Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • Mit dem, was in #55 vom Molestina-Entwurf zu sehen ist, kann ich so nichts anfangen.


    Das ist sicherlich kein großer Wurf - für den Bereich hätte ich mir wesentlich besseres vorgestellt.


    Na ja - um so stärker heben sich der Libeskind-Bau, sowie Pfaus Schauspielhaus, Hentrichs Thyssenhaus und auch das P&C-Haus von R. Meyer ab.


    Aber das habe ich in den letzten zwanzig Jahren oft genug selber erlebt - es gewinnt eben nicht immer des Beste Entwurf.


    Was soll der Flachbau hinter der Kirche und vorallem der zwischen Thyssenhaus und Landskrone - zwischen diesen beiden Denkmälern sollte nichts im Blick stehen.


    Hoffentlich wird wenigstens die neue Achse zwischen Hofgartenstraße und Berliner-Allee als urbane (harte) Fläche (mit Bäumen) gestaltet; und nicht wie im Bild (#55) zu sehen, als Grünfläche / Grünstreifen mit Gleisen?!


    Der Stadtplatz an der Schadostraße ist nicht so gut formuliert wie im letzen Entwurf von Eller; die Flanierachse war beim alten Ortner-Entwurf stärker.


    Der Bereich zwischen IHK, Tuchtinsel und Kirche bleibt ungelöst - auch hier hatte der alte Ortner-Entwurf einen besseren (noch überarbeitungsbedürftigen) Ansatz gezeigt.


    Die Tuchtinsel wird verändert, aber nicht verbessert.


    Bekannte Namen sind keine Garantie für einen guten Entwurf!

  • Ich bin alles andere als begeistert.


    Hauptkritikpunkte:


    • zuwenig großstädtisches Flair
    • dahingekleckerte Kästchen am GGP ohne wirklichen Bezug zur
      Umgebungsbebauung
    • Schauspielhaus wird fast völlig verdeckt
    • unhomogene Traufhöhe zur Schadowstraße hin
    • Baumreihe endet halbherzig auf halber Höhe Dreischeibenhaus
    • es wird kein echter Platz geschaffen
    • Eigenartige Flachbauten
    • Tuchtinsel bleibt fremdkörperartig
  • falls sich die möglichkeit ergibt: es wäre schön, die bewertungen der jury bezüglich der einzelnen entwürfe hier nachlesen zu können. (auch bei gerichtsurteilen ergibt sich deren sinnhaftigkeit für aussenstehende ja oft erst durch die urteilsbegründungen.) es wäre gut, zu erfahren, welche städtebaulichen prämissen zu diesem - auch für mich überraschendem - wettbewerbsergebnis geführt haben.

  • ^^ Es sind keine Gründe veröffentlicht bislang. Man bejubelt nur den Sieger.


    Das "Hoch"haus und den neuen GGP kann man auch hier bewundern:





    Die Beleuchtung:



    Bilder: Molestina Architekten


    Edit: Laut Der Westen sind für das Hochhaus 13 Etagen und 40m Höhe vorgesehen. Ein Ausrufezeichenchen.

  • Hallo
    Ich bin neu hier in diesem Forum.
    Am Jan-Wellem-Platz hab ich heute gesehn das neue Baufelder errichtet wurden.
    Sah nach Rohre verlegungen aus. Und im Hofgarten wo der große Teich ist, wurde eine ganze Strecke büche und Bäume alles weg gemacht. Dies ist meine erste frage dazu, gehört das auch schon zum Kö Bogen projekt oder wird es wieder bepflanzt?
    Wann wird der Tausendfüßler abgerissen, weiß jemand schon etwas darüber?
    Und am Wellem-Platz halten die 785 und Co Busse werden die dann ausgelagert und umgeleitet? Hab es schon im ansatz hier unter diesem Thema auf Seite 3 gelesen aber nicht so eindeutig.
    So und die letzte frage für heute wann wird so richtig angefangen mit den Bauen? Ich mein nach den Rohr verlegungen.
    Freu mich auf eure antworten.


