Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • Nun meldet sich auch wieder der Architekten- und Ingenieurverein zu Wort - die Lösung sei mangelhaft. Man solle die Chance, die durch den Abriß des Tausendfüßler entsteht (einst als Provisorium gebaut), nicht verspielen.


    In der jetzigen Lösung zerschneidet die Straßenbahnlinie 701 immernoch die Stadt bzw. Hofgarten und hier müsste eine Alternative her, um einen "Bahndamm" zu verhindern, den die Fußgänger überschreiten müssen. Lösungen wären eine weitere U-Bahn-Trasse oder das höher legen - Anm.: Dann könnte man auch gleich den Tausendfüßler stehen lassen und künftig die 701 darüber führen!? Im weiteren Verlauf stört die Trasse auch im Hofgarten.


    Zur Sprache wird auch die schon mehrfach diskutierte Verlängerung des Strassentunnels gebracht, die tatsächlich sehr sinnvoll wäre.


    RP
    WE

  • naja bei der Straßenbahn kommt es darauf an, wie die Strecke gestaltet wird und wie schnell sie dort fahren darf. Also eine Straßenbahn die mit 30km/h da lang bummelt auf dem relativ kurzen Stück ist sicher nicht ein Problem für die Fußgänger.
    Mit den Tunneln, also mit dem Tunnel Nord->Süd bin ich so eigentlich zufrieden, ok, man könnte ihn noch über die M.-W.-Allee verlängern, aber das erachte ich als nicht zwingend.


    Beim Süd-> Nord Tunnel hätte ich eine Verlängerung auf der Südseite schon deutlich besser gefunden, weil man so eine Fußgängerzone bis zur Börse Düsseldorf hätte und die Fläche dieser deutlich größer wäre (mehr Gestaltungspotential)


    lg

  • MIch würde mal interessieren wie hoch die zusätzlichen Kosten eines Tunnelabschnitts für die Straßenbahn wären. Evtl. könnte man sie ja nur durch den Tunnel führen ohne einen unterirdischen Bahnhof zu bauen.


    Es war jedenfalls eine der ersten Fragen, die ich mir gestellt habe. Warum nutzt man die Gelegenheit nicht und leitet auch die Bahn unterirdisch.

  • naja wär ja recht Sinnfrei dort keinen Bahnhof zu haben, denn das wird ja ein Umsteigeknoten, halt Werhahn linie und dann 706 oder was da auch immer langfahren wird.


    Kosten hängen natürlich ungemein von der Bautechnik ab, so ist eine offene Bauweise (wenn gut möglich) preiswerter als zB ein Schildvortrieb.


    Habe mal bei (langen) Bahntunneln die Formel 20Millionen pro kilometer gelesen gehabt.

  • 706 oder was da auch immer langfahren wird.


    701, 706, 715 soweit ich weiß. Die Stadt hat das vor einiger Zeit geprüft und dann die erheblichen Mehrkosten gescheut. Die Tunnel müssten deutlich breiter sein, und in Sachen Brandschutz wäre wohl ein weit größerer Aufwand nötig geworden. Man kann ja im Störungsfall nicht die Passagiere auf die Straße schicken. Den U-Bahnhof Schadowstraße (oder wie er dann heißen soll) als Kreuzung zu bauen wäre ein sehr großes Projekt – er hätte dann ja Dimensionen wie HH-Allee. Wenn man aber auf den Halt verzichtet, dann entfallen – wie Blablupp schon schreibt – wichtige Umstiegsmöglichkeiten.


    Kurz: An Problemen fehlt es nicht.


    Das mit der Bahn ist allerdings wirklich ein Schwachpunkt. Vielleicht wird man das nachher bedauern – so wie heute die Lücke am Südende des Rheinufertunnels...

  • Nach meiner Meinung wird mit der oberirdisch geführten Straßenbahnstrecke auch etwas dramatisiert.


    Wenn die Gleise nicht als Hochgeschwindigkeitstrasse ausgelegt werden, dürfte sich der Bahnverkehr gut mit Fußgängern und Radfahrern vertragen.
    In Neuss fährt die Bahn ja auch durch die Fußgängerzone - dort sehe ich bislang keine Probleme.


