Masterplan

  • Dominik:
    Dein Eindruck wundert mich.


    Der Masterplan ist eine endlose Liste von Projekten, die teilweise auch einfach aus bestehenden Planungen übernommen wurden. Dazu gehören als große Projekte die Umgestaltung des Domumfelds, die Messecity, die FH, Mülheimer und Deutzer Hafen, die Eifelwall (Stadtarchiv), Archäologische Zone/Jüdisches Museum, die Sanierung von Oper/Schauspiel, die Verlängerung des Inneren Grüngürtels (BUGA) und - zwar nicht namentlich, aber als Konkretisierung der Forderung nach Attraktivierung des Rheinufers - der Rheinboulevard.


    ALLE aufgezählten Projekte sind in - teils sehr weit fortgeschrittener - Planung oder Umsetzung begriffen. Hinzu kommen noch bereits fertiggestellte Projekte wie die Umgestaltung des Ottoplatzes und die Konzepterstellungen wie Gestaltungshandbuch Innenstadt und Via Sacra.


    Ich kann also überhaupt keine Abkehr vom Masterplan erkennen, oder dass nichts zu seiner Realisierung getan würde. Im Gegenteil: Es wird unglaublich vieles getan! In einer Stadt, die nicht aus unbestellten Äckern, sondern aus 2000 Jahren Stadtgeschichte und einer Millionen Menschen besteht, ist es erstaunlich, dass in nur ca. 7 Jahren so vieles auf den Weg gebracht wurde!


    Zumal wir nicht vergessen dürfen, dass es sich beim Masterplan ausschließlich um ein städtebauliches Konzept handelt, es also noch zahlreiche andere Aufgaben für die Stadt gibt, die keine Berücksichtung finden und trotzdem erledigt werden müssen. "Mehr Masterplan" einzufordern hieße, an anderen Stellen weniger zu machen (bspw. Ausbau Kita-Plätze, Sanierung Schulen, Kooperatives Baulandmodell, Straßensanierung, Haushaltssanierung (!) etc.). In vielem davon hat die Stadt in den letzten Jahren unglaubliche Kraftanstrengungen unternommen, und wie ich finde in aller Regel auch ganz erfolgreich gemeistert. Daher nerven mich die häufigen völlig überzogenen Forderungen aus Medien und Bürgerwelt doch sehr. Der Masterplan wird - wenn überhaupt was zu kritisieren ist - nicht zu langsam, sondern sogar schon mit vielleicht übertriebener Geschwindigkeit vorangebracht.

    Einmal editiert, zuletzt von So_Ge () aus folgendem Grund: Korrektur

  • @Se_Ge:
    Ich gebe dir absolut recht!
    Nur habe ich kritisiert, dass einige der "kurzfristigen Maßnahmen" bisher kaum umgesetzt oder geplant (öffentlich) wurden: Umgestaltung der Plätze, Verkehr am Heumarkt, nördlicher Rheinabschnitt zwischen Zoo- und Hohenzollernbrücke.


    Und wenn diese Projekte in der Zeit nicht umgesetzt werden können, werden sich alle anderen sicher auch verzögern.
    Aber wie du geschrieben hast, da die Stadt momentan mehr als jemals zuvor baut, kann man sich eigentlich nicht beschweren. Für den Ebertplatz gibt es ja das Problem mit der Tiefgarage und bei den anderen Projekten weiß ich die Gründe nicht.


    Immerhin werden in diesem Jahr zwei wichtige Projekte fertiggestellt: die Umgestaltung der östlichen Domumgebung und der Rheinboulevard.

  • Von dem Projekt bin ich schwer begeistert.
    115 ha sind zwar weniger als die Hamburger Hafencity (154 ha), aber größer als Stuttgart 21 oder das Europaviertel, ohne Messegelände, in Frankfurt (jeweils ca.100 ha).


    Das man dabei den Grüngürtel bis zum Rhein erweitern kann, ist eine fantastische Perspektive, und die Rotterdamer Architekten sowie die Bürgerbeteiligung sorgen hoffentlich dafür, dass die Investoren kein trostloses Weissputzgettho errichten.


    Aber: 1500 Wohnungen auf 115 ha kann ja wohl nur ein Scherz sein.
    Mal zum Vergleich: In München entstehen bald auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände 1500 Wohnungen auf 10 ha! (Ok, das ist eigentlich zuviel).


    Wenn man nur die drei großen innerstädtischen Entwicklungsprojekte (Deutzer Hafen, Mülheimer Hafen, Parkstadt) zusammenzählt, kommt
    man auf ein Gebiet von 210 ha in sehr zentraler und attraktiver Lage, das man jetzt von Grund auf neu gestalten kann.
    Wieder ein Vergleich: Der Rheinauhafen hat gerade mal 15,4 ha


    Indirekt haben sich die vielen schlecht entwickelten und mindergenutzten Gebiete im Stadtzentrum sogar ausgezahlt.
    Jetzt kann man alles, was nicht erhaltenswert ist - und das ist sehr viel!-
    abräumen und neustarten. :daumen:

  • express zum masterplan

    ganz interessanter artikel zum masterplan im express - zwar natürlich schon auch im express-stil gehalten, aber dafür mal ganz angenehm sachlich - ohne das typisch negative köln-bashing, was ja auch nix bringt - interessant: die stadt weist wohl auch einfach nicht gut genug daraufhin, wenn masterplan-projekte umgesetzt werden - wie bspw. der otto-platz. das führt dazu, dass alle denken, es tue sich da nichts...