    Gruß
    Sanncho

  • Meines Wissens nach wird die Grenze zum Hofgarten leicht geändert.
    Wann mit den Hochbaumaßnahmen auf dem JWP begonnen wird weiß ich auch nicht konkret - erst mal muß die Genehmigungsplanung erfolgen und frühestens nach einer Teilbaugenehmigung für die Untergeschosse könnte begonnen werden.


    So gesehen kann es eigentlich noch in diesem Jahr los gehen.
    Parallel dazu soll ja auch der Tunnel (1.BA) gebaut werden - Berliner Allee Richtung Hofgarten und Elberfelder Straße.


    Das ist aber alles Teil des Kö-Bogen I Projektes (Libeskind-Bau).


    In einem zweiten Bauabschnitt soll dann auch der Tausendfüßler fallen; dafür muß er natürlich erst aus der Denkmalliste gestrichen werden - da haben die Konservatoren noch ein Wort mit zu reden. Danach soll der Tunnel in Südrichtung gebaut werden.


    Die Entwürfe des Wettbewerbs müssen jetzt erst in Planungsrecht umgesetzt werden; also in einen B-Plan. Das kann mitbeteiligung der Öffentlichkeit und der politik ca. 18 oder mehr Monate dauern.


    Dann erst könnten die betreffenden Eigentümer der jeweiligen Liegenschaften (dem B-Plan gemäß) mit Architekten an einen Neubebauung gehen - Das Kö-Bogen II Projekt ist also nicht unbedingt kurzfristig umsetzbar.


    Die Bauflächen am G-G-Platz gehöhren überwiegend der Stadt Düsseldorf. Die Stadt kann diese (am Besten mit einen Investoren-Auswahlverfahren) veräußern.


    Es ist natürlich bei solchen Verfahren nicht garantiert, das der Preisträger eines derartigen Städtebaulichen Wettbewerbes später mit einer Planung eines konkreten Projektes beauftragt wird; beteiligte Landschaftsarchitekten werden oft mit der Planung der Freiflächen beauftragt.

  • Ich möchte cruseo zustimmen:


    Diese Chance, einen ganzen Innenstadtbereich neu und ENDLICH attraktiv zu gestalten, hätte zum großen Wurf werden müssen. Und das hätte für mich in aller erster Linie mal das Anlegen eines ganz neuen Platzes (wenn wir die Autos dort schon verbannen) mit hoher Aufenthaltsqualität (Betonung auf "Aufenthalt") bedeutet. Dieser hätte quasi den östlichen Schwerpunkt der Einkaufszone gebildet und das Potenzial gehabt, durchaus ein Gegengewicht zum Rheinufer zu bilden, wenn es darum geht, wo man am liebsten seinen Kaffee genießt, so die Sonne denn mal scheint.


    Warum ist man nicht mit den Straßenbahnschienen soweit wie möglich an die Bauten von P&C bzw. der alten Leipziger (die ist es glaube ich) herangegangen und hat mit dem "Hochhaus" auf der Tuchtinsel die an dieser Stelle wohl noch offenliegende Tunnelzufahrt Immermannstraße begrenzt. Wie ich das sehe, ist hinter dem Neubau noch eine Baumreihe vorgesehen. Totale Platzverschwendung, toter Raum.


    Auf diese Art und Weise hätte man jedenfalls zwischen Schienen und neuer Bebauung an Breite gewonnen, die man für einen Platz, der seinen Namen wirklich verdient, hätte nutzen können.


    Wäre man zusätzlich noch cruseos Ratschlag gefolgt, die Sichtachse in Richtung Schauspielhaus (ein viel größeres architektonisches Schmankerl als das abartige Dreischeibenhaus, das höchstens architekturgeschichtlich von Interesse sein kann) nicht beinahe vollständig zugestellt, wäre wirklich ein spannender, urbaner Raum entstanden. Dabei hätte man nicht einmal weniger Fläche umbauen müssen.


    Schwacher Entwurf, wirklich schade um diese Jahrhundertchance.


    Was sagt Ihr?

