Galerie der Nürnberger U-Bahnhöfe

  • Die Hornschuchpromenade ist quasi ein Großdenkmal des gutbürgerlichen Wohnens. Die Straße dürfte wohl die größten und prächtigsten Altbauwohnungen in der ganzen Metropolregion beherbergen. Aber Fürth ist eben auch insgesamt einen Besuch wert, wenn man sich für Architektur interessiert. Das klassizistische Stadtzentrum, die gründerzeitlichen Vorstädte mit der von Jugendstil geprägten Südstadt, oder eben dem Areal um die Nürnberger Straße herum mit geschlossenem Baubestand sind eine hochattraktive Gegend für Architekturfans. Ich nenne Fürth daher immer die kleine hübsche Schwester Nürnbergs.

  • Stadtgrenze

    ^ Die Straße ist der Knüller! Interessant das mit der Südstadt und dem Bereich "um die Nürnberger Straße herum". Welche Vorstädte genau sind sehenswert? Mach doch ne Fürth-Galerie hier im Subforum. Wenn ich also mal wieder in Nürnberg rumhänge lohnt auch ein ausgiebiger Gang durch Fürth?! Immer wieder interessant was da um die eigentlichen Zentren herum schlummert - siehe auch etwa Offenbach. Dabei sollte ich es eigentlich besser wissen, denn wer mal ein paar Tage oder immer wieder in Stuttgart ist, macht einen Fehler wenn er Esslingen, Ludwigsburg, Waiblingen etc. ignoriert!


    Nun aber zurück zur U1. Nach Bedienung der Station Jakobinenstraße, kommt die U1 ans Tageslicht und bedient 3 U-Bahnhöfe an der Oberfläche, bevor es dann in Gostenhof wieder unter die Erde geht.
    Den Anfang macht der U-Bahnhof "Stadtgrenze", die letzte Station auf Fürther Gemarkung. 1982 wurde die Station für die U-Bahn eröffnet, das Bauwerk selbst jedoch 1970. Es wurde zunächst von der Straßenbahn befahren.




    Aufgang zum Bahnsteig


    Blick von Außen




    Bilder: Silesia

  • Muggenhof

    Der erste U-Bahnhof auf Nürnberger Gemarkung ist dann "Muggenhof" im gleichnamigen Stadtteil. Eröffnet für die U-Bahn ebenfalls 1982 und im gleichen Zeitraum vorher zunächst von der Straßenbahn befahren. Äußerlich betrachtet scheint "Muggenhof" seinem Nachbarn "Stadtgrenze" recht ähnlich, jedoch beschränkt sich die Ähnlichkeit auf die verglasten Bahnsteige samt Aufgängen.


    Es beginnt mit der Außenansicht, die nothor so schon in #19 gezeigt hatte.




    Zugangsbereich


    Unterirdische Verteilerebene


    Aufgang zum Bahnsteig


    Blick von oben nach unten


    Blick entlang der Hochbahntrasse Richtung Fürth



    Bilder: Silesia

  • Eberhardshof

    Die Station "Eberhardshof" ist die dritte oberirdische Station im Bunde. Eröffnung war 1982. Dieser U-Bahnhof bietet eine interessante Dachkonstruktion aus Beton.





    Abgang hinunter ins Verteilergeschoss


    Verteilergeschoss mit unglücklicher Farbgebung


    Zugang von der Fürther Straße



    Bilder: Silesia

  • Blick über den Tellerrand

    Bevor es mit den Nürnberger U-Bahnhöfen weitergeht, zunächst der Blick in andere deutsche Städte und deren U-Bahnstationen. Quasi als Vergleichsmöglichkeit zu denen neueren Nürnberger U-Bahnhöfen der U3.


    Hier eine Auswahl unterirdischer Bahnhofsneubauten der vergangenen Jahre. Hamburg hat mit den beiden neuen Bahnhöfen der U4 zur HafenCity die Latte sehr hoch gehängt. Mehr Bilder (auch der neuen Bahnhöfe) übrigens hier in der Hamburger Galerie im Strang "Hamburger Hochbahn".


    Die Station "Überseequartier"


    Die Station "HafenCity Universität"



    Der Neubau "Bundestag" an der Berliner U55 fällt dagegen ziemlich spartanisch aus...



    Zwar kein U-Bahnbetrieb, sondern S-Bahn, aber dennoch höchst interessant - die Leipziger Bahnhöfe im City-Tunnel. Hier "Leipzig Markt".


    Wilhelm-Leuschner-Platz



    Zwar ebenso keine echte U-Bahn, aber weil es nahe liegt, die letzten 2 neuen Stuttgarter U-Bahnhöfe.


    EnBW-City. Spartanisch, Sichtbeton, einen Spalt nach oben offen.


    Kirchtalstraße. Geschlossen, aber Tageslicht auf dem Bahnsteig durch Oberlichter. Vom Gestaltungswillen anderer Städte dennoch weit entfernt.



    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Nun noch ein Blick auf einige typische U-Bahnhöfe des letzten Jahrhunderts in den 3 anderen deutschen Städten mit echter U-Bahn, sprich Hamburg, München und Berlin.


