Holzmarktstraße 51 + Krautstraße 30 (Friedrichshain | in Bau)

  • Betrifft zwar nicht direkt das Bombardier Areal, grenzt aber direkt an. Vom Büro Zanderroth gibt es eine aktuelle Planung für das Grundstück Krautstraße 30. Beim Projektentwickler Primär Immobilien ist das Projekt als "in Planung" gelistet.
    Der Entwurf:



    (C) zanderroth architekten gmbh


    Hoch und schlank wäre mir lieber als breit und klobig. Analog Max & Moritz könnten dort 2 schmale Türme nebeneinander stehen.


    Auch beim denkmalgeschützten Fabrikgebäude in der Andreasstr. gibt es Neuigkeiten:

    CESA Investment GmbH & Co. KG hat die Projektentwicklung für das Gebäude übernommen und sucht einen Gewerbemieter für die gesamte Fläche.


    Na hoffentlich wird der Bau endlich saniert.

  • Für die Krautstraße 30 gibt es eine neue Visu. Sieht nach Microapartments aus, würde ich sagen. Der ehem. Zanderroth Entwurf gefällt mir um Welten besser... schade


    Bild: https://abload.de/img/kraut5pkaw.jpg
    (C)BERND ALBERS

  • ^ Da ist ja ganz viel „Gestaltungswille“ zu erkennen das wird Forumsmitglied Urban Freak sicherlich gut gefallen. ;)
    Für meinen Geschmack sieht es aus wie eine totgedämmte Platte...

  • Auf den ersten Blick finde ich es gar nicht schlecht. Das "Mittelrisalit", die horizintale Gliederung und die winzigen aber ordentlichen Balkone gefallen mir. Wie sähe es aus, wenn da überall nur Bodenplatten rausragten mit einfachem Geländer drauf?


    Aber nur auf den ersten Blick.


    Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wie Bato schon 2016 schrieb, stattdessen zwei Türme, hoch und schlank, zu bauen.


    Der Bestand nördlich davon ist zwar auch nicht zierlich, versucht aber wenigstens nicht retro zu sein.

  • Der Entwurf wirkt auf mich wie ein geschminkter Plattenbau. Zudem stimmen die Proportionen nicht, der Bau ist zu hoch.

  • Ich hätte nicht gedacht, dass sich Bernd Albers für so etwas hergibt, wenn mann seine spießbürgerlichen Vorschläge für die Stadtmitte bedenkt


    Wenn Albers für eine traditionelle Bebauung des MEF ist, dann ist er logischerweise auch für eine traditionellen Entwurf in der Krautstraße. Albers bleibt seiner traditionellen Formensprache treu. Weil er traditionelle Entwurfe für's MEF bringt, bringt er eben auch traditionelle Vorschläge für die Krautstrasse. Wo ist da jetzt das Problem?


    Du mußt das nicht gut finden, lieber Tomov. Zumal dein Argument nicht logisch ist. Denn du stellst den Sachverhalt dar, als ob in Albers' Vorgehen eine Inkonsequenz vorhanden wäre.


    Bevor wir jetzt in den alten Grabenkampf abgleiten zwischen traditionell und modern, möchte ich folgendes zu bedenken geben: Ich finde einen traditionellen Entwurf für die Krautstrasse unpassend, weil er einfach nicht ins Umfeld passen würde. Ich mag Patzschke, aber ich muss nicht überall traditionelle Architektur haben. Mir ist ein Entwurf al la Zanderroth, wie er in Beitrag #9 zu sehen ist, in der Krautstrasse viel lieber.


    Es sind diese immer wiederkehrenden kleinen Sticheleien ("spießbürgerlichen Vorschläge"), mit denen man ein Forum vergiften kann. Du selbst siehst dich offenbar als toleranten Menschen. Tatsächlich ist deine Gedankenwelt durchdrungen von Vorurteilen.

  • Die Fenster wirken zu klein bzw. die Stockwerke sehr gedrungen. Entweder sind die Etagen recht niedrig oder es kommt von dem horizontal-lastigen Design, an dem die unteren Fensterseiten „kleben” oder beides.


    Die Balkone finde ich absurd. Sie wirken wie überdimensionierte Klimaanlagen, finde ich. Die Bewohner werden sich aber auch über kleine Abstellbalkone freuen.


