MainTor-Projekt II: der Abbruch der Degussa-Bauten (realisiert)

  • MainTor-Projekt II: der Abbruch der Degussa-Bauten (realisiert)

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    Weitere Threads zu diesem Projekt: MainTor-Projekt I: die Planung | MainTor-Projekt III: der Bau
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    Ein Blick von oben, die blaue degussa Werbung auf dem „Hochhaus“ ist abgebaut, die Bäume im Innenhof gefällt


    By thomasfra at 2011-07-10

    Das Ladengeschäft im Hochhaus sieht zurzeit etwas unaufgeräumt aus


    By thomasfra at 2011-07-10

    3 Fotos aus dem großen Innenhof, wird sich in nächster Zeit stark verändern


    By thomasfra at 2011-07-10


    By thomasfra at 2011-07-10


    By thomasfra at 2011-07-10

  • AWR räumt aus

    Ein paar Tage vor dem offiziellen Abbruchstart rückt AWR an und setzt ihre Duftmarke gleich unter dem Stock-Schmelzer:



    Im Innenhof breitet sie sich schon mit Gerät und weiteren Containern aus:



    Die minimalistische Uhr mit dem güldenen Blatt wird bald fallen. Bei eBay könnte man für sie Liebhaberpreise erzielen:



    Bilder: epizentrum

  • ^ Von einer Duftmarke kann jetzt nicht mehr die Rede sein. AWR hat ihren größten Banner ausgegraben und ans Degussa-Gebäude gehängt:



    Im Innenhof liegt schon einiges Mauerwerk abgebrochen am Boden. Dass es Ernst wird, zeigt auch das Gerüst am Südwestgebäude:



    Bilder: epizentrum


    P.S.: Mein Bilder-Hoster abload.de liefert heute die Dateien nur sehr zögerlich oder gar nicht aus. Habt Geduld!

  • Für AWR sind derzeit wohl goldene Zeiten angebrochen.Wer weiss,was sich in nächster Zeit noch so dazugesellt.....der ein oder andere Kandidat ist ja nicht so weit entfernt.:D

  • Wenn man nicht von Abbrucharbeiten sprechen möchte, dann sind es zumindest intensive Vorarbeiten, die gerade stattfinden.
    Es wurde bereits ein Durchbruch geschaffen und zahlreiche Fassadenplatten wurden entfernt.



  • Ich war heute auch vor Ort und ein Blick in den kleineren südwestlich liegenden Innenhof zeigte folgendes Bild.


    By thomasfra at 2011-07-29

    das sind Abbrucharbeiten! :) Fotografiert durch die Einfahrt die man auf diesem Bild ganz unten links sieht, damit ist der Eckbau auch der Erste der verschwindet.


    By thomasfra at 2011-07-29

  • Dass der Abriss bisher mit eher angezogener Handbremse vonstattengeht, wird neben der Ausstellung "MMK 1991–2011. 20 Jahre Gegenwart" im 1950er-Altbau am Untermainkai auch daran liegen, dass Teile der 1980er-Bauten bis Ende vergangener Woche noch von der Degussa-Bank genutzt wurden. Der Umzug ins IBC an der Theodor-Heuss-Allee, Teile der Bank sitzen dort schon seit längerer Zeit, fand laut Aushang erst am vergangenen Wochenende statt.


    Auch an der Hofseite des alten Degussa-Hochhauses, des künftigen "MainTor Primus", hat die Demontage der Fassade begonnen. An der Schneidwallgasse verschwindet demnächst eine weitere Fußgängerbrücke über eine öffentliche Straße.



