S21-A1, Bibliothek 21 (fertig)

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    Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und dass in einem Architekturforum unterschiedliche ästhetische Geschmacksvorstellungen kollidieren völlig normal. Genauso verhält es sich mit der Einteilung normal oder ausgewöhnlich. Was macht ein Gebäude normal, was außergewöhnlich? Sind es nicht wieder ästhetische Vorlieben die einen diese Einteilung machen lassen oder spielt auf die Frage nach der Nutzung und Funktionalität oder der Einbindung in den Stadtraum eines Gebäudes eine Rolle? Das ist bei den beiden Gebäuden so unterschiedlich gelagert, dass man sie letztlich nur sehr oberflächlich vergleichen kann. Dann ergibt ein solcher Vergleich für mich jedoch wenig Sinn.

  • ^ ich möchte den Kritikern der Bibliothek eigentlich nur deutlich machen, dass ein Gebäude trotz seiner Hässlichkeit ein außergewöhnliches Gebäude sein kann. Die Beurteilung, dass die Bibliothek hässlich ist, greift einfach zu kurz.

  • ^man könnte auch jedem seinen persönlichen Geschmack lassen, dann wäre das Leben nicht nur in diesem Forum friedvoller.
    Soll doch jeder den Würfel finden wie er/sie will. Mehr als ein "schau ihn dir mal in der Realität an" ist mir das nicht wert (wie bei allen anderen Gebäuden auf dieser Welt auch). Wem sie dann immer noch nicht gefällt, so what?


    Die neue Nationalgalerie in Berlin finde ich übrigens außergewöhnlich, aber sicher nicht so schön wie das äußere der alten Oper in Frankfurt ;)

  • Die neue Nationalgalerie in Berlin finde ich übrigens außergewöhnlich, aber sicher nicht so schön wie ...


    Bingo! Genau deswegen hab' ich weiter oben die Neue Nationalgalerie ins Gespräch gebracht, weil ich auf genau diese Folgerung spekuliert habe.

  • Merke, ob einem ein Gebäude gefällt oder nicht ist abhängig vom eigenem Geschmack. Ich hätte angenommen, dass ein derartiger Konsens eigentlich Voraussetzung für eine Geschmacksdiskussion sein müsste.

  • ^ mal ganz abgesehen von der Bibliothek, aber wenn der bauherr ein hässliches Gebäude selbst finanziert auf seinem eigenen Grund und Boden hat glaub ich niemand ein Problem damit ausser halt dass es einem nicht gefällt oder gefällt. Wenn das öffentliche Gelder sind wird das ganze ein bisschen komplizierter speziell wenn man etwas angeboten bekommt (durch visualisierungen und lobhudeleien) und das endergebnis diesem angebot dann nur teilweise entspricht bzw. mit einschränkungen und höheren kosten verbunden ist.

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    Kompromisse sind in einer demokratischen Gesellschaft völlig normal und, dass sie nicht jeden schmecken auch.


    Das mit den Kostensteigerungen würde ich hier mal außen vor lassen denn diese kann es auch bei gefälligen Projekten geben.

  • Das Problem ist doch nicht, dass hier viele verschiedene Vorstellungen von schön haben. Anstrengend ist das viele Gegner von S21 diese Herabwürdigung brauchen, nur so ist der Name "Bücherknast" zu verstehen, wir haben hier in Stuttgart keine Tradition, wie in Berlin, negative/"witzige" Namen für Gebäude zu vergeben. Es geht imho vordringlich darum, dass ihre Argumentationskette gegen S21 nicht bricht.
    Vieles ist doch darauf aufgebaut das A1 Gebiet als "Bausünde" zu bezeichnen. Wird dies zum Mustergebiet bzw. zu einem "normalen" Viertel, fällt der Schlager weg, dass im Rosenstein ja auch nur sich wilde Immobilienspekulanten austoben werden.



    Sonst wird die Zeit es richten die BIB wird noch mehr Besucher anziehen, der gewünschte Kosename wird sich nicht durchsetzen, da der Charme überwiegt.


    So wünsche ich mir eine BIB die 7/24 offen ist, die ständig bereit ist, die aufzunehmen die man hier pauschal als ... bezeichnet.

  • Sicher, jedem seine Meinung. Bei diesem Thema (Bib) nervt mich aber gewaltig dass immer von einem "Bücherknast" und "kafkaesken" bzw. "hässlichen" Viertel mit "wenig Aufenthaltsqualtität" die Rede ist. Mir (und offensichtlich auch anderen) gefällt die Bib halt. Offensichtlich fällt manchen Leuten es schwer das einzusehen und einfach gut sein zu lassen.


