Neugestaltung der Hauptwache (geplant)

  • Das ist ja schön und gut, aber wieso deswegen den Umbau der Konstabler Wache verschieben? Aus Budgetgründen? Dass dann der Zeil-Umbau nochmal 3 Jahre länger dauert? :nono:
    Und wieso soll die B-Ebene unangetastet bleiben? Ein bisschen Kosmetik könnte da nicht schaden...

  • Baulich ungetastet ist damit natürlich gemeint, nicht gestalterisch.


    =4823706"]Hier der Bericht der FNP. Das Konstabler-Projekt soll in der Tat aus finanziellen Gründen aufgeschoben werden. Meiner Ansicht nach werden damit die Prioritäten schon richtig gesetzt. Die Zeil-Umgestaltung ist freilich nicht betroffen, hiermit wird ja in den nächsten Wochen schon begonnen.


    So stellt sich der Förderverein den Schillerplatz vor. Der aktuelle Zustand (vor Sanierung des Allianz-Gebäudes).

  • hui, klingt ja erfreulich bestimmt. Ich glaube der Trichter ist für den Ruf Frankfurts schlimmer als alles andere, so zentral und doch so ecklig.
    Go for it Edwin, keine Verschattung zu befürchten!

  • Also erstmal erfreulich, dass sich etwas bewegt. Dieses Loch ist gerade nach dem Umbau des Allianz-Hauses noch unerträglicher als vorher. Aber "Fenster im Pflaster der Biebergasse" machen mich etwas skeptisch. Was ist damit gemeint? Diese Art Gewächshaus auf dem Rendering oder wirklich Fenster IM Pflaster. Das wäre dann wohl eher sowas hier und könnte nach einiger Zeit auch entsprechend übel aussehen:



    Bild aus meinem Fundus

  • Schmittchen, Dein Wort in Edwins Ohr, dass die B-Ebene tatsächlich gestalterisch verändert wird. Aus beiden Zeitungsartikeln lese ich das leider nicht so eindeutig raus.
    Mit "dann dauert der Zeil-Umbau nochmal 3 Jahre länger" meinte ich die ganze Einkaufsmeile Zeil, einschließlich Hauptwache und Konstabler. So schön das Schließen des Lochs an der Hauptwache ist, so ärgerlich ist es, dass der dringend notwendige Umbau der Konsti auf die lange Bank geschoben wird. Wer kann schon sagen, dass diese Maßnahme dann direkt im Anschluss umgesetzt wird? Das kann also jetzt noch länger dauern...


    Gleichzeitig muss man dem Förderverein großen Respekt zollen, dass die Machbarkeitsstudie allein aus Spenden finanziert werden konnte.

  • Meiner Meinung nach wurde hier die richtige Priorität gesetzt. Der Schillerplatz liegt viel zentraler, fungiert als Bindeglied und ist mit der Hauptwache viel schöner. In dem Platz steckt einfach viel mehr Potenzial als in der Konsti. Da hilft auch keine Kosmetik, die Konstablerwache muss rundumerneuert werden und selbst dann würde sie nicht die Ästhetik und Aufenthaltsqualiät eines restaurierten Schillerplatzes haben.
    P.S. Aber der Reisser ist das Gewächshaus auf dem Rendering auch nicht.

  • ich denke, dass die umgestaltung der hauptwache priorität haben sollte. in der ecke passiert so viel und alles verändert sich zum positiven - da sollte der platz selbst auch endlich eine vernünftige form erhalten. das rendering scheint mir nicht schlecht zu sein - über den glaskasten wird es sicher noch die ein oder andere debatte geben.


    die b-ebene finde ich übrigens in ihrem jetzigen zustand an der hauptwache erträglich, problematisch ist es in richtung rossmarkt, weil dort einiges leer steht. andere b-ebenen (hbf!) sind viel grauseliger...die b-ebene an der hauptwache scheint mir insgesamt auch die einzige zu sein, bei der das konzept "b-ebene" funktioniert. es gibt dort eine ganz gute mischung aus geschäften, auch ein paar musiker, "pflaster"maler sowie jesus-anhänger - alles in allem ist dort viel unterirdisch zu finden, was man von einem platz in einer großstadt erwartet.
    richtig grauselig finde ich die c?- und d?-ebenen, wo die bahnen halten. schlechte belüftung, häßliche oder gar keine deckenverkleidung!


    konsti wird sicher noch recht lange dauern, da es mit der umgestaltung des platzes alleine nicht getan sein wird.

