Rund um die Parochialkirche

  • Wird ja immer besser! Nur mal wieder so viel auf einem Haufen durch die - ggü. dem traumhaften Jugendstil-Geschäftshaus-Altbau - zusätzliche Etage. Aber ob die Fensterläden - wie ich eigentlich sehr mag - so wirklich dort hin passen? Hat eher was von Grunewald-Villa.

  • sorry, dass ich nicht in den allgemeinen lobgesang einstimmen kann. es erinnert mich mehr an ddr-luxusplatte wie es sie rund um den gendarmenmarkt gibt. gerade das dach erinnert frappierend daran.
    leider auch hier wieder eine merkwürdige unproportinionalität zwischen parterre und erstem stock. eine fensterordnung, die frei erfunden scheint. kenne ich so nicht von berliner altbauten, die man ja anscheinend nachempfinden will. gerade dadurch, dass mann sich nicht an die grundlegenden elemete des berliner maßes was die proportionen der etagen und die gestaltung der fenster hält, ist das leider nur schlechter stil für mich, der absolut nichts mit berlin und der provinienz des ortes zu tun hat..

    4 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Ich bin auch nicht soo begeistert. Das Gebäude an sich ist für heutige Verhältnisse sicher nicht schlecht, auch ich freue mich über ein "richtiges" Schrägdach mit Gauben.


    Nur das mit den "wunderbar in die Umgebung einfügen" kann ich nicht nachempfinden. Zu hoch, zu voluminös, zu sehr Landhotel-Schickialtbau-Mix. Wir Ben schon schrieb, im Westend oder in Grunewald wäre der Bau richtig platziert, hier neben der Paraochilakirche eher nicht. Zudem stimmen die Proportionen im grauen Sockelbereich (EG, 1. OG) nicht, das EG sieht regelrecht gequetscht, fast schon etwas souterrain-mäßig aus. Da sitzt man sicher gern auf seinem eingebauten Balkon und schaut den Passanten in die Augen...


    Immerhin wird er vermutlich etwas Leben in die ziemlich tote Gegend bringen.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: TF

  • Den hohen zweigeschossigen Sockel verstehe ich auch nicht. Was soll diese geradezu absichtsvolle Absetzbewegung von dem noblen Nachbarn mit seinem berlintypischen Geschäftshausstil des frühen 20. Jahrhunderts, und was sollen just an dieser Stelle die Fensterläden, die man sich sonst in all der Wohnhaus-Einheitssoße so dringend wünscht?

  • hast du gelesen was ich unter #103 geschrieben habe. dann hast du meine antwort.
    hinzufügen möchte ich noch das beide patzschke gebäude in keinerlei beziehung zu den sehr schönen alten nachbargebäuden treten, sich sogar eher konfrontativ abgrenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • sorry, dass ich nicht in den allgemeinen lobgesang einstimmen kann. es erinnert mich mehr an ddr-luxusplatte wie es sie rund um den gendarmenmarkt gibt. gerade das dach erinnert frappierend daran.
    Zitat gekürzt..


    Wirkt trotzdem schön auf mich auch wenn es nix mit Berliner Altbau zu tun hat. :daumen:

  • Für mich ist das wahrer Architekturschund. Ähnlich den Fellini-Residenzen. Völlig unpropotioniert, ohne Bezug zu seiner Nachbarschaft. Es geht einzig und allein darum, den Geschmack der Geschmacklosen zu bedienen. Deshalb mag man sich auch überhaupt nicht einen Patschke am Humboldthafen vorstellen.

  • Bei allem Respekt Bato, aber warum muss man gleich begründen, wenn man etwas schön findet?


    Ich find das Gebäude jedenfalls passender, als ein modernen Kontrast an der Stelle. Davon gibt es schon genug meiner Meinung nach. Lediglich die Deckenhöhen wirken etwas gezwungen.

  • ... aber warum muss man gleich begründen, wenn man etwas schön findet?


    weil ”schön“ eine rein individuell geschmackliche äußerung ist.
    der nächste findet es nicht schön, oder nur ein bisschen oder weniger schön.
    oder womöglich doof oder geschmacklos.
    so kommt man nicht vorwärts was die diskussion betrifft.
    deswegen.


    :daumen:


    ich hätte im übrigen einen modernen kontrast hier an dieser stelle besser gefunden, dieser patzschke bau versucht zu sehr mit der ausserodentlich schönen parochialkirche zu konkurieren und verliert dabei noch mehr und gerät völlig in die proportionale schieflage..

