Kaia - Revitalisierung Union-Investment-Turm (112 m geplant)

  • GUT!

    Dekonstruktivismus ist in und eine fast schon zwangsläufig hereinschwappende Zeiterscheinung, die allerdings nicht in Deutschland geboren wurde. Hätte der Tower mehr Höhe, würde das für manche weniger fremd wirken.


    Ich finde den Entwurf sehr mutig und erstaunlich. Da wird noch etwas geschliffen. Aber die auskragenden Raume sind auch ein überfälliges Gestaltungsmerkmal.


    Der Blockrand zum Ufer hin und die Berücksichtigung der geförderten Wohnungen sind begrüßenswert.


    Der Entwurf ist internationaler als manch anderer Entwurf, den wir in der Vergangenheit gesehen haben.

  • Schade das der Union Investment Turm verschwindet. Ich hatte mal fuer eine Uebergangszeit im Skyper Carré gewohnt. Das blau Licht des Union Investment Towers hat sich im Innenhof des Carré gespiegelt und wenn man nachts im Flur war hat das fantastisch ausgesehen. Auch vom Mainufer war das blaue Licht des UI Turms aussergewoehnlich.
    Aber, natuerlich ist die Umwandlung eines leeren Buerogebaeude in ein Wohnhochhaus wirtschaftlich sinnvoll.

  • Dass der Union Tower aus der Skyline verschwindet ist wirklich eine Schande. Die brutalisitische Anmutung hat der Flussansicht Diversität gegeben und meiner Meinung nach immer gut getan.


    Mit dem Umbauentwurf kann ich mich nur schwer anfreunden. Im Europaviertel wäre er vielleicht passend, direkt am Fluss wirkt er zu unruhig. Verschachtelt macht für mich nur Sinn, wenn der Entwurf dadurch etwas Spielerisch-futuristisches bekommt. Hier ist mir die Horizontale zu stark betont. Bezug zum Umfeld gleich null. Alles in allem nicht der beste Scheeren-Entwurf.


    Positiv dagegen der niedrige Neubau. Schöne Rundung, großzügig und Urbanität ausstrahlend. Vielleicht entscheidet man sich bei der Farbe ja noch für etwas, das besser ins Bahnhofsviertel passt?


    Außerdem toll, dass hier so viele Wohnungen entstehen!

  • Also ich finde den Entwurf "gut".


    Gefällt mir wesentlich besser als der erste hier gepostete Entwurf http://studioa.eu/wp-content/u…ng-Wasser-021-680x509.jpg.


    Dieser erste Entwurf war doch sehr nah an dem Bestandsgebäude, der neue nun "finale" Entwurf wirkt sehr modern, dynamisch, frisch.


    Ja, beim Bestandsgebäude gefällt mir auch die blaue Beleuchtung in der Nacht. Aber tagsüber ist es doch ein einfacher, massiver Betonklotz. Bin überrascht, dass man aus dem alten Gebäude solch einen neuen Turm formen kann - die Umbaugrafik finde ich sehr spannend!

  • Die offensichtlich gegebene Freiheit bei der Umgestaltung des Bestands ist in der Tat erstaunlich. Ermöglicht wird sie einem aktuellen FAZ-Artikel zufolge von der besonderen Konstruktion des 40 Jahre alten Hochhauses. Bisher wird die gesamte Last demnach durch "vier außenliegende gewaltige Pfeiler" abgetragen. Aufgrund freispannender Geschossflächen, die heute aus Kostengründen nicht mehr gebaut werden würden, sollen offene, stützenfreie Flächen möglich sein. Auch die Geschosshöhen von über drei Metern sehen Bauherr und Architekt als ideal an.


    Ganz so schlüssig erscheinen mir die Erläuterungen der FAZ jedoch nicht. Besonders gilt das für das demnach mögliche und auch geplante Öffnen der Stützen. Sind damit die Bereiche unmittelbar an den Gebäudeecken gemeint? Wenn ja, dann müsste es doch acht außenliegende Stützen zum Lastabtrag geben, wofür auch die Grafik aus #13 spricht. Gleiches gilt für die vorgesehene Verlegung des Treppenhauses nach innen. Vielleicht kann das jemand erklären, der sich mit Baustatik auskennt.