    Bei der Entkernung des alten Degussa-Hochhauses werden keine großen Umstände gemacht; der Schutt wird über ein Förderband in einen kleinen Hof zwischen Hochhaus und dem Gebäude der Komödie gekippt:



    Am Untermainkai:



    Dann habe ich noch etwas entdeckt, was mir die Laune gründlich verhagelt hat. Wie Ende 2009 im Stadtgespräch diskutiert, blieb in einem Hof hinter dem Eckgebäude Neue Mainzer Straße und Untermainkai ein Sandsteinbogen eines längst verschwundenen Degussa-Verwaltungsgebäudes erhalten. RMA hat dieses dem Architekten Ludwig Neher zurechnet, das Gebäude soll an der Weißfrauenstraße gestanden haben und Ende 19. oder Anfang 20. Jahrhundert errichtet worden sein. Näheres in der Stadtgespräch-Diskussion von 2009. Damals von mir aufgenommenes Foto:



    Gestern von mir aufgenommenes Foto:



    Auch wenn der Bogen objektiv nicht viel Wert besessen haben mag, so ist dieses Vorgehen aus meiner Sicht doch völlig unverständlich. Es wäre sicher kein großes Ding gewesen, das Bauteil abzutragen und erst einmal einzulagern. Angesichts der vielen Freiflächen, die das MainTor-Areal erhalten wird, hätte sich später bestimmt ein sinnvoller Platz für den Bogen gefunden. Statt dessen wurde nun ein Bauteil, das seinerzeit bewusst erhalten blieb, umgesetzt wurde und so selbst die geschichtsvergessenen Nachkriegsjahrzehnte überstanden hat, einfach achtlos mit der Baggerschaufel niedergerissen.

  • Gut beobachtet, Schmittchen. Anscheinend findet man für Geld Leute, die zu allem bereit sind. Denkt bei so einem Abrissunternehmen auch irgendeiner mit? Vollkommen unabhängig davon, dass der Bogen natürlich nicht als Kulturdenkmal ausgewiesen ist...


    Wird dann wahrscheinlich, wenn es in der Presse ausgewalzt wird, wieder als „Versehen“ deklariert. Ähnlich wie als man in Dresden die Reste des mittelalterlichen Rathauses wegbaggerte. Der Wert mag hier zwar nicht vergleichbar sein, aber wie du schon sagtest, dass man den Bogen selbst in der geschichtsvergessenen Nachkriegszeit stehen ließ, und dieser jetzt einfach weggerissen wird, zeigt, wo wir stehen.


    Man sollte halt auch nicht vergessen, welche Rolle die Degussa für Frankfurt am Main gespielt hat. Nun verbleibt nur noch die Skulptur am Labor-Neubau, die an dieses bedeutende Kapitel Industriegeschichte erinnert. Traurig.

  • Ab und an kann ich einen Blick auf das Innere des Gelaendes werfen und fuer kurze Zeit war an dem Bogen ein Geruest aufgestellt. Vielleicht hat man ja wenigstens den Schlusstein ausgebaut. Waere zwar immer noch ein schwacher Trost aber besser als nichts.

  • sehr schade...

    ... und den Schlussstein mit Wappen hat sich sicher einer der Bauarbeiter mit nach Hause genommen.
    Man müsste dem Bauherren und den Architekten einen Brief schreiben und sie direkt fragen, ob ihnen bewusst ist, dass sie mit dem Bogen ein kleines Schmuckdetail beseitigt haben, das sie gut und gerne in die Straßenflucht mit hätten einbauen können, oder als Solitär auf einen der Plätze stellen.


    Mäckler hat ja auch ein Stück Fassade der alten Postdirektion in die Fassade des Podiumsgebäudes vom Tower185 eingearbeitet.


    Schade, denn solche Details haben ihren Charme.

  • Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der Bogen einfach so weggerissen wurde. Ich denke das der Kopfteil abgebaut wurde und irgendwo im neuen Gebäudekomplex wieder aufersteht. Die Steine die den Bogen ausmachten sahen nicht so erhalteswert aus (ich habe den Bogen vor ca. 2 Wochen auch fotografiert). Warum sollte man, wie Reiner03 schreibt, ein Gerüst aufbauen, wenn man danach alles verschrottet. Wir sollten abwarten.

  • Diese Perspektive vom Riesenrad auf dem Mainfest, wird sich, wenn es nächstes Jahr wieder aufgebaut wird, stark verändert haben . . . ich werde wieder da sein!