    Die Straßenbahnen müssen in den entsprechenden Bereichen halt angemessen langsam fahren.



    Ich selber hoffe eher darauf, das der Bereich Martin-Luther Platz noch überdacht wird; hier sind noch viele Punkte ungelöst.


    Neben der noch unbefriedigenden räumlichen Situation zwischen Johanneskirche und Immermannstraße, sollte auch der Individualverkehr (insbesondere die Zufahrt zum Parkhaus Schadow-Arcaden) überdacht werden.


    Wie bereits erwähnt, halte ich eine vollwertige Kreuzung in Höhe Blumenstraße für die verträglichere und sinnvollere Variante zur derzeitig geplanten Zufahrt nördlich der Kirche.

  • Nun kritisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC), dass beim Bau des Kö-Bogens Fahrradfahrer und Fußgänger vernachläßigt werden. Positiv bewertet der ADFC allerdings, dass durch die bisherige Planung die Zerschneidung der Schadowstraße durch die Berliner Allee entfällt - lediglich die Gleise der 701 seien noch zu überqueren. Die Wehrhahnlinie und die unterirdischen Zufahrten zu den Parkhäusern würde zudem erlauben, dass die Schadowstraße zur Fußgängerzone mit Radroute erklärt wird, was allerdings wirklich wünschenswert wäre.


    Ab dem Sommer beginnt ein Werkstattverfahren zur Schadowstraße als Fußgängerzone.


    Der ADFC unetrstützt auch die Anregungen des Architekten- und Ingenieurvereins den Tunnel nach Norden zu verlängern.


    RP

  • ?


    Fahrradfaher und Fußgänger werden vernachlässigt?! Bei einem Projekt, dessen Kern die Tunnelführung des Autoverkehrs ist?


    Der ADFC wollte sich wohl nur einfach mal zu Wort melden... :nono:



    Ergänzung: interessant übrigens, dass der Artikel der RP von der 701 als der einzigen über den Platz geführten Linie spricht. Wo halten/fahren denn dann die 711 sowie die 706, die ja schließlich nach Norden müssen und bisher am JWP vorbeikamen?

    Einmal editiert, zuletzt von Gestalt () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich musste auch grad lachen...

    "Wenn schon so viel Geld für den Autoverkehr ausgegeben wird, müssen auch die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer etwas davon haben"


    ja was denn bitteschön noch?? :confused:

  • Alberne, von Unkenntnis geprägte Einwände, wirklich. Fahrradfahrer werden es nicht wegen des Autoverkehrs sondern wegen der Massen von Fußgängern schwer haben. Den Fußgängerverkehr zu beschränken wäre allerdings absurd.


    706 und 715 hat man wohl nicht bedacht, weil sie im Moment noch über die Altstadtroute fahren. Wie gesagt: Unkenntnis.

  • ... Fahrradfahrer werden es nicht wegen des Autoverkehrs sondern wegen der Massen von Fußgängern schwer haben. ...


    Vielleicht sollte der Fußgängerverkehr auch in Tunnel verlegt werden -
    der ADFC wird wohl erst zufrieden sein, wenn die störenden Fußgänger endlich alle unter der Erde sind. :lach:

  • Der Rad- und Fußverkehr wird über 60 Meter lange Rampen die Böschung rauf und runter geführt.


    Was für eine Böschung? Und wie hoch ist die, dass man 60m Rampe braucht? Ich dachte, durch den Tunnel käme man endlich ohne Höhenunterschied vom Grönen Jong zur Landskrone?

  • Zur Uferweg an der Landskrone hin fällt das Gelände etwas deutlicher ab; der Höhenunterschied zum Bereich um den "grönen Jong" dürfte jedoch eher geringer als zur derzeitigen Unterführung sein.
    Sicherlich brauchen Radfahrer keine barrierefreien Rampen; alles was Fußgängern zumutbar ist, dürfte auch von Radfahrern bewältigt werden können.


    Wenn mehr Radfahrer Rücksicht auf Fußgänger nehmen, sehe ich auch kein Problem im Bereich der geplanten Fußgängerzonen.

  • ^ Das erklärt nicht die 60m Rampen, die in dem Artikel angesprochen werden.


