Baugeschehen: restliches Stadtgebiet

  • Das Unternehmen Mittelbacher Präzisionsteile lässt eine neue Produktionshalle bauen. Gestern erfolgte der erste Spatenstich für eine neue Fertigungshalle im Gewerbegebiet an der Jagdschänkenstraße. Das Gebäude soll im Oktober 2012 fertig gestellt sein. Dort sollen die bisher zwei Chemnitzer Werke zusammengelegt werden (Werk 1 im Ortsteil Mittelbach, Werk 2 im Industrie- und Technologiepark Heckert (ITC) in Siegmar). Ein Ausbau der Belegschaft von derzeit 50 Mitarbeitern ist geplant, wird aber nicht genau beziffert.

  • @rotwang


    .. danke für die Information, für mich ein ganz wichtiger Baustein entlang der Zwickauer Straße. Wie wird das Gebäude genutzt werden?
    Jetzt gibt es noch einen Grund mehr das nahe liegende Gebäude der Neefestraße 83 zu erhalten.

  • Neefestraße 83, Stadtverwaltung stellt Mittel für Abbruch für möglichen Investor zur Verfügung


    Die von der Stadtverwaltung Chemnitz für den Abbruch des Jugendstilbaudenkmales Neefestraße 83 vorgesehenen finanziellen Mittel werden nun auch zur Verwendung für bauliche Sicherungsmaßnahmen am Gebäude zur Verfügung gestellt. Infolge meiner Gespräche mit einem Teil der Stadtratsfraktionen engagierte sich Herr Brückom, SPD für den Erhalt des Gebäudes. Die Neefestraße 83 war danach Thema im Planungsausschuss, in dessen Folge sich Frau OB Ludwig für den Erhalt des Gebäudes aussprach. Bei einem Termin bei Frau Wesseler am Do konnte dies mit dem am Objekt interessierten Investor besprochen werden. Bei dem Gespräch, bei dem ich zugegen war, stellte der Investor sein Projekt, das vorsah, kurzfristig ein Schräggerüst zur Sicherung der Fassade am Objekt aufzustellen, die baulichen Sicherungsmaßnahmen bis März abzuschließen und die Sanierung des Gebäudes bis Dezember 2012 durchzuführen, vor. Leider haben sich inzwischen die finanziellen Parameter dahingehend verändert, dass die Stadtverwaltung für die Abbruchvorbereitung schon 10.000 Euro aufgewandt hat und es sich wegen des nahenden Winters erforderlich macht, ein Schräggerüst am Objekt aufzustellen. Somit stehen für die neu errechneten 150.000 Euro Kosten für die Sicherungsmaßnahmen jetzt 70.000 Euro von der Stadt + 20.000 Euro aus dem Budget des Denkmalamtes/2012 als mögliche Förderung zur Verfügung. Der Investor sagt aus diesem Grund ein Engagement an der Neefestraße 83 ab, auch weil er sich inzwischen in den vergangenen zwei Monaten bei anderen sanierungsbedürftigen Gebäuden in Chemnitz engagiert hat.
    Frau Wesseler hat sich in der Folge sehr bemüht, eine Lösung für den Erhalt des Gebäudes zu finden. Die Stadtverwaltung hat geprüft, ob es möglich ist, die entstandene Differenz zur Verfügung zu stellen, dies aber aus verständlichen Gründen abgelehnt. Zudem sind Ausgaben über 80.000 Euro für die Abbrucharbeiten, welche eine höhere Bezuschussung rechtfertigen würden, nicht geplant.
    Infolge der Diskussion um die Neefestraße 83 kam es zu einer öffentlichen Betrachtung der ca. 400 sich in einem schlechten baulichen Zustand befindlichen Gebäude in Chemnitz und an einer ganzheitlichen Kritik an deren Eigentümern. In der Regel werden diese Gebäude erworben, um sie zu sanieren. Derart unternehmerisches Engagement beinhaltet auch Risiken. Risiken und Chancen sind Bestandteil jeder unternehmerischen Tätigkeit. Warum ein Gebäude von einem Eigentümer nicht ausreichend unterhalten wird, kann verschiedenen Gründe haben. Nach meiner Erfahrung sind diese Gebäude meist Teil von Insolvenzverfahren. Das heißt, belastbare Eigentümer können hier nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Entweder fallen also diese Gebäude zusammen oder die Stadt Chemnitz muss, wenn von den Gebäuden eine Gefahr für den öffentlichen Raum ausgeht, in Ersatzvornahme handeln. Hier bietet sich aber auch eine Chance, denn die kritisierte Unternehmerschaft bietet derzeit Lösungen an und ansatzweise arbeitet die Stadtverwaltung nun mit Bauträgern zusammen. So haben u. a. schwierige Objekte wie die Gebäude an der Leipziger Straße Investoren gefunden. Ich selbst habe in den letzten 1,5 Jahren 22 verfallene historische Chemnitzer Gebäude an Investoren vermittelt. Jedes Gebäude war eine Herausforderung. Nach der Sanierung werden einst zum Abbruch vorgesehene Häuser, wie die Bergstraße 17a, der Thomas-Mann-Platz 4 und 5 oder die Gebäude an der Sebastian-Bach-Straße sehr zum Vorteil für Chemnitz wirken.
    Im Gespräch am Donnerstag hat der Investor Frau Wesseler von seinen positiven Erfahrungen bei der Vermietbarkeit seiner ersten 5 in Chemnitz fertig gestellten Bauprojekte berichtet, und dass er sich auf Grund dessen weiter in Chemnitz engagieren wird. Ähnliches kann ich von anderen Investoren berichten. Nutzen wir diese Chance. Gerne unterstützen wir hier die Stadtverwaltung.