    By thomasfra at 2011-08-07

  • An den Degussa-Gebäuden schraubt man weiter die Steinplatten ab und entfernt die (Zink?-) Bleche vom Dach. Deren Verkauf spült sicher noch etwas Geld in die Kasse. Um dem folgenden Foto etwas Glanz zu verleihen, habe ich extra einen Phantom vorbeifahren lassen:



    An allen Stellen zeigt sich die alte Bausubstanz. An dieser Stelle hat man die Platten damals anscheinend einfach über den bestehenden Putz montiert:



    Apropos Glanz. Die Villa Schlosser erstrahlt in weiß, Sockel und Mauer sind verputzt, und an den Fenstern hängen Fensterläden:



    Bilder: epizentrum

  • Jetzt geht's richtig los: DIC beginnt mit Hauptabbruch

    DIC beginnt am Montag, 22. August 2011, mit dem Hauptabbruch auf dem MainTor-Areal. Am Wochenende werden die Vorbereitungs- und Absicherungsmaßnahmen begonnen, zu denen vor allem geschützte und barrierefreie Wege für die Fußgänger zählen. Die Abbrucharbeiten starten mit einer Entkernung der inneren Gebäudeteile, gefolgt vom Abbruch der Außenmauern der einzelnen Gebäude. Begonnen wird mit dem Südbau am Main, dem dann der zentrale Kreuzbau folgt. Erst in der letzten Phase folgt der Ostbau zur Innenstadt, damit er möglichst lange als natürlicher Schallschutz zur Stadt dienen kann, so DIC. Den Abschluss soll der Mainbau bilden, der bis Oktober noch die Sonderausstellung des MMK beherbergt. Die Abbrucharbeiten sollen im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Mit den Arbeiten sind laut DIC erfahrene Firmen aus dem Rhein-Main Gebiet beauftragt.



    So solls mal aussehen, wenn man aus dem Flieger guckt
    Simulation: DIC


    Um einen reibungslosen Ablauf zu sichern, der Anrainer, Passanten und den Verkehr in der Innenstadt möglichst schont, arbeitet die DIC nach eigenen Angaben seit 6 Monaten an einem umfassenden Baubegleit-Konzept mit vier Schwerpunkten, das jetzt veröffentlich wurde.


    - 1. Sicherung der denkmalwerten Bauteile: In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt der Stadt, dem historischen Museum und weiteren Experten wurden alle denkmalwerten Bauteile identifiziert, und es wurde festgelegt, wie sie abmontiert und erhalten werden können. Prominentestes Bauteil ist die historische Frankfurter Steinfigur "Metallgießer". Sie wird vor Baubeginn aus dem Ensemble herausgelöst, restauriert, konserviert und in Abstimmung mit dem Denkmalamt wieder an einer passenden Stelle der Neubauten integriert. Weitere erhaltenswerte Objekte sind der historische Schlussstein im Torbogen, Spolien aus der Fassade des Laborbaus oder der Mägdeleinsbrunnen.


    - 2. Whisper-Field: Die Minimierung von Lärm- und Schmutzbelästigung für die Anrainer und den passierenden Verkehr ist das Ziel dieser Konzeption, die zusammen mit dem TÜV Hessen entwickelt wurde, der diese Bauphase auch kontinuierlich überwacht. Zum Beispiel kommt der größte Long-Neck-Bagger Deutschlands zum Einsatz (Gewicht: 180 t), der einen zentralen Beitrag zur Minimierung der Rückbauzeiten leistet. Zur Reduzierung der Schmutzbelästigung werden die massiven – und damit staubintensiven – Bauteile in den Wintermonaten abgebrochen, wenn die Fenster der umliegenden Büros geschlossen sind. Im Übrigen ist die Baustelle als reine Tagesbaustelle konzipiert, so dass in der Regel in der Nacht und an den Wochenenden nicht gebaut wird.


    So sah's noch verganene Woche aus
    Foto: El K.


    - 3. Minutiös geplante Ablauf- und Verkehrslogistik: Ein darauf spezialisiertes Ingenieurbüro für Baulogistik ist beauftragt, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der Stadt Frankfurt eine optimale verkehrslogistische Planung zu erarbeiten und bei der Realisierung zu betreuen. Dazu zählen beispielsweise barrierefreie und ampelgeführte Übergänge, die der Sicherheit der Fußgänger dienen, indem sie den Baustellenverkehr von den Fußgängerbereichen weitestgehend trennen, teilt DIC mit.