    2 typische Vertreter aus dem nahen München. Hier der U-Bahnhof "Brudermühlstraße"


    Westpark



    Berlin hat eine der längsten Traditionen bezüglich U-Bahn überhaupt. Somit bietet die Stadt zahlreiche interessante U-Bahnhöfe. Typisch: "Friedrichstraße"


    "Klosterstraße" ebenso.


    Einzigartig dagegen "Märkisches Museum", fast schon der zeitlose Stil vieler Pariser Metro-Stationen, diese ovale Decke, diese Fliesen...


    So kann eine Hochbahnstation natürlich auch aussehen: "Schlesisches Tor".



    Eine ähnlich lange Tradition hat Hamburg. Ein typischer Vertreter: "Jungfernstieg".


    "St.Pauli" ebenso.


    Hochbahnstation "Rödingsmarkt"



    Bilder: Silesia

  • Teil 3

    Nun noch der Blick auf typische U-Bahnhöfe von Hannover, Frankfurt und Stuttgart, allesamt mit Stadtbahnen und ausgedehnten Tunnelstrecken.


    Den Anfang macht der Norden in Hannover. Hier der "Braunschweiger Platz", man findet in vielen Stationen Backstein.


    Der "Königswörther Platz".


    Das Netz in Hannover bietet auch stützenfreie Stationen: "Kopernikusstraße".



    Viel zu bieten hat natürlich auch Frankfurt. Die opulente Station "Festhalle Messe", leider hat die Farbe nicht gereicht.


    Einige Stationen haben getrennte Ebenen pro Fahrtrichtung, wie hier "Leipziger Straße".


    Mir gefällt "Westend" sehr von der Raumwirkung.



    Im Süden gibt es mit Stuttgart noch ein großes Stadtbahnnetz. Hier ein typischer Vertreter: "Österreichischer Platz".


    Rotebühlplatz


    Passt so gar nicht zu den anderen U-Bahnhöfen Stuttgarts: "Schlossplatz".


    Typisch für Stuttgart sind unterirdische Stationen die einen Teil nach oben (oder zur Seite) hin offen sind. Wie hier "Ruit".


    Oder auch "Sillenbuch", aber betont mehr Beton.



    Bilder: Silesia



    Wie der Vergleich zeigt können sich die Nürnberger Bahnhöfe im Vergleich sehen lassen. Man kann gar von einem eigenen Nürnberger Stil sprechen! Nun aber zurück zur U1 in Nürnberg.

  • "Nürnberger Stil" bei U-Bahnbauten


    Ich stimme dir zu Silesia, ich finde auch das die Stationen gerade im Vergleich mit Vertretern ihrer jeweiligen Zeit in anderen Städten eine eigen Handschrift tragen. Typisch ist der sehr sparsame Umgang mit Einbauten aller Art. Damit meine ich zum Beispiel abgehängte Decken, Vorblendungen an Bahnsteigwänden oder Säulen usw.


    Die Architektur der Nürnberger Stationen ist insgesamt "sehr pur" und die räumlich Wirkung wird fast immer durch die Grundform des Bauwerks und vergleichsweise dezenter Gestaltung der Flächen erzeugt. Die Station Lorenzkirche ist da ein Paradebeispiel. Eigentlich erhält die Station ihre Wirkung nur durch Oberflächenbearbeit (nicht Verkleidung), wenig "Schmuck" (halbhohe Guss-Auskleidung an den Bahnsteigen und Rosetten-Nachbildungen in den Gleishinterflächen) und Lichtakzenten.


    Dieses Konzept lässt diese und andere Stationen relativ zeitlos daher kommen. Die Münchner Stationen aus jener Zeit sehen m.E. deutlich "zeitgenössischer" aus da hier vielmehr "Zutat" drin ist - siehe die durchaus attraktive aber eben auch sehr spezielle Station Marienplatz.



    d.

  • In der Stadt verkehrt nicht nur eine echte U-Bahn, sondern 2 der 3 Linien verkehren vollautomatisch! Der WOW-Effekt hält bis heute bei nicht wenigen Passagieren an. Wer sich etwas auskennt, oder schon etwas rum gekommen ist, weiß das es hier und da auch automatisch betriebene U-Bahnen gibt,


    Es ist schon ein bisschen mehr als nur hier und da. Derzeit findet man automatische U-Bahn-Linien schon in 37 Städten weltweit, Tendenz stark steigend. In vielen gibt es mehrere Linien.


    Ich war erst ein paar Tage in Rom, und was soll ich sagen, das Nahverkehrssystem dort ist ein Graus.


    Da hast du dir allerdings auch die schlimmste U-Bahn der Welt ausgesucht, ein schlechter Vergleich. :)


    Nürnbergs Flughafen ist der einzige in Deutschland, der per U-Bahn erreichbar ist.


    Ist jetzt der einzige, denn bislang galt das auch für Berlin-Tempelhof.


    Typisch ist der sehr sparsame Umgang mit Einbauten aller Art. Damit meine ich zum Beispiel abgehängte Decken, Vorblendungen an Bahnsteigwänden oder Säulen usw.


