Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

  • Leipzig: Old Industry - Umgang mit Industriedenkmälern

    Damit der Moloch-Thread "Umgang mit Bauerbe" ein wenig entlastet wird, gibt es ab sofort (14.05.2009) diesen Industrieerbe-Spezialthread. Hier können und sollen alle denkmalgeschützten Industriegebäude dokumentiert und diskutiert werden, sofern Bedarf dazu besteht. Zur Einstimmung habe ich ein paar ältere Beiträge hier reinkopiert. Diese Beiträge existieren zusätzlich noch an alter Stelle, damit die Diskussionen in den Strängen "Umgang mit Bauerbe" und "sonstige Projekte außerhalb des Zentrums" nachvollziehbar bleiben.


    Die ersten sieben Beiträge dokumentieren ausschließlich Projekte der CG-Gruppe Leipzig, die sich in jüngster Zeit stark der Umnutzung von alten Industriegebäuden widmet. Natürlich soll es nicht bei Projekten dieser Firma bleiben. Ihr könnt hier, sofern passend zum Thema, selbstverständlich auch Projekte anderer Unternehmen dokumentieren. Gruß, Cowboy.






    Fast völlig unbemerkt von der Forumsgemeinschaft blieb das Projekt "Südcenter" im Stadtteil Connewitz. Auf dem Gelände einer alten Zahnradfabrik entstanden 105 Loft-Wohnungen, zahlreiche Büros und ein Fitnessstudio. Das vorher sehr marode, denkmalgeschützte Fabrikgebäude bildet die Hauptattraktion bei diesem Projekt. Sehr schön das Resultat, wobei der Innenhof mir dann doch etwas zu verbaut aussieht. Aber seht und urteilt selbst:






    Bilder mit freundlicher Genehmigung der CG-Immobiliengruppe

  • Industriebau Plagwitz saniert

    Hallo


    Die Industriehallen von KIROW in Plagwitz an der Gießer-/Naumburger Straße wurden seit letztes Jahr grundhaften saniert und umgebaut. Neuer Eigentümer ist SPREADSHIRT.



    Entlang der Gießerstraße.



    Aufnahme vom 27.04.2007.



    Beim Tor liegen noch Gleisreste von der Verbindungsbahn der Plagwitzer Industrie mit dem Güterbahnhof.



    An der Naumburger Straße.



    Entlang der Naumburger Straße, 27.04.2007.



    SPREADSHIRT-Fabrik.





    27.04.07.







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    Quelle: DAvE LE

  • Ehemaliges BREHMER-Gebäude im neuen Look


    Vermutlich Anfang des Jahres wurde mit dem Sanieren eines Industriegebäudes an der Karl-Heine-Straße Höhe Plagwitzer Bahnhof begonnen. Bis vor einien Jahren saß dort die BREHMER Leipzig. Ein Bau wurde bereits 2006/2007 an der Ecke zur Engertstraße abgerissen.




    Davor wurde im besagten Jahr ein Industriegebäude abgerissen. Davor stand ein weiteres Gebäude, wo 2004/2005 der Dachstuhl abbrannte und wenige Wochen später komplett abgerissen wurde.



    Von der Weißenfelser Straße aus aufgenommen.



    Links am Gebäude befand sich einst ein Dach für Verladungen >>



    Das Bild stammt vom 18. April 2007.


    Wer der Eigentümer ist, kann ich nicht sagen. Neue Mieter sind auf jeden Fall die sp+ag (http://www.spag-personal.de/ könnte, muss nicht sein. Stimmt nicht mit dem Logo an der Hausfront überein).

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Haustitel umbenannt

  • Industrie im neuen Look


    Ein weiteres Industriegebäude steht seit letztem Herbst in der Weißenfelser Straße im neuen Look.



    An der Weißenfelser Straße in Richtung Plagwitzer Bahnhof.



    Fast gleiche Perspektive wie oben.



    Im Hinterhof des Gebäudes in gleicher Richtung.



    Gleiche Perspektive wie oben.


