Exzenterhaus | 89m [realisiert 09/2013]

  • Wohnklotz: Ich denke weit über das Jahr 2010 hinaus.


    Du hast unter anderem selbst auch festgestellt, das es "in ganz Europa kein derartiges Museum" gibt. Gerade Nischenmärkte sind Chancen. Ich hoffe das spricht sich auch im konservativ erscheinenden Bochum noch herum!

  • Stefan Junger


    Nicht alle Nischen sind es wert gefüllt zu werden.
    Das Bunkermuseum wünsche ich mir eher für unsere Landeshauptstadt.
    -man muss ja auch noch etwas für andere übrig lassen...


    Ich glaube Bochum ist gar nicht so konservativ wenn man sich anschaut welches Erscheinungsbild in den letzten Jahren verwirklicht wurde.
    (Boulevard, neue U-Bahnstadtionen, Parkhauseinfahrten...
    Ganz im Gegenteil - alles futuristisch.
    Ein bisschen mehr (vorkriegs) Gemütlichkeit hätte ich mir dann aber schon noch gewünscht.
    Leider scheint niemand so recht interesse an alten Laternen oder Kopfsteinpflaster zu haben. Z.B. im Bermuda3eck wäre das aber der Hit.


    Ein Bunkermuseum einzurichten finde ich überdies dann doch etwas verstaubter als ein Hochhaus auf diesen Bunker zu setzen.


    Im Übrigen:
    Ich war es nicht den du ziteren musst mit: "in ganz Europa kein derartiges Museum" sondern Maehler #107 und P.A.Martin #109.
    -ich habe nur gemutmaßt, dass es sicher so ist.

  • Wohnklotz: Ein Bunkermuseum würde nicht in unsere kultivierte Landeshauptstadt passen ;)


    Bochum müßte zumindest sicher etwas vom alten "Ruhrpottmief" loswerden um besser dazustehen. Das Exzenterhaus sehe ich hier als einen Baustein an und würde den Bau auch sehr begrüßen, nur stellt sich mir immernoch die Frage warum es ausgerechnet auf diesem Bunker stehen muß. Ich persönlich finde eine möglichst geschlossene Skyline erstens schöner und auch attraktiver für Investoren. Daher würde ich hier nachwievor lieber über Standorte reden, als über Bunker ja/nein oder mich über Schatten schreiten zu müssen.

  • Man hat in der Verwaltung Studien gemacht und den Schattenwurf simuliert.
    -Ergebnis war die Genehmigung des Bauantrages.


    Das Exzenterhaus steht wenige 100 Meter von den anderen Gebäuden entfernt und bessere Plätze die zur Debatte stehen gibt es leider nicht.


    Eine Lücke die bisher bestehen könnte würde durch den kommenden Stadtturm ebenfalls geschlossen werden.


    Eine ganz so enge "Skyline" finde ich auch nicht so doll.
    Im Vergleich zu wirklichen Hochhausstädten mit wirklichen HHsern ist Bochum ja nicht ernstzunehmen, und dafür sind die Strassen auch zu schmal.
    -wenn man so etwas will, sollte man eher nach Amerika oder Asien fahren.
    Aber auch dort gefällt mir die Skyline von Miami besser als die von Manhattan. -ist nicht so übertrieben eng. Somit wohl Geschmackssache.


    Wie gesagt stehen die paar Mini-HHs schon jetzt recht dicht beieinander, für meinen Geschmack ist das auch ausreichend.
    Mit Exzenterhaus und Stadtturm wären es 6Stück auf ca. 0.8km2.
    Ausserdem würde ohne den Sockel wieder nur eine Höhe von ca.60m erreicht werden -und das Wort "Skyline" könnte man schon wieder zurück in den Schrank (oder Bunker) legen.


    Der Bunker gehört schon seit einiger Zeit dem Investor und dieser hat schon einen 6-stelligen Betrag für eben diese Planung ausgegeben, und ohne Bunker wäre es ein anderes Projekt - warscheinlicher gar keins.


    Die Anwohner sind sicher froh jetzt mal in der Zeitung zu sein.
    Als Frührentner oder Arbeitsloser ist ja auch langweilig... und bei den sonstigen Ämtern nimmt man sie sicher auch nicht so ernst...