    Ich bedanke mich bei allen, die sich in den vergangenen Monaten mit für den Erhalt der Neefestraße 83 engagiert haben und besonders dem Investor, der viel Zeit für das Vorhaben aufgewandt hat.


    Die Stadtverwaltung plant das Gebäude ab 13.01.2012 abreißen zu lassen. Bis dahin können sich Kaufinteressenten bei der Stadtverwaltung melden.

  • Auf dem Gelände der ehemaligen Leuchtenfabrik an der Ahornstraße bzw. unterhalb davon? Wer bezahlt das Ganze, Jörg Mierbach?


    FP, 27.04.2011
    Holzkirche soll im Müll landen
    Rettung der ehemaligen Holzkirche auf dem Kaßberg scheint gescheitert
    http://www.freiepresse.de/LOKA…landen-artikel7645310.php


    FP, 07.04.2010
    Fabrikruine soll saniert werden
    Investor kauft ehemaligen Leuchtenbau auf dem Kaßberg
    http://www.freiepresse.de/LOKA…werden-artikel1715866.php


    Revitalisierung des Grundstücks Ahornstraße 45, ehemaliger VEB "Leuchtenbau" und ehemaliger VEB "UNION Werkzeugmaschinen"
    http://www.chemnitz.de/chemnit…erung_ahornstrasse_45.asp


    Die Holzkirche vom Kaßberg
    Autor/Quelle: Kaßberg24 - Redaktion
    http://www.kassberg24.de/news/…zkirche-vom-kassberg.html

  • Ja, nach der Fertigstellung der Lampenfabrik baut das Unternehmen Mierbach die Kirche unterhalb davon neu auf. Die Kirche wird eine Gaststätte werden.

  • Neefestraße 83 gerettet


    Wie mich Herr Mierbach heute informiert, hat ihm die Stadtverwaltung mitgeteilt, das von den Abbruchmitteln inzwischen nur noch 44.000 Euro vorhanden sind. Weiterhin wird nun plötzlich kommuniziert, dass ein Erwerber die massiven Schäden an den beiden Nachbargebäuden ausbessern muss.
    Herr Mierbach hat den Erwerb des Gebäudes heute abgesagt.


    Man sieht also, guter Wille reicht in Chemnitz nicht. Ich ärgere mich, das ich drei Monate Zeit investiert habe. Am Ende sind wir nur verklappst worden.


    Einmal editiert, zuletzt von rotwang ()

  • Heute früh konnte man sich noch freuen, ein paar Stunden später ist die Verärgerung groß. Nach den vollmundigen Ankündigungen der Stadt wirkt es jetzt so, als hätte man dort nur nicht damit gerechnet, dass sich in den paar Wochen bis zum ultimativ angedrohten Abriss doch noch jemand findet. Hier wären einige Fragen zu klären, wofür die Chemnitzer Medienlandschaft aber wohl nicht geeignet ist.

  • Laut heutiger FP stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:


    Mierbach ging nach eigenem Bekunden davon aus, dass er die für den Abriss bewilligten 90.000 Euro in voller Höhe erhält. Die Stadtverwaltung hatte allerdings schon mit den Abrissarbeiten begonnen, rund ein Drittel der Summe war ausgegeben. "Die Sicherung des Hauses kostet insgesamt 150.000 Euro", so Mierbach. "Ich bin nicht bereit, die Summe, die ich ohnehin privat hätte drauflegen müssen, weiter aufzustocken." Zudem habe man von ihm gefordert, das Haus innerhalb von zwei Jahren vollständig zu sanieren. Mierbach hingegen wollte das Haus erst dann komplett erneuern, wenn die Nachfrage nach Wohnungen in Chemnitz wieder steigt.


