Wärmedämmung contra bauzeitlicher Zustand

  • Der aktuelle Spiegel (Ausgabe 49/2014) titelt:


    Verdämmt in alle Ewigkeit


    https://magazin.spiegel.de/dig…page#SP/2014/49/130630577


    Dabei bezieht sich der Autor ausschließlich um das beliebte und verhasste Styropor, das hierzulande als Dämmstof der Wahl verbaut wird. Allein aus den letzten 14 Tagen konnte ich zwei schlimme Beispiele zeigen, bei dem sich einem die Fußnägel aufrollen.


    Damit dürfte das Thema Styropordämmung langsam ausgereizt sein, und ich erhoffe mir, dass diese Systeme vom Markt verschwinden. Sei es durch Vorschriften oder sei es durch mangelnde Nachfrage.

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    Pressezitat gelöscht. Bitte kein copy & paste aus Presse-Publikationen (Richtlinien).
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    http://www.focus.de/immobilien…iderlegen_id_4308286.html


    Zu den verlinkten Beträgen: Ob das, was sich zwischen Außenputz und Mauerwerk befindet, brennt oder nicht, ist genauso interessant wie ein Sack Reis in China. Bis das Feuer bis dorthin vorgedrungen ist, welches an anderer Stelle entstanden ist und sich bis dahin "durchfressen" konnte, sollte das Gebäude schon LÄNGST evakuiert sein. Ansonsten müsste man wohl auch alle Arten von Holzhäusern verbieten (inkl. der zur Zeit sehr beliebten Holzrahmen- und Holzständerbauweisen).


    Das angebliche Verbot von Dämmstoffen etwa in den USA bezieht sich auf eine bestimmte Bauweise, bei welcher die in den USA beliebten Holzhäuser mit kaum vorhandenem Dachüberstand, dem typischen USA-Baufirmen-Pfusch (kein ordnungsgemäßer Einbau von Fenstern und Türen) und dampf-undurchlässiger Dämmung verbunden wird. Nur in dieser Kombination ist es verboten. Das ganze hat für Deutschland null Relevanz, da hier kein einziges Haus jemals so gebaut wurde. Man könnte das Gesetz also hier 1 zu 1 einführen und es würde sich nichts ändern. Typisch für die Qualität des Journalismus des 21. Jahrhunderts. Mich wundert die Krise der Zeitungen da überhaupt nicht.


    Ob es nach der Sanierung schimmelt oder nicht hat Nullkommagarnix mit Dämmung zu tun. Schimmel entsteht in Häusern durch Feuchtigkeit, welche nicht abgeführt wird. In einem unsanierten Haus zieht die Feuchtigkeit durch die undichten Fenster und Türen. Das reicht noch lange nicht für eine gesunde Raumluft, aber zur Schimmelvermeidung reicht es gerade so.


    Wenn das Haus saniert wird, werden dichte Fenster eingebaut. Wenn jetzt das falsche Lüftungsverhalten weitergeführt wird, dann ist die Folge nicht nur die miefige und auch ohne Schimmel ungesunde Luft, sondern erhöhte Feuchtigkeit, welche zu Schimmel führen kann. Leider haben wohl etwa 90% der Bevölkerung keine Ahnung von richtiger Lüftung. In einem unsanierten, alten Haus ist das schlecht, da die Luftqualität trotzdem nicht optimal ist, aber zumindest entsteht keine Schimmel. Wer dieses falsche Lüftungsverhalten auf einen dichten Bau überträgt, schafft aber schwerwiegende Probleme.


    Deswegen sollte man angesichts der mangelnden Fähigkeit des Durchschnittsdeutschen eine Wohnraumlüftung einbauen. Anders wird heute auch kaum ein Mietwohnungsneubau gebaut, da wissen die Investoren schon um die Fähigkeiten der Bewohner.


