HGHI Leipziger Platz (ehem. Wertheim Areal) [realisiert]

  • ^
    dessen name noch nicht mal vollständig lesbar ist. der erste buchstabe wird von einem baum verdeckt. "saturn" wird es wohl sicherlich nicht sein. :D



    edit:
    also wenn der grundriss stimmt dann wird wohl der klassische entwurf umgesetzt:
    http://leipzigerplatz.hghi.de/uploads/pics/eg_01.jpg
    hier sieht man sehr schön dass vor dem kleinen, roten "high class fashion"-block (links unten ecke leipziger) 4 säulendurchlässe sind. der des vereinfachten entwurfes hat aber laut rendering 5! :)

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Eine Anfrage bei der HGHI GmbH bringt Klarheit

    "Die Entwürfe, die am Ende auf unserer Internetseite sein werden, sind diese, die durch das Baukollegium und durch die Senatsbaudirektorin, Frau Regula Lüscher, vorgegeben werden und so umzusetzen sind."


    und weiter:
    "Auch hier bitten wir zu beachten, dass sollte es nicht Ihrem Geschmack entsprechen, Sie sich an den richtigen Adressaten wenden. In dem Fall dann also die Senatsverwaltung und weniger an uns, als Investor, da wir bezüglich der Außenarchitektur einfach im Zuge des Erlangens einer Baugenehmigung die Notwendigkeit haben, uns den Vorgaben der Senatsverwaltung zu stellen und uns danach zu richten."


    Es ist mal wieder einer der Momente, wo man frustriert und zynisch sagen möchte: Berlin wäre nicht Berlin, wenn am Ende nicht immer die hässlichsten Architekturkonzepte obsiegen würden.


    Ich persönlich frage mich, was Frau Lüscher bei der Auswahl und Festlegung der Entwürfe umtreibt.

  • Seit den Entwürfen von Aldo Rossi (ca. 1995) hat der Einfallsreichtum der Konzepte und die Gliederung der Fassaden immer weiter abgenommen.
    Der jetzige Stand erfüllt mich mit Enttäuschung und Ratlosigkeit.
    Messel wird vermutlich im Grabe rotieren. :mad:

  • komisch...wenn ich die HGHI-Seite öffne, erscheinen unter der Rubrik "Pläne und Ansichten" nur die Fotos, die Paderwan heute um 12:02 Uhr gepostet hat

    Einmal editiert, zuletzt von DickesB ()

  • ^^
    Wenn man bei unterem Link einzeln auf die Visualisierungen klickt, dann werden dort aber die vereinfachten Fassadengestaltungen angezeigt.
    Bin mir ziemlich sicher, dass man nur vergessen hat das Bild im Header auszutauschen, als man die neuen Entwürfe online gestellt hat.
    Der Bau entlang der Leipziger ist ja nicht so sehr verschlimmbessert worden, aber der Bau in der Ecke. Da war der erste Entwurf um so vieles besser...

  • "Die Entwürfe, die am Ende auf unserer Internetseite sein werden [...]"


    Perfekt als Ersatz für das futurum exactum - die deutsche Sprache lässt allerlei zu. Wenn ich die Grammatik richtig deute, dann ist der Vorgang der Seinwerdung der Entwürfe auf der Internetseite noch nicht abgeschlossen und wird müssen warten, bis dies geschehen ist. Also noch spannende Tage...

  • Da sich der Baubeginn am Leipziger Platz noch etwas hinzieht, hat man mit den Erfahrungen aus dem Lausitzer Braunkohlerevier als Zwischenlösung eine Flutung des Areals eingeleitet. Es soll sich um die größte künstliche Seenlandschaft in Mitte handeln... ;)


  • Und was taucht beim Recherchemeister Tagesspiegel für eine Visualisierung auf? Richtig, die gaaaanz alte mit dem großen Rundbogen. :lach: Die sollten öfters dieses Forum lesen...

  • Der fabeau fashion blog weiß mehr


    Laut HGHI liegt die Vermietungsauslastung bei rund 80%. Vorvermietung: ZARA rund 2.000 m², Esprit 1.400 m², Gina Tricot 780 m².


    Die Widersprüche der Eigentümer der umliegenden Immobilien stellen wohl keine Gefahr mehr dar. Die Banken hätten die Belange geprüft und räumen Klägern nur geringe Chancen ein, einen Baustopp gerichtlich durchzusetzen.

  • Der fabeau fashion blog weiß mehr


    Laut HGHI liegt die Vermietungsauslastung bei rund 80%. Vorvermietung: ZARA rund 2.000 m², Esprit 1.400 m², Gina Tricot 780 m².


    Hmm, ist doch eigentlich ein überflüssiges Projekt. Zara und Esprit gibts ja schon um die Ecke in den Postdamer Platz Arkaden, in der Friedrichstraße (Upper Eastside), im Alexa und jeweils gleich doppelt am Tauentzien. Das wird bei den übrigen Filialisten die dort einziehen gewiss ähnlich sein. Der 100xste H&M wird sicher nicht fehlen.


    Gehört wohl zum Revierverhalten der großen Filialisten sich einfach erstmal in jedes größere Neubaucenter für 10 Jahre einzumieten.


