Vorhaben zur Umsetzung der "Energiewende"

  • Vorhaben zur Umsetzung der "Energiewende"

    Wenn wir über Offshore-Windparks und „Stromautobahnen“ oder über die Abschaltung von Großkraftwerken sprechen, hat es wenig mit Frankfurt zu tun – die Energiewende spielt sich andernorts ab. Dabei erfordert nicht zuletzt auch der Bau von Rechenzentren in Frankfurt und Umgebung, über den im DAF immer wieder berichtet wird (über 40 Zentren sind es derzeit, deren Stromverbrauch rd. ¼ des Gesamtverbrauchs in Frankfurt ausmacht), nichts weniger als eine sichere Stromversorgung. Jetzt rückt der Ausbau der Höchstspannungsnetze in unsere Nähe.


    Im Bereich der Höchstspannungsebene von 380 Kilovolt oder mehr, die der Anpassung, Entwicklung und dem Ausbau der Übertragungsnetze zur Einbindung von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen, zur Interoperabilität der Elektrizitätsnetze innerhalb der Europäischen Union, zum Anschluss neuer Kraftwerke oder zur Vermeidung struktureller Engpässe im Übertragungsnetz dienen, hat der Gesetzgeber einen Bedarfsplan in Gestalt einer Liste von Vorhaben ins Gesetz geschrieben, für die ein vordringlicher Bedarf besteht. Das sind zum einen die Vorhaben nach Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG), zum anderen die Vorhaben nach den Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG).


    Vier Vorhaben des dringlichen Bedarfs betreffen die nähere Umgebung von Frankfurt; es sind die Vorhaben
    BBPlG Nr. 19 Höchstspannungsleitung 380 KV Drehstrom Urberach-Pfungstadt-Weinheim
    ENLAG Nr. 8 Zubeseilung einer 380 KV-Leitung von Kriftel nach Eschborn
    EnLAG Nr. 20 Ersatzneubau von 60 km 380 KV-Leitung von Dauersberg – Hünfelden.
    EnLAG Nr. 21 Neubau einer 380 KV-Leitung von Hofheim-Marxheim nach Kelsterbach
    In diesem Katalog noch nicht enthalten ist eine 380 KV-Leitung von Kriftel zum Industriepark Höchst.


    Zur Zeit im Planfeststellungsverfahren ist die Zuseilung der 380 KV-Leitung auf die bestehende 110 KV-Leitung zwischen Kriftel und Eschborn (wo sie an der A5 auf eine 380 KV-Leitung von Tennet und Deutscher Bahn trifft). Um aber auf die bestehende Leitung ein 380 KV-Kabel aufseilen zu können, müssen die Masten verstärkt und erhöht werden. Der mit über 91 m höchste Mast (zum Vergleich: der Domturm ist 95 m hoch) wird an der A66 im Bereich der S-Bahn-Station Eschborn-Süd gebaut werden. In den nächsten Wochen werden entlang der A66 zwischen Kriftel und Eschborn die Bauarbeiten für die neuen Maste beginnen.
    Details zur Planung und zu den Bauarbeiten enthält der Erläuterungsbericht


    Weitere Informationen auf den Seiten des Bundesnetzagentur.

  • Für die Maßnahme "380 KV Kriftel-Eschborn" besteht in wenigen Tagen Baurecht, so dass wir demnächst sicher ein paar interessante Baustellen entlang der A66 haben werden, mit vielen Kraneinsätzen; also: schön vorsichtig fahren.