    Algen, welche wieder rum vollkommen natürlich in der Natur und im Garten vorkommen und draußen außerhalb der Wohnung nullkommagarkeinen schlechten Einfluss auf die Gesundheit haben und lediglich ein optisches Problem sind, entstehen dadurch, dass bei einem gedämmten Bau die Hausaußenseite nicht mitgeheizt wird. Bei einem energetisch unsanierten Altbau ballert man ja x-tausend EUR an Heizkosten raus und heizt dadurch ständig die Hausaußenseite mit auf. Durch die wärmere Hausaußenseite ist Tauwasser schneller weg, Algen entstehen nicht.


    Wie gedämmt wird ist dabei scheissegal. Die Dämmung ist ja sowieso zwischen Außenputz und Mauerwerk. Auch bei einem monolithischen Bau aus T7/8/9-Ziegeln kommt es zu diesem Effekt, wenn die Voraussetzungen dafür da sind. Kalte Außenwand = erhöhte Algengefahr.

  • Genau so argumentieren jene, die einem das Dämmsystem verkaufen wollen. Nach dem Motto
    - brennt nicht, wenn man es nicht anzündet,
    - schimmelt nicht, wenn man es trocken hält,
    - sieht sogar gut aus, wenn man es aufwändig macht....
    Diese Weise der Argumentation lernt man in der Schule unter dem Stichwort "Milchmädchenrechnung". efhdd, erkläre doch einmal weshalb es überhaupt zu diesem Artikel, ja der ganzen Kampagne überhaupt gekommen ist? Vielleicht dringst du dann mal zum Kern der Fragestellung durch.

  • Öl- & Gasindustrie, Hersteller von Pelletheizungen, Wärmepumpen, Gasheizungen und Heizölheizungen sowie die Poroton- und Porenbetonindustrie haben ein gewichtiges Interesse, dass Gebäude nicht oder schlecht gedämmt werden, hier gehen Einnahmen im Mrd-Bereich flöten. Bücher, welche von Dämmwahn reden, kommen am Stammtisch gut an und bescheren dem Autor viel Geld. Journalisten stimmen in das Geplapper ein und auch das bringt Auflage und Klicks.


    Bei diesem Interessengemisch von vielen Millionen Menschen in den oben genannten Industrien ist es nur logisch, dass auf hunderte Studien, Belege und wissenschaftliche Ausarbeitungen, welche die Vorteile eines zeitgemäßen Baus beweisen und die eindeutigen Bauvorschriften, welche von Experten entwickelt werden, auch mal hier und da eine Gegenmeinung auftritt. Häufig lassen sich diese Gegenmeinungen ja wie der Beitrag oben innerhalb von Sekunden zerlegen, da häufig nur Halbwahrheiten verkauft werden, Sachverhalt verkürzt, ungenau oder falsch dargestellt werden oder es schlichtweg Papperlapapp ist.


    So ist das mit der Meinungsfreiheit, jeder kann jeden Scheiß schreiben. Ein mündiger Bürger trennt diese Hetze/Auflagen-Journalismus von Laien von der einhelligen Meinung der Bauexperten. Und wenn 100 Bauexperten A behaupten und ein einzelner vermeintlicher Experte B, dann sollte man da auch trennen können, zwischen Expertenmeinung und Wichtigtuer.


    Ist auch mal ein typischen Beispiel für die Scheinheiligkeit vieler Pseudo-Grüner. Grün dort, wo es gefällt, ansonsten auch mal erzkonservativ gegen alle Neuerungen. Beim Thema Verkehr, welcher nicht mal die Hälfte des CO2-Ausstoßes von Gebäuden ausmacht, inkl. des kompletten Gewerbe- und Transit-Verkehrs und bei welchem sich maximal 1-2% des deutschen CO2-Ausstoßes einsparen lässt, wird scheinheilig argumentiert mit Förderung des Radverkehrs, ÖPNV, usw. und bei der Dämmung von Gebäuden, wo wir locker 25% des deutschen CO2-Ausstoßes sparen könnten, geht man jedem Wichtigtuer auf dem Leim. Nein, höchstwahrscheinlich muss man dann als Pseudo-Grüner auch mal selbst Einschnitte mitmachen und diese nicht nur anderen diktieren.