    Zum Off-Thema Radfahrer: Radfahrer brauchen Radwege. Man schaue sich mal Städte vergleichbarer Größenordnung mit funktionierendem Radverkehr und besserer Lebensqualität an, Kopenhagen, Amsterdam ... Wer im Innenstadtbereich von Ddorf wohnt braucht im täglichen Leben kein Auto, alles ist so klein und flach, dass es problemlos mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Aber bei der hiesigen Verkehrsplanung ist das nur was für Mutige.

  • Die Straßenbahngleise werden wohl dauerhaft höher liegen als der Hofgarten – speziell die Landskrone und der Gröne Jong. Das erklärt die Rampen. Ich frage mich an der Stelle allerdings schon, ob es nicht gut wäre, wenn man die Bahngleise weiterhin fußläufig unterqueren könnte. Es würde für die Schienen ja eine schmale Brücke reichen – eine lange querende Passage wie bisher bräuchte man sicher nicht. D.h. kein Kunstlicht bei Tag und kein Angstraum.

  • ^^


    Das wäre dann allerdings zu Recht zu beanstanden. Ein 60m hoher (?) Bahndamm auf dem neu entstehnden Platz wird mit Sicherheit häßlich aussehen, ganz davon abgesehen, dass er auch auch ansonsten stört, also nicht nur ästhetisch.


    Die Schlussfolgerung klingt aber im Kontext der Zeitungsartikel logisch; bei der Kritik des Architekten-Verbandes war ja auch von einem Bahndamm die Rede.


    Echnatons Ausführungen zu den Mehrkosten einer Tieferlegung auch des Bahnverkehrs fand ich logisch und nachvollziehbar, zumal ein unterirdischer Bahnhof von erheblichen Dimensionen für eine Bahn gebaut werden müsste, die ansonsten oberirdisch im Straßenraum verkehrt und die Vorteile einer U-Bahn nicht leistet.
    Sollte es aber wirklich diesen Bahndamm geben, dann glaube ich, wird eine Situation geschaffen, an der man sich noch Jahre stören wird. Da ja wohl auch keinerlei Bauvorleistungen für einen späteren unterirdischen Ausbau des Bahnhofes Schadowstr. angelegt werden, wird man sich diese Option wohl auch für die Zukunft buchstäblich "verbauen".


    Angesichts des Bahndamms (der kann eigentlich nie und nimmer 60m hoch werden; wahrscheinlich ist er so steil, dass die angesprochenen Rampen schräg verlaufen) stellt sich mir ernsthaft die Frage, ob die Stadt das notwendige Geld für eine Tunnelführung der Bahn nicht hätte in die Hand nehmen sollen.

  • Die Rampen sind natürlich nicht 60 m hoch (das wären ca. 2/3 des Dreischeibenhauses :lach:) sondern lang. Sie werden vermutlich wenige Meter hoch sein.
    Echnatons Vorschlag mit einer kleinen Brückenkonstruktion klingt plausibel.


    Edit: Da war Echnaton etwas schneller.

  • Das Thema Radfahrer ist in dem Düsseldorfer Sub-Forum leider ein tabu.
    Was solls - die aktuelle Stadtverwaltung hegt in diesem Bereich ja auch keine Ambitionen.


    PS: In New York, der Stadt mit dem wahrscheinlich höchsten Autoaufkommen weltweit, wurden alleine in den letzten drei Jahren 320km neue Radwege geschaffen. Insgesamt sind es mittlerweile fast 1.000km, auf denen Radfahrer in NYC sicher umherfahren können. Der Broadway wurde auf Höhe des Times Square sogar ganz für den Verkehr gesperrt. Zwischen Central Park und Madison Square Park (immerhin fast 30 Blocks) wurde hier eine Spur entfernt und für Radfaher umgewidmet!
    Wenn das in New York geht, wieso geht das bitteschön nicht in Düsseldorf???


    http://www.nyc.gov/html/dot/html/bicyclists/bikemaps.shtml
    Bzw. Fahrradkarte NYC
    http://www.nyc.gov/html/dot/downloads/pdf/2010_bikemap.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Dus-Int ()