    Nicht zu vergessen die weitgehende Abwesenheit von Werbeplakaten :daumen: Ziemlich negativ fällt dagegen Hamburg auf, wo sich dem wartenden Fahrgast in manchen Stationen alle paar Meter ein piefiges Großplakat neben dem nächsten aufdrängt und man gar nicht weiß wo man noch hingucken soll, wenn man sie ignorieren will. Aber zum Glück setzt auch hier in letzter Zeit ein zaghaftes Umdenken ein.


  • Nicht zu vergessen die weitgehende Abwesenheit von Werbeplakaten :daumen:


    Meines Wissens nach gibt es Werbung tatsächlich nur in Form von Projektoren am U-Bahnhof Plärrer - soweit ich weiss. Wobei das dort eine Mischung aus Reklame und Entertainment mit Nachrichten ist.

  • Dexter
    Deiner Analyse stimme ich gerne zu! Mit etwas Kenntnis im U-Bahnbau lassen ich die Nürnberger U-Bahnhöfe vor Ort relativ problemlos zeitlich zuordnen. Wie erwähnt spielte da aber auch die Kostenersparnis und schnellere Umsetzung durch gleiche Grundformen und ähnliche Bautypen. Auch durch die fehlenden Werbeplakate wird die puristische Ausstattung noch betont. München hat da seine Stationen schon mehr ausgestaltet. Ich sehe da bei Nürnberg dennoch kein Defizit, die hiesigen U-Bahnhöfe haben ihren Stil.
    Bei den neueren U-Bahnhöfen, sprich v.a. in Fürth und denen der U3, sieht man aber auch, dass der Trend nun ein anderer ist. Hier gestaltete man individueller.


    micro
    37 sind in meinen Augen noch "hier und da", zumal da sehr viele kleine Systeme dabei sind (Mini-Metros, H-Bahn, Docklands, VAL-Systeme, People mover etc.). Bei großen Flächennetzten wie etwa Tokyo, London, New York, Berlin muss man mit der Lupe suchen und findet teils nichts. Es gibt jedoch auch hier bereits Ausnahmen wie eben Paris oder auch Barcelona. Dennoch wird der Anteil in Zukunft ohne jeden Zweifel stetig wachsen. Neue Netze bzw. neue Linien in bestehenden Netzen werden bald ausschließlich von vornherein für den Automatikbetrieb geplant und ausgeführt, was ja schon heute passiert und bei den jüngsten Netzten auch passiert ist.
    Der Einwand beim Flughafen Tempelhof ist berechtigt, dieser war durch den U-Bahnhof "Platz der Luftbrücke" angeschlossen, einem in Berlin seltenen stützenfreien U-Bahnhof.

  • Maximilianstraße

    Nach einem kurzen Ausflug in andere U-Bahnstädte nun die Rückkehr nach Nürnberg. Als Bestätigung für die obigen Ausführungen fungieren auch gleich wieder die nächsten 3 U-Bahnhöfe, bei denen sich v.a. die Bahnsteighallen lediglich durch eine andere Farbwahl unterscheiden. Den Anfang macht der U-Bahnhof "Maximilianstraße" im Stadtteil Seeleinsbühl, eröffnet 1981.




    Aufgang ins Verteilergeschoss


    Verteilergeschoss






    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    Adler an der Wand


    Blick vom Verteilergeschoss auf den Bahnsteig


    Abweichende Seitenwände in der Verteilerebene


    Zugänge an der Oberfläche





    Cooler Zugangspavillon



    Bilder: Silesia

  • Bärenschanze

    Nun der U-Bahnhof "Bärenschanze" im Stadtteil Gostenhof, eröffnet 1980.




    Aufgang zur Verteilerebene


    Blick von der Verteilerebene



    Zugänge an der Oberfläche. Hier lohnt ein Spaziergang an der Oberfläche entlang der Fürther Straße samt Nebenstraßen!





    Bilder: Silesia

  • Gostenhof

    Der dritte U-Bahnhof im Bunde, "Gostenhof" im namensgebenden Stadtteil, eröffnet 1980.





    Aufgang zur Verteilerebene


    Aufzug an die Oberfläche


    Retro-Notruf


    Blick von der Verteilerebene auf den Bahnsteig



    Zugang an der Oberfläche




    Bilder: Silesia

  • War gar nicht als "Einwand" gemeint.


    Hatte ich schon erwähnt, dass das hier eine tolle Galerie ist?


    Danke schön. Dann nennen wir den Einwand doch einfach Ergänzung! :)



    Dieser gilt heute als Bausünde. Wohl vor allem deshalb, weil hierfür eine stattliche Villa abgerissen wurde. Mehr dazu hier: https://www.sugarraybanister.d…gangenen-tagen-nuernbergs


    Sowas habe ich befürchtet, sowohl die Deklaration als Bausünde, als auch einen einstigen Abriss eines historischen Gebäudes um Platz zu schaffen. Die Ecke schreit in dem Bereich danach... Der Pavillon an sich gefällt mir dennoch.