  • @Enzo Molinari


    An sich gebe ich Dir Recht.
    Es ist für einen Aussenstehenden für sich allein schon ein Hingucker.


    Aber für die Leute IN den HHäusern, (auch in den anderen) wird sich so ein wirklich netter Überblick ergeben.

  • Die Idee einer Aussichtsplattform, bzw. Aussichtsgastronomie wird bei solchen HH- Projekten immer wieder ins Spiel gebracht, leider aber nie verwirklicht. Ich erinnere mich, dass ähnliches schon beim RWE Tower in Dortmund angedacht war. Ich bin mir nicht ganz sicher, wer hinter solchen Aussagen steht. Sind das bloß Zeitungs- Enten oder bemühen sich da Investoren, Architekten und Stadtplaner ihr Projekt dadurch für die Allgemeinheit interessanter zu gestalten und damit um eine breite Akzeptanz zu werben.
    Ich fänd´s auf jeden Fall super, wenn das klappt. Abgesehen von ein paar Müllhalden und dem Fördertum über dem Bergbaumuseum wäre das dann einer der wenigen "Panoramapunkte" in BO.

  • nikolas


    Aus der Gastronomie wird nichts werden. Hierzu ausnahmsweise ein Zitat (weil die Quelle recht schwer zugänglich ist und es sich um ein amtliches Dokument handelt - https://session.bochum.de/soma…?__kvonr=7037210&search=1
    Dann auf Seite 44 der Beschlussvorlage der Verwaltung nachzulesen.

    In dem Kerngebiet sind gemäß § 1 Abs. 5 und 9 BauNVO folgende Nutzungen nicht zulässig:
    Einzelhandelsbetriebe, Vergnügungsstätten Schank- und Speisewirtschaften, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Bordelle und Dirnenunterkünfte
    Der Ausschluss der genannten Nutzungen wird damit begründet, dass Störungen der Verkehrssituation durch ein zusätzliches Verkehrsaufkommen mit dem Fahrtziel „Mittelinsel“ zu mindern sind. Die ausgeschlossenen Nutzungen sind im Durchschnitt wesentlich publikumsintensiver und somit verkehrsaufkommensstärker als Büronutzung. Des Weiteren können Vergnügungsstätten, Bordelle und Dirnenunterkünfte zu Abwertungserscheinungen führen, die dem Ziel der Aufwertung des Stadteingangs entgegengerichtet sind. Ebenso sind zusätzliche Störungen der östlich angrenzenden Wohnnutzungen zu vermeiden.

  • Gérard
    Danke für den wertvollen Link.
    Die doc´s.:Protokoll Bürgerversammlung und Anregungen geben leider ziemlich genau den von mir unter #111 geschilderten Eindruck besagter Versammlung wieder. Aber noch Mal! Es stimmt keinesfalls das sämtliche Anwohner gegen das Projekt Exzenterhaus sind. Die Gegner und selbsternannten Anwohnervertreter artikulieren sich bloß lauter.

  • Als ich gestern mit einer Architektur-interessierten Bochumerin den Entwurf diskutierte, fiel der nette Satz:
    Wenn man einer Oma 3 Miniröckchen anzieht, wird daraus auch keine flotte fesche Dame!
    Fand ich einen interessanten Vergleich zum alten Bunker mit den 3 modernen Glaszylindern. Wollte ich dem illusteren Kreis nicht vorenthalten.
    Die beste Lösung finde ich immer noch das Bunkermuseum mit dem Thema der U-Produktion!

  • Diese Architekturanalyse und zugleich (generell) philosophische Meisterleistung sollte sich vielleicht die ganze Welt mal zu Herzen nehmen....



    -vielleicht bleiben aber auch nur diverse weltoffene Bochumer dafür empfänglich...

  • Ich war kürzlich in Hattingen auf dem Gelände der alten Henrichshütte, da steht auch ein Bunker, den man mittels aufgepfropfter Etagen "modernisiert" hat.
    http://schule.de/bics/son/verk…se/pnbau/2002/ds02_04.htm
    Ich war mal drin: ganze Etagen stehen leer, das Cafe, von dem man angeblich einen tollen Blick auf Hattingen haben soll, ist trostlos leergeräumt und abgeschlossen.
    Ich empfehle mal einen Besuch: ist ja nicht weit vom geplanten Exzenterturm.