    Die Stadtverwaltung wies den Vorwurf gestern zurück, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Die Arbeiten zur Vorbereitung des Abbruchs des Gebäudes seien seit Mitte Dezember im Gange. "Gelder können nicht zweimal ausgegeben werden", so die Rathaus-Pressestelle. Zudem müsse man einen Termin für die Haus-Sanierung innerhalb eines bestimmten Zeitraums vertraglich festschreiben lassen. Sonst wäre "die Gefahr groß, dass innerhalb weniger Monate die Stadt erneut in die Pflicht kommt, Gefahrenabwehrkosten zu schultern".


    Man sucht also ernsthaft nach einem Investor, in dem man parallel schon mit den Abrissarbeiten beginnt. Gleichzeitig verlangt man nach einer durchgeführten Sicherung, die alle Gefahren beseitigt, nach einer Sanierung innerhalb von gerade mal zwei Jahren - während die GGG ihre Altbaubestände seit zwanzig Jahren verfallen lassen darf. Mit den fälligen Entlassungen der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung sollte man aber ruhig bis nach den Festtagen warten.

  • Hier der Artikel von heute:


    http://www.freiepresse.de/NACH…ch-vor-artikel7858357.php


    Man wollte Herrn Mierbach wegen des damaligen Problems mit der Hartmannhalle kein Vertrauen schenken. Mir hat man gesagt, Herrn Mierbach als Investor bekommt man nicht durch den Stadtrat. Es hies nicht nur, dass das Geld schon aufgebraucht sei, auch sollte Herr Mierbach plötzlich die Schäden an den beiden Nachbarhäusern mit sanieren. Davon war beim ersten Investor nie die Rede. Natürlich hat er da abgesagt.
    Mich ärgert das Ganze sehr. Allein die viele Zeit, die ich in die Sache gesteckt habe. Herr Mierbach ist nun jemand, der an vielen Stellen seit Jahren in Chemnitz bewiesen hat, was er kann. Wie kann man so jemanden abwatschen und den vielen Leuten die sich für das Haus engagiert haben vor den Kopf stoßen?
    Letztlich muss man auch sehen, das die Institution "Stadtverwaltung" durch solche Aktionen immer mehr beschädigt wird.

  • Trotz allem Respekt und Danke für dein Engagement rotwang.
    Es grenzt schon an Schikane oder Satire wie sich die Stadt im Falle der Neefestraße 83 verhalten hat.
    Man könnte fast meine, die Stadt muss zu ihrem Glück gezwungen werden. Ein Abriss in einer geschlossenen häuserzeile ist ein herber städtebaulicher Rückschlag in dieser Ecke. Unabhängig von der Gestaltung des Gebäudes, dass es sich hierbei noch um ein prächtiges und in dieser Form nur sehr selten anzutreffendes Jugenstilgebäude handelt macht die Sache umso niederschmetternder. Man darf sich Fragen wie sich dieser Abriss auf die bewohnten Gebäude dieses Quartiers auwirkt. Der Lärm dringt nun in den Innenhof, deutliche Qualitätsminderung der angrenzenden Wohnungen. Was aus meiner Sicht die angestrebte Wohnungspolitik nochmals konterkariert...

  • Das Stadtforum Chemnitz hat dem Baudezernat am Do Abend mitgeteilt, dass es einen weiteren Interessenten gibt und um ein Gespräch gebeten. Man hat keine Antwort bekommen.

  • Die Neefestraße 83 ist nicht das einzige Gebäude in Chemnitz, welches momentan in der Warteschleife hängt, auch der Verkauf der Villa Pfauter verzögert sich. Eigentlich sollte schon im November der Erwerb durch die Nachfahren des Erbauers im Stadtrat abgesegnet werden, durch eine Beschwerde eines anderen Kaufinteressenten verzögert sich das aber bis mindestens Januar. Freie-Presse-Artikel

  • Auf dem Nachbargrundstück steht noch so eine Villa in ähnlichen Zustand. Mit dem Auto kommt man zu dieser nur über die Villa Pfauther. Hoffentlich hat man das bedacht.

