Zollhafen - neues Stadtquartier in Bau

  • Danke für die Info! Der Entwurf für die Freiflächengestaltung scheint ganz ansprechend zu sein, sofern man das anhand der homepage beurteilen kann.


    Momentan versprüht der Zollhafen noch seinen spröden Charme. Die Neubauprojekte stehen zwar in den Startlöchern, lassen aber noch ein wenig auf sich warten, Bouwfonds hat auf seinem Baufeld schonmal geflaggt. Aber zumindest bei schönem Wetter hat auch der leere Zollhafen irgendwie seinen Reiz.



    -Bild von mir-

  • Danke stormcloak für die Infos - endlich erste Visualisierungen der neuen Gebäude!


    Positiv finde ich:
    - die Integration der Gebäude in den offenen Raum
    - die Autofreiheit des Quartiers
    - die mandelartige Form der Gebäude mit großen Fenstern
    - die Verwendung von Klinkern für die Verkleidung


    Negativ finde ich:
    - ... dass es nicht so aussieht, als ob hier auch Gastonomie entstehen würde (oder irre ich mich da?). Zumindest ein Café oder eine Bar wären an dieser Stelle urban und wünschenswert.


    Unvermeidbar, planerisch sinnvoll aber dennoch sehr schade finde ich:
    - dass hier ein wundervoll rauer Ort verschwindet, mit dem ich in Mainz ein sehr starkes Gefühl der Freiheit verbinde. Kann man nur hoffen, dass der weiter nördlich gelegene Kulturbiergarten Planke-Nord noch ein paar Jährchen existiert!


    Peinlich finde ich:
    - ... Frau Grosses Bezeichnung der Gebäude als "etwas ganz Äußergewöhnliches". Denn schaut man sich einmal um bei der Architektur unserer Nachbarländer wie etwa Niederlande, Österreich, Schweiz, merkt man, dass der Entwurf - auch wenn er mir unter den gegebenen Umständen sehr gut gefällt - architektonisch doch sehr bodenständig ist.

  • Pressemeldung zur Bebauung der Südmole (bouwfonds)

    Auf der Homepage des Zollhafens ist nun auch eine Pressemitteilung zum Architektenwettbewerb Bebauung der Südmole veröffentlicht.
    Es gibt zwei 1. Plätze, der auch schon erwähnte Entwurf in der AZ wird aber wohl präferiert. Hier gehts zum Link.

  • Südmole (bouwfonds)

    Das sind schöne Neuigkeiten! Auch mir gefällt beim präferierten Entwurf die besondere Form der Gebäude, die sich mal wohltuend vom gerade so beliebten Kubusschema abhebt und so auch vermutlich einen guten Durchblick zum Rhein ermöglicht. Dass für Frau Grosse das Projekt "etwas ganz außergewöhnliches" ist, hat vielleicht damit zu tun, dass ansonsten in Mainz leider wenig spannendes gebaut wird. Oder sie musste halt ihrer städtischen Repräsentantenrolle entsprechend etwas lobhudeln :) Ansonsten kann ich mich bushfreaks positiven Punkten nur anschließen. Und finde es auch ein bisschen schade, dass diese große, brachliegende Fläche bald verschwindet, die ihren ganz eigenen, freien Charme hat.


    Hier nochmal der präferierte Siegerentwurf von Prof. C. Langhof (Berlin), auf dessen homepage es noch mehr Ansichten zum Projekt gibt: klick!



    Und der ebenfalls erste Platz von Planquadrat (Darmstadt), der mir auch ganz gut gefallen hätte, auch wenn hier der Blick zum Rhein viel stärker verschlossen wird.



    Bilder: bouwfonds, mit freundlicher Verwendungserlaubnis.

  • Ein sehr schöner an diese Stelle passender Entwurf. Modern und doch irgendwie sich in die Umgebung einfügend. Insbesondere die Verwendung des Klingersteins und die runden Verläufe überzeugen mich!


    Ich bin gespannt auf die Umsetzung!

  • Rheinallee III

    Der Entwurf für das Baufeld an der Rheinallee zwischen Goethestraße und neuer Feuerwache (Rheinallee III) steht fest. Das Kölner Büro "römer partner architektur" wird dort 170 Wohnungen errichten sowie eine siebenzügige Kita und einen Supermarkt (vermute mal, dass der Rewe von schräg gegenüber dort einziehen wird). Wann es losgehen soll, weiß ich nicht.


    >> Hier gehts zum Entwurf.
    >> Hier eine weitere Ansicht.
    >> Hier ein Lageplan.


