Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Ja und wie du siehst haben Kulkas Entwürfe wenigstens ordentliche Erdgeschosszonen mit Gewerbe und keine Schüttelfenster-Fassaden.
    Wie schon gesagt Dächer wurden eh von Anfang an untersagt.

  • Ich war noch nie ein großer Fan der Kulka-Pläne, befürworte aber wie Chris die lebendigen Erdgeschosse und Kleinteiligkeit der Fassaden. Problematisch ist die Anbindung der Neuen Lingnerstadt an die umliegenden Viertel.


    Das Problem Kulkas mit dem Zipfel in Richtung Bürgerwiese würde ich eher als Eitelkeiten (...) abtun, wenngleich der Entwurf der Lage definitiv nicht angemessen ist.

  • Der Zipfel zur Bürgerwiese ist unbedingt zu überarbeiten - da gehts in der Debatte doch maximal um die Unmöglichkeiten der Weisungsart des SPA an den Bauherren, statt um Eitelkeiten. Denn nur durch diese Handlung ist das Produkt doch zustande gekommen. Auch wenn man Kulka den Wesenszug des eitlen alten weißen Mannes durchaus zusprechen kann. Wer ihn schonmal öffentlich erlebt hat, bekommt das fast immer mit.


    Und der Bauausschuss hat auch mehrmals den Bauherren und den Architekten vorgebetet, dass Dachabschlüsse oder Fassadenabschlüsse nach oben gestaltet werden müssen oder wenigstens als Abschluss zu erkennen sein müssen. So gesehen ist das Theme "Dach" nicht wirklich "untersagt" - nur eben von altbekannten Behördenpersonalien immer wieder in gewisse Richtungen gelenkt.

  • Robotron-Kantine soll gekauft werden
    Grunderwerb 2,1 Mio, Sanierungsaufwand ca. 12 Mio
    DNN berichtet.
    Ratsvorlage Kulturhauptstadtbewerbung - V3073/19 (siehe dort Anlage 3 - Infrastrukturprojekte)


    Also irgendwie hat wohl Herr OB Hilbert die Verwaltung zum Kauf umgestimmt, denn man versucht es ja toll über den Kulturhauptstadt-Topf finanziert zu bekommen.
    Wie übrigens auch anderes mehr.
    Andererseits ist allein die Grunderwerbshöhe ("vom OB ausgehandelt", so die DNN) für das Bissel Grünland doch geradezu ausserirdisch und erinnert ans "Schikanier-Filet" am Ferdinandplatze.
    Daher wird nun final klar, warum der Lingnerstadt-Investor die Abrissgenehmigung nie nutzte: die olle Hütte drehen wir den Schlapphüten für viel Geld an, es lohnt sich - sponsored by Steuerzahler. :D


    Stadtplanung und Umweltbereich würden wohl weiterhin definitiv abreissen, aber die stehen leider in der zweiten Reihe hier. Hoffentlich zerschiesst sich dieser Schwachsinn.

  • G20-Apartmenthaus, Grunaer Strasse 20 - update
    zuletzt #490 und Visu #459


    Die vorletzte Etage ist zur Hälfte im Rohbau fertig.



    dahinter: Kita Blüherstrasse - fertig und in Betrieb
    zuletzt #452 - Bild 2 und #432

    ^ hier schaut man auch auf die Rückseite des G20 (links).

  • Also diese Hinterhofästhetik, einen zweigeschossigen kleinen Flachbau zwischen all die großen 16-Geschosser zu setzen, lässt in mir unfreiwillig dieses schäbige Gefühl aufkommen, was ich gegen Ende der DDR hatte, wo man in Behelfbaracken Schule hatte und für den Hort in eine andere solche wechseln musste (wahlweise auch zum Schwimmen, zum Sport oder im Ferienlager). Und die Straßenführung, wie Umgebung so ungepfegt und abseits aller Welt, lässt einen entsetzt zurück, wenn man im zweiten Moment daran denkt, dass man in keinem Feriendorf an der Ostsee 1989 ist, sondern im Zentrum einer Landeshaupt- und Großstadt im Jahr 2019.


    Stadtplanung, welche nie aus den 60er Jahren heraus kam. Paar Meter weiter werden ja schon wieder im Hinterzimmer mit einer Prachtstraße Tatsachen geschaffen.