  • Die Glaskaesten gefallen mir ueberhaupt nicht. Meiner Meinung nach braucht man kein Tageslicht auf der B-Ebene. Da reicht und gutes Beleuchtungskonzept und eine gruendliche Renovierung. Das ganze hat sehr viel Potenzial.

  • Macht euch um den Glaskasten keine Gedanken. Der ist im Entwurf des Fördervereins enthalten und daher etwa ebenso relevant, wie wenn einer von uns eine Grafik erstellen und hier posten würde. Es wird "konkurrierende Architekten-Entwürfe" geben, das hat von Lüpke doch dem FNP-Artikel zufolge angekündigt. Wahrscheinlich also einen Wettbewerb.


    Sicher ist es mit der Platzumgestaltung an der Konstablerwache nicht getan, aber es ist die einzige Maßnahme die die Stadt selbst ergreifen kann. Ob es durch ein Vorziehen des Hauptwache-Umbaus dabei tatsächlich zu einer erheblichen Verzögerung kommt, das wird man noch sehen.

  • Alles in allem fände ich ein Umsetzen des Schiller-Denkmals einen Verlust für die Wallanlagen und eine Überfrachtung der Hauptwache. Vor allem, wenn das dann noch mit Bäumen gefasst wird. Nicht, dass ich den jetzigen Krater schön finden würde. Aber alleine dieses Gewächshaus zeigt doch schon, wie wenig man sich wirklich Gedanken um die eigentlichen Problemzonen gemacht hat.


    Aber gut, dann entsteht ein setlsamer historischer Platz in einem in sich sehr statischen Anspruch, der irgendwie etwas im Widerspruch zu dem ganzen Trubel um sich herum stehen wird. Sicherlich nichts, was bei mir nen Preis gewinnen würde. Unterm Strich zwar eine Verbesserung zum Ist-Zustand, trotzdem kann ich die Begeisterung dafür nicht so ganz nachvollziehen.


    Ich warte viel gespannter auf alles, was mit der B-Ebene und U-Bahn Station geschehen wird. Da ist es echt eine Enttäuschung, dass dieser wichtigste Knotenpunkt, nur weil man ihn von außen nicht sieht, so unter den Teppich gekehrt wird. :nono:

  • Ganz im Gegenteil, ein mit Bäumen gefasster Ruhepol mitten auf dem Platz wäre eine großartige Bereicherung für diese Ecke Frankfurts. Bis zur großen Häresie in den 60ern hat das Konzept immer gut funktioniert, das Cafe an der Hauptwache war im Sommer stets gut besucht...


    Gerade in Kombination mit dem historischen Uhrenturm am Anfang der Zeil, dessen Wiederherstellung ebenfalls schon angeregt wurde, könnte dort inmitten des Trubels ein sehr beschauliches Plätzchen entstehen das nach oder während dem Einkaufen zum Verweilen einläd. Wichtig ist nur, dass man nicht wieder eine Steinwüste wie nebenan bei Goethe und Gutenberg schafft... Denn wenn der neue Schillerplatz etwas dringend nötig hat, dann auf jeden Fall Aufenthaltsqualität!

  • ^^Na dann will ich mich mal überraschen lassen :D


    Ich hoffe ja, dass die "Steinwüste" sich als großzügiger Veranstaltungsplatz etablieren kann und in dieser Hinsicht die etwas überfüllte Hauptwache entlastet. So eine Funktionsteilung von Stadtplätzen halte ich für wichtig und dazu sollte man am besten ein gesamtstädtisches Entwicklungskonzept aufstellen.


    Rossmarkt/Goethe - Hauptwache - Konstabler jeder dieser Plätze müsste eigentlich im Kontext mit den anderen entwickelt werden. Allerdings bin ich da auch recht optimistisch, dass sich hoffentlich irgendwie eine gerechte Funktionsteilung ergeben wird.

  • Ist das der senior Schiller, der wieder auf die Hauptwache soll? (Gegenüber von Japan-Center)

  • Ja, genau der ist es.