    Etwas lustige Aussage!


    Ich für meinen Teil sah die Bib seit je her als "Geschmackssache" und über jenen kann man bekanntlich nicht streiten, alles ist gut!


    Genau vor diesem Hintergrund finde ich es dann aber doch sehr merkwürdig, wenn ICH das Ding nicht "Bücherknast" nennen darf, denn MICH erinnert der Kasten von Außen unbeleuchtet durchaus an Stammheim!


    Wie denn nu? Darf dazu nun jeder seine eigene Meinung haben oder nur dann, wenn sie der Deinen entspricht?


    Sollte man wiederum hier keine despektierlichen "Spitznamen" vergeben dürfen, bestehe ich auf Löschung sämtlicher Posts in denen z.B. von "Parkschwätzern", "Radlminister", "Fritzle", "Dagegnern" und ähnlichem die Rede ist, nicht weil ich für genannte irgendwelche Sympathien hegen würde, sondern weil eben jene nicht Maßstab sein kann, wen oder was man hier bespitztiteln darf und wen oder was nicht!

  • Anstrengend ist das viele Gegner von S21 diese Herabwürdigung brauchen, nur so ist der Name "Bücherknast" zu verstehen, wir haben hier in Stuttgart keine Tradition, wie in Berlin, negative/"witzige" Namen für Gebäude zu vergeben.


    Ad 1 wüsste ich sehr gerne, was die Architektur der Bib mit S21 zu tun hat (nur zur Info, das A1 stand bereits zur Disposition bevor S21 endgültig beschlossen wurde, weil es damit absolut Null zu tun hat), ad 2 würde mich interessieren, wer denn festgelegt hat, dass "Bücherknast" in Bezug auf die Architektur von Stammheim nicht "witzig" zu sein hat?


    Ich kenne sehr viele Leute, die diesen Spitznamen durchaus witzig finden, hat ja auch eine gewisse Tiefgründigkeit, sind das jetzt per se alles S21-Gegner, selbst wenn viele davon bei der Volksabstimmung pro S21 gestimmt haben?

  • Da bin ich mit Dir, ich finde "Fritzle" und "Parkschwätzer" nämlich selbst auch ganz witzig.


    Was die Bib mit S21 zu tun hat, ist schnell erklärt:


    Die Bib und die ganzen S21-Areale dienten ja gerade auch der Planrechtfertigung für S21. Daraus machten die S21-Gegner daher auch schnell mal das "korrupte Immobilienprojekt S21". Es scheint vor dem Hintergrund so zumindest als sehr wahrscheinlich, dass das Europaviertel in erster Linie von den S21-Gegnern zumeist künstlich schlecht geredet wird, wie wir an den lebenden Beispielen Fritzle, PP und natürlich auch hier im Forum zur Genüge feststellen konnten und noch immer können. Die Betonung liegt dabei auf "zumeist", es sollte Ausnahmen durchaus geben. Natürlich muss man dabei wohl auch die (German) Angst vor "Urbanität", "Maßstabsprung" und "Anonymität" der aus ländlicheren Räumen Zugezogenen auch irgendwo verstehen lernen und bei der Beurteilung berücksichtigen.

  • Da bin ich mit Dir, ich finde "Fritzle" und "Parkschwätzer" nämlich selbst auch ganz witzig.


    Schön dass wir uns zumindest in einem Punkt mal einig sind, zumindest wenn diese Freiheit der "Spitznamen-Titulierung" dann auch für alle gelten soll und nicht nur nach dem Orwellschen Gesetz der Schweinegleichheit oder den Kishonschen Regeln jüdischem Pokers.



    Die Bib und die ganzen S21-Areale dienten ja gerade auch der Planrechtfertigung für S21. Daraus machten die S21-Gegner daher auch schnell mal das "korrupte Immobilienprojekt S21". Es scheint vor dem Hintergrund so zumindest als sehr wahrscheinlich, dass das Europaviertel in erster Linie von den S21-Gegnern zumeist künstlich schlecht geredet wird, wie wir an den lebenden Beispielen Fritzle, PP und natürlich auch hier im Forum zur Genüge feststellen konnten und noch immer können. ....


    Uiiiiii, da steckt aber sehr viel Kreativität drin, "Andersdenkenden" irgendetwas zu unterstellen um die damit zu diffamieren!


    Zum einen reden wir hier nicht über die ganzen S21-Areale, deren Bebauung noch nichtmal einen Bebauungsplan hat, sondern um das A1 (ich weiß, diese Suggestionen machst Du gerne um irgendjemand zu diffamieren).