  • Ich muss auch sagen, dass mir der Entwurf ganz gut gefällt. Es ist schon eine beeindruckende Leistung, den Turm optisch derart stark zu verändern. Ich empfinde den Entwurf auch mehr als dynamisch und aufgelockert als unruhig, gegenüber dem One Forty West ist er doch geradezu klar strukturiert. Ich glaube, dass diese Dynamik der Skyline ganz gut bekommt. An dem ursprünglichen Entwurf sieht man auch, wie man es viel, viel schlechter hätte machen können. Schade ist es dennoch um den charakteristischen Bestandsturm, der eigentlich auch ein Kandidat für den Denkmalschutz wäre.

  • ^^
    Gern, aber dafür müsste man sich nicht nur mit Baustatik im Allgemeinen auskennen, sondern auch mit der Gebäudestatik in diesem speziellen Fall. Leider konnte ich auf die Schnelle keinen Geschossgrundriss auftreiben.
    Aber beim vertikalen Lastabtrag ("vier außenliegende gewaltige Pfeiler die ganze Last ") dürfte der Kern auch noch ein Wörtchen mitreden, denn bei ca. 30 m von Ecke zu Ecke wären freispannende Decken nicht nur eine Kostenfrage, sondern gar nicht vernünftig machbar. Und wenn es nun möglich ist, die vier "gewaltigen Pfeiler" zu öffnen (was ich auch nur - so wie Schmittchen - auf die Gebäudeecken bezogen verstehen kann), gehe ich mal davon aus, dass es auch bisher 8 tragende Stützen waren, die nur optisch paarweise zu diesen Pfeilern gemacht wurden, wobei die Wandscheiben an den Gebäudeecken nicht zum horizontalen Lastabtrag (also Windaussteifung) herangezogen wurden.

  • Umbau kaum bewertbar

    Zweifelsfrei auch in meinen Augen sehr schade um diesen Verlust. Der Verlust eines Unikats wie auch die Zeilgalerie.


    Hoffnung besteht in der Aufwertung der gesamten Ecke, wie morgenroete es treffend formulierte ist die Wilhelm-Leuschner-Straße mit dem Interconti zu grau und unbelebt. Ein ähnlich tote 1A-Lage wie die "Siedlung" westlich des Römers, nur nicht ganz so schlimm.


    Mit dem Gebäudeensemble "Riverpark Suites" hat das Projekt eine diskutable Größe, meinetwegen kann man in dieser Ecke auch ruhig mehr Mut walten lassen und mit diversifizierter Architektursprache vorgehen.

  • Ich gehöre dann wohl zu der Minderheit, die den hier verlinkten ersten Entwurf besser fand. Bei diesem wurde das vorhandene Gebäude in seinen Formen belassen und so auch das Vermächtnis von Albert Speer jr. besser gewürdigt.


    Beim neuen Entwurf gefällt mir vor allem der Abschluss des Gebäudes nicht. Zu unruhig, meiner Meinung nach.

  • Abschließend das aus Frankfurter Sicht wohl interessanteste Modell der diesjährigen Expo Real, denn von der erst kürzlich vorgestellten Umbauplanung für den Riverpark Tower ist bisher wenig bekannt.



    Oberste Etagen:



    Zum Schluss noch eine Premiere - ein Frontalansicht der Nordseite. Vielen Dank dem Fotografen für den Rundgang!



    Bilder: N. N. für deutsches-architektur-forum.de

  • Ergänzend ein Blick auf die Riverpark Suites mit den seitlichen Stufungen und planen Rückseiten:
    Bild: http://abload.de/img/img_2784ass4c.jpgBild: http://abload.de/img/img_27782uuww.jpg


    Bild: http://abload.de/img/img_2777skoh4.jpgDer Riverpark Tower...


    Bild: http://abload.de/img/img_2788_cutcaste.jpg...und dessen Sockelbereich an der Wilhelm-Leuschner-Straße


    Die Gebäudefronten von Riverpark Tower und Riverpark Suites an der Wilhelm-Leuschner-Straße und Wiesenhüttenstraße.
    Bild: http://abload.de/img/img_2793e8svc.jpg
    Bilder: main1a, Modell: GEG German Estate Group | Ole Scheeren | Jo.Franzke


    Sorry für die Phonepix, die Spiegelungen und Kanten der Acrylbox.

    4 Mal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: Bilder verkleinert.

  • happarchitecture

    Einen ungewöhnlichen Entwurf legten happarchitecture für die Umgestaltung des Blue Towers vor. Seht erst einmal selbst:



    Bild: happarchitecture, Frankfurt


    Der Erläuterungstext der Projektseite macht die (EDIT: Ups, danke, VT!) morgenländische Anmutung plausibel. Einerseits soll die charakteristische Bauweise der massiven Ecken und der "luftig eingehängten Geschossebenen" beibehalten werden. Andererseits soll im Sockel das Museum für Weltkulturen untergebracht werden, passenderweise eben im internationalsten aller Stadtviertel, dem Bahnhofsviertel. Dazu passt der Entwurf, dessen aufgebauter Kopf wie aus dem Stadtlabor der arabischen Emirate zu kommen scheint, perfekt.