    Meine Meinung: Die Ecke zur Goethestraße/Rheinallee hin sieht ganz annehmbar aus, ebenso wie die Seite, die reichlich begrünt sowie mit mehreren Solitär-Vorsprüngen zum Hafenbecken zeigt. Grundsätzlich dennoch ein eher fader Investorenbau. Laut Preisgericht schaffe der Neubau einen "identitätsstiftenden Auftakt zum neuen Stadtquartier". Ich hoffe mal, dass da noch Gewagteres kommt (sollte es nicht eh etwas "niederländisch" werden/wirken?)!


    Alle eingereichten Entwürfe sind vom 19. bis 26. September im Alten Weinlager ausgestellt (Mo-Fr, 16-19 Uhr; Sa & So, 14 bis 18 Uhr).

  • ^
    Meine Meinung: Ich kann noch nicht erkennen, was daran "identitätsstiftend" sein soll. Die Ecke Goethestraße/Rheinallee hat mich zuerst ein wenig an unsere Malakoff Passage erinnert. Wenig prickelnd, eher Investoren-Einheitsbrei. Die Seite zum Hafenbecken hin mit dem grün wirkt auf dem kleinen Bild mit dem Grün noch in Ordnung.


    Vielleicht kenne ich den Entwurf noch nicht genau genug. Schaue mir mal die Ausstellung an.


    Sicherlich war das aber auch keine leichte Planungsaufgabe: Riegel gegen Lärm von der Rheinallee und dennoch Durchlässigkeit zwischen Neustadt und Zollhafen - zudem noch ansprechende Wohnbauten... und das muss sich auch noch wirtschaftlich lohnen. So in etwa dürfte wohl die Aufgabenstellung gewesen sein.
    Bei dem angegebenen Teilnehmerkreis von Architekturbüros sind aber eigentlich auch keine "gewagteren" Entwürfe zu erwarten...
    ... aber mal schauen, vielleicht finde auf der Ausstellung doch was.

  • Rheinallee III

    ^ Der Entwurf hat mich eher mit einem neutralen Achselzucken zurückgelassen. Er sieht nicht schlimm aus, aber vor allem zur Rheinallee hin reichlich monoton. Die Ecke wirkt durch den zurückspringenden Eingangsbereich halbwegs interessant, aber der darüberliegende Teil ist durch die geringe Fensterfläche in Kombination mit der einheitlichen Fassade irgendwie abweisend. Genau wie der langgestreckte Teil entlang der Rheinallee durch seine langgestreckte Einheitlichkeit. Bei beiden Bereichen hätte man durch unterschiedliche Gestaltung der Fassade bei Material und/oder Farbe oder kleine Vor-/Rücksprünge für mehr Abwechslung sorgen können. Die Seite zum Hafenbecken sieht besser aus, soweit man das erkennen kann.


    Aber weil die Visualisierung auch insgesamt sehr glatt und blutleer gehalten ist, hoffe ich mal, dass die Umsetzung lebendiger wirkt. Finde es wie ihr eher nichtssagend als identitätsstiftend.

  • So sehe ich das auch. Zumindest bei der Südwestseite erwarte ich keine deutlich positivere Wirkung in der Realität. Eine sehr lange Klinkerwand, gleich einer überhohen Gefängnismauer, mit unregelmäßig eingestanzten Fensterhöhlen und Loggien. Gänzlich glatt, keine Spur von Gesimsen oder Fenstergewänden, nicht einmal ein bisschen farbliche Variation. Die Rheinallee wird diesem Eindruck von Tristesse den Rest geben. In hoher Auflösung sieht's eher noch ärger aus als in #50, dazu die Visualisierung anklicken:



    Bild: CA Immo


    Vor allem durch Gliederung und Begrünung sieht die andere Seite nicht ganz so trist aus (auch hier vergrößert ein Klick):



    Bild: CA Immo

  • Alternative Entwürfe "Rheinallee III" (Hafenliebe)

    Habe mir die anderen Entwürfe heute einmal kurz angesehen: Von sehr langweilig bis recht langweilig war alles dabei. Beinahe zwangsläufig allerdings, da die Fassade zur Rheinallee hin nun einmal Schall abhalten muss. Unschön fand ich die Notiz, dass beim Gewinnerentwurf (heißt auf den Ausdrucken im Weinlager "Hafenliebe") die Fenster zur Straße hin wohl nicht zu öffnen sein werden (nur nach hinten).


