Rund um den Ernst-Reuter-Platz

  • Wie an anderer Stelle schon mal berichtet, ziehen bis Ende 2016 die Mitarbeiter der Postbank von Postbank-Tower zu einem neuen Bürocampus der DB visavis Ernst-Reuter-Platz (Lage @ BingMaps).
    Die Deutsche Bank hat dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht:


    Hier der Entwurf:



    und mit besserer Auflösung:



    (C) Deutsche Bank AG

    Einmal editiert, zuletzt von Batō () aus folgendem Grund: Visualisierung mit besserer Auflösung hinzugefügt

  • @ 139


    Bei großen Kreisverkehren hat sich in der Praxis herausgestellt, dass die Geschwindigkeit der darin fahrenden Fahrzeuge so stark ansteigt, dass der zufließende Verkehr an der Einfahrt gehindert wird und sich aufstaut. Ohne jetzt den Zustand beim Theodor-Heuss-Platz bei starkem Verkehrsaufkommen zu kennen, plädiere ich dafür, dort den Radius des Kreises zu reduzieren, und damit auch die ohnenhin kaum zugänglichen Freiflächen im Inneren. Dafür aber die frei werdenden Flächen außerhalb einer großzügigen Gestaltung der Fußgängerbereiche zuzuschlagen und diese Bereiche stark zu begrünen. Dort könnte dann evtl. auch Außengastronomie entstehen.


    @ 140


    Warum soll sich bei der Weitläufigkeit des Platzes und der bereits vorhandenen Gebäude hier nicht eine hohe Bebauung sinnvoll einfügen lassen?

  • ^ Es geht hier um den Ernst-Reuter-Platz und nicht um den Theodor-Heuss-Platz ;). Das von dir beschriebene Problem dürft sich auf Kreisel ohne Ampeln beschränken, wo gilt: Wer im Kreisel ist, hat Vorfahrt.


    Beim Ernst-Reuter-Platz ist (wie eigentlich bei jedem mehrspurigen Kreisel) das Ein- und Ausfahren an jeder Einmündung über Ampeln geregelt.

  • Sorry. Die Platznamen habe ich tatsächlich durcheinandergebracht. Ich meinte aber schon den Ernst-Reuter-Platz (auch in Bezug auf die evtl. Hochhausbebauung).


    Neue Kreisverkehre werden ja meist angelegt um eine Ampelsteuerung zu vermeiden. Ich halte das für sinnvoll. Oft wartet man vor roten Ampeln, wenn man eigentlich fahren könnte. Dass eine Ampelregelung bei 2-, 3-spurigen Straßen und viel Verkehr sinnvoll sein kann, räume ich ein.


    Was mich hauptsächlich stört, sind die großen, meist öden Freiflächen innerhalb des Kreisels. Darüber wird ja auch schon bei beiden Plätzen diskutiert. Diese sind meist für Fußgänger nicht oder nur schwer erreichbar. Deswegen mein Vorschlag, diese Freiflächen nach außen zu verlegen und den Radius zu verkleinern. Es sei denn man gestaltet die innenliegende Freifläche ähnlich repräsentativ wie z. Bsp. am Großen Stern.

  • Der Ernst-Reuter-Platz ist aber nicht ein Kreisverkehr in Hintertupfingen, sondern einer DER Plätze Berlins, nicht nur was den Verkehr angeht, sondern auch baugeschichtlich fürs Nachkriegsberlin. Man kann den Denkmalschutz ja nicht mal erweichen, die Blumentöpfe zu erneuern.


    Ich vermute mal, der Radius ergibt sich auch daraus, dass dort 5 Straßen unsymmetrisch Einmünden. Wenn der Kreis kleiner würde, könnte es da vielleicht etwas problematisch werden? Es gab schon Probleme mit der Verkehrsleitung, als die Ost-West-Achse ausgebaut wurde, bevor es ein richtiger Kreisverkehr wurde.


    Den neuen Entwurf finde ich gut :daumen:.


  • Neue Kreisverkehre werden ja meist angelegt um eine Ampelsteuerung zu vermeiden. Ich halte das für sinnvoll. Oft wartet man vor roten Ampeln, wenn man eigentlich fahren könnte. Dass eine Ampelregelung bei 2-, 3-spurigen Straßen und viel Verkehr sinnvoll sein kann, räume ich ein.


    Der Kreisverkehr am Ernst-Reuter-Platz ist 4-spurig. Und ja, viel Verkehr gibt es auch...

  • Soweit ich weiß sind die großen Kreisverkehre auch mit Ampelsteuerung noch die Unfallschwerpunkte der Großstädte. Ohne Ampelsteuerung war wohl insbesondere der große Stern in Berlin extrem unfallträchtig. Der Flächenverbrauch einer normalen Kreuzung wäre aber sicher auch sehr groß; weshalb ich die schlechte Nutzbarkeit des Mittelkreises weniger kritisch sehe als die Unfallgefahren im Kreisverkehr.

  • ^das lag früher aber auch vor allem an der unsinnigen Spurführung - man wurde ja gezwungen die Spur zu wechseln, was natürlich permanent zu Gefahrensituationen führte. Heute wird man ja im Grund vollkommen problemlos durchgeleitet, zumindest solange man sich richtig eingeordnet hat.