    Noch ein Blick in die Zukunft
    Simulation: DIC


    - Kommunikationsoffensive: DIC hat mit der Realisierung der Bebauungspläne für das MainTor-Areal eine "umfassende Kommunikationsoffensive" gestartet, die zwei Zielrichtungen verfolgt:


    • Zum einen sollen die Bürger der Stadt Frankfurt über das, was im Zentrum ihrer Stadt passiert, gut informiert sein. Dazu bietet DIC kontinuierlich über eine eigene Website (http://www.maintor-frankfurt.de), über Presse-Mitteilungen, mit einem Magazin („The Riverside“) und dem "Blue Room" im MMK auf dem MainTor-Areal alle relevanten Informationen zu diesem Projekt an.
    • Die zweite Zielgruppe sind die Menschen, die in der unmittelbaren Nachbarschaft arbeiten und leben. Sie werden laut DIC in persönlichen Gesprächen, Informationsveranstaltungen und auch mit persönlicher Post über alle Schritte informiert; für den Fall, dass irgendwo Hilfe benötigt ist, wird eine Hotline eingerichtet. Besondere Aufmerksamkeit erfahren das Theater "Komödie" und das "Schauspiel" sowie die "Oper" Frankfurt, auf deren Spielpläne und Probenbetrieb Rücksicht genommen wird.



    Irgendwann mal am Mainufer, kurz vor dem Sommergewitter... Wann genau
    alles fertig wird, hängt auch davon ab, wie schnell die DIC Nutzer
    und Investoren findet.

    Simulation: DIC


    Am 1. November beginnen die Arbeiten für Primus



    Am 1. November 2011 starten die Baumaßnahmen für den Rohbau im Rahmen des ersten Bauabschnitts mit dem Gebäudekomplex "Primus", der schon im Sommer dieses Jahres an den Frankfurter Immobilieninvestor Carlo Giersch verkauft wurde. Mitte 2013 wird das Gebäude bezugsfertig sein. Dort wird auch DIC selbst einziehen.


    Der Primus-Gebäudekörper wird vollständig entkernt, so dass er nur in seiner Kubatur erhalten bleibt und vollumfänglich, mit neuer Fassade, neuer Haustechnik, nach den höchsten Nachhaltigkeitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) modern gestaltet wird. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieses 1. Bauabschnitts (Abbruch, Herrichtarbeiten sowie der Bau des Primus-Gebäudes) beläuft sich
    auf rund 50 Mio. Euro. Die zuständigen Behörden der Stadt Frankfurt haben die Abbruchgenehmigung bereits erteilt; der Bauantrag für den Neubau ist
    eingereicht.


    Das Primus-Gebäude liegt an der Neuen Mainzer Straße 20 und damit verkehrsgünstig direkt am U-Bahn-Knotenpunkt Willy-Brandt-Platz. Die knapp 5.550 m² Gewerbemietflächen verteilen sich auf die 12 Geschosse des 46 m hohen Gebäudes. Primus zeichnet sich durch einen Arkadengang sowie eine Dachterrasse mit einmaligem Skyline- und Altstadt-Blick aus.


    Quelle: PM von DIC vom 19.08., leicht redigiert und gekürzt von El K.

  • Bevor es morgen richtig losgeht, wie El Kremada schreibt, noch 3 Fotos von heute.
    Die Brücke zwischen den Gebäuden zur Weißfrauenstraße sieht etwas unsicher aus


    By thomasfra at 2011-08-21

    Jetzt auch mit Bauschild


    By thomasfra at 2011-08-21

    Am Eckgebäude wurde die Verkleidung an der gesamten Südfront inkl. Türmchen entfernt


    By thomasfra at 2011-08-21

  • Der "historische Schlussstein im Torbogen" wurde nach dieser Pressemitteilung (drittes Aufzählungszeichen) tatsächlich gesichert. Reiner03 dürfte mit seiner Vermutung also richtig gelegen haben.


    Anfang der Woche hat derselben Mitteilung zufolge der "Hauptabbruch" begonnen. Der "Südbau am Main" sah heute schon reichlich zerfleddert aus, und aus den in #314 noch vorhandenen Bäumen ist offenbar Kleinholz geworden:



    Bild: Schmittchen