Bauprojekte am Jungfernstieg und den Colonnaden

  • Die "Luxury Hall" ist übrigens fertig, und wurde vor knapp zwei Wochen eröffnet.





    nicht mehr meine Welt, vom Geldbeutel mal ganz zu schweigen.

  • dass die ernsthaft diesen 70er Mief ohne Tageslicht und reiner Kunstbeleuchtung wieder raus gekramt haben. Entsetzlich.


    Man war gerade nach dem letzten Umbau so froh, dass die Empore wieder frei gelegt wurde. Jetzt ist alles wieder zugebaut.

  • dass die ernsthaft diesen 70er Mief ohne Tageslicht und reiner Kunstbeleuchtung wieder raus gekramt haben. Entsetzlich.


    ^^ In Natura sieht es eigentlich ganz gut aus. Man kann allerdings auch sehen, wie subjektiv die Menschen doch sind. Hier sind Reduktion auf wenig Farben und sehr sparsame Moeblierung angeblich 'Siebzigerjahre-Mief', in der Elbphilharmonie wird derartige Moeblierung als 'Minimalismus' oder 'Retro-Eleganz' gefeiert ;)


    Ich denke, das Alsterhaus hatte auch ganz klar die Vorgabe im stark frequentierten 1OG, zusaetzliche Regalmeter zu schaffen. Das ist mit der Schliessung der Oeffnungen zum Lichthof auch gelungen.

  • Colonnaden 72

    Becken Immobilien hat das Gebäude Colonnaden 72 (Baujahr 1958) (erstes Bild beim Thread "Letzte Bausünden") und Fehlandtstraße 42/46 gekauft. Bleibt zu hoffen, dass hier ein Abriss der Häuser stattfinden wird (und nicht stattdessen so ein Carsten Roth Unding wie gegenüber hinkommt )


    Jedenfalls sollten wir das im Auge behalten!


    (Kurze Geschichtsinfo: nebenan in der Fehlandtstraße 40 war früher die Urania Filmbühne beheimatet)


    http://www.deal-magazin.com/ne…usiver-City-Lage-Hamburgs

  • Der Bau gegenüber ist zwar auch ein Fremdkörper aber wenigstens noch interessanter als dieser furchtbare langweilige Klotz. Weg damit bitte!

  • Fab5

    Die verhunzen die Häuser tatsächlich!


    Die fangen mit Große Bleichen 5 an (siehe oben)


    Die sprechen von "einer Aufwertung des „Alster-Ensembles“ mit fünf Immobilien bis 2019. Es reicht vom Jungfernstieg 22 bis 24 über Große Bleichen 1 und 3 bis hin zur Nummer 5"


    Ich bin echt schockiert



    Bild: Art Invest Real Estate


    http://www.art-invest.de/2017/…city-bekommt-alsterblick/


    http://www.deal-magazin.com/ne…-City-bekommt-Alsterblick


    so sah das mal aus



    Bild (c) Häuser


    alte Rendering hier

  • Umbau Jungfernstieg/Große Bleichen 1-5

    Hallo liebe Forumteilnehmer,


    ich lese hier schon seit einigen Jahren regelmäßig mit und verfolge das Baugeschehen in Hamburg. Vorher hatte ich einige Jahre in Frankfurt a.M. gewohnt. Was immer man von dieser Stadt halten mag, das Baugeschehen dort empfand ich meist als sehr vorbildich, innovativ und bereichernd für eine Stadt, die verglichen mit HH nur noch wenig Vorkriegsbauten im Innenstadtbereich aufweist.


    Was in Hamburg an Baugeschehen im Innenstadtbereich abläuft, ist meines Erachtens so katastrophal, dass ich der angeblich schönste Stadt der Welt lieber heute als morgen wieder den Rücken kehren möchte. Was ist das für eine verdammte Bau- und Verkehrspolitik hier? Wie kann es sein, dass die wenigen gelungenen Plätze dieser Stadt wie der Jungfernstieg trotz Denkmalschutz systematisch verhunzt werden und der Abriss ekliger 60er-Jahre Bürotürme wie dem Allianzgebäude durch einen fehlinterpretierten Denkmalschutz verhindert wird? Wie kann es sein, dass ein innenstädtisches Filetstück wie das Hafencityareal mit so ein1fallslosen, grauen, solitärartigen Geschäftsbauten zugeflastert wird, mit einem Konzerthaus, dessen Eingangsbereich eher an einen Parkhauseingang als ein neues Wahrzeichen erinnert und in der Nacht wie ein belangloser Bürokomplex aussieht? Bei der Verkehrspolitik gehts weiter. Die Innenstadt wird zerschnitten von Verkehrsachsen einer seit Jahrzehnten überholten Verkehrspolitik, historische Plätze wie der Burchardtplatz und Adolphsplatz verkommen als Parkbereiche. Das ÖPNV-Netz ist für eine Stadt dieser Größe provinziell und überteuert. Seit Jahrzehnten passiert absolut nix.