    Sagt doch einfach, dass euch Öko-Bilanz, CO2, Erderwärmung und Co. scheissegal sind und ein minimal in kleinsten Details evtl. besseres Stadtbild wichtiger ist, als dass Menschen in Bangladesch absaufen. Einfach ehrlich zugeben, wie die Prioritäten sind und gut ist. Ist auch ein akzeptable Meinung und aus diesem Grund soll man dann meinetwegen auch auf jegliche Dämmung verzichten dürfen. Wer sagt überhaupt, dass Erderwärmung und CO2 per se schlecht sind? Aber diese Märchen mit Schimmel oder Brandgefahr sind vorgeschobene Argumente. Will man sich damit selbst belügen oder sollen andere das sogar glauben? Der Ölpreis sinkt, Gaspreis ist auch nicht am ansteigen - also wer möchte, soll jedes Jahr die 3.000 EUR Heizrechnung bezahlen und froh sein über sein ungedämmtes Haus mit kalten Wänden und Barackenklima. Aber bitte keine Märchen mehr erzählen, damit man sein eigenes Handeln noch irgendwie moralisch rechtfertigen will.

  • Ja klar, es hat sich eine breite Verschwörung, eine "Non-Governmental-Organization" gebildet, die dem caritativen, gemeinnützigen Ziel der Bau- und Dämmstoffindustrie und Politik den.... ja, was eigentlich, den Geldhahn zudrehen will? Deine Argumentation ist schon sehr abenteuerlich, da kehrst du die Fakten einfach um. Da ist die Bauindustrie und die Politik plötzlich das Opfer, deren Werbekampagnen sind plötzlich der Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit. Betroffene und Gutachter, die sich kritisch äußern, sind plötzlich Ketzer und Dämonen. Alle verdienen Geld damit, gegen die Dämmstoffindustrie zu hetzen, während die sich abmüht unseren Planeten zu retten, und selbst dann noch wenn sie dabei nichts mehr verdienen....
    Interessant dabei ist, dass Dämmkritische Berichte in den Rubriken Wirtschaft, Nachrichten oder Forschung auftauchen, die Argumente und vermeintlichen Forschungen der Industrie stets unter "Werbung" und "Anzeige" laufen. Schon bemerkt? So würde ich auch deine Kommentare unter "Werbung" verorten, und würde mich nicht wundern, wenn du bei einem solchen Unternehmen beschäftigt bist.


    Sorry, deine Kommentare sind schlimmes Getrolle, allerdings auch so an den Haaren herbeigezogen, dass sie nicht ernstzunehmen sind. Ich möchte schlichtweg nur nicht, dass dein unreflektiertes Geschreibsel die Diskussion erstickt.


    Übrigens, wir wohnen zu Zweit in einer Altbauwohnung. Wenn man sich die Baubeschreibung von 1905 ansieht, sind die Wände der Wärmedämmung wegen so dick ausgeführt, wie sie sind: 38 cm zzgl. 4 cm Putz. Laut Statiker hätten 25 cm dicke Mauern gereicht. Ich könnte also behaupten, das Haus sei gedämmt. Nach heutigem Stand der Technik ist es allerdings ein ungedämmtes Haus. Dennoch kommen wir auf ca, 360,- EUR Heizkosten im Jahr, Gasetagenheizung. Ich sehe hier dämmtechnisch keinen Handlungsbedarf, zumindest nicht aus der Motivation, irgend etwas sparen zu wollen. Wer mehr verbraucht, der hat vermutlich eine schlecht eingestellte Heizanlage, kaputte Fenster, undichte Türen oder schlichtweg ein verqueres Heiz- und Wohnverhalten.

  • So, habe mir den Artikel im aktuellen Spiegel mal durchgelesen. Es geht dabei mitnichten nur um Styropor, sondern um alle Dämm-Maßnahmen an sich. Hauptkritikpunkt ist, dass es sich nicht so sehr rechnet, wie es in manchen Modellrechnungen angepriesen wird.


    Dass es sich rechnet wird nicht grundlegend angezweifelt, nur die Amortisationszeit sind manchmal eben nicht nur wenige Jahre. Dass Dämmung grundsätzlich auch klimafreundlich ist, wird ebenfalls nicht angezweifelt. Es kann also sein, dass es sich für einen selbst finanziell nicht unbedingt rechnet, aber dem Klima hilft es in jedem Fall und das wird in dem Artikel auch überhaupt nicht angezweifelt.