    Aber da es den Vorzug hat dass ich bequem durch den Park hinspazieren kann soll es mir recht sein. Allerdings wird es ja noch mindestens 2-3 Jahre dauern bis es dann so weit ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Chandler: Den Kommentar kann ich nicht nachvollziehen. Was ist daran überflüssig? Zara, Esprit und Co ziehen dort ein, weil Sie dort Kunden erwarten können. Wenn die Filialisten die Nachfrage nach Ihren Angeboten in einer Stadt für gesättigt halten, bauen sie in der Regel nicht weiter aus. Sondern eher ab - wie derzeit Amercian Apparel.


    Wenn Ihnen die Penetration der Filialisten nicht passt, müssen sie die Berliner (mehr noch als die Touristen) überzeugen, statt bei den Filialisten wieder woanders einzukaufen.


    Eins Stadt wie Berlin kann sich nicht gleichzeitig gegen "Gentrification" wehren und sich dann wundern, wenn es nur eine Mischung aus Wettbüros und H&M gibt.

  • Oranien: Den dargestellten Zusammenhang zwischen H&M und Widerstand gegen Gentrifizierung kann ich nicht nachvollziehen. Ist es nicht eher umgekehrt? Als in den 90er Jahren Berlin-Mitte von der Kretiv- und Künstlerszene entdeckt wurde, gab es in der Gegend um den Hackeschen Markt nur ausgefallene und einmalige Geschäfte. Nachdem die Sanierungswelle drübergezogen ist, findet man dort inzwischen fast nur noch Filialisten.


    Es ist die Einstellung der Kunden. Wenn diese sich prügelnd vor der x-ten MediaMarkt Eröffnung einfinden, dann ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die sich ausbreitende Eintönigkeit erfolgreich ist.

  • Was Gentrification angeht, sind Kuenstler und Kreative in Berlin die besten Verbuendeten der Filialisten. Sie sind die eigentlichen Verursacher und Schuldigen der Gentrifizierung. Wenn man diese negativ sehen will. Die Filialisten und Touristen sind die Nachhut.


    Ich meine jedoch in diesem Zusammenhang auf etwas anderes: Wenn ich individuellen, hochwertigen Einzelhandel haben will, brauche ich hochpreisige Nachfrage. Nur dann gibt es Eduard Meyer Schuhe statt or neben dem Billigfilialisten.

  • ^ Das geht doch an den Realitäten vorbei. Individuell geführte Geschäfte gibt es, insbesondere in den Kiezen, ohne Ende und hochwertige Ketten oder Marken sind ebenfalls zahlreich in der gesamten Stadt vertreten. Dass niedrigpreisige Ketten mit flagshipstores gern in hochpreisigen Lagen präsent sind, ist in New York, London oder Paris nicht anders. Man zähle mal die H&Ms, footlockers und Barns&Nobles allein in Manhattan.

  • ^ Grundsätzlich würde ich Oranien rechtgeben: Eine hippe, alternative Künstler- und Kulturszene ist in Berlin tatsächlich meist der Vorreiter der Gentrifizierung, wie man am Prenzlauer Berg oder um den Boxhagener Platz gut beobachten konnte - sie sorgt dafür, dass es Galerien und Kneipen, genug Bioläden und schicke Second-Hand-Boutiquen gibt, um ein attraktives Flair auszustrahlen. Das eine oder andere romantisch-verkommene besetzte Haus kann auch nicht schaden. Die Atmosphäre zieht dann junge Gutverdiener an, in deren Gefolge auch die First-Hand-Boutiquen und die Feinschmecker-Geschäfte kommen; die Häuser werden luxussaniert, die Mieten steigen, die Alteingesessenen müssen gehen. Was bleibt ist (zunächst noch) die Szene, die sich fürchterlich über die Entwicklung "ihres" Kiezes empört und dabei nicht bemerkt, dass sie selbst den ersten Dominostein angestoßen hat.


    Aber: für den Leipziger Platz ist dieser Befund herzlich egal. Dort wohnen ohnehin keine Hartzer und keine Rentnerpärchen, die man vertreiben könnte, sondern 1. so gut wie überhaupt niemand und 2. einigermaßen reiche Leute. Die bilden aber nicht die Zielgruppe für so ein Einkaufszentrum; das tun Touristen sowie Berliner, die sich alle paar Wochen mal eine besondere Umgebung für ihren Samstagsbummel gönnen wollen. Beides Kundenkreise, die weder einen auf dicke Hose machen können, noch mit Löchern in derselben herumlaufen müssen. Bei dieser Klientel sind langweilige, überall verbreitete Durchschnittsfilialisten der leicht gehobenen Kategorie genau das, was an solchen Adressen funktioniert.


    Städtebaulich ist das natürlich schade - die immer gleichen Läden mit der immer gleichen Konfektionsware machen jedes spezifische Flair kaputt, und dass man beim Spaziergang vom Potsdamer Platz zum Bahnhof Friedrichstraße an gefühlten zehn H&M-Filialen vorbei kommt, trägt nicht gerade zum Weltstadtflair bei. Andererseits werden die Mieten am Leipziger Platz derart exorbitant sein, dass sich diesen Standort außer großen Ketten eh' niemand leisten kann. Seis drum, is' halt Kapitalismus...