Wohnungs- und Büromarkt in HH - Diskussionsthread


  • Dann doch lieber Kleingärten opfern und stattdessen dort öffentliche Parks für alle machen, von mir aus soll man dort auch eine Art Patenschaften für kleine Flächen anbieten, die von Ex-Kleingärtnern gepflegt werden, Urban Gardening eben.


    Das ist ein sehr skurriler Vorschlag, vergleichbar mit "Du darfst dein Auto nicht mehr benutzen aber zum putzen darfst du gerne kommen.".


    Was die Inviertel angeht sieht man das Problem. Wenn dort gebaut wird, dann hochwertig. Das ist logisch wenn man es privaten Investoren überlässt. Die wollen Geld verdienen, was man ja auch nachvollziehen kann.


    Wenn wie in Wilhelmsburg jetzt etwa 1/3 der Gärten verschwindet und in der näheren Umgebung dafür neue Flächen zur Verfügung gestellt werden kann man das vertreten.
    Aber Kleingärten generell in Frage zu stellen halte ich für falsch.

  • Zum Thema In-Viertel etc.: Es wurden ja sogar Sozialwohnungen am Alten Wall und in der Elbphilharmonie gefordert. Es gibt einfach Lagen, die teuer und gefragt sind, und es gibt teure und gefragte Architektur. Dort billiges Wohnen zu fordern ist schon beeindruckend außerirdisch. In der Hafencity entsteht ein Stadtteil von null - da kann eine Stadt tatsächlich trotz cooler zentraler Wasserlage auf soziale Durchmischung achten und versucht es ja zumindest.
    Ich finde, am wichtigsten wären wirklich effektive soziale Erhaltungsverordnungen für bestehende und gar historische Wohnquartiere.

  • Ich finde, am wichtigsten wären wirklich effektive soziale Erhaltungsverordnungen für bestehende und gar historische Wohnquartiere.


    Eimsbüttel-Nord, Hoheluft-West, Stellingen-Süd und eventuell das Generalsviertel bekommen wohl kommenden Herbst auch eine soziale Erhaltungsverordnung (Prüfungsprozess startet diesen Herbst) – endlich! Eine städtebauliche Erhaltungsverordnung gibt es ja bereits für große Teile von Eimsbüttel.



    http://www.abendblatt.de/hambu…rdraengung-schuetzen.html

  • Zum Thema In-Viertel etc.: Es wurden ja sogar Sozialwohnungen am Alten Wall und in der Elbphilharmonie gefordert. Es gibt einfach Lagen, die teuer und gefragt sind, und es gibt teure und gefragte Architektur. Dort billiges Wohnen zu fordern ist schon beeindruckend außerirdisch.


    Schon richtig, aber zumindest in mittleren Lagen sollte eine stärkere Durchmischung schon möglich sein, sonst landet man nachher wieder beim auf wenige Viertel geballten Bau von einfachen Wohnungen.
    Das hatten wir schon mal, mit bis heute negativen Folgen

    2 Mal editiert, zuletzt von nairobi ()

  • Riesen Aufregung um diesen Innenhof vom Häuserblock rund um den Moorkamp, die Hohe Weide, Gorch-Fock- und Felix-Dahn-Straße. Dort sollen 2 Häuser gebaut werden, Zudem gibt es bei Bestandsgebäuden neue Balkone und Aufstockungen bzw Dachausbauten. Ein Rundumprogramm. Bauantrag & Genehmigung bestehen jedoch noch nicht.





    abfotografiert und mir zugeschleust


    Eine Anwohner-Initiative "Moorkamp" hat sich bereits gefunden und schicken als erstes - wie soll es auch sein - ihre Kinder vor.


    Ich sehe der ganzen Nachverdichtung auch sehr skeptisch gegenüber. Bebaute Grünflächen sind irreversibel verloren. Olaf Scholz groß angekündigte Zahl von 10.000 Wohnungen pro Jahr fliegt ihm derzeit um die Ohren. Ja wir brauchen neuen Wohnraum. Aber bitte jetzt nicht auf Teufel komm raus jeden kleinsten Flecken Erde zur Bebauung freigeben. Gerade in den bereits sehr dicht besiedelten Gegenden. Man sollte - so finde ich - gerade die lange vernachlässigten Gegenden wie Veddel, Hamm, Horn, Eilbek, Hammerbrook - die sich nach dem Bombenhagel schwer wiedergefunden haben (Hamm und Horn schuf Gott im Zorn) - endlich mal attraktiver machen und die Wohnqualität zurück geben, die es eigentlich verdient hätte.