    Vielleicht sind die Einsparungen also eben nur 20-30% und nicht 50%.


    Der Bereich Entflammbarkeit wird kurz angeschnitten, aber auch nicht weiter vertieft. Aufgrund der geringen Fallzahl (60 Fälle in einigen Jahren also vlt. ein Dutzend Fälle in ganz Deutschland pro Jahr) vermutlich auch uninteressant. Es wird zum Glück nicht so undifferenziert dargestellt. Es geht ganz klar nur um Feuer, welche von außen an das Haus dringen. Hauptbeispiel ist die Mülltonne direkt am der Außenfassade, welche durch Brandstiftung angezündet wird. Fälle, in denen das Feuer innerhalb des Hauses entsteht, werden nicht beachtet, da sich das Feuer ja erst mal komplett durch das Mauerwerk durchgebrannt haben müsste. Zwei Schlussfolgerungen (meinerseits) daraus:
    a) Mülltonnen an den Mülltonnenplatz und nicht direkt an die Fassade
    b) Immer außen und nicht innen dämmen


    Es wird noch darauf eingegangen, dass Vermieter die Maßnahmen der energetischen Sanierung auf Mieter abwälzen können. Das Thema hat mit der Bauphysik nichts zu tun, also klammere ich es hier mal komplett aus.


    Zur Entsorgungsproblematik wird auch kurz etwas geschrieben. Falls eine Trennung und Recycling nicht möglich ist, werden die Platten verbrannt. Die Platten könnten also in einer handelsüblichen Müllverbrennungsanlage enden, falls keine Verfahren zur Trennung der chemischen Stoffe entwickelt wird, welche dann Recycling ermöglichen.


    Mit keiner Silbe wird das Wort Schimmel erwähnt. Es hat anscheinend auch der letzte kapiert, dass eine Außendämmung Schimmel vermeidet statt begünstigt. Keinesfalls ist nämlich die Dämmschicht an sich luftdicht. Luftdichtheit entsteht durch Putz und durch den korrekten Einbau von dichten Fenstern und Türen. Außendämmung sorgt für warme Innenseiten der Außenwände und verhindert damit tendenziell Kondensation von Feuchtigkeit an kalten Wänden, welche dann zu Schimmel führen kann.


    Nun noch zum Fazit vom Spiegel. Erstens mal wird festgestellt, dass die Zahl der Kritiker überschaubar ist. Hauptforderung ist, die Kosten und den Nutzen realitätsnäher darzustellen. Der Nutzen wird generell nicht in Zweifel gestellt, aber er ist manchmal weniger hoch als vielleicht anfangs versprochen. Die Gleichung Dämmung ist Klimaschutz wird an keiner Stelle in Frage gestellt, nur für eine Person individuell könnte es sich z.B. rechnen, auf Klimaschutz zu pfeifen und das Geld stattdessen in einen Aktienfond zu stecken, vorausgesetzt die Energiepreise ziehen in Zukunft nicht wieder stark an.


    Ein Plädoyer gegen Dämmung ist der Artikel keinesfalls, hatte bei dem Titel auch erst mit etwas anderem gerechnet. Es ist eher eine Kritik an kleinen einzelnen Punkten und Forderungen nach Detailkorrekturen bei der Energiewende.

  • So ist das mit der Meinungsfreiheit, jeder kann jeden Scheiß schreiben. Ein mündiger Bürger trennt diese Hetze/Auflagen-Journalismus von Laien von der einhelligen Meinung der Bauexperten. Und wenn 100 Bauexperten A behaupten und ein einzelner vermeintlicher Experte B, dann sollte man da auch trennen können, zwischen Expertenmeinung und Wichtigtuer.


    Falls es nicht aufgefallen sein sollte: Sehr viele Mitglieder dieses Forums sind "Bauexperten", Architekten, Architekturhistoriker, Stadtplaner etc. In welcher Gruppe würdest Du Dich selbst einordnen? Bei den "Bauexperten" und was führt Dich zu Deiner Einschätzung?


