die Frage ist vor allem: Was kommt jetzt? Ein riesiger Blick Büros auf Traufhöhe?


    Instagram: berlinbauboom

  • Dass sie "tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat" hat niemand behauptet


    Weiter oben lese ich noch, der "Senat habe sich nicht eingemischt" - da wäre diese Behauptung impliziert.


    Die "Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums" ist insofern schlichtweg absurd.


    Das kannst du gerne so halten, mich interessiert die Mandatierung eines Gremiums schon, dass mit den hier diskutierten Argumenten eine millionen- (nahezu: milliarden-) schwere Investition in die City-West verhindern kann und, offensichtlich, auch darf.