    Sehr schön finde ich die Integrierung des alten Verladegleises im Hinterhof. Einen Anschluss hat es jedoch zum Güterbahnhof nicht mehr. Es verschwand durch die Neugestaltung von Parkpläten vor dem ehemaligen BARMER-Gebäude in südwestlicher Richtung. Aber ich glaube, dies wurde schon vor meienr Industrie-Doku 2007 abgebaut.


  • Das Gebäude Dresdener Straße 1/Salomonstraße 2 und 4 wurde 1915 –im ersten Weltkrieg- für die Druckerei Bernhard Meyer erbaut. Baukonstruktiv handelt es sich um einen Betonbau – größtenteils in Skelettbauweise errichtet.


    Nach 1945 zog der Grafische Großbetrieb Interdruck ins Haus. Nach jahrlangem leerstand soll die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes durch die CG-Gruppe in Kürze beginnen. Die Vermarktung erfolgt unter dem neuen Namen "Haus Salomon" (in Anlehnung an den Straßennamen).
    Die Firma Caruso hat bereits den zuletzt als Hof- und Parkfläche genutzten großen Geländeteil an Dresdener- und Inselstraße beräumt. Abgebrochen wurden hier größtenteils aus der Zeit nach 1945 stammende Gebäude, die nicht erhaltenswert waren. Die Neubebauung des Areals, für das es (wie für so viele Gründstücke) Entwürfe im Vorentwurfsstadium gibt, wird zumindest vorerst nicht realisiert.


    Gesamtansicht in Bau 1915 – mit Musterfassade
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043856.jpg


    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043853.jpg


    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043854.jpg


    Gesamtansicht nach der Vollendung um 1920 –man beachte die Stein-Statuen im 1.OG, die vermutlich einer Fassadenbereinigung in den 30er oder 50er Jahren zum Opfer fielen.
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb045574.jpg


    Gesamtansicht 2009


    Eingangsbereich nach der Vollendung um 1920 http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043338.jpg


    Eingang 2009 – man beachte die Pfosten der Einfriedung in Form von liegenden Büchern


    Rückseite 2009


    Salomonstr. 4 – 2009 – dieser Bauteil wurde nach 1920 stilgerecht an den Altbau angepaßt


    Bildquellen:
    Historische Bilder: Fotografien aus dem Atelier Hermann Walter, Leipzig (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
    Bilder 2009: von mir.

  • Adolf-Bleichert-Drahtseilbahnwerke

    Das Gelände der ehemaligen Adolf-Bleichert-Werke ist inzwischen abgesperrt worden. Ein Plakat der Firma Caruso verrät, dass hier wahrscheinlich bald mit umfangreichen Entkernungsarbeiten begonnen wird. Mit den Planungen für die Revitalisierung der Industrieanlage ist einmal mehr das Architekturbüro Homuth & Partner beauftragt. Ein Plakat von denen hängt ebenfalls an einem der Gebäude. Die CG-Gruppe plant hier, die maroden denkmalgeschützten Hallen für gewerbliche Zwecke zu sanieren. Die Sanierungsarbeiten sollen noch in diesem Sommer erfolgen.


    Zum geschichtlichen Hintergrund der Drahtseilbahnwerke steht hier bereits was geschrieben.




    Fotos von letztem Samstag:


    Aufnahme vom Gohliser Bahnhof auf das Gelände der Bleichert-Werke. Nach 18 Jahre Leerstand hat die Natur das Gelände (zurück-)erobert.



    Blick ins Gelände.



    Das Verwaltungsgebäude entlang der Lützowstraße (links angeschnitten) wurde bereits vor ein paar Jahren saniert.