    Beim A1 handelt es sich aber um kein "S21"-Areal, sondern um das ehemalige Güterbahnhofs-Gelände und schon Anfang der 90iger Jahre, noch vor dem berühmt berüchtigten Hubschrauberflug, beschloss die Bahn mangels Stückgut-Aufträgen, die innerstädtischen Güterbahnhöfe aufzugeben.
    So machte es dann auch für die dort angesiedelten Speditionen und Logistikunternehmen keinen Sinn mehr, sich leer in und aus Stuttgart zu stauen um außerhalb Fracht aufzunehmen und abzuliefern.
    Dadurch war das A1 schon Ende der 90iger, noch lange vor einen tragfähigen S21-Konzept, geschweige denn einer tragfähigen Finanzierung, schlichtweg Brachland!
    Ich würde selbst dem blödesten Baumkuschler nicht unterstellen, dass er glaubt, ohne S21 wäre dort heute eine schnucklige Weide mit Milchkühen!
    Ebenso ist mir auch kein einziges, selbst kein völlig realitätsfremdes, Konzept der S21-Gegner zur Modernisierung des Kopfbahnhofes bekannt, das auf dem A1 irgendwelche Bahntechnischen Einrichtungen vorsieht oder das A1 auch nur Stadtplanerisch einbezieht!


    Das ist aber wieder Mal das was ich hier so heftig kritisiere: da werden sich wildeste Zusammenhänge frei ausgedacht, nur um politisch Andersdenkende damit anzugreifen!


    Im Sinne Deiner Argumentation will ich freilich nicht ausschließen, dass auch der eine oder andere Schrägbahnhof-Gegner einfach mal in einem Aufwasch die Bib und den unterirdischen Haltepunkt gut umrührt um ihn zusammen auszuspucken! Die Mehrheit der Wahnhofs-Gegner (und damit meine ich jetzt nicht die nach der Volksabstimmung übrig gebliebenen Berufs-Demonstranten) hat sich aber noch nie durch Realitätsfremde in Folge von überschüssiger Unkenntnis ausgezeichnet!


    Nachfolgende S21-Diskussion verschoben , dort ab *924.

    Einmal editiert, zuletzt von Sapperlott ()

  • Ich kenne sehr viele Leute, die diesen Spitznamen durchaus witzig finden, hat ja auch eine gewisse Tiefgründigkeit, sind das jetzt per se alles S21-Gegner, selbst wenn viele davon bei der Volksabstimmung pro S21 gestimmt haben?

    Finde "Bücherknast" auch nicht schlecht, nebenbei nette Doppeldeutigkeit.


    Was Deine ständigen CDU-Andeutungen allerdings sollen, wundert. Für S21 waren mindestens CDU, SPD, FDP, FW.


    Und, ok doch CDU, ständig diese Aussage, unter CDU habe sich auch nicht wesentlich mehr bewegt als unter Grün. So naiv bist Du doch nicht! Oder?
    Nicht nur S21, auch Messe, Prag- und Rosensteintunnel wären unter Grün tot. Entwicklung an Flughafen und Europaviertel: hypothetisch zwar, doch ziemlich sicher noch schlechter.


    C rennt los, G legt Steine in den Weg. Dann darf G rennen, trödelt aber und kommt ohne daß C Steine in den Weg legt genauso langsam an.
    G samt befreundete Medien propagieren nun, siehste G ist doch gar nicht so schlimm wie immer geargwöhnt, erreichen genausoviel.


    Sorry, nochmal: So naiv bist Du doch nicht, darauf reinzufallen. Oder doch? Echt?
    Die Grünen gibt es jetzt bald 40 Jahre, speziell in BaWü. Zu lange, daß noch ein denkender Geist darauf reinfallen könnte. Wer deren Methode gut findet, ok, jeder darf seine politischen Präferenzen haben und deren Durchsetzung mit allen erlaubten Mitteln gutheissen.
    Aber Du behauptest doch, gar kein Grüner zu sein. Dann verstehe ich diese naive Verteidigung "Grüne vs. CDU ~ Gleich erfolglos/erfolgreich" NICHT.

  • Mein Besuch in der neuen Stadtbibliothek Stuttgart: ein Verriß.