    Folgendes Beispiel soll Dir bei Deiner Einschätzung helfen:


    Mit keiner Silbe wird das Wort Schimmel erwähnt. Es hat anscheinend auch der letzte kapiert, dass eine Außendämmung Schimmel vermeidet statt begünstigt. Keinesfalls ist nämlich die Dämmschicht an sich luftdicht. Luftdichtheit entsteht durch Putz und durch den korrekten Einbau von dichten Fenstern und Türen. Außendämmung sorgt für warme Innenseiten der Außenwände und verhindert damit tendenziell Kondensation von Feuchtigkeit an kalten Wänden, welche dann zu Schimmel führen kann.


    Luftdichtigkeit ist zweitrangig. Kalkputz z.B. ist luftdicht, aber diffusionsoffen. Luft kann nicht hindurch, Wasserdampf passiert aber ohne Probleme und kann sich nicht als Feuchte oder Nässe anreichern. Das Problem entsteht hingegen bei Diffusionsdichtigkeit, nicht aber bei Luftdichtigkeit. Was Du da erzählst ist daher ziemlicher Unsinn.
    Genauso die Mär von den dichten Fenstern. Es ist nicht die Dichtigkeit von Fenstern, die das Problem darstellt, sondern meist der bessere Dämmwert von neuen Fenstern gegenüber älteren Mauern. Ist der Dämmwert der Wnad geringer, kondensiert die Feuchte nicht an den Fenstern, wo man sie im Zweifelsfall einfach abwischt, sondern innerhalb der Wände.
    Auch früher wurden Häuser schon dicht gebaut, aber mit schlechten Dämmwerten der Fenster und eben nicht diffusionsdicht.


    Das eine Außendämmung tendenziell eine Schimmelproblematik beheben kann stimmt. Meist stammt diese Problematik aber aus einer früheren unsachgemäßen energetischen Sanierung, z.B. der Fenster. In den seltensten Fällen stammt eine Schimmelproblmatik aud falschem Lüftungsverhalten, jedenfalls habe ich noch in keinem Sanierungsvorhaben eine solche Prolematik nur darauf zurückführen können. Aber falls Du "Bauexperte" bist, hast Du da sicher Erfahrungen.

  • Jetzt kommen noch die diffusionsoffenen Wände und als nächste erzählst du mir, dass die Wände atmen? :roll:


    Nene, Dämmung und Co. - alles eine parteiübergreifende Verschwörung aller im Bundestag vertretenen Parteien, von Kanzler & Vizekanzler, von den Bauexperten und den Banken, welche es finanzieren und von den Medien wie Focus, welcher vor kurzem klar stellte, dass vieles Halbwissen über Dämmung ein falscher Mythos ist oder der Spiegel-Artikel, welcher im Endeffekt auch nur schreibt, dass Dämmung gut ist, aber nicht so mega-toll wie erhofft. Alle haben sie Unrecht, nur ein paar einzelne Forumsritter (in diesem Forum; in Bau-Foren gibt es wieder nur Verschwörer, Achtung!) und Konrad Fischer halten das Banner hoch. Wider der Dämmlüge, wider der Klimalüge und auf dem Mond war auch noch keiner... :roll:

  • Jetzt kommen noch die diffusionsoffenen Wände und als nächste erzählst du mir, dass die Wände atmen?


    Ich denke, das ist die Antwort auf meine Frage, ob Du Dich selbst als Experten siehst.

  • Durch deine lustigen diffusionsoffenen Wände diffundiert nicht mal 1 Prozent der Feuchtigkeit eines normalen Haushalts und das auch nur, wenn alle Schichten diffusionsoffen sind. Das scheitert dann meist schon am Tapetenkleister oder an Baumarkt-Farbe. Um die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen brauchst du alte, klapprige, undichte Fenster an denen es zieht, ein korrektes Lüftungsverhalten oder eine Lüftungsanlage. Das erste ist sehr teuer und beim Neubau auch gar nicht mehr erlaubt, das zweite beherrscht kaum einer. Daher werden neue Mietobjekte fast nur noch mit einer KWL mit WRG ausgestattet. In Folge kein Schimmel, kein Ärger zwischen Vermieter und Mieter und keine Rechtsstreitigkeiten wegen Schimmel.