    http://www.express.de/koeln/20…-dem-masterplan--23770910

  • domid - brücke mit museum

    domid plant ein deutsches migrationsmuseum in köln - spektakuläre idee: dieses könnte platz finden in einer der im masterplan geforderten rhein-fussgänger/rad-brücken!


    http://www.domid.org/de/die-n%…rationsmuseum-deutschland


    das wäre was... !


    und es könnte tatsächlich DER schub sowohl für brücke als auch museum sein - sozusagen eine gegenseitige befeuerung! auch im hinblick auf fördergelder etc.


    die broschüre macht schon einen sehr guten eindruck und prominente unterstützer gibt es auch


    http://domid.org/sites/default…uere_migrationsmuseum.pdf

  • domid plant ein deutsches migrationsmuseum in köln - spektakuläre idee: dieses könnte platz finden in einer der im masterplan geforderten rhein-fussgänger/rad-brücken!


    http://www.domid.org/de/die-n%…rationsmuseum-deutschland


    Hab das erst nicht richtig verstanden und dachte "das wäre der Brücke dann doch im Weg oder nicht." Aber ein Klick auf den Link hat mich dann ja schlauer gemacht.


    Ich find die Idee mehr als einfach nur genial. Es passt einfach alles zusammen. Köln ist für seine Offenheit allen Menschen gegenüber bekannt, hier ist jeder willkommen. Brücken verbinden. Nicht nur links und rechtsrheinisch, sondern auch Menschen. Dieses Museum befindet sich dann weder auf der einen, noch auf der anderen seite, sondern genau dazwischen. Symbolischer geht's nicht mehr, ich steh voll hinter dieser Idee. Umsetzen bitte, wo kann man sich abseits finanzieller Möglichkeiten noch stark dafür machen? :)

  • domid plant ein deutsches migrationsmuseum in köln - spektakuläre idee: dieses könnte platz finden in einer der im masterplan geforderten rhein-fussgänger/rad-brücken!


    Verstehe ich das richtig, dass diese Brücke nur eine von drei Ideen ist (neben einem musealen Park und einem Museumssolitär)? Für mich ist die Brücke auch ein echtes Highlight.

  • Für die Neugestaltung des Ebertplatzes erarbeitete die Lenkungsgruppe Masterplan und Fachämtern eine Grundlagenermittlung, bevor es dann ins Vergabenverfahren geht. Als grobe Kosten werden etwa 40 Mio. Euro angegeben. Die Broschüre kann man sich durchaus mal durchlesen: https://ratsinformation.stadt-…le.asp?id=692814&type=do&


    Kurz: - Ertüchtigung der Nord-Süd Achse zwischen Eigelstein und St. Agnes für den Fuß- und Radverkehr
    - Rückbau der Clever Str. im Abschnitt des Theodor-Heuss Parks, wodurch der Park wieder eine Einheit wird
    - Erhaltung des Brunnens
    - Herstellung eines barrierefreien Platzes mit nur einer Ebene mit Augenmerk auf einer grünen Gestaltung

  • Der Masterplan schlägt ja eine Brücke über den Rhein nur für Fußgänger und Radfahrer u.a. in Höhe der Bastei vor.

    Nun möchte eine Investorengrupe - die auch in der kommenden Bebauung für Mülheim - Süd aktiv ist, eine solche Brücke realisiren und sogar mitfinanzieren. Das Ingenieurbüro Trint und Kreuder legt hierzu einen erarbeiteten Entwurf vor, der eine doppelstöcke Brücke vorsieht (s. Visualisierung im KStA-Artikel), deren obere Etage dem Radverkehr, die untere den Fußgängern vorbehalten ist. Auf der Fußgängerebene solle sogar ein Café integriert sein. Die Kosten sollen bei geschätzten 55 Millionen Euro liegen.


    Die Stadt Köln lehnt die Pläne ab und will stattdessen an den Plänen zur Erweiterung der Hohenzollernbrücke für den Rad- und Fußgängerverkehr festhalten, die insgesamt ca. 58 Millionen € kosten soll (ca. 54 Mio. für die südliche Seite und ca. 4 Mio. für die nördliche Seite).
    Darüberhinaus favorisiere die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt den Bau einer Rad/Fußgängerbrücke im Süden zwischen Rheinauhafen und Deutzer Hafen. Beide Fußgängerbrücken sind Bestandteil des Masterplans.


    Die Rad/Fußgängerbrücke im Norden sei lt. Stadt schwierig zu realisieren (warum wird nicht erwähnt), zudem glaube man nicht an hohe Nutzerzahlen.
    Das sehen die Investoren völlig anders. Die Brücke sei wichtiger Teil des von ihnen entwickelten Verkehrskonzepts. Im Mülheimer Hafen entstehe Wohnraum für 10.000 Menschen.


    https://www.ksta.de/koeln/stad…e-mitfinanzieren-36284526

  • Danke für die Zusammenfassung, ich kann es leider nicht lesen (Paywall).


    Es wäre interessant zu wissen, wie hoch die anteilige Mitfinanzierung aussehen soll.

    Prinzipiell machen beide Entwicklungen - Mülheim Süd und Deutzer Hafen - es absehbar überfällig, beide Brücken zu bauen - sofern man es ernst meint mit der Anbindung der Deutzer Seite!