    Schön finde ich, dass der untere Teil gestalterisch abgesetzt ist. Das, sowie die kleinen Hecken (die für eine Art von „Blockrand” bzw. eine gewisse Aufgeräumtheit sorgen sorgen) heben den Bau dann doch deutlich aus der Plattenbauliga hervor.


    Irgendwie wirkt es auf mich wie so ein Monopoly/gehobenes Sim City Haus – wie recht viele der größeren Wohnprojekte zur Zeit.


    So richtig doof finden kann ich es nicht, doch blutet mir beim Vergleich mit dem Vorentwurf ein bisschen das Herz. die Gegend wäre sehr geeignet für ein paar richtig schicke moderne Solitär-Sachen.


    Marco


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    3 Mal editiert, zuletzt von Bonteburg () aus folgendem Grund: Fehler, Stil, weitere Ideen

  • Wo ist da jetzt das Problem?


    Das Problem liegt darin, dass Albers im Zentrum mit Karracho ein Blockrandkonzept konträr zur Bestandssituation (sozialistische Wohnriegel) implantieren will und an der Krautstraße, im Umfeld einer bestehenden Blockrandsituation (immerhin 2 Gründerzeitler), einen sozialistischen Wohnriegel entwirft (ca. 800 m süd-östlich vom Zentrum).

  • Ich finde es genau andersrum: Die Gegend um das Rathausforum wirkt auf mich sehr blockrandig (wenn auch nach Ost-Art) und die Krautstraße von Riegeln bzw. Freiflächen geprägt. Von daher würde ich sagen die beiden Ideen von Herrn Albers widersprechen sich nicht.


    Davon abgesehen finde ich die Vision eines eng bebauten Forums auch nicht gut – na ja, anderes Thema.


    Marco


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  • Es gibt eine Neuigkeit von der Holzmarktsraße 51. Nach Angaben der Architekten Eller+ Eller vom 18.12.20 hat die berlinovo Projektentwicklungsgesellschaft sie beim Projekt „Holzmarktstraße 51, Berlin“ mit der Generalplanung und der Objektplanung beauftragt. Das Schwimmbad bleibt erhalten. Auf der angegebenen Seite von Eller + Eller finden sich weitere Infos und folgende Visu:


    bildschirmfoto2020-12tskj7.png

    Copyright: Elle+Eller Architekten

  • Super Nachrichten! Wenigstens mal mitgedacht und die kommunale Daseinsvorsorge / Nahversorgung gesichert. Genau so sollte es immer sein, denn auch in den Weltstädten wird gewohnt! Die Berliner Bäderbetriebe hätten das Gebäude auch einfach neubauen können, denn das wäre wohl effizienter, wirtschaftlicher. Die Halle an der Leipziger Straße wurde ja auch saniert (schön und gut) aber ist für heutige Verhältnisse viel zu klein, da sind uns einige Städte in D um einiges voraus. Geiz ist hier völlig unangemessen, denn hinterher ist der Kosten/Nutzen Faktor viel höher nach einem kompletten Neubau. Das könnte man so nachhaltig wie möglich entwickeln, gern in Holzbauweise.


    Klasse Architektur übrigens!

  • Ehrlich gesagt, werde ich aus der Visu nicht schlau. Könnte überall stehen, weil man keine Bezugspunkte hat. Eigentlich müssten links davon die Hochhäuser stehen und rechts der Bahn-Viadukt. Wenn dem so ist, kann ich mir aber nicht vorstellen, wie das Schwimmbad erhalten bleiben soll – das befindet sich doch genau an dieser Stelle!? Rätselhaft...

  • Ich verstehe es so, dass die Schwimmhalle in das neue Gebäude integriert wird:


    "....das hier vorgesehene Mixed-Use Gebäude, bestehend aus Schwimmbad-, Büro- und Gewerbenutzung sowie Mikrowohnen für Studierende..."

  • ^ Ah, danke! Hatte ich übersehen. Mich überfällt beim Lesen solcher Marketing-Lyrik immer eine Hirnfinsternis. ;) Dürfte sich dann aber weitgehend um einen Neubau handeln, denn die bestehende Halle liegt ja im 45-Grad-Winkel zur Straße, während das neue Gebäude direkt angrenzt. Die dürfte sich nur schwer integrieren lassen. Zudem ist sie laut B.Z. seit zwei Jahren wegen Statikproblemen geschlossen.