  • ^ da fällt mir grad ein Zufallsfund ein: In Magdeburg, ja in Magdeburg traute man sich was. :eek:
    Guckst du.
    Ort: Regierungsstraße in der Innenstadt: man baute an den DDR-Plattenbestand einfach an und orientierte vermutlich auf eine altstadttypische Dichte bzw Fassung. Alles in modernen Formen, aber bemüht kleinteilig, nur ein Stück fehlt noch.


    Es zeigt zumindest frühe Beschäftigung und gewissen Willen, irgendwie aus dem Schlamassel rauszukommen. Die Plattenbewohner wurden vermutlich nicht gefragt, ob's ihnen gefällt. Die Sache dort muß schon Jahre her sein, daher ist es bemerkenswert, daß sowas überhaupt möglich war, wo doch Dresden seither prosperierender war. Nur mal als Beispiel - nicht unbedingt für's Grunaer Grausen in Dresden geeignet.

  • Hochhaus Pirnaischer Platz - endlich wieder mit Inschrift :D

    ^ Auf eine kürzliche Nachfrage antwortete die Verwaltung, daß inzwischen der Kontakt zum "Investor" abgebrochen sei. Jener wollte das Hochhaus sanieren - naja, wer's glaubt wird seelig...



    Passend zu Obigem: Carolabrücke Unterseite
    Auch hier selbiges Mega-Tagg. Kreativ-gestalterisch allerdings beides unterste Kajüte.
    Vielleicht dürfen sich nun alle über die Jahre dran erfreuen. :D

    Bilder: ich

  • Auf eine kürzliche Nachfrage antwortete die Verwaltung, daß inzwischen der Kontakt zum "Investor" abgebrochen sei. Jener wollte das Hochhaus sanieren - naja, wer's glaubt wird seelig...


    Also ich finds gut.

  • ^^ Einmal "Naddl & Ronny" gibts seit längerem noch an der Bahnstrecke in der Neustadt/Hecht - Richtung Gartenanlage und Monarchs Spielfeld. Müssen sehr prominente Dresdner sein. :D


    Und zum Pirni-Hochhaus bleibt nun wirklich nichts mehr zu sagen. Endlich abreißen und Schluss mit den Spielchen. Langsam müsste doch auch dem letzten Dummkopf aufgefallen sein, dass diese Bruchbude nur noch eine Last darstellt und keiner ehrlich Interesse an diesem Bau hat. Die einen nutzen es für ihre wunschsozialistische Ostmodernhirngespinste und die anderen als kapitalspekulative Gelddruckmaschine. Da hofft man jeden Tag auf einen Stein vom Himmel, der das Teil pulverisiert. Diese Kiste und alles drumherum ist nur noch peinlich.

  • ^ Mich würde mal interessieren, was dann eurer Meinung nach mit der Fläche des Hochhauses passieren soll? Brache lassen? Neu bebauen, in der Hoffnung, dass es "besser" wird? Etwas historisierendes vielleicht? :confused:

  • Bei den Nutzungsmöglichkeiten am äußerst stark befahrenen Ring (Hotel bzw. Büro) und der eher unattraktiven Lage würde ich hier auf eine Architektur ähnlich des Super8-Hotels in der Neustadt tippen. Das kann nicht das Ziel sein. Dann doch bitte das Hochhaus hochwertig sanieren und durch einen ansprechenden (und höheren) Sockelbau ergänzen, der den Platz besser fassen kann. Davon abgesehen halte ich jede Veränderung an dieser Stelle für illusorisch, sofern sich nichts an der Straßenführung ändert. Dazu bedarf es einer langfristigen Master-Planung, die das gesamte Gebiet betrachtet und neuordnet. Ich bin also klar gegen einen Abriss des Gebäudes.


    Vor ein paar Jahren habe ich mal skizziert, wie ich mir eine Entwicklung des Gebietes unter Wahrung des Bestandes vorstelle:
    [img=https://abload.de/thumb/bildschirmfoto2019-09zhj0y.png]

  • Nur du kannst den Zustand problematisch nennen und gleichzeitig für den Erhalt plädieren. Himmel hilf.


    Na logisch bedarf es eines kompletten Masterplans in der Verkehrsproblematik und zwar vom Carolaplatz bis zum Ufa-Kino! Und diese schallende penetrante, störende Wand von Hochhaus gehört dazu nunmal einfach weg. Und ebenso die bröselnde TLG Bude gegenüber.