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Bei allem Respekt Bato, aber warum muss man gleich begründen, wenn man etwas schön findet?


    Weil das ein Diskussionsforum ist und ein gewisser Anhaltspunkt um bestimmte Beiträge aufzugreifen schon vorhanden sein sollte. Wenn alle nur schreiben würden, dass sie etwas schön oder hässlich finden ohne das zu begründen dann können wir hier gleich dicht machen. Das ist nicht der Qualitätsanspruch der vom Betreiber verfolgt wird.


    DerBe
    Bezüge gibt es durchaus (Traufhöhe, Schrägdach). Ansonsten sehe ich das ähnlich - insbesondere was Backstein geschrieben hat.
    Einen EG-Balkon in Mitte halte ich auch für leicht gewagt (Stichpunkt Einbruchssicherheit).


  • ich hätte im übrigen einen modernen kontrast hier an dieser stelle besser gefunden, dieser patzschke bau versucht zu sehr mit der ausserodentlich schönen parochialkirche zu konkurieren und verliert dabei noch mehr und gerät völlig in die proportionale schieflage..


    Sehe ich anders, ich persönlich finde persönlich, dass es nicht schadet, wenn hier versucht wird einen harmonischen Stadt zu gestalten.


    Ich mag nicht diesen permanten Versuch auf Zwang Kontraste schaffen zu müssen. Kontraste gibt es eine Straße weiter mit der niederländischen Botschaft. Was in Berlin eher unterrespräsentiert ist, sind Harmonien.

  • Sehe ich anders, ... Was in Berlin eher unterrespräsentiert ist, sind Harmonien.


    aber du schaffst keine harmonie dadurch, dass du versuchst mit der barocken und wohlproportionierten architektur der kirche zu konkurieren. indem du ein schlecht proportioniertes neues gebäude daneben stellst, dass auch noch so tut als wäre es alt, schadet das dem ensemble mehr.

  • Die Proportionen sind in der Tat missglückt.


    Dennoch finde ich den Entwurf passender als ein Gebäude, welches einen zu starken Kontrast erzeugt.

  • Für mich ist das wahrer Architekturschund. Ähnlich den Fellini-Residenzen. Völlig unpropotioniert, ohne Bezug zu seiner Nachbarschaft. Es geht einzig und allein darum, den Geschmack der Geschmacklosen zu bedienen. Deshalb mag man sich auch überhaupt nicht einen Patschke am Humboldthafen vorstellen.


    Dass es keinen Bezug zur Nachbarschaft hat, ist doch schlicht nicht wahr. Für mich persönlich ist der Entwurf auch nich unbedingt überragend. Aber das Gebäude ist klassisch und legt sich architektonisch klar an die Parochialkirche an. Unpassend wäre es hier gewesen, einen nach Aufmerksamkeit haschenden modernistischen Bau hinzusetzen obwohl hier klar die Kirche der architektonische Mittelpunkt ist.

  • ^
    Was findest du denn daran schön?


    Hatte ich meine ich gesagt.
    Mir gefällt, dass einmal wieder ein Haus in Berlin gebaut wird, das ein Schrägdach und Gauben hat.
    Auch mag ich, dass das Gebäude den Stil der Kirche versucht zu kopieren bzw. sich daran anlehnt.


    Die Meinung von DerBe und Commodo teile ich überhaupt nicht.


    Schaut man auf die Visualisierung des Projektes, sieht man, dass das ganz rechte Gebäude total fehl am Platz ist. Dies ist einfach moderner Kontrast, der vieles zerstört und keinen Bezug zur Nachbarschaft hat.


    Und ehrlich gesagt ist für mich Architektenschund was am Humboldthafen zur Diskussion steht. Hier würde ein Patschke mich richtig interessieren.
    Vielleicht auch nur den Geschmack der Geschmacklosen zu bedienen. Ich finde viele moderne Architektur sollte nicht über den Entwurf hinausgehen und eher in Museen ausgestellt werden, damit sich Menschen mit Geschmack daran erfreuen können.
    Bei ARchitektur geht es nun aber um Menschen, die darin wohnen und leben müssen. Hier ist m.E. ein geschmackloses Wohlfühlen besser als ein erhabenes Kunstverständnis