  • Das Luxor ist an ETM Forum, die Betreibergesellschaft des Forums an der Brückenstraße, verkauft worden (Freie Presse). Damit könnte Chemnitz mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen - wenn die Politik halbwegs mitdenkt. Denn der neue Eigentümer des Luxor setzt auf Tagungen und Kongresse. Gleichzeitig sollen weiter Veranstaltungen angeboten werden. Bereits im ersten Quartal 2012 solle es die ersten Veranstaltungen geben. Zunächst würden vier der insgesamt zwölf Kinosäle umgebaut, zwei weitere zu Lagerräumen für Mobiliar und Bestuhlung umfunktioniert.
    Somit ist einerseits der Raum für die Neubebauung des Gebietes zwischen Brückenstraße und Brühl frei, wofür das Forum bekanntlich geopfert werden muss. Andererseits plant die Stadt bisher Millioneninvestitionen in die Stadthalle, die deren Attraktivität für Tagungen und Kongresse steigern soll. Wenn das jetzt durch eine private Investition in unmittelbarer Nähe erreicht wird, werden diese städtischen Investitionen überflüssig. Ob die Stadt das ebenso pragmatisch sieht, wage ich allerdings zu bezweifeln.

  • Anfang des Jahres nimmt der neue, im Auftrag der Sparkasse erbaute Kindergarten an der Moritzstraße seinen Betrieb auf. Der Neubau ist eingeschossig und "farbenfroh gestaltet". Freie Plätze gibt es keine mehr.

  • Die Chemnitzer Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft (CAWG) will zusammen mit der GGG auf den durch Abriss entstandenen Freiflächen im Yorckgebiet Sitzgruppen für ältere Anwohner als auch Spielflächen für Kinder errichten und somit einen "Wohnpark" schaffen. Für die in den kommenden beiden Jahren geplante Umgestaltung der Freiflächen hofft die über 50 Jahre alte Genossenschaft, die mit knapp 7000 Wohnungen nach eigenen Angaben zu den größten in Chemnitz gehört, auf Zuschüsse durch die Stadt. Die Stadt sieht die CAWG indes nicht nur mit finanzieller Unterstützung in der Pflicht. "Sie muss auch Sorge tragen, dass ihre Liegenschaften im Umfeld in Ordnung kommen", fordert Vorstandsvorsitzender Jens Ueberschär. So müsse dringend das leer stehende, zum Schandfleck verkommende ehemalige Schulgebäude an der Fürstenstraße 145 (Luftbild) abgerissen werden. Der geplante Wohnpark soll auch ein Angebot an jüngere Mieter sein. Derzeit liegt der Altersdurchschnitt der Mitglieder nach Angaben des Vorstandschefs bei 62,5 Jahren.
    Für den Wohnpark soll etwa die Fläche des kürzlich abgerissenen Gebäudes mit 50 Wohnungen an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße 15 bis 23 genutzt werden. Im Gegenzug habe die CAWG in diesem Jahr das Gebäude Ernst-Moritz-Arndt-Straße 22 bis 36 saniert. Weitergehen soll es in diesem Karree 2013 mit dem Gebäude Ernst-Moritz-Arndt-Straße 6 bis 20. Dafür stehe allerdings noch die Darlehenszusage aus, sagt der Genossenschafts-Vorstand.
    Großflächige Abrisse stünden in den kommenden Jahren hingegen nicht an. Der CAWG-Chef begründet dies unter anderem mit dem Auslaufen der staatlichen Förderung: So sieht Ueberschär zwar angesichts des neunprozentigen Leerstandes Bedarf für weiteren Abbruch. Allerdings werde das Unternehmen dies ohne Zuschüsse nicht angehen. "Da der Stadtumbau und auch der Teilrückbau derzeit nur ungenügend gefördert werden, denken wir über weiteren Rückbau im Moment nicht nach", schlussfolgert er. Schließlich brauche es für Abbruchvorhaben eine zweijährige Vorbereitungszeit.

  • Im Gegenzug habe die CAWG in diesem Jahr das Gebäude Ernst-Moritz-Arndt-Straße 22 bis 36 saniert. Weitergehen soll es in diesem Karree 2013 mit dem Gebäude Ernst-Moritz-Arndt-Straße 6 bis 20.


    Das bereits sanierte Gebäude ist eine absolute 0815-Sanierung. Ich kann nicht erkennen, dass dort viele junge Familien eingezogen sind. Das benachbarte Gebäude wird sicherlich bald ganz genau so aussehen.
    Auch direkt an der Fürstenstraße Ecke Yorckstraße "saniert" die CAWG Plattenbauten. Die "Sanierung" umfasst das Anstreichen und m.W.n. die Erneuerung der Bäder. Derart luxuriös "sanierte" Wohnungen hat die CAWG in der Nachbarschaft bereits im Bestand. Ich schätze die Vermietung auf ca. 60 Prozent.
    Eine tragfähige Zukunftsplanung sieht anders aus.