  • Die Kritik der Vorredner bezieht sich zum großen Teil auf die mangelnde Höhe des Hochhauses und darauf, dass mehr als ein Hochhaus gewünscht wird. >> HIER << wird Albert Speer zitiert, der sagte, es wird Anpassungen an die Bedürfnisse der Investoren geben. Ich bin zuversichtlich, der Büroflächenbedarf unserer boomenden Stadt wird ein Hochhaus mit mehr als 13 Etagen erzwingen.


    Einer der Vorredner forderte die homogene Traufhöhe zur Schadowstraße hin. Diese Traufhöhe weist jedoch auch jetzt Schwankungen auf - das P&C-Kaufhaus ist weit höher als Gebäude, die innerhalb des gleichen Straßenblocks wenige Schritte weiter stadteinwärts stehen. Warum sollte das ein Mangel sein? Möchte man die Höhe vereinheitlichen, wie könnte ein zweites Hochhaus entstehen, das die anderen Diskussionsteilnehmer fordern?

  • Was hier im DAF bisher kaum erwähnt wird, mir persönlich aber wirklich sehr gut gefällt, ist die Verlängerung des Hofgartens in Richtung Berliner Allee. Die Grünflächen lockern das ganze sehr schön auf und bilden schöne grüne Achsen.


    Ich habe in der letzten Zeit mit einigen Insidern, die unerwähnt bleiben wollen, gesprochen und hier eine Sache hinterfragt. Was mir persönlich sehr gut gefallen und den Entwurf freundlicher machen würde, wär eine direkte Sichtachse vom JWP zum Schauspielhaus. Dieser Blick wird aber durch ein Haus versperrt, aber anders hätte man den Baugrund wohl nicht wirtschaftlich verplanen können.


    Beruhigend ist aber die Tatsache, dass hier nun Einigkeit zum Entwurf zwischen Planern und Parteien ist (NRZ)

  • Der Hofgarten wird ja nicht erweitert; es sieht eher nach einem sog. grünen Gleis aus.


    Die dreireihige Platanenallee ist allerdings zu begrüßen.


    Ich selber plädiere für eine ehrliche Trennung zwischen Park und Stadt; damit meine ich natürlich nicht die Abwesenheit grüner Flächen im Stadtraum, sondern den Oberflächencharakter einer Straße oder eines Platzes.


    Allgemein sind hier die Räume und Bezüge nicht klar herrausgearbeitet.

  • Ich nehme mal an, das die kleinen Einzelblöcke zwischen Gustav-Gründgens-Platz und Schadowstraße in der weiteren Bearbeitung zusammengelegt werden.


    Sinnvoll ist nur der Bauwich (Blickachse) vom neuen Stadtplatz zum Schauspielhaus.


    Die kleinen Gassen sind hier absolut nicht angebracht.


    Schade ist natürlich auch, wenn die Sicht auf die südliche Giebelseite des Dreischeibenhauses verdeckt wird;
    aber ein Baukörper an der Stelle ist grundsätzlich angebracht; etwas mehr Abstand wurde aber gut tun.

  • Den neuentstehenden Platz an der Schadowstraße könnte man ja nach Joachim Erwin benennen; so wäre er (anders als es bei der Flughafenbrücke gewesen wäre) mitten in der Stadt und Teil des von ihm mit angeregten Kö-Bogens.


    Joachim-Erwin-Platz

  • In diesem Artikel verstecken sich einige Details die das Projekt Kö-Bogen noch besser machen.


    • Einen Längerentunnelabschnitt im Süden wie Edmund Spohr es vorgeschlagen hatte.
    • Ein möglicher Platz mit dem Herr Erwin geehrt werden könnte.


    RP

  • Die Ratsmehrheit hat sich darauf geeinigt, eine längere Ausführung der Tunnel von der Verwaltung prüfen zu lassen. Die Tunneleinfahrten am Südende sollen weiter im Süden liegen, damit die Johanneskirche mehr Raum erhält.


    (Antenne Ddf)


    Das würde dem Freiraum dort sicher gut tun - quantitativ und qualitativ...