  • Kreisel

    Ein positives Beispiel, wie man das Problem des toten Innenraumes eines Kreisels lösen und eine optimierten Verkehrsfluss erreichen kann ist meiner Meinung nach der Riebeckplatz in Halle/Saale.


    Es gibt eine elegante Überführung in Hauptverkehrsrichtung, und der Innenraum ist "tiefergelegt", durch dezente Unterführungen erreichbar, sowie mit Ladengeschäften unter der Fahrbahn ausgestattet. Eine absolut elegante Lösung für einen Verkehrsraum mit diesen Dimensionen. Am E-R-Platz gibt es zwar leider schon lange keine Strassenbahn mehr, aber eine ähnliche Aufteilung des öffentlichen Raumen am E-R-Platz wäre auch hier eine Bereicherung für Fussgänger. Die vorhandene U-Bahn-Station ließe sich sicherlich auch elegant integrieren. Im derzeitigen Zustand ist der E-R-Platz einfach ein absoluter Unort.


    Und das man an einem Kreisel an jeder Einmündung eine Ampel aufstellt, ist sowieso ein absolutes Unding. Ich glaube diese Übertriebene Regelungswut :Nieder: gibt's nur in unserem schönen Deutschland. Hier wir offensichtlich davon ausgegangen, dass alle Autofahrer per se die absoluten Vollidioten sind, und ohne Ampeln Massenweise Unfälle verursachen - selbst wenn der "kreuzende" Verkehr nur noch von EINER Seite kommt :nono:.

  • Ernst-Reuter-Platz - Großer Stern - Kottbusser Tor - Falkenseer Platz
    Sind die vier Kreisel der Stadt die Jahr für Jahr in den Top 5 der Unfallschwerpunkte vertreten sind. 2012 soll der Ernst-Reuter-Platz laut BZ mit 300 Unfällen Platz Eins belegt haben.

  • .... der Entwurf sieht, obwohl man noch keine Details sehen kann, m.E. total hausbacken aus. Innovative Star Architektur ist bei der Deutschen Bank sicher nicht zu erwarten, aber so etwas muss nicht sein. Lieblose Meterware, daran würden auch hochwertige Materialien nichts wesentlich ändern. Echt grauenhaft.


    @ Mauerwerk. Wobei am Riebeckplatz die Einfahrt aus Richtung B 100 kommend, in den Kreisel suboptimal ist. Bei einem Verkehrsaufkommen wie am ERP würde das zu erheblichem Rückstau führen. Und eine Hochstraße über dem ERP, da würden unsere Politiker, jedem der dies vorschlagen würde, mit nacktem Hinterm ins Gesicht springen. Es Bedarf m.E. am ERP auch keiner Hochstraße.

    Einmal editiert, zuletzt von Kleist ()

  • Ernst-Reuter-Platz - Großer Stern - Kottbusser Tor - Falkenseer Platz
    Sind die vier Kreisel der Stadt die Jahr für Jahr in den Top 5 der Unfallschwerpunkte vertreten sind. 2012 soll der Ernst-Reuter-Platz laut BZ mit 300 Unfällen Platz Eins belegt haben.



    Ja, das kann ich schon nachvollziehen. Das Problem beim ERP ist das Abfahren.


    Wenn ich z.B. auf die Str des 17. Juni will, also aus Westen komme (z.B. aus der Otto-Suhr-Allee) und halt an der TU vorbei will, dann kann es passieren dass Fahrzeuge auf einer Spur die rechts neben mir ist, auf dem Kreisel bleiben wollen, quasi meine Fahrrichtung kreuzen und Unfallpotential entsteht.


    Die Ampeln sind auch ein Gefahrenherd. Wenn an gleicher Stelle, also an der Ampel die Richtung TU zeigt, ich abfahren will und mein Vordermann nicht, kann es zu gefährlichen Missverständnissen kommen.


    Wenn mein Vordermann rot bekommt (auf seiner Ampel auf dem Kreisel) und an seine Ampel ranrollt und ich als hintermann aber abbiegen will, kann man leicht überrascht werden wenn er plötzlich bremst (oder einfach nur langsam fährt), weil man selber Grün hat auf der Abbiegerampel und es kommt zu einem Auffahrunfall.


    Viele ordnen sich auch schlicht falsch ein (kann ich nachvollziehen, es ist oft schwer erkennbar welche Spur nun zu der abfahrt führt zu der man will), merken dann spät dass sie an der falschen Abfahrt rausgelotst werden und fahren kurz vor der falschen Abfahrt quer um auf dem Kreisel zu bleiben.


    Ist am großen Stern aber ähnlich.

  • @ Mauerwerk. Wobei am Riebeckplatz die Einfahrt aus Richtung B 100 kommend, in den Kreisel suboptimal ist. Bei einem Verkehrsaufkommen wie am ERP würde das zu erheblichem Rückstau führen. Und eine Hochstraße über dem ERP, da würden unsere Politiker, jedem der dies vorschlagen würde, mit nacktem Hinterm ins Gesicht springen. Es Bedarf m.E. am ERP auch keiner Hochstraße.