  • Taptenkleister ist also diffusionsdicht? Und ich dachte, das wäre Cellulose und damit diffusionsoffen! Ist aber kein Problem, da bei einem diffusionsoffenen Wandaufbau der Wasserdampfwiderstand von Innen nach Außen abnimmt. Puh noch mal Glück gehabt.
    Wo Du mir gerade schon den A****h gerettet hast, sag mir doch noch kurz, welche Auswirkungen der absolute Feuchtetransport durch die Wand auf die Schimmelproblematik hat, wenn man einen diffusionsoffenen Aufbau hat? Ich stehe da nämlich gerade auf dem Schlauch und check nicht, wieso es ein Problem ist, das vermeintlich weniger als 1% der Feuchte durch die Wand geht, wenn ich doch feuchte Wände durch einen schnelleren Abtransport der Feuchte gegenüber dem Eintrag in die Wand vermeide?

  • Wenn man sich die Baubeschreibung von 1905 ansieht, sind die Wände der Wärmedämmung wegen so dick ausgeführt, wie sie sind: 38 cm zzgl. 4 cm Putz. Laut Statiker hätten 25 cm dicke Mauern gereicht. Ich könnte also behaupten, das Haus sei gedämmt. Nach heutigem Stand der Technik ist es allerdings ein ungedämmtes Haus.


    Ganz ähnliche Lösungen gab es auch vor ungefähr 25 Jahren, als ich noch studiert habe - ich erinnere mich an einen Bericht über vorgefertigte Betonelemente mit kleinen Luftbläschen darin, über die behauptet wurde, dass eine 25 cm dicke Wand die damalige Dämmungsnorm erfüllt. Die Norm wurde natürlich seitdem paarmal verschärft, aber damals reichte es.


    Kann man im DAF animierte Emoticons grundsätzlich abschaffen? Ich war kein guter Student, doch ich erinnere mich noch, dass die in der Diplomarbeit erwartete Beweisführung nicht auf massivem Smiley-Einsatz beruht.

  • zu #251:


    Wie kommst du auf einen schnelleren Abtransport als Eintrag? Du kochst oder duschst und sofort hast du eine quasi klitschnasse Wand in der Baracke durch Kondensation an kalten Wänden. Und nun? Abwarten bis die ganze Wand durchfeuchtet ist? Wohl nicht dein Ernst...


    Ein Wand kann die Feuchtigkeit bzw. sollte die Feuchtigkeit maximal kurz puffern. Bis dort irgendwas nach aussen diffundiert ist, ist die Bude weggeschimmelt.


    Zur weiteren Lektüre über Grundlagen der Bauphysik: DIN 1946-6

  • Wie kommst du auf einen schnelleren Abtransport als Eintrag?


    Durch den höheren s/d-Wert (μ) der innenliegenden Bauteilschichten.
    Siehe hier als Beispiel ein diffusionsoffenener Aufbau einer Außenwand:



    Was Du meinst ist ein "innen saugender" Wandaufbau. Hier das Beispiel zum Anschauen:



    Bilder auf u-wert.net selbst erstellt.


    Moment! Täuscht das oder ist das ein Wärmedämm-Verbund-System auf einer Altbauwand? Aber wie kann da die Wand feucht sein, wenn doch der Aufbau nicht diffusionsoffen ist? *malebenindieDIN1946-6*geguckt*: Da steht nichts zu Bauteilen drin, sondern nur zur Lüftungsanlage, die ich jetzt nach der Maladierung brauche um meine Wände trocken zu Lüften! Mal kurz nachgeschaut, wer die geschrieben hat - ach das war die Industrie selber, da kann ich jetzt keinen Zusammenhang herstellen.