    Barmbek ist der beste Beweis, wie ein Stadtteil wie Phoenix aus der Asche sich unglaublich ins Positive ändern kann. Durch den Wohnungsbau und damit verbundenen Urbanisierung hebt es die Attraktivität eines Stadtteils.


    http://www.deutschlandradiokul…ml?dram:article_id=362026


    http://www.abendblatt.de/hambu…ennen-Menschen-leben.html


    http://www.hamburg1.de/nachric…ung_freie_Innenhoefe.html

  • passend auch zur o.g. Nachverdichtung ist der Ärger in Nienstedten.


    Hier werden optische Fremdkörper im beschaulichen einstigen Fischerdörfchen Nienstedten reingeknallt, was den Anwohnern missfällt


    Leider hat das Abendblatt eine reißerische Schlagzeile draus gemacht. Dabei geht es hier um die Wahrung des Baustils in der Gegend und nicht um reiche oder nicht reiche Menschen.


    Selbiges Thema hatten wir bereits bei der Elbchaussee, wo der bauliche Wildwuchs mit 0815 Architektur den Charme der Straße zerstört. Aber die Stadt winkt alles durch. Die 10.000 zu erreichen scheint wichtiger als der Baustil zu sein.


    http://www.abendblatt.de/hambu…uen-reichen-Nachbarn.html

  • Hamburg erreicht die 10.000er Marke

    In den Bezirken Wandsbek (1.538 neue Wohnungen) und Hamburg-Nord (1.002 neue Wohnungen) werden die meisten Baugenehmigungen erteilt.


    Allerdings werden langsam die Grundstücke knapp. Wobei viele Flächen (vorzugsweise im Krieg zerstörte Eckhäuser) nicht optimal genutzt werden.


    Meine Vorschläge:


    Lange Reihe (meines Wissens blockiert durch eine Erbengemeinschaft)


    Steindamm links und rechts


    Ditmar-Koel-Straße


    Eppendorfer Weg


    usw.


    http://www.ndr.de/nachrichten/…gsbau,wohnungsbau272.html

  • Hamburg vollzieht erstmals eine „Zwangsenteignung“ auf Zeit vor, da selbst nach mehrmaligen Androhungen und Strafen ein Hausbesitzer die Wohnungen nicht vermietet und lieber leer stehen lässt.


    Laut dem aus 2013 stammenden Hamburger Wohnraumschutzgesetz Paragrafen 12a und 12b darf das Bezirksamt einen Treuhänder „zur Wiederherstellung des Wohnraums für Wohnzwecke“ einsetzen. Dieser kann notwendige Renovierungen auf Kosten des Vermieters beauftragen und die leer stehenden Wohnungen vermieten.


    Erst danach hält der Eigentümer die Verfügungsgewalt über seinen Besitz zurück und ist dann an die von ihm nicht selbst abgeschlossenen Mietverträge gebunden.


    http://www.mopo.de/hamburg/woh…ermieter-in-hamm-25073502


    https://www.taz.de/Stadt-macht…gegen-Leerstand/!5353348/

  • ^ In Millionenstädten wie Hamburg sind die Grundstückskosten entscheidend, die oft die Baukosten übersteigen. Da wird kaum geholfen, wenn die knappen Baulandreserven mit dreigeschossigen uniformen Standardkasernen mit relativ wenig Dichte zu schnell verbraucht werden - was die Grundstücke noch knapper und teurer macht.


    Ich glaube auch, dass in Baugenehmigungen so viele Faktoren hineinfliessen, dass man kaum pauschal den Bau eines Typs überall genehmigen kann - wie sehr der Hersteller es auch begehren mag.