    Eigene Fotos

  • Sanierung/Neubau historische Buchbinderei

    Die historische Buchbinderei in der Johannisallee bzw. Teubnerstraße - ein Reformstilgebäude, das um 1912 für die Druckerei Fischer & Wittig erbaut wurde - wird noch in diesem Jahr aufwendig von der premium estate group (PEG) saniert. Das Bauvorhaben wurde hier (u.a. im Bauerbeforum) schon ein paarmal kurz angeschnitten, jetzt kommen weitere Infos und Bilder zum Projekt:


    • Es entsteht eine Dreiflügelanlage um die denkmalgeschützte Manufaktur
    • 2 Neubauten mit einer Gesamtfläche von 655qm werden rückseitig angebaut
    • so entstehen 30 neue Loft- und Maisonettewohnungen zwischen 40 und 150qm
    • Bauherr: premium estate group
    • Architekten: Homuth und Partner (München, Leipzig)
    • Realisierung: 2009


    Quellen:
    Exposé Buchbinderei (PDF)
    Hohmuth+Partner Architekten



    Um euch ein paar Eindrücke vom aktuellen Zustands des Hauptgebäudes in der Teubnerstraße zu vermitteln, erlaube ich mir ein paar Bilder von User leipziger hier einzustellen.





    Preisfrage: Wer wird hier dargestellt?

    Fotos: leipziger



    Und nun 3 Abbildungen, wie sich das Ensemble rückwärtig zur Johannisallee zeigen soll. Die Neubauten sollen sich lt. Projektentwickler "harmonisch einfügen". Von der Visualisierung her kann ich von alldem nichts erkennen. Wie schon bei der Sanierung der Tabakmanufaktur, empfinde ich die Neubauelemente als störend für das Gesamtensemble. Tröstlich jedoch, dass die Anbauten städtebaulich wahrscheinlich nicht so schwer ins Gewicht fallen werden. Und wahrscheinlich haben die Neubauten erst die Sanierung der seit 1991 leerstehenden Buchbinderei erst ermöglicht. Von daher kann ich (zähneknirschend) damit leben...





    Bilder: homuth+partner

  • Wenn man sich das so anschaut, sollte die PEG vielleicht neben Gutenberg (Preisfrage damit gelöst) und Hermes auch noch die Gottheit Janus auf der Fassade verewigen. Denn so toll das Gebäude zur Teubnerstraße aussehen wird, so erbärmlich ist die Rückseite zur Johannisallee. So wird jedenfalls der Begriff "Neubau" nicht unbedingt die negativen Assoziationen aus DDR-Zeiten abschütteln. Da das Exposé auch schon von 2007 ist, mag zwar der Hinweis richtig sein, daß ohne diese Anbauten das ganze Projekt nicht durchführbar gewesen wäre, aber die Optik eines sanierten Plattenbaus sollte nicht unbedingt das Ende der Fahnenstange sein. Zumal im Text auch darauf hingewiesen wird, daß das Gebäude in der Johannisalle 8 im Krieg zerstört und 1948 abgerissen wurde. Warum werde ich das Gefühl nicht los, daß eine Gegenüberstellung des ebenfalls als Wohnhaus genutzten Kriegsverlustes mit der heutigen Architektur ganz schlecht für Hohmuth+Partner ausgehen würde?


    Kurz noch das obligatorische Luftbild: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Trotzdem: Andere Städte wären froh, überhaupt solche Projekte diskutieren zu können. Ich bin am Mittwoch von der B2 zur Liviastraße am Sportforum und zurück gefahren und war beeindruckt, wie urban die Stadt Leipzig ist, wie gut saniert der Gebäudebestand selbst an den Hauptstraßen ist. Man fühlt sich einfach sofort wohl. In Chemnitz heute gab es aus dem Auto heute dagegen nur Ruinen, Brachen und Grünflächen zu sehen. Hier verstecken sich die sehenswerten Stadtteile eher. Entschuldigung für den kleinen Exkurs...

  • Schlot-Hof Plagwitz

    Schlot-Hof Plagwitz


    Der Schlot-Hof in der Naumburger Strasse 44 in Plagwitz ist m.W. eines der frühesten Beispiele für eine erfolgreiche Nachnutzung von Industriedenkmälern nach der Wende in Leipzig. Genaue Informationen finden sich im Netz leider nicht, die Sanierung muss aber kurz vor 1997 erfolgt sein, da sich ein Bild des Komplexes im Buch "Glanzlichter Leipziger Baukunst" von 1997 befindet. Weiterhin wurde im selben Jahr ein Zeitschriftenartikel zum Thema herausgegeben.