    Wie sehen das denn die (vereidigten und gerichtlich bestellten) Sachverständigen?:


    DIN 1946-6 keine anerkannte Regel der Technik


    Ende 2012 hat Dipl.-Ing. Norbert Swensson, beratender Ingenieur, Bochum, eine Umfrage hinsichtlich der Sinnhaftigkeit von nutzerunabhängigen Wohnungslüftungen (Zwangslüftungen) gemäß DIN 1946-6 "Raumlufttechnik - Lüftung von Wohnungen" (Mai 2009) durchgeführt.
    Über 30 % aller in Deutschland tätigen Sachverständigen der Fachgebiete „Schäden an Gebäuden“ und „Mängel und Schäden in und an Gebäuden“ nahmen an der Umfrage teil, was das Umfrageergebnis repräsentativ macht. 81,45 % der Umfrageteilnehmer sehen die nutzerunabhängige Wohnungslüftung gemäß DIN 1946-6 nicht als allgemein anerkannte Regel der Technik an und sind der Meinung, dass solche Zwangslüftungen nicht eingebaut werden sollten. 16,89 % sind der Meinung, dass die nutzerunabhängige Lüftung gemäß DIN 1946-6 eingebaut werden sollte.


    Expertenmeinung oder Wichtigtuerei?

    Einmal editiert, zuletzt von Dvorak ()

  • Ohne Lüftung, manuell oder automatisch, ist die Luftfeuchte nach dem Kochen oder Duschen bei 100% und nicht 50%... Und dann kondensiert die Feuchtigkeit auch literweise an der kalten Wand, was soll sie auch sonst machen? Dann hast du die Feuchtigkeit in der Wand drin und wartest, bis das komplette Mauerwerk von innen nach außen durchfeuchtet? Seriously?

  • Ohne Lüftung, manuell oder automatisch, ist die Luftfeuchte nach dem Kochen oder Duschen bei 100% und nicht 50%... Und dann kondensiert die Feuchtigkeit auch literweise an der kalten Wand, was soll sie auch sonst machen? Dann hast du die Feuchtigkeit in der Wand drin und wartest, bis das komplette Mauerwerk von innen nach außen durchfeuchtet? Seriously?


    Zitat von efhdd

    Ein Wand kann die Feuchtigkeit bzw. sollte die Feuchtigkeit maximal kurz puffern.


    Was soll man dazu noch sagen? Liest Du eigentlich was Du selber schreibst?

  • Ja. Und die Kernaussage bleibt, dass Feuchtigkeit nicht einfach literweise nach aussen diffundiert durch zig Schichten. Bei einem Nicht-Neubau endet es mit 98% Wahrscheinlichkeit schon vor dem Innenputz, da irgend ein Vormieter mal eine nicht diffussionsoffene Farbe benutzt hat. Höchstwahrscheinlich sind da mehrere Schichten übereinander. Wenn ich mal aus meiner jetzigen Wohnung ausziehen werde, muss ich die Wände nochmal streichen. Da werde ich die billigste Baumarkt-Farbe nehmen und die ist sicher nicht diffussionsoffen.


    Feuchtigkeit muss durch Lüftung aus dem Haus. Nur bei alten, undichten Fenstern hat man quasi eine 24h Zwangslüftung ohne WRG.

  • Da werde ich die billigste Baumarkt-Farbe nehmen und die ist sicher nicht diffussionsoffen.


    Du begreifst einfach simple Bauphysikalische Zusammenhänge nicht. Lass es doch einfach bleiben.


    Abgesehen davon, dass Deine Haltung gegenüber Deinen Nachmietern natürlich spektakulär wenig mit Deinem Anspruch an das umweltbewusste Verhalten Anderer zu tun hat- wer nicht dämmt ist böse, aber ich hinterlasse meinem Nachmieter ein Schimmelproblem - hast Du nicht begriffen, was Schimmel verursacht. Es ist eben nicht der Feuchteeintrag in die Wand, wenn die Feuchte nach außen kann. Das nennt man diffusionsoffen, wenn die Feuchte weg kann. Was mit der Feuchte passiert, die nicht in die Wand kommt, ist dem Schimmel egal, weil er eben auf der Wand (respektive Decke, Boden) wächst und nicht in der Luft. Solange eine Wand also nach außen diffusionsoffener ist als innen gibt es kein Problem! Ein Wärmedämmverbundsystem ist aber nicht so diffusionsoffen wie ein Kalkputz und das kannst Du jetzt noch zehn mal mit Zitaten aus nicht-einschlägigen DIN-Normen und gegen die Meinung von 80% der sachverständigen Experten behaupten, es ändert an der Bauphysik nichts.