    Die Rückseiten sind wiederum bei einigen Entwürfen recht ansprechend ausgefallen.


    Beispiele:


    - Hascher Jehle Architekten, Berlin
    - Eller + Eller, Düsseldorf
    - Kramm + Strigl, Darmstadt


    Ganz grässlich fand ich den Entwurf von Schneider + Schumacher aus Frankfurt, den ich allerdings nicht - vielleicht ja kein Zufall - im Netz finden konnte.

  • Architekturwettbewerb für die "Hafenspitze" entschieden

    Heute wurde auf der Expo Real in München das Ergebnis der Architekturwettbewerbs für das Gebäudeensemble "Hafenspitze" vorgestellt. Zur Lage des Baufelds siehe oben Beitrag #40. Die leicht gekürzte heutige Pressemitteilung mit Verweis auf die Ausstellung im Weinlager sowie zwei Visualisierungen des erstplatzierten Entwurfs des niederländischen Büros MVRDV (das sind die Architekten der Markthal Rotterdam):


    Mainz bekommt ein Bürohochhaus in bester Wasserlage: Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, Dr. Bruno Ettenauer, Vorstandsvorsitzender der CA Immo, Detlev Höhne, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Mainz AG und der Architekt Axel Bienhaus, stellvertretender Vorsitzender des Preisgerichts, stellten heute auf der Immobilienmesse Expo Real die Architektur für das Baufeld “Hafenspitze“ vor. Der Siegerentwurf stammt vom Architekturbüro MVRDV (Rotterdam). Mit je einem zweiten Platz wurden die Büros Auer + Weber + Assoziierte (Stuttgart/München) sowie Spengler Wiescholek (Hamburg) ausgezeichnet. Der Entwurf von Gewers & Pudewill (Berlin) wurde mit dem dritten Platz gewürdigt.


    CA Immo hatte für die Realisierung des Baufeldes einen international besetzten Architekturwettbewerb unter sieben Architekturbüros ausgelobt. Axel Bienhaus begründete die einstimmige Entscheidung des Preisgerichts für den Siegerentwurf von MVRDV: „Der Entwurf geht in höchst überzeugender Weise mit den unterschiedlichen städtebaulichen Anforderungen um. So gelingt es MVRDV, einen starken städtebaulichen Akzent zu setzen und gleichzeitig die wichtigen Lärmschutzauflagen zu erfüllen. Die Jury überzeugte außerdem die innovative und eigenständige Architektur, die sich jedoch jeglicher modischen Geste enthält. Für diese klare Haltung spricht auch, dass das spannungsreiche Fassadenbild, das die beiden eigenständigen Baukörper zu einem Ensemble verbindet, aus der Funktion und dem ökologischen Konzept begründet ist. Die hohe funktionale Qualität rundet dieses Bild ab, der Entwurf schafft mit überzeugenden Grundrisslösungen moderne Arbeitswelten, ein Höchstmaß an Flexibilität und ist zudem sehr flächeneffizient.“


    Dr. Bruno Ettenauer, CEO der CA Immo, hob hervor: „Mit der ‚Hafenspitze‘ werden wir unsere Kompetenz als Entwickler hochwertiger Bürogebäude erneut unter Beweis stellen. Die ausgewählte Architektur erfüllt dabei unseren Anspruch, hochwertige und gleichzeitig nachhaltige Arbeitswelten zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass unser Konzept verschiedenste Büronutzer überzeugen wird. Der Landmarkcharakter des Gebäudes passt nicht nur hervorragend zu unserer Portfoliostrategie - die ‚Hafenspitze‘ passt zu Mainz.“


    Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, schloss sich dieser Einschätzung an: Der Gewinner des Wettbewerbs wird ein architektonisches Ausrufezeichen des Zollhafens setzen. Nach und nach entsteht vor aller Augen eine Anmutung des neuen Quartiers. Das Profil der Stadt wird an der künftigen Rheinpromenade der Neustadt auf zeitgemäße Weise geprägt und bildet einen Gegenpol zum mittelalterlichen Altstadtkern. Das ist so gewollt und wird sicher weiterhin Gesprächsstoff bieten“.


    Das Baufeld befindet sich im Norden des Mainzer Zollhafens und grenzt direkt an das Hafenbecken. Die „Hafenspitze“ umfasst auf etwa 12.000 m² Geschossfläche ein Gebäudeensemble, das voraussichtlich in zwei Bauabschnitten realisiert wird. Der Entwurf sieht für den hinteren Teil des Baufeldes ein fünfgeschossiges Gebäude mit einer sehr flexiblen Flächenstruktur vor, die sowohl kleinteiligere als auch größere Nutzungen zulässt. Im vorderen Bereich erhebt sich dann ein 42 Meter hohes Bürogebäude mit einem zum Hafenbecken vorgelagerten, attraktiven Platz. [...]