    Der Komplex selber stammt laut erwähntem Buch von 1899. Zu den Bildern.


    Eingangsbereich aus der Naumburger Strasse gesehen:


    Blick in den Hof:


    Übersicht:


    In vielen Komplexen bereits gesehen - Nutzung von Elementend er alten Ausstattung:


    Blick zum hinteren Ende:


    einmal um 180° gedreht Blick zur Naumburger:


    Als die Fabrik Mitte der 90er saniert wurde, sah die Umgebung sicherlich noch ganz anders aus:

  • Junction Mag: Industrial vestiges

    Da lese ich im Junction Mag feed doch tatsächlich das Wörtchen Leipzig: Die französischen Fotokünstler Yves Marchand und Romain Meffre zeigen mit ihrem Projekt “Eastern Germany industrial vestiges - Industrielle Spuren in Ostdeutschland”. 12 interessante Bilder, u.A. mit den Bleichert-Werken in Leipzig: klick

  • Am 17.6. habe ich mal von der Wilhelm-Sammet-Straße aus in eine angrenzende Werkhalle der Bleichert-Werke / TAKRAF fotografiert ...



  • Am 17.6. habe ich mal von der Wilhelm-Sammet-Straße aus in eine angrenzende Werkhalle der Bleichert-Werke / TAKRAF fotografiert ...



  • Wendische Höfe

    Ich habe es hier noch nicht gesehen, falls doch schon da, einfach löschen. Beim Sonntagsausflug an den Auensee stieß ich auf das Projekte Wendische Höfe in Wahren:


    http://www.wendische-hoefe.de/


    DIE WENDISCHEN HÖFE IM NORD-WESTEN LEIPZIGS
    Das rund 10.780 m2 große Grundstück der ehemaligen Rauchwarenfabrik «Kniesche» befindet sich in unverbaubarer Naturlage, ganz nahe am Auensee, und wird im Süden durch das Flüsschen Weiße Elster begrenzt.


    Bauträger: Die BEWACON Immobilien GmbH gehört zum Firmenverbund der Weisenburger Bau + Grund AG.


    Allerdings wüsste ich gern, was mit den zwei kleinen Fachwerkhäusern direkt an der Rittergutsstraße passieren soll. http://www.bing.com/maps/defau…&scene=10791532&encType=1


    Wenn ich die Karte richtig interpretiere, sollen die weg: http://www.wendische-hoefe.de/zoom.php?img=start_karte.jpg Das wäre meines Erachtens extrem schade, weil sie noch etwas von dem ehemaligen Dorfcharakter bewahren, der sonst schon weitgehend verschwunden ist.

  • ^ Cowboy hatte das mal vor Baubeginn gepostet. Sehr schöne Lage direkt an der Elster. Auf der Karte sehe ich die zwei Fachwerkhäuser aber grau umrandet noch eingezeichnet, insofern würde ich mir da keine Sorgen machen. Das die erhalten und nach Möglichkeit saniert werden fände ich aber in der Tat auch extrem wichtig. Die Wendischen Höfe direkt dahinter erhöhen die Chancen dafür auf jeden Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • gutes auge, dase!


    die beiden fachwerkhäuser gehören nicht zum projekt. aber zu wahren. hoffentlich finden sich liebhaber, die in den kleinen häuschen leben wollen.

  • abgesehen davon sind die wendischen höfe ein paradebeispiel dafür, wie perfekt alte industriebauten neuen wohnansprüchen genügen: hohe räume, dicke mauern, grosse höfe. wenn dann noch die lage stimmt, sind solche angebote unschlagbar.

    Einmal editiert, zuletzt von dj tinitus ()

  • ^ Du hast die Ästhetik, sprich schöne und städtebaulich passende Architektur vergessen, die sicherlich mit den größten Reiz ausmacht und die meisten begeistert und anzieht.

  • Wie schon Cowboy im Mai berichtet hat #7, sollen die Adolf-Bleichert-Werke saniert werden. Bis jetzt hat sich nichts getan.
    Hier noch ein paar Fotos von September.






    Bilder: Dr.Faust