    Und wenn Du Deinem Nachmieter die Bude verschimmeln möchtest, dann gehört der diffusionsdichte Anstrich an die Außenseite und auf die Innenseite am besten ein saugender Gipsputz. Viel Erfolg!

  • Meine Haltung gegenüber den Nachmietern ist völlig in Ordnung, da der Feuchtigkeitsabtrag in jeder Wohnung durch Lüftung geschieht und niemals literweise durch eine 50cm-Wand aus ca. 10 verschiedenen Schichten.


    Und es geht in erster Linie um die Feuchtigkeit an der Wand und nicht in der Wand. An der Wand dran ist die Feuchtigkeit sofort durch Kondensation. Durch die Wand durch wandert die Feuchtigkeit Gott sei dank nicht. Das wäre ja das allerbeste, wenn die Wände sich nach jedem Duschvorgang oder Kochvorgang literweise vollsaugen würden. Das wird dann nicht oberflächiger Schimmel, eine solche durchnässte Wand wäre reif zum Abbruch.


    Das Märchen von der diffussionsoffenen Wand ist eine Erfindung der Ziegelphysiker. Heutzutage weiß man, dass es nichts als Marketing war. Die Feuchtigkeit muss aus dem Haus und zwar durch Lüftung welcher Art auch immer. Wenn Diffussion dazu 1 Prozent beiträgt, ist das hoch geschätzt.

  • Durch die Wand durch wandert die Feuchtigkeit Gott sei dank nicht. Das wäre ja das allerbeste, wenn die Wände sich nach jedem Duschvorgang oder Kochvorgang literweise vollsaugen würden. Das wird dann nicht oberflächiger Schimmel, eine solche durchnässte Wand wäre reif zum Abbruch.


    Gehst Du ernsthaft davon aus, dass eine Wand - vermutlich Massivbauwand - diffusionsdicht ist? Lebst Du irgendwo, wo es keinen Mörtel gibt und die Steine einfach aufeinanderglegt werden? Wie kommt denn die Feuchte aus dem Mörtel heraus? Hydratisieren tut nur der geringste Teil, das sei vorweggenommen.


    Das Märchen von der diffussionsoffenen Wand ist eine Erfindung der Ziegelphysiker. Heutzutage weiß man, dass es nichts als Marketing war. Die Feuchtigkeit muss aus dem Haus und zwar durch Lüftung welcher Art auch immer. Wenn Diffussion dazu 1 Prozent beiträgt, ist das hoch geschätzt.


    Was Du meinst ist "atmend", also luftoffen, das hat aber nichts mit diffusionsoffen zu tun. Der Wasserdampfiffusionswiderstand wird als s/d-Wert angegeben, eine massive Ziegelmauer hat z.B. einen s/d-Wert von 5-10. D.h. dass sie dem Wasserdampf einen Widerstand entgegenstellt, der dem 5-10-fachen von Luft entspricht. Polystyrol z.B. ist 60-200 mal so "dicht" wie Luft.
    Die Diffusionsstromdichte hängt von Randbedingungen wie Wasserdampfdruck, Sättigung und Wandaufbau ab, deshlab spare ich mir ein Rechenbeispiel zumal ich für keine einzige Behauptung auch nur eine Quelle bekommen habe, ausgenommen eine falsche DIN-Norm (richtig wäre die 4108-2 gewesen). Wieviel Prozent durch die Wasserdampfdiffusion durch die Wand aus dem Raum befördert werden ist nicht relevant. Relevant ist, das die Wand nicht durchfeuchtet. Es ist auch egal, ob nach dem Duschen für ein paar Minuten der Wasserdampfgehalt steigt, wenn man eine Wand hat, die solche Spitzen puffern kann und keinen Plastiksack.