    Und da ja keiner Mut genug hat diese Gesamtsituation besser und neu zu ordnen, weil funktioniert ja für den Autoverkehr super (und zwar nur für den), wirste deinen Willen schon bekommen. Dresden liebt ja seine innerstädtische Stadtautobahn. Sollen die Weltuntergangsklatscher mal bloß nix gegen unser Recht auf geteerte 6spurige Straßen und Blechpanzer ankratzen. Oder nostalgisch verklärte Betonkisten in Überdimension. War doch so toll die DDR und ihre Hinterlassenschaften.


    Andernfalls sähe nämlich jeder Blinde, dass eine Neuordnung der Raumverhältnisse samt Amäbriss ein enorm gutes Entwicklung- und Erhöhungspotenzial in sich birgt. Aber ne (Frei-)Flächenstadt wie DD hat ja angeblich grad so Platzprobleme beim finden von Baugrundstücken, etc. ... zum an den Kopf greifen.

  • Heute berichtet die SZ über das neue Stadtquartier am Blüherpark. Darüber wurde auch hier im DAF schon Anfang des Jahres diskutiert.


    https://www.saechsische.de/neu…-blueherpark-5117839.html


    Nachdem man zunächst eine Bebauung entlang der Herkulesallee präferierte, die im Bauausschuss aber auf Ablehnung stieß, könnte es nun zu einer Bebauung kommen, die sich am alten, gründerzeitlichen Stadtraster orientiert.


    Für die Ecke Blüherstraße/Lingnerallee besitzt Herr Wiesner eine Kaufoption. Er würde auf diesem Grundstück gerne den historischen Eckbau rekonstruieren.


    Ich fände dies sensationell, weil mir kein Beispiel bekannt ist, in dem so ein komplett verschwundener gründerzeitlicher Eckbau je rekonstruiert wurde. Wieder aufgestuckt ja, aber komplett neu gebaut? Dies wäre ein tolles Signal, dass auch so etwas möglich ist und würde auch die Chance erhöhen, dass wir den Kaiserpalast irgendwann vielleicht doch wieder sehen:D. Ich hoffe, dass man Herrn Wiesner die Chance gibt, sich an so einem ambitonierten Projekt zu versuchen. Durch die Weiterentwicklung der Robotertechnik ist heute vieles möglich, was noch vor zehn Jahren unbezahlbar erschien. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie es ausgeht.

  • ^^ Mich hat's gewundert, aber es stimmt, es wird erst jetzt der B-Plan für die mittlere Lingnerstadt aufgestellt.


    Ratsinfo V3220/19 - Bebauungsplan Nr. 389 B, Stadtquartier am Blüherpark-Mitte


    Die Fläche der Lingnerallee-Flurstücksschräge ist zum baurechtlichen Aussenbereich (§35 BauGB) zugeordnet.
    Wie dies nun dieser B-Plan regeln soll - ob Schräge oder Gerade, bleibt unbenannt, ist aber sicherlich Entscheidungspunkt des BauAusschusses.


    Die Schräge wurde der obigen Vorlage gemäß beim Beschluß des Werkstattverfahrens Herkulesallee beauftragt (?) bzw zumindest politisch erwünscht - V2890/19.
    Unter "punktweise Abstimmung" in der Sitzung ist hierzu allerdings kein einzelnes Abstimmvotum angegeben.


    Nebeninfo zum Palais Kaskel-Oppenheim: recht frisch ist eine 1. Beschlußkontrolle zum B-Plan Blüherpark West, Teil Süd - V2283/18 (dort 2. Link).
    Drin steht, daß ein Gespräch betreffs Palais Kaskel-Oppenheim stattfand. Zum Ergebnis: keine Info.

  • Über das Beharren des Rates auf der Schräge kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Im Grunde wäre dagegen auch von mir ja gar nichts einzuwenden, aber in Kombination mit den verbliebenen Robotron- Bestandsbauten und den weit gediehenen (?) Planungen für den Teil der Bebauung zum Ring hin gäbe es überhaupt kein stimmiges städtebauliches Gesamtkonzept. Entweder man führt das orthogoale oder das diagonale Straßengerüst aus, aber konsequent. Beides zusammen geht gar nicht.


    Ich bin auch ehrlich verblüfft über die Naivität einzelner dazu, dass Herr Wieser das Eckhaus Blüherstraße und Lingnerallee wirklich rekonstruieren würde. Das würde maximal ein neohistoristischer Bau mit einer zusätzlich eingeschobenen Etage und stark vergröberten Schmuckformen. Darauf kann ich gerne verzichten. Der Städtebau geht mir hier absolut vor.