  • Der 3-Geschosser, der da als Visu gezeigt wird, ist ja nur ein Beispiel – Langenhorn ist ja anders geprägt als ein Innenstadt-naher Stadtteil. Da es ja verschiedene Module geben soll, lässt sich dieser sicher auch mit z.B. fünf Geschossen bauen. Ich seh das positiv, wenn man ein paar schöne, hochwertige Standard-Fassaden gestaltet, verschiedene Dachformen zur Auswahl hat und die dann abwechselnd mit der Stadt verteilt. Im Grunde ist das ja wie in der Gründerzeit. Die damals typischen Schlitzbauten als Grundgerüst für billigen Wohnraum für die Arbeiterklasse in z.B. Eimsbüttel sind bis auf die Fassade ja mehr oder weniger auch alle gleich. 3-4 Wohnungen pro Etage, zur Straßenseite hin die etwas größeren 3-4-Zimmer-Wohnungen mit Flügeltüren zwischen zwei Zimmern, lange Flure und die etwas kleineren 2-Zimmer-Wohnungen nach hinten raus.


    Sicher sind die nicht jeden Standort geeignet und es betrifft ja auch "nur" die SAGA, sprich private Investoren werden auch weiterhin exklusivere Wohnungen bauen und jedes mal einen Architekten pro Projekt beauftragen.

  • Hamburg soll wieder höher und dichter bauen.


    Es sollen "Urbane Gebiete" entstehen,


    sprich
    - 80 % der Grundstücke dürfen bebaut werden (sonst 60%)
    - Wohnen und Arbeiten verschemelzen wieder zusammen anstatt erine Gewerbe oder Wohngebiete. Direkt nebeneinander dürfen Wohnungen, Kleingewerbe, Gastronomie und Einzelhandel entstehen


    Also Gründerzeitviertel und Gängeviertel 2.1.6.


    http://www.ndr.de/nachrichten/…t-werden,baurecht112.html

  • Inwiefern eine Halbierung der "netto" Baudichte und der Verzicht auf andere Erdgeschossnutzungen als reines Wohnen eine Steigerung der Urbanitaet bringen soll, erschliest sich mir ueberhapt nicht.


    Mir auch nicht - wenn es in Millionenstädten Neubauprojekte gibt, dann ist es im Zentrum stets mehrgeschossiger Geschosswohnungen-Bau. Zumindest die Hauptstraßen sollten Läden/Gastronomie im EG haben, außerdem ist differenzierte Fassadengestaltung vorteilhaft - leicht mögliche (Klinkerfarben usw.) wenn ein Architekt nicht gerade stupiden Dogmen folgt.


    Gerade habe ich diesen Artikel mit den Aussagen eines Hamburger Stadtplaners ergoogelt, wo schon wieder Nachverdichtungen sowie gemischte Quartiere gefordert werden - da ist abweichende EG-Nutzung ein Minimum. Paris und London werden als Beispiele lebenswerter, dicht bebauter Städte genannt - mit 200 bzw. 50 EW pro Hektar Stadtfläche - in München sind es 49, in Berlin 39, in Hamburg 23. Die Bauprojekte in Londoner Innenstadt, als ein großes Gebiet von -zig Km² Fläche verstandener, würden nach deutschem Baurecht fast alle als Hochhäuser gelten - nix neue Stadthäuser-Quartiere. Obendrauf gibt es (Büros+Wohnen) 230 Hochhaus-Projekte über 20 Geschosse - nach der EW-Anzahl müsste es in Hamburg derzeit 1/5-1/4 dieser Zahl geben, also mindestens 40-50.


    BTW: Wenn man den Link im Vorposting anklickt, sieht man u.a. ein Foto des Projekts Smile – Wohnen am Eichtalpark in Wandsbek - links ein EFH, rechts der Parktower mit 7 Geschossen. In manchen Städten ist das Sich-Einfügen derart heilig, dass selbst gleich neben einer Stadtbahn-Haltestelle wenn es benachbarte zweigeschossige Nachkriegs-Reihenhäuser gibt, wird wieder nur zweigeschossig gebaut. Es scheint, in Hamburg hat man mehr Mut, an manchen Standorten die Geschossigkeit stark zu steigern - anders kann man mehr Dichte nicht erreichen.