  • @.P.A.Martin


    Zitat:
    "Ich war mal drin: ganze Etagen stehen leer, das Cafe, von dem man angeblich einen tollen Blick auf Hattingen haben soll, ist trostlos leergeräumt und abgeschlossen."




    DAS sollte aber jetzt wirklich jeden vernünftigen Menschen überzeugt haben....


    Der trostlose Leerstand droht jetzt mit dem Exzenterhaus - nun spüre ich es auch.


    Einen Bunker so zu verschandeln - wirklich abartig.
    Wer braucht schon diese "Fenster" oder "Cafés"....


    Der angeblich tolle Blick über BOCHUM (!)
    (Stadtmitte in mindestens 21 Metern Höhe)
    von dem im Exzenterhaus nicht entstehenden Café ist sicher auch nur ein dreister Schwindel...

  • Das neuzeitliche Aufstocken des Bunkers der Hattinger Henrichshütte wurde seinerzeit hoch gelobt und als Innovation angesehen. Zuschüsse gab es ebenfalls.
    Eigentlich sieht dieser Bau irgendwie gut aus, einen Hauch futuristischer Ansicht und ein bischen was vom ehemaligen Bunker ist auch noch zu sehen.
    Nachdem das Satcom - Projekt scheiterte lag der permanente Leerstand im aufgestockten Bereich nicht mehr bei 30 % sondern zeitweise bei ca. 80 %. Die Räume im Bunkerbereich selbst sind bis auf das Erdgeschoß leer, waren bisher noch nicht vermietet. Allerdings konnten diese im Rahmen der Kunstwaldausstellung für einen Tag genutzt werden und am Tag des Denkmals durfte er vor zwei Jahren von Interessierten im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
    Heutzutage ist der Bunker im Besitz eines Immobilienmaklers und es werden noch immer Mieter gesucht.
    Hier mal eine Ansicht
    http://www.bochumer-bunker.de/bunker_2.html


    Wenn für das Exzenterhaus Pfalgründungen nötig sind, und diese unter den Bunker müssen,
    muß
    1. das bombensichere , 2 m dicke Stahlbeton - Fundament durchbohrt werden und
    2. müsste die bombensichere Decke beseitigt werden und der Bunker auch entkernt sein, bevor ein Bohrgerät auf dem Boden ansetzen kann

  • Am 15.Januar fand um 19.30 Uhr die erste Bürgerversammlung der Interessengemeinschaft Bunker mit über 40 Betroffenen Hauseigentümern und Mietern statt.
    Interessant war der einführende Vortrag des Sprechers über das Schutzgut Mensch, das offensichtlich nicht genügend berücksichtigt wird. Der Turm werde für die Bochumer Bürger keinen Vorteil bringen, daß er nach der Beschlußvorlage nicht hochfrequentiert werden kann. Weder Gastronomie noch Aussichtsplattform werde es geben, erwähnte der IG Sprecher nebenbei.
    Zudem bestehen weiterhin bauliche Bedenken bezüglich der nebenliegenden U-Bahn, wegen eventuell verändertem Mikroklima, wegen der doch weiträumigen Verschattung bis zu über 700 m, wegen der Pfahlgründung und dem damit verbundenen Entkernen des Bunkers und wegen der kompletten Umgestaltung des Denkmals. Nebenbei wurde die zu erwartende Verkehrsproblematik bezüglich der Baustelleneinrichtung erwähnt und viele kleine Details aufgezeigt. Die anwesende Rechtsanwältin führte beispielsweise drohende Wertrückgänge der umliegenden Liegenschaften an, führte an, daß die Möglichkeit besteht, daß sich die Betreiber des Turmes von den vorgeschriebenen Parkplätzen eventuell "freikaufen" und zeigte verschiedene Möglichkeiten der Klage auf. Die überwiegende Mehrheit ist klagebereit, ein paar wenige (nur Mieter) sind noch unentschlossen, so daß demnächst wohl die Gerichte über den Bau des Turmes entscheiden müssen.


    Heute, am 17.1.08 ist das ganze auch in der Zeitung nachlesbar


    http://www.westline.de/nachric…chline=bo/%/ln&szm_flag=1