  • Wenn ich das Wortprotokoll des Sportausschusses vom 01.11.2019 richtig verstanden habe, wird die bestehende Schwimmhalle abgerissen. An ihrer Stelle entsteht der gezeigte Neubau mit einer Schwimmhalle im Erdgeschoss, einigen Gewerbeflächen und dann hauptsächlich Mikro-Appartements für Studenten in den oberen Etagen.

  • Klasse Architektur übrigens!

    Das erste, was ich mir hier gedacht habe war, dass ich die Kiste schon 10-mal gesehen habe. Ich würde den Bau auch gern mal im Kontext mit den umliegenden Hochhäusern sehen. Das haben die Architekten nämlich schön weggelogen. Vorbildlich allerdings finde ich den Nutzungsmix mit der Integration des Schwimmbades, dem Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.

  • Ich halte absolut nichts von dem Konzept und von dieser 0815 Allerweltsarchitektur an dieser Stelle noch viel weniger. Ein einziger typischer Berlinkompromiss es allen recht zu machen in Nutzung und Architektur, Nutzung von allem ein bisschen und nichts richtig (Alibischwimmbad) und die Architektur darf niemand weh tun, ja nicht zu hoch, ja nicht zu progressiv, ja nicht zu angepasst an den Ort, kein Wunder, dass dann sowas rauskommt.


    Was mich am meisten (naja ist auch relativ) nervt in Berlin ist immer dieser Anspruch eine supergeile Schwimmerhauptstadt zu sein und gleichzeitig absolut nichts dafür tun.

    Außer dem SSE - und das ist auch immer viel zu voll und viel zu oft gesperrt wg. Wettkämpfen usw. - gibt es indoor de facto keine 50 Meter Bahn zum Schwimmen, absolut lächerlich. Tiergarten, wird jetzt wenigstens saniert und irgendwann mal wieder aufgemacht, Dazu diese ganzen kleinen verranzten Pfurzhallen wie diese hier, die seit Jahren vernachlässigt werden, anstatt dass man sie endlich richtig saniert und ausbaut.


    Der größte Fehler meines Erachtens ist dieses völlig unzureichende Schulbaukonzept. Wenn man schon richtigerweise Milliarden ausgibt für neue Schulen, hätte man entsprechend des Bedarfs bei jeder fünften Schule oder so ein 25 Meter Becken mit planen sollen, die paar Millionen wären da gut angelegt und die Planung würde auch gleich mitlaufen. Auf diese Hallen sollte sich dann das gesamte Schulschwimmen konzentrieren um endlich mal die öffentlichen Schwimmhallen zu entlasten anstatt wie jetzt alle Kinder in die öffentlichen Hallen zu karren und der Öffentlichkeit das Schwimmen verleiden.


    Was das Schwimmen in Berlin nämlich unerträglich macht, sind die permanenten Sperrungen für das Schulschwimmen. 50 Prozent der Flächennutzung entfallen dadurch schon immer und entsprechend sind dann die wenigen Bahnen bumsvoll. Das SSE ist davon am meisten betroffen. Und mit der Schulbauoffensive ließe sich das wunderbar lösen, aber absolut nichts wird gemacht.


    Zurück zu dem Projekt hier.

    Ich denke man baut entweder ein Schwimmbad und zwar ein richtiges oder macht Büro / Wohnbebauung als Turm am besten, der den Bestand ergänzt und architektonisch auch passt, was dieses klobige Etwas nicht tut.


    Das beste Beispiel was mir immer einfällt, ist das Hochhaus am Spittelmarkt, das neben den vier Leipzigern entstanden ist, Eine eigenständige Architektur, die den Bestand nicht beeinträchtigt aber trotzdem eine eigene Note gesetzt hat. So etwas wurde bei der Fischerinsel versäumt zu schaffen und hier auch wieder.

  • Da das BV mit dem Holzmarkt Projekt außer der räumlichen Nähe wenig zu tun hat, habe ich die Beiträge mal in einen eigenen thread verschoben.