    Die eingereichten Entwürfe aller Teilnehmer des Wettbewerbs für die Bebauung des Baufeldes Hafenspitze werden im Zollhafen Mainz Weinlager, Taunusstraße 59 – 61, in der Zeit vom 15. -26. Oktober ausgestellt (Öffnungszeiten: Mo-Fr 16:00 – 19:00 Uhr, Sa/So 14:00 – 18:00 Uhr). Oberbürgermeister Ebling, eröffnet am 15. Oktober um 15:30 Uhr mit Vertretern der CA Immo Deutschland GmbH und der Stadtwerke Mainz AG die Ausstellung.


    Am Realisierungswettbewerb haben folgende Architekturbüros teilgenommen:


    - Auer + Weber + Assoziierte, Stuttgart/München (2. Preis)
    - AV1 Architekten, Kaiserslautern
    - Gewers & Pudewill, Berlin (3. Preis)
    - MVRDV, Rotterdam (1. Preis)
    - slapa oberholz pszczunlny, Düsseldorf
    - Spengler Wiescholek, Hamburg (2. Preis)
    - yes architecture, München





    Bilder: CA Immo / MVRDV Architekten

  • LBBW-Projekt Rheinpromenade

    Das Darmstädter Büro planquadrat hat den Wettbewerb zur Realisierung des Büro- und Wohnprojektes "Rheinpromenade" gewonnen. Das Bürogebäude entsteht direkt neben dem Weinlagergebäude, das Wohngebäude in Verlängerung zur Kunsthalle. Wieder kommt - zumindest teilweise - Klinker zum Einsatz, u.a. ist auch ein offener Durchgang zwischen den Gebäuden geplant. Nett. Hier ein Bild von der Expo Real.


    Zum Entwurf für das Mini-Bürohochhaus am nördlichen Ende des Hafenbeckens: Zumindest auf dem ersten Rendering sehr schick. Auf dem zweiten weniger ...

  • ^^ Das erste Rendering ist sehr geschickt gemacht. Durch die perspektivische Verzerrung und die nach oben heller werdenden Geschossbänder erhält das Gebäude eine Dynamik nach oben und wirkt dadurch höher und schmaler. Das zweite Rendering zeigt dann die banale Wirklichkeit: Ein Kasten, der zu breit (oder zu niedrig) ist, um harmonisch auszusehen.


    Insgesamt aber sehr beeindruckend, was auf dem Hafengelände entstehen soll. Wer schon einmal dort war, weiß, wie riesig und trostlos dieses Areal (noch) ist.

  • Baufeld "Rheinallee II" verkauft

    Die "Investoren CA Immo und Stadtwerke Mainz AG haben für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Zollhafen einen neuen Partner gewinnen können", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Vor wenigen Tagen sei der Verkauf des Baufeldes "Rheinallee II" an die SBT Immobilien-Gruppe mit Sitz in Saarbrücken notariell beurkundet worden. Auf dem Grundstück seien auf 16.000 Quadratmeter Geschossfläche rund 80 Mietwohnungen, 60 Eigentumswohnungen und 1.600 Quadratmeter Einzelhandelsflächen vorgesehen. Ein Architekturwettbewerb sei in Vorbereitung.


    Die Lage des Baufelds "Rheinallee II" auf einem Baumassenmodell des Stadtquartiers:



    Grafik: Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG, Foto: Luftbildagentur Rath

  • Bürogebäude Hafenspitze

    Auf competitionline.de kann man auch die anderen platzierten Entwürfe von Auer Weber und Gewers & Pudewill sehen.
    Im Vergleich dazu bin ich froh, dass MVRDV zum Zuge kommt.
    Im Gegensatz zu Hausmeister finde ich nicht, dass das "ein Kasten, der zu breit (oder zu niedrig) ist". Auf dem Rendering mag das zwar etwas ungünstig wirken, die Proportionen stimmen aber, wenn man sich das Modell dazu anschaut.

  • Um die Sache vollständig zu machen, noch der dort fehlende Entwurf des Hamburger Büros Spengler Wiescholek, mit einem zweiten Preis bedacht:



    Bild: Spengler Wiescholek Architekten