    Ich bin einfach fassungslos, wie wenig Hamburg aus seiner an sich absolut prädestinierten Lage macht und sich ausruht, ja im Grunde selber kaputt macht.


    Gibt es denn keinerleich Möglichkeit, etwas zu bewegen, solche Verbrechen wie am Jungfernstieg/Große Bleichen 1-5 z.B. durch Petitionen zu verhindern?

    Einmal editiert, zuletzt von Pitar ()

  • ^^
    Das Abendblatt hat jetzt auch einen Artikel dazu:
    http://m.abendblatt.de/hamburg…nstieg-wird-umgebaut.html (Paywall)


    Die Veränderungen am Commerzbank Gebäude finde ich gar nicht mal schlecht. Mir gefällt es, dass die herausstechenden Strukturen an den beiden äußeren Seiten des Gebäudes bis zum Dach hochgezogen werden sollen. Finde ich eigentlich optisch ansprechender als den jetzigen Zustand.


    https://www.private-banking-ma…_Commerzbank%20AG_web.jpg


    http://img.abendblatt.de/img/h…rt-Invest-Real-Estate.jpg


    Mod: Grafiken geUrlt. Bitte die Richtlinien für das Einbinden von Bildern beachten! Danke! nikolas

    Dennoch stehe ich den Abriss des Teiles zwischen der Bank und dem anderem Gebäude kritisch gegenüber, mag es gar nicht wenn historische Strukturen und Substanz verloren gehen (wiederlegt bei CRBauer, siehe unten). Zudem sehe ich den geplant Neubau als nicht wirklich schön an, setzt gefühlt die Bausünden der 60er fort, nur in polierter und glänzenderer Form.



    In manchen Teilen stimme ich meinem Vorredner zu. Die Hafencity finde ich aber eigentlich recht gut. Was mir in Hamburg dermaßen auf den Zeiger geht ist das untaktvolle Hinklatschen von Neubauten, egal wo, es wird immer irgendwie reingepresst, sogar in den wenigen erhaltenen historischen Gegenden Hamburgs. Dieses Projekt ist dafür mal wieder ein Musterbeispiel. Es gibt doch ein super Ventil für moderne Architektur, die Hafencity. Warum kann man dann die historischen Areale, entsprechend ihrer Geschichte, nicht taktvoll bebauen?

    Einmal editiert, zuletzt von Askan ()

  • Also: Das Gebäude zwischen Commerzbank und Eckgebäude ist meines Wissens nicht historisch sondern trägt eine an das Bankgebäude angelehnte "Fake-Fassade". Dadurch dass diese wieder entfernt wird, kommt eher die historische Fassadengliederung mehr zum Tragen und das Bankgebäude erscheint viel klarer in seiner Struktur.
    Das Allianzgebäude wird abgerissen und der Adolphsplatz wird auch als Platz umgestaltet. Die Einwände zur Hafencity sind wohl Geschmackssache - ich teile sie nicht - ebenso jene zur Philharmonie. Der Eingangsbereich gehört eben zu dem
    alten Speicher und der trutzige Sockel macht ja gerade den Witz des Gebäudes aus.


    Die Kritik zu Straßenbau-Sünden unterschreibe ich sofort; ansonsten aber merkwürdig uninformierte Kritik, dafür dass man das alles hier im Forum mitkriegen könnte.

  • Richtig, das Haus zwischen Bank und dem Eckhaus ist kein Altbau. Da stand vor dem Krieg ein Hotel, lediglich die Fassade wurde nach dem Krieg an das Bankhaus angelehnt. Finde aber sehr gelungen und finds auch sehr schade, das diese nun auf modern gemacht werden soll.