    Nachdem ich die Woche ohnehin in Stuttgart war musste ich dem Bücherknast dann dochmal einen Besuch abstatten. Das, was die Optik verspricht, löst auch das Innenleben ein. Ganz so, als wären die Württemberger die rechtmäßigen Erben des alten Preußen mit seinen Sekundärtugenden und Disziplin, wird dort kein "Mühsiggang" geduldet. Personal wies während meines Aufenthalts mehrfach andere Besucher zurecht, die es sich zB mit einem Buch etwas gemütlich machen und schmökern wollten. Dies Gebäude ist offenbar nur als hoheitliche "Verwahr- und Verleihstelle, Unterabteilung 8Z des Referats Belletristikordnung" vorgesehen. Dazu passend die reichliche Präsenz von Wärtern in Security Uniform.


    Ein schauriges, schauriges Gebäude, das jetzt, in der dunkeln und kalten Jahreszeit, an Steampunk erinnert. Das wäre ein perfekter Drehort für dystopische science fiction. Solche Geschichten von Menschen mit durch chemische Drogen ausgelöschte Gefühle und dem Verbot jeglicher menschlicher Emotion.

  • PS: hoffentlich hat auch jeder, der hier Fotos des Baus veröffentlichte, die Hausorrrrrrrrrrrrdnung eingehalten, in der heißt es nämlich:


    "Sollen Fotos/Filme über die Stadtbibliothek Stuttgart veröffentlicht (in den digitalen Medien oder Printmedien) und/oder für andere als persönliche Zwecke eingesetzt werden, bedarf es einer Genehmigung durch die Direktion der Stadtbibliothek Stuttgart." (http://www1.stuttgart.de/stadt…s/profile/view.php?id=304)

  • ^ von außen? No chance!


    Doch sogar ganz sicher, das mag ... dir nicht gefallen aber dürfen tun sie ;-), Schuster hat ja auch das eine oder andere mal seine eigene Meinung kundgetan

    Durchaus gut, daß die grüne Elite sich bei solchen Anlässen rar macht, zeigt es doch deren Krämerseelen. Es geht nicht darum, daß sie durch Anwesenheit eine konvertierte Meinung demonstrierten, sondern ihrer Repräsentationsaufgabe nachkämen.


    Lüge also wieder dieses fast bundespräsidiale "Oberhaupt oder Landesvater aller Bürger", welches gerne nach der Wahl rausrefloskelt wird. Ist ja nicht so, daß S21 10-20% Zustimmung gehabt hätte und fortan von der Bahn nur noch auf dem Rechtsweg durchgepeitscht wurde. S21 ist auch kein AKW, nicht einmal eine Porsche-Teststrecke. Es ist eine bei etwa der Hälfte unbeliebte Variante eines von allen Seiten geforderten neuen Bahnhofs. Es ist das mit Abstand größte Projekt der Stadt über viele Jahre mit enormen Auswirkungen.


    Ob der kürzlich auch von Grün viel gelobte M. Rommel sich auch so kindsch trotzig verhalten hätte? Die schlichte, traurige Wahrheit ist: Denen heute fehlt es an Lockerheit, Willen und mehr noch Qualität.

  • @Pumpernickel
    Oh, da hat sich offenbar einer richtig eingeschossen, a Feindbild is born.


    Deine Erfahrung kann ich nicht nun wirklich nicht teilen, was hast Du denn angestellt? :nono:


    Ich selbst kann eigentlich auch nach den Jahren fast nur Positives vom Personal berichten, waren etwa bei der Suche nach Medien bis jetzt immer hilfsbereit, kompetent und sogar dabei noch ganz unpreußisch freundlich. Ist "Mühsiggang" sowas wie eine Jugendgang? :lach:


    Posten von eigenen Fotos im DAF ist privater Zweck, daher grds. nicht genehmigungspflichtig (die Hausordnung gehört aber schon überarbeitet).


    Ansonsten: Tolles Gebäude, drin gemütlich, gute Ausstattung (für eine rein städtische Bibliothek!).

  • @Pumpernickel: reden wir von der selben Bibliothek?


    Die unterschiedliche Wahrnehmung könnte durchaus an unserer jeweiligen Sozialisierung liegen, jedesmal wenn ich nach Bärlin fahre (was ich durchaus gerne tue) wünschte ich mir an der ein oder andere Stelle etwas mehr der bei dir so verpönten Ordnung :lach:.

  • Ja für Zucht und Ordnung eignet sich der Innenraum eines Panoptikums natürlich wunderbar. Die Beleuchtung in OP Qualität sowie das Fehlen von Dekorationsobjekten erleichtert zudem die Kehrwoche. Quadratisch, praktisch, gut. Haja!

  • Gottchen, Mottenkiste-Trump-Kombi wie sie in der Bücherei steht. Muss wohl Kunst sein.


    Ich finde die Bib unpreußisch-südländisch-lässisch.


    In diesem Sinne.