    Heute hat die schwarz-grüne Koalition intern beschlossen, für 2009 zwei Millionen Euro an Planungsmitteln bereitzustellen. 2010 sollen die Bauarbeiten beginnen. Das berichtet die Rundschau hier. Für das Verschließen der großen Öffnungen zur B-Ebene wird mit Kosten von insgesamt 15 Millionen Euro gerechnet. Die Beseitigung des Podests auf der Konstablerwache wird dafür zurückgestellt.

  • Eine sehr gute Entscheidung der Hauptwache Vorrang vor der Konstablerwache einzuräumen. Die Konsti wird, sollte einfach nur das Podest verschwinden, auch nicht schöner als vorher. Bei der Hauptwache kann man dagegen den Mittelpunkt der Stadt in einen repräsentativen Platz verwandeln.
    Vielleicht überlegt sich ja doch noch jemand die Konsti - wenigstens teilweise - zu überbauen. Ein weiteres, mit spektakulärer Architektur ausgestattetes Einkaufszentrum mit direktem Zugang zu S- und U-Bahn, das hätte doch was ...

  • Off-topic: Nein, im Gegenteil, die Konstabler begrünen mit Bäumen oder vielleicht sogar ein kleiner Park mit See (wenn das möglich ist), den Wochenmarkt außen herum. Das könnte ein richtiger schöner Platz werden und alle Häuser ringsherum wären wohl in spätestens 10 Jahren renoviert oder neu gebaut... ;)

  • Das geht offenbar leider nicht weil sonst die darunterliegende B-Ebene der U/S-Bahn-Station einkrachen würde...

  • Ich bin ebenfalls gegen eine Rückversetzung des Schiller-Denkmals. Die Architektur ist an dieser Stelle ist einfach zu schlecht, als dass das Teil wirken würde. Der damit verbundene historisierende Anspruch käme vermutlich irgendwo zwischen deplatziert und peinlich.


    Es ist allerdings typisch für die Stadt, dass man sich mit der "Umgestaltung" von Plätzen à la Verlegen von neuen Pflaster, dem Pflanzen von ein paar Bäumen oder dem Herumschieben von irgendwelchen Denkmälern befasst, anstatt das eigentliche Problem anzugehen, die Ostblock-Architektur, die die wichtigsten Plätze der Stadt (Hauptwache / Konstablerwache / Liebfrauenberg oder auch dieser Schandfleck namens Katharinenpforte, wo Stoltze sein Dasein fristen muss) einfasst. Man fragt sich echt, wo der Mut der vergangenen Jahrhunderte geblieben ist, wo diese Plätze ungefähr alle 50 Jahre eine radikale Umgestaltung erfahren haben. Ist man mit dem Müll, der da steht, wirklich zufrieden?


    Insofern kann ich mich ingesamt (ausnahmsweise ;)) mal nur mik's Beitrag #71 anschliessen.

  • Das ist ja mal ein richtig konstruktiver Beitrag, RMA. Was schlägst du vor - Enteignung? Dann Steuererhöhung, um mit den Zusatzeinnahmen alles abzureißen und mit "Rekos", welchen Zeitalters auch immer, oder Segnungen aus dem Patzschke-Katalog neu zu bebauen?


    Wie auch immer - schon schade, dass es so etwas heutzutage nicht mehr gibt: So richtige mutige Leute, die in absolutistischer Manier Geschmackskontrolle ausüben, was?

  • Nee, ist schon klar. Lässt man einfach die Betonbunker stehen. Eigentlich sollten sie noch hässlicher sein, demnächst würde ich noch auf die Fassadenfarbe verzichten. Finden sich sicher trotzdem noch genug Leute, die in Karstadt & Co rennen, um am Ende des Jahres die Aktionäre zu beglücken. :nono:


    Dass in unserer Zeit des Raubtierkapitalismus keiner mehr freiwillig auf die Idee kommt, mehr als einen Würfel zu bauen, in dem er auf möglichst wenig Raum möglichst viel Menschen (wahlweise Personal, Mieter oder Waren) stopfen kann, ist schon klar.


    Aber ähnlich wie beim verhunzten Bahnhofsplatz kann mir keiner erzählen, das es von Seiten der Stadt keinerlei Möglichkeiten gäbe, auf eine architektonische Verschönerung der Innenstadt zumindest hinzuwirken. Aber dafür müsste erstmal sowas wie ästhetisches Empfinden da sein. Und das braucht man zum Geldverdienen oder Politiker sein ja nicht.