    Die Lösung am Riebeckplatz ist vermutlich nicht perfekt, aber man könnte ableitend vom Vorbild natürlich noch Verbesserungen vornehmen. Hauptsächlich dahingehend, dass keine Ampeln mehr benötigt würden. Dass man am ERP eine elegant designte Hochstrasse (muss nicht identisch mit den Modellen der 70er Jahre sein) ablehnen würde, könnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Nachkriegs-Betonkästen :nono:, die den Platz säumen, würden dadurch ja wohl kaum entstellt, sondern eher noch aufgewertet. Die Hochbahnen der U1 und U2 stören ja wohl auch niemanden mehr.


    In Düsseldorf wurde zwar gerade eine Hochstrasse abgerissen und durch Tunnelbauten ersetzt, aber diese Hochstrasse war sehr innenstadtnah und inmitten einer recht dichten Bebauung, so dass dieser Abriss nachvollziehbar war. Aber der ERP ist ja nun nicht sehr zentral gelegen, auch wenn er in der Innenstadt ist. Er ist zudem sehr weitläufig, so dass meiner Meinung nach hier eine Hochstrasse doch recht elegant wirken könnte.

  • ^ Nun mal halblang, es kann doch wohl keiner ernsthaft heutzutage noch so einen Autobahnverteiler wie den Riebeckpalatz für einen innerstädtischen Platz/Kreuzung wir den ERP diskutieren.


    Wer sowas elegant findet, hat wahrscheinlich auch sein Schlafzimmer mit Sichtbeton ausstaffiert. ;)

  • Na so von oben betrachtet, die Kurven und Ringe, haben schon was elegantes. Als Skulptur oder so...Drunter durchgehen empfand ich hingegen nicht so dolle...


    Wenn, dann würde da wohl eher ein Ost-West-Tunnel hingehören. Würde den Verkehr auf dem Kreisel reduzieren, ohne dabei die Sicht zu verstellen und somit mit dem Denkmalschutz in Konflikt zu geraten.

  • Ich dachte, solche Fälle wie der Riebeckplatz werden heute allgemein als Bausünde aufgefasst. So kann man sich irren, aber Geschmäcker sind verschieden. Ich finde, sowas passt eher in Filme mit postapokalyptischen oder dystopischen Szenarien, wo unter den Brücken wahlweise Obdachlose oder entstellte Mutanten hausen. Für den Ernst-Reuter-Platz, in unserer Zeit, fände ich es mehr als unpassend.

  • Die Abendschau berichtete heute über das "Fernmeldeamt2" an der Ecke zur Bismarkstraße, das seit knapp 15 Jahren leersteht.


    Das Gebäude aus den 1970er Jahren, in dem einst die Telekom ansässig war, entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen, die heutzutage an einen modernen Bürokomplex gestellt werden. Folglich müsste es einem Neubau weichen, damit in diese Ecke des Ernst-Reuter-Platzes wieder Leben einkehren kann. Damit sich ein solcher für den Eigentümer, den Berliner Immobilienunternehmer Christian Pepper, auch rechnet, müsste dieser allerdings höher gebaut werden als das einstige Fernmelde"hochhaus". Hierüber konnte bislang jedoch keine Einigung zwischen Pepper und dem Senat erzielt werden, da letzterer berfürchtet, dass ein höheres Gebäude nicht mit dem Gesamtensemble des Platzes harmonieren würde.


    Die Berliner Zeitung berichtet, dass Hr. Pepper auf eine Einigung in einem halben Jahr hofft, in deren Folge der Bebauungsplan geändert würde und er dort das bestehende Gebäude abreißen und dann schlanker, höher und eleganter neu bauen könnte. Es sollen auch Wohnungen entstehen. Link

  • ^^ Ist das Bild was man in diesem Artikel sieht ein Entwurf für den Hochhausneubau? Die Abbildung ist nicht sonderlich detailliert oder scharf, aber es sieht wie ein schlanker Glasturm aus.

  • Riebeckplatz als Referenz für den ERP? Ich glaub hier drehen einige echt am Rad gerade, und zwar am Rad der Geschichte (nur leider falsch rum)... Der ERP ist in seiner jetzigen Gestalt ja schon viel zu gross. Aufständerung oder Untertunnellung - Hallo??? da hats dann eben mal 2x 70 Meter Schneisen für 150 Meter Tunnel/Brücke - macht ihn unpassierbarer / Trennfunktion, und zwar genau da wo es weh tut, nämlich wo die Fussgänger eigentlich drüber sollen. Wenn man den Kreisel mal läßt (was ich ok find), dann gibts zwei Optionen für den Platz: Bebauung näher ran an die Straße an der Tiergarten-Seite und Torsituation schaffen. Und irgendwie die Öffnung der Hertzallee (und zwar nicht für Autos). Und/Oder Bebauung höher und näher ran an den Flanken. Peppers Vorhaben ist insofern knorke, auch im Dialog mit Breitscheidplatz und ich wünsch mir dass sich der Bezirk durchringt und noch ein zwei weitere HH zulässt.