    Hier ein altes Foto, die Bank sah damals auch noch etwas schmucker aus, etwa der Fensterschmuck oder die Fenster an sich (Rundbogenfenster):
    http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA3324.jpg


    Das Eckhaus hatte früher übrigens quadratische Schaufenster.

    Einmal editiert, zuletzt von HH_Jung ()

  • Ich war erst schockiert und jetzt finde ich es richtig, weil ich bisher das Bankgebäude nie richtig als Gebäude wahrgenommen habe. Durch die ähnliche Fake-Fassade daneben verschwimmt es so und die geschlossene Symmetrie des Bankgebäudes wird jetzt erst wieder herausgearbeitet.

  • Meine Kritik war etwas hart gestern - da möchte ich mich entschuldigen! Die Umgestaltung des Commerzbankhauses wie auch des Hauses Jungernstieg Ecke Große Bleichen finde ich im zweiten Entwurf sehr gelungen. Mich ärgert insbesondere die Neugestaltung des Zwischenbaues sowie Große Bleichen 5. Die Gebäudereihe am Jungfernstieg wird derzeit sowieso noch durch einige unschöne Nachkriegsbauten beeinträchtigt. Trotz Fakefassade sorgt der Zwischenbau hier meines Erachtens für eine gewisse Harmonie. Ein Neubau müsste sehr geschickt erfolgen und sich in die historische Fassade eingliedern. Dem wird der Entwurf meines Erachtens nicht gerecht. Insbesondere bei der Farbgebung hoffe ich, dass hier noch eine Korrektur erfolgt. Bezüglich Große Bleichen 5 muss man wohl nicht lange diskuteren. Hier wird ein wunderschöner Altbau zugunsten auswechselbarer Allerweltsarchitektur geopftert,und zwar nur für den schnöden Mammon. Das Gebäude könnte genauso auch in der Hafencity oder Hammerbrook stehen. Eine klare Verschlechterung.


    Zur Hafencity nur ganz kurz, da falscher Thread:Ich bin der Meinung, eine stärkere optische Abstimmung der Gebäude aufeinander z.B. am Sandtorkai hätte den Standort deutlich attraktiver gemacht, gerade wenn man hier auf Solitärbauweise setzt. Dennoch gibt es in der Hafencity auch einige absolut gelungene Gebäude, z.B. der Sumatra Kontor oder der Cinnamon Tower, die das Zeug zur neuen Sehenswürdigkeit haben und gleichzeitig doch unerwartet gut mit den Bestandsgebäuden harmonieren. Die Kunst liegt eben immer in der richtigen Mischung aus Kontrast und harmonie, die hier mal mehr, mal weniger gut getroffen wird. Die Elbphilhamonie ist für mich eine gute, jedoch nicht zu Ende gedachte Idee, u.a. durch den fehlenden Vorplatz und das mangelhafte Beleuchtungskonzept.

  • Die Elbphilharmonie hat doch einen Vorplatz? Inklusive Treppen runter zur Promenade.
    Sandtorkai stimme ich dir teilweise zu. Es gibt zwei oder drei Solitaire, die ich nicht allzu aufregend finde, und die Vorderseite zur Straße hin ist sehr verschlossen - was aber auch mit dem Hochwasserschutz zusammenhängt.
    Bei Große Bleichen 5 hast du meine volle Zustimmung. Allerdings kenne ich die Geschichte des Bestandsbaus nicht - vielleicht kann da irgendjemand etwas beitragen?

  • ^^ #287 & #292 & #293


    Grundsatzdiskussionen bitte in die Lounge. Dieser Thread ist fuer Bauprojekte am Jungfernstieg und den Colonnaden.


    Danke.

  • ^
    Leider wirklich ein Rückschritt. Ich empfinde den Vorgängerbau definitiv nicht als Maß aller Dinge, grade die oberen Partien sind meiner Meinung nach nicht all zu harmonisch, dennoch ist der Neubau definitiv langweilig und ziemlich seelenlos. Dahingegen war der Altbau eigenwillig und recht einmalig, vor allem die Rundungen der Fenster und der unteren Etage empfand ich als positiv. Zu hoffen ist, dass die anderen Projekte am Jungfernstieg dies kompensieren können.