zu den stadthäusern:
zum ersten mal seit 150 jahren gibt es in der stadt ein überangebot an wohnraum. brachen und baulücken wieder mit mehrgeschossigem mietwohnungsbau füllen zu können, ist daher unrealistisch. ungebrochen besteht jedoch nachfrage nach "dem eigenem häuschen mit kleinem garten".
diese eher ländliche wohnform in vorhandene städtische strukturen zu integrieren, ist für das stadtgefüge und -bild zugleich chance und gestalterische herausforderung.
es ist auch ein experimentierfeld, auf dem noch erfahrungen und erkenntnisse gesammelt werden müssen. die optische zusammenfassung von 2 (shakespearestrasse), 3 (schwägrichenstrasse) oder gar 4 stadthäusern (shakespeareplatz) zu einer einheit ist ein ansatz, die massstäblichkeit der umliegenden bebauung aufzugreifen. die nutzung der erdgeschosszonen als garagen soll dabei gegebenenfalls die höhendifferenz zu nachbargebäuden abmildern.
wachsende vertrautheit mit diesem bautyp wird zu einem normalisierungseffekt seitens der planer, nutzer und betrachter führen. als gradmesser hierfür könnte der projektierte bau von über zwei dutzend stadthäusern am schletterplatz direkt neben der neogotischen, 87 meter hohen peterskirche angesehen werden.
das eigenheim mit kleinem garten kehrt 150 jahre nach dessen verdrängung in die innenstadtnahen bereiche zurück. seine geänderte gestalt lässt den wandel erkennen, seine funktion jedoch bezeugt die kontinuität eines wohn-ideals aus vorindustrieller zeit, das heute unter postindustriellen gegebenheiten - im übertragenen und wörtlichen sinne - wieder an boden gewinnt.