    Interessant übrigens das Erstellungsjahr der Studie: 2015.

  • Die Rundungen würden jedenfalls etwas Ganz Neues in das übliche Rechteck-Einerlei des HH-Stadtbildes bringen.
    Erinnert mich ein wenig an das "Gherkin" in London.
    In jedem Falle wäre es ein toller Akzent in der Skyline.


    Schade drum !

  • Ja, spektakulär, würde ich sagen. Aber dann doch wohl zu teuer. Wobei ich mich frage, warum der Umbau plus zwei Häuser so viel Geld kosten soll. Für den Preis hätte man auch bei der Höhe neu bauen können. Naja, die GEG eben... So richtig die Vollprofis sind die noch nicht.

  • In der FAZ wird jetzt noch einmal nachgelegt. Happ macht Werbung für seinen Entwurf, wohl wissend dass Scheeren trotzdem gebaut wird, und verbindet das mit Generalkritik am Scheeren Entwurf (sinngemäß: "Allerweltsarchitektur, die auch an jedem beliebigen anderen Ort, z.B. Singapur stehen könnte") sowie am Vergabeverfahren. Unterstützt vom BDA fordert Happ, dass auch bei Revitalisierungen Architekturwettbewerbe veranstaltet werden müssten.

  • Mit dem Argument der Beliebigkeit des Standorts schießt sich Happ doch selber in den Fuß. Der Entwurf ist konservativer hinsichtlich der Gefälligkeit und befriedigt stärker die Erwartungen des Betrachters - die optischen Anleihen sind ja schon von Anderen erwähnt worden.


    Wobei, mal ganz ehrlich, welches der Frankfurter Hochhäuser außer dem Opernturm geht denn so auf seine Umgebung ein, dass es wirklich nur in Frankfurt stehen kann?


    Und jeder der Entwürfe löst bei mir die Frage nach dem Umbau des Interconti aus.

  • Xalinai


    Der Entwurf ist schon deswegen nicht "konservativ", weil er - sehr abwechslungsreich - starke Rundungen enthält. In dieser Art und Intensität ist das in Ffm. bislang einmalig. Letztlich ist es auch egal, wo die optischen Anleihen auch immer herkommen (meinetwegen aus Fernost): Es sieht einfach gut aus Zitat: " ... und befriedigt stärker die Erwartungen des Betrachters".
    Ist das etwa ein Nachteil ?


    Der von Dir zitierte Opernturm ist für sich betrachtet jedenfalls deutlich konservativer als der Happ-Entwurf.


    Du erwähnst zum Schluss noch einen möglichen Umbau des Interconti.
    Vor kaum etwas anderem graut mir hier in Ffm. mehr, als vor der künftigen Verhunzung dieser lupenreinen "Internationalen Moderne".

  • Mir gefällt der Happ-Entwurf auch ganz gut, aber die Argumentation der Singapur-Beliebigkeit ist ja in diesem Zusammenhang schon absurd: Wenn überhaupt erinnert Happ mit seiner Architektursprache stark an Orte wie die Emirate oder eben Singapur.

  • Ob der Happ-Entwurf jetzt an Singapur oder Dubai oder dergleichen erinnert sei dahingestellt. Auch die Qualität des Entwurfs lässt sich m.E. nur sehr eingeschränkt beurteilen, zu grob und wenig detailreich ist die Visualisierung.


    Die Proportionen des Turms sind in meinen Augen jedoch nicht ganz stimmig: etwas zu groß und klobig wirkt in meinen Augen der eiförmige Aufbau und auch die seitlichen orientalisch gehaltenen Ausbuchtungen rufen bei mir zu sehr Anklänge an Minarettarchitektur hervor.


    Zu bedenken ist jedoch v.a. dass dieser Turm prominent in erster Reihe am Fluss steht und damit mit seinem Erscheinungsbild doch recht viel Signalwirkung entfaltet. Daher gebe ich zu bedenken, ob eine derartige doch recht ausgefallenene Form- und Designsprache ausgerechnet an dieser Stelle wirklich sachdienlich ist. Ich für meinen Teil sehe das eher nicht so und würde es begrüßen, wenn der Turm nicht nach diesem Entwurf umgebaut werden würde.